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Durch die Verwendung eines Tourbillons konnten bei mechanischen Uhren [[Gangabweichung|Gangungenauigkeiten]] ausgeglichen werden, die durch die unterschiedliche Lage der Uhr beim Träger zustande kamen. Daher ist die Verwendung eines Tourbillons eigentlich nur in tragbaren Uhren sinnvoll. Der offensichtliche Nachteil von Tourbillons liegt in der ausgesprochen großen Höhe der Uhrengehäuse. Dies ist durch die Konstruktion des Tourbillons technisch bedingt. | Durch die Verwendung eines Tourbillons konnten bei mechanischen Uhren [[Gangabweichung|Gangungenauigkeiten]] ausgeglichen werden, die durch die unterschiedliche Lage der Uhr beim Träger zustande kamen. Daher ist die Verwendung eines Tourbillons eigentlich nur in tragbaren Uhren sinnvoll. Der offensichtliche Nachteil von Tourbillons liegt in der ausgesprochen großen Höhe der Uhrengehäuse. Dies ist durch die Konstruktion des Tourbillons technisch bedingt. | ||
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In den 1920er Jahren erfand [[Helwig, Alfred|Alfred Helwig]], Fachlehrer an der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]], das [[Fliegendes Tourbillon|Fliegende Tourbillon]], das im Gegensatz zum einfachen Tourbillon nur einseitig aufgehängt ist. Bei den Tourbillon- (Drehgang-) uhren, die an der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] als Schülerarbeiten gefertigt wurden, achtete man neben der äußerst sorgfältigen Fertigung auch auf ein möglichst geringes Gewicht der Teile, damit die Hemmung schnell auf Hebung fällt und damit beim Falle auf die Ruhe die Wucht der bewegten Massen möglichst klein ist. In einem Chronometertourbillon (DUS-Schülerarbeit) von 48 mm Werkdurchmesser betrug das Gewicht des Drehgestells mit Inhalt gerade einmal 0,92 Gramm, wovon allein auf die [[Unruh]] 0,55 Gramm entfielen. Das Gewicht der Nebenteile (Sekundentrieb, Drehgestell, [[Hemmungsrad]] und Trieb, Ruhefeder, [[Spirale]] usw.) betrug bei solchen Uhren ⅔ vom Unruhgewicht. | In den 1920er Jahren erfand [[Helwig, Alfred|Alfred Helwig]], Fachlehrer an der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]], das [[Fliegendes Tourbillon|Fliegende Tourbillon]], das im Gegensatz zum einfachen Tourbillon nur einseitig aufgehängt ist. Bei den Tourbillon- (Drehgang-) uhren, die an der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] als Schülerarbeiten gefertigt wurden, achtete man neben der äußerst sorgfältigen Fertigung auch auf ein möglichst geringes Gewicht der Teile, damit die Hemmung schnell auf Hebung fällt und damit beim Falle auf die Ruhe die Wucht der bewegten Massen möglichst klein ist. In einem Chronometertourbillon (DUS-Schülerarbeit) von 48 mm Werkdurchmesser betrug das Gewicht des Drehgestells mit Inhalt gerade einmal 0,92 Gramm, wovon allein auf die [[Unruh]] 0,55 Gramm entfielen. Das Gewicht der Nebenteile (Sekundentrieb, Drehgestell, [[Hemmungsrad]] und Trieb, Ruhefeder, [[Spirale]] usw.) betrug bei solchen Uhren ⅔ vom Unruhgewicht. | ||
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*[[Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon]]; Autor: [[Reinhard Meis]]; ISBN 3766704842 | *[[Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon]]; Autor: [[Reinhard Meis]]; ISBN 3766704842 | ||
+ | *George Daniel: Watchmaking, Sotheby’s Publications 1985, ISBN 978-0856674976 S. 264 | ||
*To-uhr-billon, über meine Passion; Autor: Steffen Pahlow; ISBN 3-00-007198-9 | *To-uhr-billon, über meine Passion; Autor: Steffen Pahlow; ISBN 3-00-007198-9 | ||
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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2020, 22:09 Uhr
(franz. Wirbelwind)
Eine Uhr, deren Werk mit einem filigranen Drehgestell ausgestattet ist, in dessen Mitte die Unruh und seitlich die Hemmung lagern. Dieser Käfig sitzt auf der Sekundenradwelle. Wenn sich also das Sekundentrieb mit dem Drehgestell einmal pro Minute dreht, dreht sich ebenfalls der Käfig einmal um seine Achse. Dadurch werden Schwerpunktfehler im Schwingsystem einer mechanischen Uhr kompensiert, da die Schwerkraft nun von allen Seiten gleichzeitig den Schwung von Unruh und Unruhspirale beeinflusst. Erfunden hat dieses der Uhrmacher Abraham-Louis Breguet, der im Jahre 1801 das Patent dafür erhielt.
Durch die Verwendung eines Tourbillons konnten bei mechanischen Uhren Gangungenauigkeiten ausgeglichen werden, die durch die unterschiedliche Lage der Uhr beim Träger zustande kamen. Daher ist die Verwendung eines Tourbillons eigentlich nur in tragbaren Uhren sinnvoll. Der offensichtliche Nachteil von Tourbillons liegt in der ausgesprochen großen Höhe der Uhrengehäuse. Dies ist durch die Konstruktion des Tourbillons technisch bedingt.
Das Tourbillon gilt als besonders aufwendige und wertsteigernde Komplikation bei einer mechanischen Armbanduhr.
In den 1920er Jahren erfand Alfred Helwig, Fachlehrer an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte, das Fliegende Tourbillon, das im Gegensatz zum einfachen Tourbillon nur einseitig aufgehängt ist. Bei den Tourbillon- (Drehgang-) uhren, die an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte als Schülerarbeiten gefertigt wurden, achtete man neben der äußerst sorgfältigen Fertigung auch auf ein möglichst geringes Gewicht der Teile, damit die Hemmung schnell auf Hebung fällt und damit beim Falle auf die Ruhe die Wucht der bewegten Massen möglichst klein ist. In einem Chronometertourbillon (DUS-Schülerarbeit) von 48 mm Werkdurchmesser betrug das Gewicht des Drehgestells mit Inhalt gerade einmal 0,92 Gramm, wovon allein auf die Unruh 0,55 Gramm entfielen. Das Gewicht der Nebenteile (Sekundentrieb, Drehgestell, Hemmungsrad und Trieb, Ruhefeder, Spirale usw.) betrug bei solchen Uhren ⅔ vom Unruhgewicht.
Videos
Handgefertigte Taschenuhr mit Tourbillon von Helfried Meyer, vorgestellt von seiner Tochter Sonja Erhardt
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Tourbillon in Bewegung
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Literatur
- Das Tourbillon: Faszination der Uhrentechnik; Autor: Reinhard Meis; ISBN 3766710591; ISBN 9783766710598
- Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon; Autor: Reinhard Meis; ISBN 3766704842
- George Daniel: Watchmaking, Sotheby’s Publications 1985, ISBN 978-0856674976 S. 264
- To-uhr-billon, über meine Passion; Autor: Steffen Pahlow; ISBN 3-00-007198-9