Wasserdicht: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine wesentliche Eigenschaft, die in heutigen Tagen den Gebrauchswert von Armbanduhren bestimmt, ist die Wasserdichte.
 
  
Dazu wird die Uhr beim Hersteller dem statischen Druck ausgesetzt, der auf dem Zifferblatt oder dem Gehäuseboden angegeben ist. Der Prüf-Druck wird in Athmosphären (at) oder in Meter (m) Wassersäule angegeben.
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Eine wesentliche Eigenschaft, die in heutigen Tagen den Gebrauchswert von [[Armbanduhr]]en bestimmt, ist die Wasserdichtigkeit.
  
Das heißt, der Hersteller garantiert dafür, daß die Uhr im Auslieferungszustand dem angegebenen statischen Prüfdruck Stand hält.
 
  
Hierzu sind 2 Aspekte zu betrachten:
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1. Die Uhr ist während des Gebrauches verschiedensten Umwelteinflüssen wie Staub, aggressive Medien, extreme Temperaturschwankungen etc. ausgesetzt. Das führt im Lauf der Zeit zur Herabsetzung der Wasserdichtigkeit. Daher sollte die Uhr am Besten einmal im Jahr von einem Uhrmacher auf Wasserdichtigkeit geprüft und bei Bedarf die Dichtungen gewechselt werden.
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Um diese zu prüfen, wird die Uhr beim Hersteller dem statischen Druck ausgesetzt, der auf dem Zifferblatt oder dem Gehäuseboden angegeben ist. Der Prüf-Druck wird in Atmosphären (atm) oder in Meter (m) Wassersäule angegeben. Damit garantiert der Hersteller dafür, daß die Uhr im Auslieferungszustand dem angegebenen statischen Prüfdruck standhält.
  
2. Die Uhr wird während des Gebrauches im Wasser praktisch nie statischen Belastungen, sondern dynamischen Belastungen wie eigene Körperbewegungen, Sprung in's Wasser, Wasserstrahl etc. ausgesetzt. So kann man z.B. einen Wasserdruck, der einer Tauchtiefe von 50m entspricht in jedem Waschbecken herstellen, indem man den Arm mit entsprechend hoher Geschwindigkeit durch das Wasser bewegt.
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Hierzu sind zwei Aspekte zu betrachten:
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# Die Uhr ist während des Gebrauches verschiedensten Umwelteinflüssen wie Staub, aggressive Medien, extreme Temperaturschwankungen etc. ausgesetzt. Das führt im Lauf der Zeit zur Herabsetzung der Wasserdichtigkeit. Daher sollten die Uhr am besten einmal im Jahr von einem [[Uhrmacher]] auf Wasserdichtigkeit geprüft und bei Bedarf die Dichtungen gewechselt werden.
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# Die Uhr wird während des Gebrauches im Wasser praktisch nie statischen Belastungen, sondern dynamischen Belastungen wie eigene Körperbewegungen, Sprung ins Wasser, Wasserstrahl etc. ausgesetzt. So kann man z.B. einen Wasserdruck, der einer Tauchtiefe von 50m entspricht, in jedem Waschbecken herstellen, indem man den Arm mit entsprechend hoher Geschwindigkeit durch das Wasser bewegt.
  
 
Aus diesen beiden o.a. Punkten ergeben sich folgende Anwendungseinschränkungen:
 
Aus diesen beiden o.a. Punkten ergeben sich folgende Anwendungseinschränkungen:
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# Staubgeschützt
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# Wassergeschützt (waterresist) - Wasserspritzer,
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# Wasserdicht (waterproof) bis 3at/30m - Autowäsche etc.
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# Wasserdicht (waterproof) bis 5at/50m - Regen, Baden
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# Wasserdicht (waterproof) bis 10at/100m - Schwimmen
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# Wasserdicht (waterproof) bis 20at/200m - Schnorcheln, tauchen ohne Geräte
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== DIN 8310 ==
  
1.Staubgeschützt
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Der Begriff "wasserdicht" wird in der DIN Norm 8310 festgelegt. Danach gilt eine Uhr als wasserdicht, wenn sie im Neuzustand die drucktechnische Prüfung nach DIN 8310 besteht:
  
2.Wassergeschützt (waterresist) - Wasserspritzer, Regen etc.
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* 30 Minuten 1 m Wassersäule (~ ca. 0,1 bar), anschließend 90 Sekunden 20 m Wassersäule (~ ca. 2 bar)
  
3.Wasserdicht (waterproof) bis 3at/30m - Autowäsche etc.
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Ferner gilt laut DIN 8310: ''"Der Hersteller und Vertreiber von wasserdichten Uhren muß jeder Uhr eine Gebrauchsanleitung beifügen..."''
  
4.Wasserdicht (waterproof) bis 5at/50m - Duschen, Schwimmen etc.
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== Taucheruhren ==
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Für [[Taucheruhr]]en ist eine möglichst hohe Wasserdichtigkeit selbstverständliche Voraussetzung - hinzu kommen noch eine Reihe weiterer Anforderungen.
  
5.Wasserdicht (waterproof) bis 10at/100m - Schnorcheln, Tauchen etc.
 
  
6.Wasserdicht (waterproof) bis 20at/200m - Gerätetauchen
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== verbraucherfreundliche Rechtssprechung ==
  
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Die Meter-Angabe auf Zifferblättern bezieht sich nicht auf eine Tauchtiefe, sondern auf den Prüfdruck, welcher im Rahmen der Wasserdichtigkeitsprüfung angewendet wurde.
  
== DIN 8310 ==
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Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 10.04.2008 enthält die Werbeaussage „30 m wasserdicht“ irreführende Angaben über die technischen Eigenschaften einer Uhr.
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In der Urteilsbegründung heißt es u. a.:<br>
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"...Die beanstandete Werbeaussage erweckt beim verständigen Durchschnittsverbraucher die Vorstellung, die beworbene Uhr sei hinsichtlich ihrer Wasserdichtheit technisch darauf ausgelegt, zum Tauchen bis zu einer Wassertiefe von 30 Metern benutzt zu werden. Gemeint ist damit nicht nur, dass die Uhr ein einmaliges Eintauchen in der genannten Wassertiefe übersteht, sondern dass die Uhr für ein wiederholtes Tragen bei Tauchgängen von gewisser Dauer in dieser Tiefe geeignet ist. Nur in diesem Sinn kann die Angabe einer Meterzahl in Verbindung mit dem Attribut „wasserdicht“ vom angesprochenen Verkehrskreis, zu dem auch die Mitglieder des Senats gehören, bei unbefangener Betrachtungsweise verstanden werden. Dagegen liegt die Annahme fern, mit der Angabe der Meterzahl solle lediglich derjenige Prüfdruck von 3 bar (Überdruck) umschrieben werden, dem die Uhr bei dem nach der DIN 8310 vorgesehenen Prüfverfahren standhalte; denn nach dem Verständnis des Verkehrs werden Drücke im Allgemeinen nicht in Metern gemessen...."<br>
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Quelle: [http://web1.justiz.hessen.de/migration/rechtsp.nsf/26C3E6D18614C998C1257439003277BC/$file/06u03407.pdf Hessisches Ministerium der Justiz]
  
Nach DIN 8310 muß die Wasserdichtigkeit 10 bar betragen, was in etwa einer Tauchtiefe von 100m entspricht.
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== Literatur ==
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*[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305
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*[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020
  
 
[[Kategorie:Fachbegriffe]]
 
[[Kategorie:Fachbegriffe]]
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[[de:Wasserdicht]]
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[[en:Waterproof]]
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[[it:Impermeabile]]
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[[es:Impermeabilizante]]
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[[ru:Водонепроницаемый корпус]]

Aktuelle Version vom 10. September 2021, 19:32 Uhr

Wasserdicht


wasserdicht
Sprache Übersetzung Abkürzung
Französisch: Etanche  
Englisch: Water-resistant  
Spanisch: impermeable  
Italienisch:    
Nederlands: Waterdicht  
Russisch: Водонепроницаемый корпус  
Portugiesisch:    


Eine wesentliche Eigenschaft, die in heutigen Tagen den Gebrauchswert von Armbanduhren bestimmt, ist die Wasserdichtigkeit.


Um diese zu prüfen, wird die Uhr beim Hersteller dem statischen Druck ausgesetzt, der auf dem Zifferblatt oder dem Gehäuseboden angegeben ist. Der Prüf-Druck wird in Atmosphären (atm) oder in Meter (m) Wassersäule angegeben. Damit garantiert der Hersteller dafür, daß die Uhr im Auslieferungszustand dem angegebenen statischen Prüfdruck standhält.

Hierzu sind zwei Aspekte zu betrachten:

  1. Die Uhr ist während des Gebrauches verschiedensten Umwelteinflüssen wie Staub, aggressive Medien, extreme Temperaturschwankungen etc. ausgesetzt. Das führt im Lauf der Zeit zur Herabsetzung der Wasserdichtigkeit. Daher sollten die Uhr am besten einmal im Jahr von einem Uhrmacher auf Wasserdichtigkeit geprüft und bei Bedarf die Dichtungen gewechselt werden.
  2. Die Uhr wird während des Gebrauches im Wasser praktisch nie statischen Belastungen, sondern dynamischen Belastungen wie eigene Körperbewegungen, Sprung ins Wasser, Wasserstrahl etc. ausgesetzt. So kann man z.B. einen Wasserdruck, der einer Tauchtiefe von 50m entspricht, in jedem Waschbecken herstellen, indem man den Arm mit entsprechend hoher Geschwindigkeit durch das Wasser bewegt.

Aus diesen beiden o.a. Punkten ergeben sich folgende Anwendungseinschränkungen:

  1. Staubgeschützt
  2. Wassergeschützt (waterresist) - Wasserspritzer,
  3. Wasserdicht (waterproof) bis 3at/30m - Autowäsche etc.
  4. Wasserdicht (waterproof) bis 5at/50m - Regen, Baden
  5. Wasserdicht (waterproof) bis 10at/100m - Schwimmen
  6. Wasserdicht (waterproof) bis 20at/200m - Schnorcheln, tauchen ohne Geräte

DIN 8310

Der Begriff "wasserdicht" wird in der DIN Norm 8310 festgelegt. Danach gilt eine Uhr als wasserdicht, wenn sie im Neuzustand die drucktechnische Prüfung nach DIN 8310 besteht:

  • 30 Minuten 1 m Wassersäule (~ ca. 0,1 bar), anschließend 90 Sekunden 20 m Wassersäule (~ ca. 2 bar)

Ferner gilt laut DIN 8310: "Der Hersteller und Vertreiber von wasserdichten Uhren muß jeder Uhr eine Gebrauchsanleitung beifügen..."

Taucheruhren

Für Taucheruhren ist eine möglichst hohe Wasserdichtigkeit selbstverständliche Voraussetzung - hinzu kommen noch eine Reihe weiterer Anforderungen.


verbraucherfreundliche Rechtssprechung

Die Meter-Angabe auf Zifferblättern bezieht sich nicht auf eine Tauchtiefe, sondern auf den Prüfdruck, welcher im Rahmen der Wasserdichtigkeitsprüfung angewendet wurde.

Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 10.04.2008 enthält die Werbeaussage „30 m wasserdicht“ irreführende Angaben über die technischen Eigenschaften einer Uhr.

In der Urteilsbegründung heißt es u. a.:
"...Die beanstandete Werbeaussage erweckt beim verständigen Durchschnittsverbraucher die Vorstellung, die beworbene Uhr sei hinsichtlich ihrer Wasserdichtheit technisch darauf ausgelegt, zum Tauchen bis zu einer Wassertiefe von 30 Metern benutzt zu werden. Gemeint ist damit nicht nur, dass die Uhr ein einmaliges Eintauchen in der genannten Wassertiefe übersteht, sondern dass die Uhr für ein wiederholtes Tragen bei Tauchgängen von gewisser Dauer in dieser Tiefe geeignet ist. Nur in diesem Sinn kann die Angabe einer Meterzahl in Verbindung mit dem Attribut „wasserdicht“ vom angesprochenen Verkehrskreis, zu dem auch die Mitglieder des Senats gehören, bei unbefangener Betrachtungsweise verstanden werden. Dagegen liegt die Annahme fern, mit der Angabe der Meterzahl solle lediglich derjenige Prüfdruck von 3 bar (Überdruck) umschrieben werden, dem die Uhr bei dem nach der DIN 8310 vorgesehenen Prüfverfahren standhalte; denn nach dem Verständnis des Verkehrs werden Drücke im Allgemeinen nicht in Metern gemessen...."
Quelle: Hessisches Ministerium der Justiz

Literatur