Legacy Machine N° 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Idee für LM1 entstand, als Maximilian Büsser seiner Fantasie freien Lauf ließ: ''„Was wäre eigentlich passiert, wenn ich 1867 geboren wäre und nicht 1967? Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Armbanduhren gebaut. Ich hätte den Wunsch verspürt, dreidimensionale Zeitmessmaschinen zu bauen, aber ich hätte keine Science-Fiction-Figuren oder Kampfjets als Inspiration gehabt. Dann wäre ich eben von den Taschenuhren dieser Zeit beeinflusst worden, vom Eiffelturm und Jules Verne. Wie hätte meine Maschine im Jahr 1911 dann ausgesehen? Die Legacy Machine N° 1 – rund und doch dreidimensional – ist die Antwort.“''
 
Die Idee für LM1 entstand, als Maximilian Büsser seiner Fantasie freien Lauf ließ: ''„Was wäre eigentlich passiert, wenn ich 1867 geboren wäre und nicht 1967? Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Armbanduhren gebaut. Ich hätte den Wunsch verspürt, dreidimensionale Zeitmessmaschinen zu bauen, aber ich hätte keine Science-Fiction-Figuren oder Kampfjets als Inspiration gehabt. Dann wäre ich eben von den Taschenuhren dieser Zeit beeinflusst worden, vom Eiffelturm und Jules Verne. Wie hätte meine Maschine im Jahr 1911 dann ausgesehen? Die Legacy Machine N° 1 – rund und doch dreidimensional – ist die Antwort.“''
  
Wie die erstklassigen [[Taschenuhr]]en des 19. Jahrhunderts ist die LM1 mit einer sehr großen, langsam schwingenden Unruh (2,5 Hz) und einer [[Breguet-Spirale]] ausgestattet. Die klassisch konstruierte [[Hemmung]] ruht auf einer geschwungenen [[Brücke]] und wirkt ohne sichtbare Verbindung zum Uhrwerk etwas geheimnisvoll. Die eigentliche uhrmacherische Besonderheit ist die Anzeige von zwei Zeitzonen, bei der sich Stunden und Minuten vollkommen unabhängig verstellen lassen. Das ist vor allem in Zeitzonen nützlich, die nicht in ganzen Stunden von der [[Greenwich Mean Time]] (GMT) abweichen. Üblicherweise können nur die Stundenzeiger verstellt werden, während die Minutenzeiger beider Zeitzonen synchron laufen. An die goldene Zeit der Uhrmacherei ([[1780]]-[[1850]]) erinnern die beiden gewölbten [[Zifferblätter]].  
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Wie die erstklassigen [[Taschenuhr]]en des 19. Jahrhunderts ist die LM1 mit einer sehr großen, langsam schwingenden Unruh (2,5 Hz) und einer [[Breguet-Spirale]] ausgestattet. Die klassisch konstruierte [[Hemmung]] ruht auf einer geschwungenen [[Brücke]] und wirkt ohne sichtbare Verbindung zum Uhrwerk etwas geheimnisvoll. Die eigentliche uhrmacherische Besonderheit ist die Anzeige von zwei Zeitzonen, bei der sich Stunden und Minuten vollkommen unabhängig verstellen lassen. Das ist vor allem in Zeitzonen nützlich, die nicht in ganzen Stunden von der [[Greenwich Mean Time]] (GMT) abweichen. Üblicherweise können nur die Stundenzeiger verstellt werden, während die Minutenzeiger beider Zeitzonen synchron laufen. An die goldene Zeit der Uhrmacherei ([[1780/de|1780]]-[[1850/de|1850]]) erinnern die beiden gewölbten [[Zifferblätter]].  
  
 
Einen optischen Kontrapunkt setzt die lineare Gangreserveanzeige, die über die verbliebene Kraft des Federhauses informiert.
 
Einen optischen Kontrapunkt setzt die lineare Gangreserveanzeige, die über die verbliebene Kraft des Federhauses informiert.
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Wer durch das gewölbte [[Saphirglas]] auf das mikromechanische Meisterwerk blickt, kann vielleicht nachvollziehen, wie sich Jules Vernes Kapitän Nemo gefühlt haben muss, als er durch das Bullauge seines U-Bootes unter Wasser die mythische Stadt Atlantis entdeckte.
 
Wer durch das gewölbte [[Saphirglas]] auf das mikromechanische Meisterwerk blickt, kann vielleicht nachvollziehen, wie sich Jules Vernes Kapitän Nemo gefühlt haben muss, als er durch das Bullauge seines U-Bootes unter Wasser die mythische Stadt Atlantis entdeckte.
  
Das hauseigene Uhrwerk der LM1 vermittelt durch seine Funktionalität und Komplexität die großen Talente der Konstrukteure und Erbauer. Jean-François Mojon und sein Team der Uhrwerk-Manufaktur Chronode (2010 als „Beste Uhrmacher“ beim „Grand Prix d’Horologie“ in Genf geehrt) haben die Herausforderung gemeistert, ein solches Uhrwerk von Grund auf zu entwickeln; der angesehene unabhängige Uhrmacher Kari Voutilainen übernahm die Verantwortung für das Design und die traditionelle, erstklassige Verarbeitung des Werks. Dazu gehören ein makelloser Genfer Wellenschliff, auf Hochglanz polierte Goldchatons und Brücken mit so feinen polierten Fasen, wie sie nur ein Meister seines Fachs schaffen kann. Das Uhrwerk der Legacy Machine N° 1 trägt mit Stolz die Signaturen beider Erbauer. Es ist übrigens das einzige Kaliber, außer seinen persönlich gefertigten Einzelstücken, das Voutilainens Namen trägt.
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Das hauseigene Uhrwerk der LM1 vermittelt durch seine Funktionalität und Komplexität die großen Talente der Konstrukteure und Erbauer. Jean-François Mojon und sein Team der Uhrwerk-Manufaktur Chronode (2010 als „Beste Uhrmacher“ beim „Grand Prix d’Horologie“ in [[Genf]] geehrt) haben die Herausforderung gemeistert, ein solches Uhrwerk von Grund auf zu entwickeln; der angesehene unabhängige Uhrmacher Kari Voutilainen übernahm die Verantwortung für das Design und die traditionelle, erstklassige Verarbeitung des Werks. Dazu gehören ein makelloser Genfer Wellenschliff, auf Hochglanz polierte Goldchatons und Brücken mit so feinen polierten Fasen, wie sie nur ein Meister seines Fachs schaffen kann. Das Uhrwerk der Legacy Machine N° 1 trägt mit Stolz die Signaturen beider Erbauer. Es ist übrigens das einzige Kaliber, außer seinen persönlich gefertigten Einzelstücken, das Voutilainens Namen trägt.
  
 
Mit der Legacy Machine N° 1 hat MB&F die traditionelle Uhrmacherkunst des 19. Jahrhunderts neu interpretiert und so ein zeitgemäßes, dreidimensionales Kunstobjekt geschaffen.
 
Mit der Legacy Machine N° 1 hat MB&F die traditionelle Uhrmacherkunst des 19. Jahrhunderts neu interpretiert und so ein zeitgemäßes, dreidimensionales Kunstobjekt geschaffen.
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=== Maschine ===
 
=== Maschine ===
  
Das dreidimensional gestaltete Uhrwerk beruht auf Skizzen und Zeichnungen von Maximilian Büsser und dem Designer Eric Giroud, aus denen Jean-François Mojon und sein Team von Chronode im schweizerischen [[Le Locle]] eine fertige Konstruktion schufen. Unruh und Spiralfeder sind das Herz eines jeden mechanischen Uhrwerks und für seine Ganggenauigkeit verantwortlich. Maximilian Büsser ist seit Langem fasziniert von den langsam schwingenden Unruhen alter Taschenuhren. Sie oszillieren mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde (2,5 Hz), während zeitgenössische Armbanduhren mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz) arbeiten. So ist es auch kein Wunder, dass diese Unruh das Zentrum war, von dem aus Büsser seinen Ideen freien Lauf ließ. So versetzte er die Unruh nicht nur aus der traditionellen Position auf der Rückseite des Uhrwerks nach vorn, sondern sie schwebt sogar majestätisch über allem – über den beiden Zifferblättern, ja über dem gesamten Uhrwerk.
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Das dreidimensional gestaltete Uhrwerk beruht auf Skizzen und Zeichnungen von Maximilian Büsser und dem Designer Eric Giroud, aus denen Jean-François Mojon und sein Team von Chronode im schweizerischen [[Le Locle]] eine fertige Konstruktion schufen. [[Unruh]] und [[Spiralfeder]] sind das Herz eines jeden mechanischen [[Uhrwerk]]s und für seine Ganggenauigkeit verantwortlich. Maximilian Büsser ist seit Langem fasziniert von den langsam schwingenden Unruhen alter Taschenuhren. Sie oszillieren mit 18.000 [[Halbschwingungen]] pro Stunde (2,5 Hz), während zeitgenössische Armbanduhren mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz) arbeiten. So ist es auch kein Wunder, dass diese Unruh das Zentrum war, von dem aus Büsser seinen Ideen freien Lauf ließ. So versetzte er die Unruh nicht nur aus der traditionellen Position auf der Rückseite des Uhrwerks nach vorn, sondern sie schwebt sogar majestätisch über allem – über den beiden Zifferblättern, ja über dem gesamten Uhrwerk.
  
 
Während die Position des Regelorganes als durchaus avantgardistisch betrachtet werden darf, ist seine Konstruktion durch und durch klassisch – mit einer riesigen Unruh (Durchmesser: 14 mm) samt speziell gefertigter Regulierschrauben, einer [[Spirale]] mit Breguet-Endkurve und einem beweglichen Spiralklötzchenträger.
 
Während die Position des Regelorganes als durchaus avantgardistisch betrachtet werden darf, ist seine Konstruktion durch und durch klassisch – mit einer riesigen Unruh (Durchmesser: 14 mm) samt speziell gefertigter Regulierschrauben, einer [[Spirale]] mit Breguet-Endkurve und einem beweglichen Spiralklötzchenträger.
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=== Feines Finish und Uhrmachertradition ===
 
=== Feines Finish und Uhrmachertradition ===
  
Der international anerkannte Uhrmachermeister Kari Voutilainen zeichnet verantwortlich für die Umsetzung traditioneller Konstruktionsmerkmale und Finissierungstechniken beim Uhrwerk der LM1 – keine einfache Aufgabe angesichts der unkonventionellen Position der Unruh.
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Der international anerkannte Uhrmachermeister [[Voutilainen, Kari|Kari Voutilainen]] zeichnet verantwortlich für die Umsetzung traditioneller Konstruktionsmerkmale und Finissierungstechniken beim Uhrwerk der LM1 – keine einfache Aufgabe angesichts der unkonventionellen Position der Unruh.
  
 
Als Blickfang auf der Zifferblattseite dient neben den beiden Zeitanzeigen, der Gangreserveanzeige und natürlich der Unruh ein fein graviertes Strahlenmuster. Dieses Muster korrespondiert in Stil und Finish mit der Uhrwerksrückseite, die durch ein Saphirglas sichtbar wird. Hier verwirklichte Voutilainen klassisches Uhrwerksdesign mit elegant geschwungenen Brücken und großen Abständen zwischen den einzelnen Komponenten. Überdimensionierte Rubine, die in hochglanzpolierten Goldchatons gefasst sind, bilden einen optischen Kontrast zum Genfer Wellenschliff, der die Brücken ziert. Die Rubinlager schlagen nicht nur optisch eine Brücke zu klassischen Taschenuhrwerken, sie haben auch einen praktischen Nutzen: Sie erhöhen die Genauigkeit und verringern den Verschleiß, weil sie mehr Öl halten und größer dimensionierte Triebe zulassen.
 
Als Blickfang auf der Zifferblattseite dient neben den beiden Zeitanzeigen, der Gangreserveanzeige und natürlich der Unruh ein fein graviertes Strahlenmuster. Dieses Muster korrespondiert in Stil und Finish mit der Uhrwerksrückseite, die durch ein Saphirglas sichtbar wird. Hier verwirklichte Voutilainen klassisches Uhrwerksdesign mit elegant geschwungenen Brücken und großen Abständen zwischen den einzelnen Komponenten. Überdimensionierte Rubine, die in hochglanzpolierten Goldchatons gefasst sind, bilden einen optischen Kontrast zum Genfer Wellenschliff, der die Brücken ziert. Die Rubinlager schlagen nicht nur optisch eine Brücke zu klassischen Taschenuhrwerken, sie haben auch einen praktischen Nutzen: Sie erhöhen die Genauigkeit und verringern den Verschleiß, weil sie mehr Öl halten und größer dimensionierte Triebe zulassen.
 
  
 
== Legacy Machine N° 1 – technische Eigenschaften ==
 
== Legacy Machine N° 1 – technische Eigenschaften ==

Aktuelle Version vom 1. September 2014, 00:46 Uhr

Legacy Machine N° 1

MB&F Legacy Machine N° 1
Version in Rotgold
Maximilian Büsser (Mitte), Kari Voutilainen (links), Jean-Francois Mojon (rechts)
Die Legacy Machine N° 1 – rund und doch dreidimensional.
Die einzigartige lineare Gangreserveanzeige der Legacy Machine N° 1
Die Maschine der LM1
Version Rotgold
Die Maschine der LM1
Version Weißgold

Genf, Oktober 2011

Wild, extrem, verrückt, unglaublich – all diese Adjektive passen perfekt zu den futuristischen „Horological Machines“ von MB&F. Aber zugleich traditionell, klassisch und rund? Dafür hat Maximilian Büsser nun eine neue Kategorie geschaffen – die „Legacy Machine“ (legacy; engl. = Erbe, Vermächtnis). Mit einer riesigen, zentral angeordneten Unruh, einem in höchster Qualität verarbeiteten und dekorierten Uhrwerk und einem kreisrunden Gehäuse ist die Legacy Machine N° 1 (LM1) eine Hommage an die großen Uhrmacher der Vergangenheit und bleibt doch eine für MB&F typische Zeitmessmaschine, die mit zwei komplett unabhängig arbeitenden Zeitzonen und einer einzigartigen linearen Gangreserveanzeige glänzt.


Die Idee für LM1 entstand, als Maximilian Büsser seiner Fantasie freien Lauf ließ: „Was wäre eigentlich passiert, wenn ich 1867 geboren wäre und nicht 1967? Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Armbanduhren gebaut. Ich hätte den Wunsch verspürt, dreidimensionale Zeitmessmaschinen zu bauen, aber ich hätte keine Science-Fiction-Figuren oder Kampfjets als Inspiration gehabt. Dann wäre ich eben von den Taschenuhren dieser Zeit beeinflusst worden, vom Eiffelturm und Jules Verne. Wie hätte meine Maschine im Jahr 1911 dann ausgesehen? Die Legacy Machine N° 1 – rund und doch dreidimensional – ist die Antwort.“

Wie die erstklassigen Taschenuhren des 19. Jahrhunderts ist die LM1 mit einer sehr großen, langsam schwingenden Unruh (2,5 Hz) und einer Breguet-Spirale ausgestattet. Die klassisch konstruierte Hemmung ruht auf einer geschwungenen Brücke und wirkt ohne sichtbare Verbindung zum Uhrwerk etwas geheimnisvoll. Die eigentliche uhrmacherische Besonderheit ist die Anzeige von zwei Zeitzonen, bei der sich Stunden und Minuten vollkommen unabhängig verstellen lassen. Das ist vor allem in Zeitzonen nützlich, die nicht in ganzen Stunden von der Greenwich Mean Time (GMT) abweichen. Üblicherweise können nur die Stundenzeiger verstellt werden, während die Minutenzeiger beider Zeitzonen synchron laufen. An die goldene Zeit der Uhrmacherei (1780-1850) erinnern die beiden gewölbten Zifferblätter.

Einen optischen Kontrapunkt setzt die lineare Gangreserveanzeige, die über die verbliebene Kraft des Federhauses informiert.

Wer durch das gewölbte Saphirglas auf das mikromechanische Meisterwerk blickt, kann vielleicht nachvollziehen, wie sich Jules Vernes Kapitän Nemo gefühlt haben muss, als er durch das Bullauge seines U-Bootes unter Wasser die mythische Stadt Atlantis entdeckte.

Das hauseigene Uhrwerk der LM1 vermittelt durch seine Funktionalität und Komplexität die großen Talente der Konstrukteure und Erbauer. Jean-François Mojon und sein Team der Uhrwerk-Manufaktur Chronode (2010 als „Beste Uhrmacher“ beim „Grand Prix d’Horologie“ in Genf geehrt) haben die Herausforderung gemeistert, ein solches Uhrwerk von Grund auf zu entwickeln; der angesehene unabhängige Uhrmacher Kari Voutilainen übernahm die Verantwortung für das Design und die traditionelle, erstklassige Verarbeitung des Werks. Dazu gehören ein makelloser Genfer Wellenschliff, auf Hochglanz polierte Goldchatons und Brücken mit so feinen polierten Fasen, wie sie nur ein Meister seines Fachs schaffen kann. Das Uhrwerk der Legacy Machine N° 1 trägt mit Stolz die Signaturen beider Erbauer. Es ist übrigens das einzige Kaliber, außer seinen persönlich gefertigten Einzelstücken, das Voutilainens Namen trägt.

Mit der Legacy Machine N° 1 hat MB&F die traditionelle Uhrmacherkunst des 19. Jahrhunderts neu interpretiert und so ein zeitgemäßes, dreidimensionales Kunstobjekt geschaffen.


Die Legacy Machine N° 1 im Detail

Inspiration und Realisierung

Die Liebe zu Taschenuhren des 18. und 19. Jahrhunderts inspirierte und beeinflusste das Legacy-Projekt entscheidend. Schließlich wurden alle maßgeblichen Komplikationen der feinen Uhrmacherei von heute in dieser Zeit erfunden.

Das waren wahre Meisterleistungen, denn die früheren Uhrmacher konstruierten nur mit Stift und Papier und nicht etwa mithilfe moderner Computerprogramme. Auch die Maschinen waren im Vergleich zu heute geradezu einfach – schließlich stand keine Elektrizität zur Verfügung. Und dennoch gelangen mikromechanische Meisterwerke von einer unglaublichen Präzision und Fertigungsqualität, die den Vergleich mit Produkten aus aktuellen Produktionen nicht zu scheuen brauchen. Das im Vergleich zu heutigen Armbanduhren großzügigere Format erlaubte aufgeräumte Uhrwerksarchitektur mit wundervoll gestalteten Platinen und Brücken.

Weil auch die futuristischen Zeitmessmaschinen von MB&F auf den Grundlagen der traditionellen Uhrmacherei aufbauen, wollte Maximilian Büsser einen Zeitmesser zur Würdigung der alten Meister schaffen. So stellte er sich vor, welche Art Uhr er gebaut hätte, wenn er 100 Jahre früher geboren worden wäre. Das Ergebnis ist die Legacy Machine N° 1 mit einer langsam schwingenden, großen Unruh, einem klassischen Uhrwerksdesign, gewölbten Zifferblättern und einem klassischen feinen Finish.

Maschine

Das dreidimensional gestaltete Uhrwerk beruht auf Skizzen und Zeichnungen von Maximilian Büsser und dem Designer Eric Giroud, aus denen Jean-François Mojon und sein Team von Chronode im schweizerischen Le Locle eine fertige Konstruktion schufen. Unruh und Spiralfeder sind das Herz eines jeden mechanischen Uhrwerks und für seine Ganggenauigkeit verantwortlich. Maximilian Büsser ist seit Langem fasziniert von den langsam schwingenden Unruhen alter Taschenuhren. Sie oszillieren mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde (2,5 Hz), während zeitgenössische Armbanduhren mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz) arbeiten. So ist es auch kein Wunder, dass diese Unruh das Zentrum war, von dem aus Büsser seinen Ideen freien Lauf ließ. So versetzte er die Unruh nicht nur aus der traditionellen Position auf der Rückseite des Uhrwerks nach vorn, sondern sie schwebt sogar majestätisch über allem – über den beiden Zifferblättern, ja über dem gesamten Uhrwerk.

Während die Position des Regelorganes als durchaus avantgardistisch betrachtet werden darf, ist seine Konstruktion durch und durch klassisch – mit einer riesigen Unruh (Durchmesser: 14 mm) samt speziell gefertigter Regulierschrauben, einer Spirale mit Breguet-Endkurve und einem beweglichen Spiralklötzchenträger.

Ein einzigartiges Konstruktionsmerkmal der LM1 ist die Möglichkeit, zwei Uhrzeiten auf zwei Zifferblättern vollkommen unabhängig voneinander einzustellen. Bei den meisten mechanischen Uhrwerken, die zwei Zonenzeiten anzeigen, lassen sich nur die Stundenzeiger unabhängig voneinander verstellen, ein paar wenige bieten auch die Verstellmöglichkeit in Halbstundenschritten. Die LM1 ermöglicht es dem Träger nun, zwei Zeiten genau nach seinem Wunsch einzustellen.

Ebenfalls sehr speziell ist die vertikale Gangreserveanzeige, die über ein ultraflaches Differenzial angetrieben wird. Keramikkugellager sorgen für die schlanke Bauweise dieser Komplikation und ihre robuste, verschleißarme Mechanik.

Zifferblatt und Anzeigen

Das Räderwerk beider Zeitanzeigen wird von einer einzigen Hemmung gesteuert, sodass beide nach ihrer Einstellung immer synchron laufen. Die Uhrzeiten auf beiden Zifferblättern werden nach Wunsch des Trägers über zwei eigenständige Kronen eingestellt.

Um die Dreidimensionalität der Konstruktion mit der über aller schwebenden Hemmung noch zu unterstreichen, bekommen die beiden Zifferblätter mit ihren gebläuten Goldzeigern eine eigene Funktionsebene über dem Uhrwerk. Die Zifferblätter sind leicht gewölbt und zeichnen sich durch eine große Farbtiefe aus. Diese wird durch eine spezielle Mehrschichtlackierung erreicht, bei der – ähnlich wie beim Emaillieren – jede Schicht nach dem Auftragen einzeln erhitzt wird.

Um die ästhetische Reinheit der Zifferblätter mit ihren traditionellen römischen Ziffern zu erhalten, wurden die optisch störenden Schrauben geschickt versteckt. Ein feiner Goldrand um jedes der beiden Zifferblätter unterstreicht das klassische Erscheinungsbild.

Feines Finish und Uhrmachertradition

Der international anerkannte Uhrmachermeister Kari Voutilainen zeichnet verantwortlich für die Umsetzung traditioneller Konstruktionsmerkmale und Finissierungstechniken beim Uhrwerk der LM1 – keine einfache Aufgabe angesichts der unkonventionellen Position der Unruh.

Als Blickfang auf der Zifferblattseite dient neben den beiden Zeitanzeigen, der Gangreserveanzeige und natürlich der Unruh ein fein graviertes Strahlenmuster. Dieses Muster korrespondiert in Stil und Finish mit der Uhrwerksrückseite, die durch ein Saphirglas sichtbar wird. Hier verwirklichte Voutilainen klassisches Uhrwerksdesign mit elegant geschwungenen Brücken und großen Abständen zwischen den einzelnen Komponenten. Überdimensionierte Rubine, die in hochglanzpolierten Goldchatons gefasst sind, bilden einen optischen Kontrast zum Genfer Wellenschliff, der die Brücken ziert. Die Rubinlager schlagen nicht nur optisch eine Brücke zu klassischen Taschenuhrwerken, sie haben auch einen praktischen Nutzen: Sie erhöhen die Genauigkeit und verringern den Verschleiß, weil sie mehr Öl halten und größer dimensionierte Triebe zulassen.

Legacy Machine N° 1 – technische Eigenschaften

Werk

Dreidimensionales mechanisches Uhrwerk – entwickelt von Chronode und kreiert von Jean-François Mojon und Kari Voutilainen, exklusiv für MB&F
Handaufzug mit einem Federhaus

Gangreserve:

45 Stunden

Unruh:

speziell gefertigte Unruh mit 14 mm Durchmesser und vier Regulierungsschrauben, die über dem gesamten Uhrwerk angeordnet ist

Spiralfeder mit Breguet-Endkurve und beweglichem Spiralklötzchenhalter

Schwingfrequenz:

18.000 A/h (Halbschwingungen pro Stunde) / 2,5 Hz

Lagersteine:

23

Einzelteile:

279

Chatons:

hochglanzpolierte, eingepresste Goldchatons

Feinste Finissierung:

Dekoration der Uhrwerkskomponenten im Stil des 19. Jahrhunderts, in höchster Handwerkskunst ausgeführt;
Komponenten mit hochglanzpolierten Fasen versehen, Genfer Wellenschliff, Handgravuren

Funktionen

Anzeige von Stunden und Minuten; zwei Zifferblätter mit frei wählbarer Zeiteinstellung. Mit der Krone bei 8 Uhr wird die Zeit auf dem linken Zifferblatt eingestellt, die Krone bei 4 Uhr reguliert die Zeit auf dem rechten Zifferblatt und dient zum Aufzug des Uhrwerks;
spezielle lineare Gangreserveanzeige

Gehäuse

Wahlweise 18 Karat Rotgold oder 18 Karat Weißgold
Abmessungen: Durchmesser 44 mm, Höhe 16 mm
Einzelteile: 65

Saphirgläser

Gewölbtes Saphirglas, beidseitig entspiegelt;
Sichtboden einfach entspiegelt

Armband und Schließe

Alligatorleder, schwarz oder braun; handgenäht, mit spezieller Faltschließe im selben Material wie das Gehäuse

„Freunde“, die für die Legacy Machine N° 1 verantwortlich zeichnen

Konzept: Maximilian Büsser / MB&F
Produktdesign: Eric Giroud / Eric Giroud Design Studio
Technik- und Produktmanagement: Serge Kriknoff / MB&F
Werkentwicklung: Jean-Francois Mojon / Chronode
Werkdesign und -finish: Kari Voutilainen
Räderwerk: Jean-Marc Naval / Rouages SA
Unruhbrücke: Benjamin Signoud / AMECAP
Unruh: Yann Le Martet / Société Manufacture d’ébauche de Balancier
Platinen und Brücken: Arnaud Faivre / Tec ébauches
Handgravuren: Eddy Jaquet
Finissierung der Werkteile von Hand:   Jacques-Adrien Rochat / C-L Rochat
Werkassemblage: Didier Dumas, Georges Veisy, Alexander Bonnet / MB&F
Gehäuse: Dominique Mainier und Bertrand Jeunet / G&F Châtelain
Schließe: Erbas S.A.
Zifferblätter: François Bernhard und Denis Parel / Nateber
Zeiger: Pierre Chillier, Isabelle Chillier und Félix Celetta / Fiedler
Band: Olivier Purnot / Camille Fournet
Präsentationsbox: Olivier Berthon
Produktionslogistik: David Lamy / MB&F
Kommunikation:  
MB&F Charris Yadigaroglou, Virginie Meylan, Céline Camalleri, Isabelle Boutantin
Grafisches Design: Gérald Moulière und Alban Thomas / GVA Studio
Produktfotos: Maarten van der Ende
Porträtfotografie: Régis Golay / Federal
Webmaster: Stéphane Balet und Guillaume Schmitz / Sumo Interactive
Displayarchitektur: Frédéric Legendre − Lekoni
Texte: Ian Skellern