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+ | Webster Clay Ball (''Webb C. Ball'') wurde am [[6. Oktober]] [[1847/de|1847]] in Fredericktown, Knox, Ohio geboren als Sohn von Aaron Taylor Ball und Sidney Ann Clay. Nach einer zweijährigen Lehrzeit bei einem Juwelier ließ sich Ball in Cleveland als Teilhaber eines Juweliergeschäftes nieder. Als die amerikanische ''Standard time'' [[1883/de|1883]] angenommen wurde, war er der erste Juwelier, der das Zeitsignal des [[United States Naval Observatory]] verwendete, um Cleveland mit einer präzisen Zeit zu versorgen. | ||
− | + | Im Jahr [[1891/de|1891]] kam es in Kipton (Ohio) zu einem Zugunglück, das durch eine stehen gebliebene [[Taschenuhr]] eines Lokführers verursacht wurde. Das amerikanische Eisenbahnamt beauftragte daraufhin Ball als ''Chief Time Inspector'', zuverlässige Kontrollsysteme und Qualitätsstandards für [[Chronometer|Eisenbahnchronometer]] zu entwickeln. Er führte strenge Richtlinien für die Herstellung von robusten und verlässlichen Präzisionsuhren ein. Dazu gehörten Vorgaben zur Verwendung antimagnetischer Gehäuse, dem Halten der Zeit in fünf Lagen, eine ausreichende Gangreserve und die Gestaltung des Zifferblatts. Jede nach diesen Richtlinien erfolgreich geprüfte Uhr erhielt ein Zertifikat. Die heutigen Kriterien für die Zertifizierung von [[Chronometer]]n durch die [[COSC/de|COSC]] basieren auf den Standards von Webb C. Ball. | |
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+ | Ball wurde Vizepräsident der Hamilton Watch Company und konzentrierte seine Bemühungen darauf, Uhren für die Eisenbahn zu entwickeln. Am 10. Februar 1907 würdigte die "Brotherhood of Locomotive Engineers" seine Anstrengungen durch eine Ehrenmitgliedschaft. Das ''Horological Institute of America'' feierte seine Verdienste am 20. Oktober 1921. | ||
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+ | Webster Clay Ball war verheiratet mit Florence I. Young, aus dieser Ehe sind aber keine Kinder bekannt. Er verstarb am [[6. März]] [[1922/de|1922]] und wurde beigestetzt im Lake View Cemetery, Cleveland, Cuyahoga, Ohio, United States. | ||
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+ | Balls ursprüngliches Schmuckgeschäft in Cleveland entwickelte sich zur [[Ball Watch Company]]. Es wurden Rohwerke oder vollständige Taschenuhren anderer Hersteller eingekauft, die man dann verfeinerte und weiterverkaufte. Man verwendete zunächst Werke von Elgin, Hamilton und Waltham, wechselte aber dann in den frühen 1940er Jahren zu Schweizer Uhrwerken. Das Unternehmen verblieb in den Händen direkter Nachkommen, bis 1990 die Namensrechte verkauft wurden. | ||
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+ | == Weblinks == | ||
+ | * [http://www.pocketwatchrepair.com/histories/ball.html Kurze Geschichte der Ball Watch Company incl. Seriennummern (englisch)] | ||
+ | * [http://www.ballwatch.com Website von Ball Watch, Neuchâtel (englisch)] | ||
+ | *[http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=17586817 Find a Grave Webster Clay Ball] | ||
+ | *[https://pocketwatchdatabase.com/ Pocketwatch Database: Ball, Elgin, Hamilton, Hampden, Illinois, Rockford, Seth Thomas, Waltham and Other Manufacturers] | ||
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2017, 09:09 Uhr
(siehe auch: Ball)
Amerikanischer Uhrmacher und Juwelier
Webster Clay Ball (Webb C. Ball) wurde am 6. Oktober 1847 in Fredericktown, Knox, Ohio geboren als Sohn von Aaron Taylor Ball und Sidney Ann Clay. Nach einer zweijährigen Lehrzeit bei einem Juwelier ließ sich Ball in Cleveland als Teilhaber eines Juweliergeschäftes nieder. Als die amerikanische Standard time 1883 angenommen wurde, war er der erste Juwelier, der das Zeitsignal des United States Naval Observatory verwendete, um Cleveland mit einer präzisen Zeit zu versorgen.
Im Jahr 1891 kam es in Kipton (Ohio) zu einem Zugunglück, das durch eine stehen gebliebene Taschenuhr eines Lokführers verursacht wurde. Das amerikanische Eisenbahnamt beauftragte daraufhin Ball als Chief Time Inspector, zuverlässige Kontrollsysteme und Qualitätsstandards für Eisenbahnchronometer zu entwickeln. Er führte strenge Richtlinien für die Herstellung von robusten und verlässlichen Präzisionsuhren ein. Dazu gehörten Vorgaben zur Verwendung antimagnetischer Gehäuse, dem Halten der Zeit in fünf Lagen, eine ausreichende Gangreserve und die Gestaltung des Zifferblatts. Jede nach diesen Richtlinien erfolgreich geprüfte Uhr erhielt ein Zertifikat. Die heutigen Kriterien für die Zertifizierung von Chronometern durch die COSC basieren auf den Standards von Webb C. Ball.
Die Waltham Watch Company stimmte sofort den Anforderungen von Balls Richtlinien zu, später folgten die Elgin National Watch Company und die meisten der anderen amerikanischen Uhrenhersteller: Aurora, Hamilton, Hampden, E. Howard, Illinois Watch Company, Seth Thomas. Später folgten auch einige Schweizer Uhrenmanufakturen wie Audemars Piguet, Longines und Vacheron Constantin.
Ball wurde Vizepräsident der Hamilton Watch Company und konzentrierte seine Bemühungen darauf, Uhren für die Eisenbahn zu entwickeln. Am 10. Februar 1907 würdigte die "Brotherhood of Locomotive Engineers" seine Anstrengungen durch eine Ehrenmitgliedschaft. Das Horological Institute of America feierte seine Verdienste am 20. Oktober 1921.
Webster Clay Ball war verheiratet mit Florence I. Young, aus dieser Ehe sind aber keine Kinder bekannt. Er verstarb am 6. März 1922 und wurde beigestetzt im Lake View Cemetery, Cleveland, Cuyahoga, Ohio, United States.
Ball Watch Company
Balls ursprüngliches Schmuckgeschäft in Cleveland entwickelte sich zur Ball Watch Company. Es wurden Rohwerke oder vollständige Taschenuhren anderer Hersteller eingekauft, die man dann verfeinerte und weiterverkaufte. Man verwendete zunächst Werke von Elgin, Hamilton und Waltham, wechselte aber dann in den frühen 1940er Jahren zu Schweizer Uhrwerken. Das Unternehmen verblieb in den Händen direkter Nachkommen, bis 1990 die Namensrechte verkauft wurden.
Das neue Unternehmen Ball Watch mit Sitz in Neuchâtel führt die Tradition fort, allerdings unter Verwendung von Schweizer Uhrwerken. Darüber hinaus werden sportliche Armbanduhren gefertigt.