Schumann, Johann Friedrich: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Datei:Johann Friedrich Schumann Taschenuhr 1.JPG|thumb|. | + | [[Datei:Johann Friedrich Schumann Taschenuhr 1.JPG|thumb|'''Johann Friedrich Schumann'''<br>[[Taschenuhr]], [[Dresden]], um 1800<br>Diese Taschenuhr zeigt neben Stunden und Minuten auch einen Kalender mit ([[Zeigerdatum]]) an.<br>[[Mathematisch-Physikalischer Salon (Museum)|Mathematisch-Physikalischer Salon]] in [[Dresden]]]] |
− | [[Datei:Johann Friedrich Schumann Regulator 1.JPG|thumb|. | + | [[Datei:Johann Friedrich Schumann Regulator 1.JPG|thumb|'''Johann Friedrich Schumann'''<br>[[Regulator]], [[Dresden]] um 1815<br>Das [[Laterndluhr|Laterndl]]-[[Gehäuse]] ist wahrscheinlich später ergänzt worden.<br>[[Mathematisch-Physikalischer Salon (Museum)|Mathematisch-Physikalischer Salon]] in [[Dresden]], Inventarnummer D IV 150]] |
Deutscher Uhrmacher | Deutscher Uhrmacher | ||
Johann Friedrich Schumann wurde [[1758/de|1758]] als Sohn des angesehenen Dresdner Bürgers und Schuhmachermeisters J. Fr. Schumann geboren. Nach Vollendung seines 15. Lebensjahres trat Schumann am [[6. Juli]] [[1769/de|1769]] eine fünfjährige Lehre bei [[Naumann|Joh. Fried. Naumann]] an. Naumann entstammte einer renommierten Uhrmacherdynastie und genoss eine weit über Sachsen hinausreichende anerkennende Reputation. Diese Voraussetzungen gereichten dem jungen Johann Friedrich während dieser Ausbildung zur qualitativ hochwertigen Vermittlung besonderer Fähigkeiten. | Johann Friedrich Schumann wurde [[1758/de|1758]] als Sohn des angesehenen Dresdner Bürgers und Schuhmachermeisters J. Fr. Schumann geboren. Nach Vollendung seines 15. Lebensjahres trat Schumann am [[6. Juli]] [[1769/de|1769]] eine fünfjährige Lehre bei [[Naumann|Joh. Fried. Naumann]] an. Naumann entstammte einer renommierten Uhrmacherdynastie und genoss eine weit über Sachsen hinausreichende anerkennende Reputation. Diese Voraussetzungen gereichten dem jungen Johann Friedrich während dieser Ausbildung zur qualitativ hochwertigen Vermittlung besonderer Fähigkeiten. | ||
− | Schumann bewarb sich im Mai [[1784/de|1784]] bei der [[Dresdner Kleinuhrmacherinnung|Dresdener Uhrmacherinnung]] zur Erlangung des Meisterrechts. Laut den Statuten dieser Innung muss der Proband zu jener Zeit binnen 6 Monaten ein Meisterstück fertigen: eine [[Taschenuhr]] mit [[Repetition]], [[Zylinderhemmung]] und [[Sekunde]]anzeige. Nach Vorlage seines Meisterstückes wurde er am [[17. August]] [[1784/de|1784]] als Meister der [[Dresdner Kleinuhrmacherinnung|Dresdener Uhrmacherinnung]] aufgenommen. Von [[1803/de|1803]] bis [[1810/de|1810]] hatte er das Amt des Innungsältesten inne. Als bestellter Königlich-Sächsischer Hofuhrmacher ([[1808/de|1808]] - [[1817/de|1817]]) war er aus Neutralitätsgründen dazu verpflichtet, die Innungstätigkeit einzustellen. [[1809/de|1809]] war er im Töpfergasse 578 ansässig, ein Jahr später | + | Schumann bewarb sich im Mai [[1784/de|1784]] bei der [[Dresdner Kleinuhrmacherinnung|Dresdener Uhrmacherinnung]] zur Erlangung des Meisterrechts. Laut den Statuten dieser Innung muss der Proband zu jener Zeit binnen 6 Monaten ein Meisterstück fertigen: eine [[Taschenuhr]] mit [[Repetition]], [[Zylinderhemmung]] und [[Sekunde]]anzeige. Nach Vorlage seines Meisterstückes wurde er am [[17. August]] [[1784/de|1784]] als Meister der [[Dresdner Kleinuhrmacherinnung|Dresdener Uhrmacherinnung]] aufgenommen. Von [[1803/de|1803]] bis [[1810/de|1810]] hatte er das Amt des Innungsältesten inne. Als bestellter Königlich-Sächsischer Hofuhrmacher ([[1808/de|1808]] - [[1817/de|1817]]) war er aus Neutralitätsgründen dazu verpflichtet, die Innungstätigkeit einzustellen. [[1809/de|1809]] war er im Töpfergasse 578 ansässig, ein Jahr später übersiedelte er zur Moritzstraße 768. |
Sein Sohn [[Schumann, Johann Heinrich|Johann Heinrich]] war ebenfalls Uhrmacher. Schumanns Schwiegersohn, [[Johann Christian Friedrich Gutkaes]], kehrte um etwa 1813 nach Dresden zurück und konnte bei Schumann in Stellung kommen, aber durch die napoleonischen Kriege das Meisterrecht nur verzögert erlangen. Nur wenige Tage vor seiner Ernennung zum Meister heiratete Gutkaes am [[21. September]] [[1815/de|1815]] die einzige Tochter von Schumann, Friederica Charlotte Schumann. | Sein Sohn [[Schumann, Johann Heinrich|Johann Heinrich]] war ebenfalls Uhrmacher. Schumanns Schwiegersohn, [[Johann Christian Friedrich Gutkaes]], kehrte um etwa 1813 nach Dresden zurück und konnte bei Schumann in Stellung kommen, aber durch die napoleonischen Kriege das Meisterrecht nur verzögert erlangen. Nur wenige Tage vor seiner Ernennung zum Meister heiratete Gutkaes am [[21. September]] [[1815/de|1815]] die einzige Tochter von Schumann, Friederica Charlotte Schumann. |
Aktuelle Version vom 19. Januar 2021, 02:37 Uhr
(siehe auch: Schumann und Schuhmann)
Deutscher Uhrmacher
Johann Friedrich Schumann wurde 1758 als Sohn des angesehenen Dresdner Bürgers und Schuhmachermeisters J. Fr. Schumann geboren. Nach Vollendung seines 15. Lebensjahres trat Schumann am 6. Juli 1769 eine fünfjährige Lehre bei Joh. Fried. Naumann an. Naumann entstammte einer renommierten Uhrmacherdynastie und genoss eine weit über Sachsen hinausreichende anerkennende Reputation. Diese Voraussetzungen gereichten dem jungen Johann Friedrich während dieser Ausbildung zur qualitativ hochwertigen Vermittlung besonderer Fähigkeiten.
Schumann bewarb sich im Mai 1784 bei der Dresdener Uhrmacherinnung zur Erlangung des Meisterrechts. Laut den Statuten dieser Innung muss der Proband zu jener Zeit binnen 6 Monaten ein Meisterstück fertigen: eine Taschenuhr mit Repetition, Zylinderhemmung und Sekundeanzeige. Nach Vorlage seines Meisterstückes wurde er am 17. August 1784 als Meister der Dresdener Uhrmacherinnung aufgenommen. Von 1803 bis 1810 hatte er das Amt des Innungsältesten inne. Als bestellter Königlich-Sächsischer Hofuhrmacher (1808 - 1817) war er aus Neutralitätsgründen dazu verpflichtet, die Innungstätigkeit einzustellen. 1809 war er im Töpfergasse 578 ansässig, ein Jahr später übersiedelte er zur Moritzstraße 768.
Sein Sohn Johann Heinrich war ebenfalls Uhrmacher. Schumanns Schwiegersohn, Johann Christian Friedrich Gutkaes, kehrte um etwa 1813 nach Dresden zurück und konnte bei Schumann in Stellung kommen, aber durch die napoleonischen Kriege das Meisterrecht nur verzögert erlangen. Nur wenige Tage vor seiner Ernennung zum Meister heiratete Gutkaes am 21. September 1815 die einzige Tochter von Schumann, Friederica Charlotte Schumann.
Johann Friedrich Schumann verstarb am 18. Oktober 1817. Sein Schwiegersohn Gutkaes übernahm das Geschäft des Schwiegervaters.
Joh. Fried. Schumann fertigte Taschenuhren, wie auch bedeutende Bodenstanduhren, die fast ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke bestimmt waren. Das hohe uhrmacherische Niveau, das sich im Erkenntnisstand des ausgehenden 18. Jahrhunderts widerspiegelt, bezeugen seine wenigen erhaltenen und gediegenen Arbeiten.