Schildt, Friedrich: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Friedrich Schildt wurde am 22.10.[[1893/de|1893]] in Demmin (Vorpommern) geboren.<br>Schon früh gilt sein Interesse den Uhren und so absolviert er als 14-jähriger eine Lehre bei Uhrmachermeister Arthur Schulz in Jarmen (Vorpommern). Im April [[1911/de|1911]] bekommt er den Gesellenbrief mit dem Prädikat "Gut" und arbeite weiter bei seinem Lehrmeister. | + | Friedrich Schildt wurde am 22.10.[[1893/de|1893]] in Demmin (Vorpommern) geboren.<br>Schon früh gilt sein Interesse den Uhren und so absolviert er als 14-jähriger eine Lehre bei Uhrmachermeister Arthur Schulz in Jarmen (Vorpommern). Im April [[1911/de|1911]] bekommt er den Gesellenbrief mit dem Prädikat "Gut" und arbeite weiter bei seinem Lehrmeister.<br> |
− | + | Nach mehr als 6 Jahren russischer Kriegsgefangenschaft kehr Friedrich Schildt [[1921/de|1921]] nach Deutschland zurück und meldet sich am 21. Mai 1921 zur Meisterausbildung an der [[Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] an. Vom 24. April bis 29. Mai [[1922/de|1922]] besteht er seine Prüfung in Theorie und Praxis mit guten Ergebnissen. Sein Meisterstück ist die komplizierteste je in [[Glashütte]] gefertigte Schuluhr, mit [[Chronograph]], Vollkalender und [[Mondphase]] Nr. 3013 wurde in dieser Zeit von Friedrich Schild gefertigt. Er benötigte für die Herstellung über ein Jahr und erhielt für die Sonderkonstruktion des [[Kalenderwerk|Kalenders]] die Anerkennungsurkunde der Deutschen Uhrmacherschule für hervorragende Leistungen der [[Großmann-Stiftung|Moritz Großmann Stiftung]] sowie eine Medaille und Urkunde der Internationalen Handwerksaustellung in Berlin, datiert auf den [[28. Mai]] [[1938/de|1938]]. | |
Zitat aus einem Brief von [[Reichel, Reinhard|Reinhard Reichel]], [[Deutsches Uhrenmuseum Glashütte/de|Uhrenmuseum Glashütte]], datiert vom 25. April 2002: "Die von Schildt gefertigte Taschenuhr mit Chronograph und Kalenderwerk dürfte eine der kompliziertesten an der Schule gebauten Uhren sein. Die Konstruktion dieser Uhr stammt von [[Lange, Richard (1845-1932)/de|Richard Lange]], veröffentlicht 1921 in der Zeitschrift "Uhrmacherwoche". Friedrich Schildt hat den einzigen Prototyp dieser Art als Schülerarbeit gefertigt". | Zitat aus einem Brief von [[Reichel, Reinhard|Reinhard Reichel]], [[Deutsches Uhrenmuseum Glashütte/de|Uhrenmuseum Glashütte]], datiert vom 25. April 2002: "Die von Schildt gefertigte Taschenuhr mit Chronograph und Kalenderwerk dürfte eine der kompliziertesten an der Schule gebauten Uhren sein. Die Konstruktion dieser Uhr stammt von [[Lange, Richard (1845-1932)/de|Richard Lange]], veröffentlicht 1921 in der Zeitschrift "Uhrmacherwoche". Friedrich Schildt hat den einzigen Prototyp dieser Art als Schülerarbeit gefertigt". |
Version vom 18. März 2016, 11:27 Uhr
Deutscher Uhrmacher
Friedrich Schildt wurde am 22.10.1893 in Demmin (Vorpommern) geboren.
Schon früh gilt sein Interesse den Uhren und so absolviert er als 14-jähriger eine Lehre bei Uhrmachermeister Arthur Schulz in Jarmen (Vorpommern). Im April 1911 bekommt er den Gesellenbrief mit dem Prädikat "Gut" und arbeite weiter bei seinem Lehrmeister.
Nach mehr als 6 Jahren russischer Kriegsgefangenschaft kehr Friedrich Schildt 1921 nach Deutschland zurück und meldet sich am 21. Mai 1921 zur Meisterausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte an. Vom 24. April bis 29. Mai 1922 besteht er seine Prüfung in Theorie und Praxis mit guten Ergebnissen. Sein Meisterstück ist die komplizierteste je in Glashütte gefertigte Schuluhr, mit Chronograph, Vollkalender und Mondphase Nr. 3013 wurde in dieser Zeit von Friedrich Schild gefertigt. Er benötigte für die Herstellung über ein Jahr und erhielt für die Sonderkonstruktion des Kalenders die Anerkennungsurkunde der Deutschen Uhrmacherschule für hervorragende Leistungen der Moritz Großmann Stiftung sowie eine Medaille und Urkunde der Internationalen Handwerksaustellung in Berlin, datiert auf den 28. Mai 1938.
Zitat aus einem Brief von Reinhard Reichel, Uhrenmuseum Glashütte, datiert vom 25. April 2002: "Die von Schildt gefertigte Taschenuhr mit Chronograph und Kalenderwerk dürfte eine der kompliziertesten an der Schule gebauten Uhren sein. Die Konstruktion dieser Uhr stammt von Richard Lange, veröffentlicht 1921 in der Zeitschrift "Uhrmacherwoche". Friedrich Schildt hat den einzigen Prototyp dieser Art als Schülerarbeit gefertigt".
Nachdem Friedrich Schildt 1922 die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte als Meister verließ, fing er noch im gleichen Jahr bei der Gebrüder Thiel GmbH Ruhla an. Er ist in den 38 Jahre seiner Tätigkeit Ingenieur, Abteilungsleiter und bis zur Rente Hauptkonstrukteur für Uhren des VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla.
Er war Mitarbeiter im Deutschen Normenausschuß, im Gutachterausschuß beim Deutschen Amt für Maße und Gewichte, im Fachausschuß Uhrentechnik und in der Arbeitsgemeinschaft Uhren.
Friedrich Schildt verstarb am 19. April 1960 in Ruhla im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Schildt, Friedrich
- Bildgalerie Uhrwerke Schildt, Friedrich
- Bildgalerie Archiv Schildt, Friedrich
Quellen
- Herkner, Kurt: Deutsche Uhrmacherschule Glashütte: Schrek, Hesse, Helwig. Herkners-Verlags-GmbH 1985. ISBN 3-924211-04-3
- Monatsschrift für Feinmechanik und Optik, Ausgabe Juni 1960
- Die Geschichte der Technik der Ruhlaer Uhren und Maschinen