Dürrstein & Comp. Dresden: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:DUF 20024.jpg|thumb|200px|Frühe DUF mit der Werknummer 20024, am 17.12.1878 von der Firma A. Lange & Söhne an die Firma Dürrstein & Comp. verkauft.]] | [[Bild:DUF 20024.jpg|thumb|200px|Frühe DUF mit der Werknummer 20024, am 17.12.1878 von der Firma A. Lange & Söhne an die Firma Dürrstein & Comp. verkauft.]] | ||
[[Bild:DUF Werkansicht.jpg|thumb|200px|DUF-Werk der 1.Serie von 1878 mit der Nummer 20024]] | [[Bild:DUF Werkansicht.jpg|thumb|200px|DUF-Werk der 1.Serie von 1878 mit der Nummer 20024]] |
Version vom 13. Juni 2022, 11:17 Uhr
Dürrstein & Comp. Dresden
Uhrengroßhandlung
Diese Uhrengroßhandlung wurde von Johannes Dürrstein und Friedrich Dürrstein 1874 in Dresden gegründet und hatte ihren Firmensitz in der Waisenhausstraße 27 (Diesen Ort anzeigen).
Die Firma "Dürrstein & Comp. Dresden" sicherte sich den Alleinvertrieb der Firma A. Lange & Söhne für das Deutsche Reich. Der Markt für Lange Uhren war aber aufgrund ihres hohen Preises begrenzt und so wurde der in der „Gründerzeit“ wachsende Bedarf an qualitativ guten Taschenuhren unterhalb dieser Preislage im steigenden Maße durch Schweizer Importe abgedeckt.
Um konkurrenzfähig zu bleiben, drängte die Firma Dürrstein nach dem Tod von Adolf Lange seine Nachfolger, ihnen eine preiswertere Taschenuhr für diesen sich entwickelnden Markt anzubieten.
Im Jahre 1878 war es dann so weit, dass dieses Vorhaben umgesetzt werden konnte. Beginnend mit der Seriennummer 20001 kamen die ersten von der Firma A. Lange & Söhne entwickelten und gefertigten Taschenuhren einer niedrigen Preisklasse auf den Markt. Es handelt sich dabei um ein immer noch hochwertiges Pfeilerwerk mit der Signatur „Deutsche Uhrenfabrikation Glashütte“.
Dass auf diesen Uhren anfangs weder auf dem Zifferblatt, noch auf dem Werk ein Hinweis auf die herstellende Firma gemacht wurde, lässt vermuten, dass diese Produktionslinie nicht unbedingt der bisherigen Firmenphilosophie der Gebrüder Lange entsprach.
Dürrstein vertrieb u.a. auch Taschenuhren der Marken "Felsenburg", "Monopol", "Columbus", "Tavannes", und "Zenith".
Glocken-Union
Da auch die preiswertere Ausführung einer Lange Uhr, die später mit der Signatur DUF bekannt wurde, der Firma Dürrstein noch zu teuer für eine weitere Expansion erschien und die Firma Lange offensichtlich zu keinen weiteren Konzessionen hinsichtlich einer weiteren Absenkung der Qualitätsstufe bereit war, ließ die Firma Dürrstein 1890 unter der eigenen Marke "Union" Uhren für das von ihnen als zukunftsträchtig angesehene Marktsegment fertigen.
Diese wurden auf den Werken und oft auch in den Gehäusen gekennzeichnet durch eine Glocke mit 5 Sternen (Glocken-Union). Die Zifferblätter sind unsigniert
Die Uhren sind schweizer Ursprungs und keine Glashütter Uhren. Findet sich auf einer Uhr der Glocken-Union irgendwo die Aufschrift "Glashütte", handelt es sich mit Sicherheit um eine Fälschung.
Union Glashütte
1893 wurde die Uhrenfabrik Union Glashütte/Sa. von Dürrstein gegründet, die bis 1926 echte und vollwertige Glashütter Uhren fertigte, die in der Qualität mit Lange- und Assmann-Uhren gleichwertig waren. Bildmarke in Gehäusen der Glashütter Uhrenfabrik Union ist bereits ab 1894 ein griechischer Tempel mit 3 Säulen. Die in der Schweiz gefertigten Uhren der Marke "Glocken-Union" wurden noch eine ganze Zeit parallel zu den Uhren der Union Glashütte angeboten. Die Marke Union Glashütte wurde 1996 wiederbelebt und gehört heute der Swatch Group an. Neben Union Glashütte Taschenuhren gab es auch noch Glashütter Taschenuhren der Marke Reform D + C Glashütte. Von diese Uhren sind nur wenige Exemplare bekannt.
Glashütter Taschenuhr mit springender digitaler Stunden- und Minutenanzeige
Angeregt durch IWCs Sprungzifferuhren nach dem Patent von Joseph Pallweber ließ sich Dürrstein & Co. einen eigenen Mechanismus für die springende Zeitanzeige patentieren (D.R.P. 35996). Im Unterschied zu Pallweber lieferte hier ein zweites Federhaus die Kraft für den Antrieb der Zahlenscheiben. Uhren ganz ähnlicher Bauart nach diesem Patent gibt es in sehr geringer Zahl auch von Lange & Söhne. Diese erzielten auf Auktionen hohe fünfstellige Summen. Das Symbol von Hammer und Schlägel weist für die vorliegende Uhr auf einen Besitzer in einer gehobenen Stellung in der Bergbauindustrie hin.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Dürrstein & Comp. Dresden
- Bildgalerie Uhrwerke Dürrstein & Comp. Dresden
- Archiv Dürrstein - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen
- Bildgalerie Archiv Dürrstein & Comp. Dresden
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0
- CD Faszination Glashütte
- Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020