Longines Lindbergh: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der amerikanische Flugpionier [[Charles A. Lindbergh]], der am [[20. Mai]] [[1927]] als erster allein mit einem einmotorigen Flugzeug „Spirit of St. Louis“ den Atlantik von New York nach Paris überquerte, beriet aufgrund seiner Erfahrung mit dem Problem der schnellen Positionsbestimmung die Firma [[Longines]] bei der Entwicklung einer Spezialarmbanduhr, mit der die Längengradbestimmung unter Verwendung eines Sextanten, einem Radiosignal und einer Sternenkarte relativ einfacher und schneller ermöglicht werden sollte. Diese Piloten-Uhr wurde zum Meilenstein in der Uhrenwelt. | + | Der amerikanische Flugpionier [[Charles A. Lindbergh]], der am [[20. Mai]] [[1927]] als erster allein mit einem einmotorigen Flugzeug „Spirit of St. Louis“ den Atlantik von New York (Roosevelt Field, 07:52 Uhr) nach Paris (Le Bourget, [[21. Mai]] 10:22 Uhr) überquerte, beriet aufgrund seiner Erfahrung mit dem Problem der schnellen Positionsbestimmung die Firma [[Longines]] bei der Entwicklung einer Spezialarmbanduhr, mit der die Längengradbestimmung unter Verwendung eines Sextanten, einem Radiosignal und einer Sternenkarte relativ einfacher und schneller ermöglicht werden sollte. Diese Piloten-Uhr wurde zum Meilenstein in der Uhrenwelt. |
Nachdem sich Lindbergh sich wieder im heimischen St.Louis von den Strapazen der Atlantiküberquerung erholt hatte, zeichnete der gelernte Mechaniker in ersten Skizzen eine Vorstellung einer Armbanduhr, die speziell den Bedürfnissen eines Piloten während eines Langstreckenfluges abgestimmt war. Um die Jahreswende 1930/1931 steckte Lindbergh dann seine Skizze in ein Kuvert und schickte dies an John P. V. Heinmüller, dem Präsidenten der "Federation International of Aviation" (F.I.A.) in New York City. Dieser war einerseits Direktor der Longines Wittnauer-Watch Co. in Amerika, andererseits ein passionierter Pilot, dem die Sizzen sofort gefielen und sich mit der nächsten Gelegenheit sofort nach [[Saint-Imier]] aufmachte. Nach gerade einmal fünf Monaten - März bis August [[1931]] - wurde der Entwurf der ersten [[Stundenwinkeluhr]] fertig. Die geniale Konstruktionsidee, nach der man die Uhr mittels eines zentralen, drehbaren Hilfszifferblatts schnell mit dem Zeitzeichen im Radio synchronisieren konnte, stammte übrigens nicht von Lindbergh, sondern vom amerikanischen Kommandanten und Navigationslehrer Philip van Horn Weems. Lindbergh´s Idee war lediglich eine Erweiterung von Weems seiner Konstruktion, welche zwei Jahre später ([[1929]]) beim US-Patentamt mit Nr.2008734 eingereicht wurde. Bereits vor der eigentlichen Stundenwinkeluhr von [[1931]] wurde von Longines im Jahr der Atlantiküberquerung eine entsprechende Uhr produziert. (siehe: [[Longines Weems]]). | Nachdem sich Lindbergh sich wieder im heimischen St.Louis von den Strapazen der Atlantiküberquerung erholt hatte, zeichnete der gelernte Mechaniker in ersten Skizzen eine Vorstellung einer Armbanduhr, die speziell den Bedürfnissen eines Piloten während eines Langstreckenfluges abgestimmt war. Um die Jahreswende 1930/1931 steckte Lindbergh dann seine Skizze in ein Kuvert und schickte dies an John P. V. Heinmüller, dem Präsidenten der "Federation International of Aviation" (F.I.A.) in New York City. Dieser war einerseits Direktor der Longines Wittnauer-Watch Co. in Amerika, andererseits ein passionierter Pilot, dem die Sizzen sofort gefielen und sich mit der nächsten Gelegenheit sofort nach [[Saint-Imier]] aufmachte. Nach gerade einmal fünf Monaten - März bis August [[1931]] - wurde der Entwurf der ersten [[Stundenwinkeluhr]] fertig. Die geniale Konstruktionsidee, nach der man die Uhr mittels eines zentralen, drehbaren Hilfszifferblatts schnell mit dem Zeitzeichen im Radio synchronisieren konnte, stammte übrigens nicht von Lindbergh, sondern vom amerikanischen Kommandanten und Navigationslehrer Philip van Horn Weems. Lindbergh´s Idee war lediglich eine Erweiterung von Weems seiner Konstruktion, welche zwei Jahre später ([[1929]]) beim US-Patentamt mit Nr.2008734 eingereicht wurde. Bereits vor der eigentlichen Stundenwinkeluhr von [[1931]] wurde von Longines im Jahr der Atlantiküberquerung eine entsprechende Uhr produziert. (siehe: [[Longines Weems]]). |
Version vom 21. Februar 2011, 09:25 Uhr
Longines Lindbergh
Stundenwinkeluhr von Longines
Geschichte
Der amerikanische Flugpionier Charles A. Lindbergh, der am 20. Mai 1927 als erster allein mit einem einmotorigen Flugzeug „Spirit of St. Louis“ den Atlantik von New York (Roosevelt Field, 07:52 Uhr) nach Paris (Le Bourget, 21. Mai 10:22 Uhr) überquerte, beriet aufgrund seiner Erfahrung mit dem Problem der schnellen Positionsbestimmung die Firma Longines bei der Entwicklung einer Spezialarmbanduhr, mit der die Längengradbestimmung unter Verwendung eines Sextanten, einem Radiosignal und einer Sternenkarte relativ einfacher und schneller ermöglicht werden sollte. Diese Piloten-Uhr wurde zum Meilenstein in der Uhrenwelt.
Nachdem sich Lindbergh sich wieder im heimischen St.Louis von den Strapazen der Atlantiküberquerung erholt hatte, zeichnete der gelernte Mechaniker in ersten Skizzen eine Vorstellung einer Armbanduhr, die speziell den Bedürfnissen eines Piloten während eines Langstreckenfluges abgestimmt war. Um die Jahreswende 1930/1931 steckte Lindbergh dann seine Skizze in ein Kuvert und schickte dies an John P. V. Heinmüller, dem Präsidenten der "Federation International of Aviation" (F.I.A.) in New York City. Dieser war einerseits Direktor der Longines Wittnauer-Watch Co. in Amerika, andererseits ein passionierter Pilot, dem die Sizzen sofort gefielen und sich mit der nächsten Gelegenheit sofort nach Saint-Imier aufmachte. Nach gerade einmal fünf Monaten - März bis August 1931 - wurde der Entwurf der ersten Stundenwinkeluhr fertig. Die geniale Konstruktionsidee, nach der man die Uhr mittels eines zentralen, drehbaren Hilfszifferblatts schnell mit dem Zeitzeichen im Radio synchronisieren konnte, stammte übrigens nicht von Lindbergh, sondern vom amerikanischen Kommandanten und Navigationslehrer Philip van Horn Weems. Lindbergh´s Idee war lediglich eine Erweiterung von Weems seiner Konstruktion, welche zwei Jahre später (1929) beim US-Patentamt mit Nr.2008734 eingereicht wurde. Bereits vor der eigentlichen Stundenwinkeluhr von 1931 wurde von Longines im Jahr der Atlantiküberquerung eine entsprechende Uhr produziert. (siehe: Longines Weems).
Ihre Bezeichnung "Stundenwinkeluhr" oder "the hour-angle watch" kam daher, weil der wichtigste Teil bei der Längengradbestimmung, der Stundenwinkel von Greenwich, direkt von der Uhr ablesbar war.
Im August 1931 erschien diese Uhr unter dem Namen „Lindbergh“ gleichzeitig in Europa und Übersee auf dem Markt. Longines verwendete damals das Handaufzugskaliber 18.69 N mit Zentralsekunde. Diese Uhr hatte einen Durchmesser von 47,5 mm und zum Aufziehen wurde eine große Zwiebelkrone verwendet, welche sich auch mit dicken Handschuhen leichter anfassen und drehen lies. Ca.2.000 Stück wurden von der "1.Generation" der Stundenwinkeluhr hergestellt.
Erst kürzlich im November 2010 wurde im renommierten Auktionshaus Christie´s in Genf mit der Lot-Nr.337 (Sale 1376) ein Prototyp von Longines für CHF 31.250,- verkauft.
1948 kam die "2.Generation" der Stundenwinkeluhr. Verwendet wurde das Longines Kaliber 37.9, ebenfalls ein Handaufzugswerk. Der Durchmesser der Uhr selber blieb wie bei der ersten Version von 1931 mit 47,5 mm gleich groß.
1987, nachdem Longines vom SMH-Konzern übernommen worden war, wurde nach einer Pause von mehreren Jahrzehnten zur Feier des 60. Jahrestages der Lindbergh-Landung in Le Bourget wieder eine Kollektion der Stundenwinkeluhr herausgebracht: die "3.Generation". Die Uhr war wesentlich kleiner als das Original, hatte einen aufklappbaren Gehäuseboden mit Mineralglas, was einen guten Blick auf das Uhrwerk ermöglichte. Zuerst fand das Longines Kaliber L989.2 seinen Platz in der "3.Generation" der Stundenwinkeluhr. Dieses Automatik-Kaliber war eines der flachsten Automatikwerke und leider das letzte von Longines eigens produzierte Werk aus St.Imier. Das seltene und von Sammlern gesuchte Longines-Kaliber L989.2 wurde kurze Zeit später an den Schweizer Chronographenwerke-Hersteller Lemania verkauft und wird heute als Lemania-Kaliber 8810 mit weiteren Untervarianten weitergeführt. Nach der SMH-Integrierung kamen mit einer Ausnahme nur noch ETA-Werke zum Einsatz. Es folgten das Kaliber L628.1 (ETA 2892-A2), L614.2 (ETA 2892-A2), L876.2 mit L878.4 (Longines L550 bzw.18.69), sowie zuletzt das L699.2 (ETA Valgranges A07 111). Auch eine Version als Chronograph (Ref.674.5232, L674.4 - modifiz.Kaliber ETA Valjoux 7750) wurde präsentiert. Seitdem zählt die Uhr zu den Klassikern im Programm der Uhrenmarke.
Aufgrund des großen Interesses am ursprünglichen Modell brachte Longines 1990 auch eine limitierte Neuauflage des Originals heraus (18K Gelbgold Gehäuse, 100 Stück Auflage mit Koffer, dem Flugzeugmodell der "Spirit of St.Louis" sowie einem Buch).
2002 wurde zum 75.Jubiläum eine streng limitierte "Replika"-Serie mit dem Handaufzugskaliber L878.4 präsentiert. Mit 47,5 mm Gehäusedurchmesser entsprach diese Uhr wieder der ersten Generation von 1931.
2007 kam eine weitere "Replika"-Version mit Automatik-Werk L699.2, ebenfalls mit dem Gehäusedurchmesser von 47,5 mm heraus.
Referenz-Historie
(1931) "Lindbergh"
Werk
Funktionen
Gehäuse
Armband
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Sammler-Tip
Die "Große", die erste "Automatik" und "Gold": die von Sammlern am meisten gesuchtesten Versionen sind heute die ersten beiden "Generationen" der 47,5mm Gehäusegröße mit Handaufzug, die Ende der 1980er heraus gebrachten ersten Automatik-Varianten mit dem seltenen 2-Federhaus Automatik-Kaliber L989.2 sowie die limitierten Versionen in ganz kleiner Stückzahl und massiven Goldgehäuse.