Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de: Unterschied zwischen den Versionen

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Pfeifer setzt sich insbesondere für eine grundlegende Neuausrichtung der Junghans-Kollektion ein, um der früheren mechanischen Kompetenz der Marke wieder mehr Gewicht zu verleihen. Unter dem Motto „Aus der Tradition in die Zukunft“ wurde die Junghans-Kollektion grundlegend neu geordnet. Klar strukturiert basiert sie nun auf drei Säulen und spiegelt damit die Attribute der Marke wider: Tradition, Innovation und Kontinuität.
 
Pfeifer setzt sich insbesondere für eine grundlegende Neuausrichtung der Junghans-Kollektion ein, um der früheren mechanischen Kompetenz der Marke wieder mehr Gewicht zu verleihen. Unter dem Motto „Aus der Tradition in die Zukunft“ wurde die Junghans-Kollektion grundlegend neu geordnet. Klar strukturiert basiert sie nun auf drei Säulen und spiegelt damit die Attribute der Marke wider: Tradition, Innovation und Kontinuität.
  
So präsentierte Junghans auf der Baselworld [[2006]] zwei erste eigene mechanische Uhrwerke und unterstrich damit seine Kompetenz im Mechaniksektor: das Kaliber J890, ein klassisches [[Schaltrad]]-Chronographenwerk mit Datum und [[Gangreserve]], sowie das Kaliber J830 mit Datum und Zentralsekunde. Beide Kaliber arbeiten mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen/Stunde und verfügen über eine Gangautonomie von über 50 Stunden. Sie sind zudem mit Streifenschliff vom Typ „Cotes de Genève“ auf Brücke und Rotor veredelt. Zur Werk-Dekoration gehört die Verwendung [[gebläut]]er Schrauben. Erstmals zum Einsatz kamen diese fein [[finissiert]]en Uhrwerke in der Top-Modelllinie „1861“ im Segment „Arthur Junghans“. Die Publikumspreise bewegen sich zwischen 2.390,– Euro bis 3990,– Euro und gelten als echte Kampfansage an die etablierten Hersteller. Damit kehrt Junghans zurück in den kleinen Kreis der Marken mit eigenen Werken und führt so seine große Tradition auf dem Gebiet der mechanischen Uhr in zeitgemäßer und marktgerechter Ausrichtung fort.
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So präsentierte Junghans auf der Baselworld [[2006]] zwei erste eigene mechanische Uhrwerke und unterstrich damit seine Kompetenz im Mechaniksektor: das Kaliber J890, ein klassisches [[Schaltrad]]-Chronographenwerk mit Datum und [[Gangreserve]], sowie das Kaliber J830 mit Datum und Zentralsekunde. Beide Kaliber arbeiten mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen/Stunde und verfügen über eine Gangautonomie von über 50 Stunden. Sie sind zudem mit Streifenschliff vom Typ „Cotes de Genève“ auf Brücke und Rotor veredelt. Zur Werk-Dekoration gehört die Verwendung [[Bläuen|gebläuter]] Schrauben. Erstmals zum Einsatz kamen diese fein [[finissiert]]en Uhrwerke in der Top-Modelllinie „1861“ im Segment „Arthur Junghans“. Die Publikumspreise bewegen sich zwischen 2.390,– Euro bis 3990,– Euro und gelten als echte Kampfansage an die etablierten Hersteller. Damit kehrt Junghans zurück in den kleinen Kreis der Marken mit eigenen Werken und führt so seine große Tradition auf dem Gebiet der mechanischen Uhr in zeitgemäßer und marktgerechter Ausrichtung fort.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 17. November 2007, 11:39 Uhr

Junghans-Armbanduhr
gestaltet von Max Bill

Junghans

Deutscher Uhren- und Wehrtechnik-Hersteller

Die Anfänge

Am 15. April 1861 gründete Erhard Junghans gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler in Schramberg die Firma „Junghans und Tobler“. Dank moderner Fabrikationstechniken begann Junghans damals auf kostengünstige Art mit der Herstellung von Uhrenteilen. 1866 wurden die ersten Uhren unter der Marke Junghans von eigenen Uhrmachermeistern konstruiert und gebaut. Die Großserien-Uhrenproduktion im amerikanischen Stil fand sehr großen Anklang, da die rationell hergestellten Uhren viel Gegenwert zu einem guten Preis boten. Luise Junghans-Tobler übernahm nach dem Tod ihres Mannes 1870 für eine Übergangszeit die Leitung der Firma. 1872 führte Junghans die Akkordarbeit nach amerikanischem Vorbild ein. 1875 übernahmen die beiden Söhne Erhard und Arthur Junghans die Firmenleitung. Unter ihrer Führung nahm die Produktion schnell an Umfang zu. 1879 ging die Firma vollständig in den Besitz der Söhne Erhard und Arthur Junghans über. Von 1886 bis 1889 war auch der dritte Sohn von Erhard Junghans, Georg Junghans, in der Firma tätig.

Bei der 1886 aufgenommenen Produktion von Taschenuhren mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen und war erst 1906 damit erfolgreich. 1888 präsentierte Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. 1890 bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. 1891 wurde Erhard Junghans zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat 1897 aus der Firma aus. Die Firma ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat Arthur Junghans über. Der Sohn von Arthur, Erwin Junghans, arbeitete ebenfalls in der Firma mit. Am 1. April 1900 entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans und Thomas Haller die „Gebrüder Junghans AG“. Um 1912 entwickelte Junghans als eine der ersten Firmen eine radioaktive Leuchtfarbe für nachtleuchtende Zeiger von Taschenuhren und Weckern.

Am 1. Juli 1926 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Uhrenfabrik „Hamburg-Amerika“ und der „Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.“ gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am 1. Juli 1930 fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. 1928 begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurde zugekaufte Werke aus Ruhla eingebaut, aber bereits ab 1930 verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten Kaliber der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem Aufzug gehörten zu den besten der fünfziger Jahre.

Diehl-Gruppe

Am 15. Dezember 1956 wurde Junghans von der Diehl-Gruppe übernommen. Von 1957 bis 1962 kreierte der Schweizer Künstler Max Bill für Junghans Wand-, Tisch- und Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design.

1962 kam die erste elektromechanische Armbanduhr der Firma auf den Markt. 1967 folgte die erste Großquarzuhr Astro-Chron und 1970 die erste deutsche Quarzarmbanduhr Astro-Quarz. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: 1972 war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele. Die Produktion mechanischer Uhrwerke endete 1976. Seitdem liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Quarzuhren.

1986 brachte Junghans eine der ersten funkgesteuerten Tischuhren auf den Markt, die in der Lage ist, sich mit der Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr folgte mit dem Modell MEGA 1 im Jahr 1990. Seither ist Junghans bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb und Funksteuerung. Zu dem 15-jährigem Jubiläum der MEGA 1 brachte Junghans 2005 die Mega 1000 als eine Hommage an den Klassiker auf den Markt.

Neuorientierung in der Holding EganaGoldpfeil

Die Uhrensparte gehört heute der Holding EganaGoldpfeil und wird dort vom bekannten Uhrenfachmann Heinz W. Pfeifer betreut, die Wehrtechnik gehört der Diehl-Gruppe. Pfeifer setzt sich insbesondere für eine grundlegende Neuausrichtung der Junghans-Kollektion ein, um der früheren mechanischen Kompetenz der Marke wieder mehr Gewicht zu verleihen. Unter dem Motto „Aus der Tradition in die Zukunft“ wurde die Junghans-Kollektion grundlegend neu geordnet. Klar strukturiert basiert sie nun auf drei Säulen und spiegelt damit die Attribute der Marke wider: Tradition, Innovation und Kontinuität.

So präsentierte Junghans auf der Baselworld 2006 zwei erste eigene mechanische Uhrwerke und unterstrich damit seine Kompetenz im Mechaniksektor: das Kaliber J890, ein klassisches Schaltrad-Chronographenwerk mit Datum und Gangreserve, sowie das Kaliber J830 mit Datum und Zentralsekunde. Beide Kaliber arbeiten mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen/Stunde und verfügen über eine Gangautonomie von über 50 Stunden. Sie sind zudem mit Streifenschliff vom Typ „Cotes de Genève“ auf Brücke und Rotor veredelt. Zur Werk-Dekoration gehört die Verwendung gebläuter Schrauben. Erstmals zum Einsatz kamen diese fein finissierten Uhrwerke in der Top-Modelllinie „1861“ im Segment „Arthur Junghans“. Die Publikumspreise bewegen sich zwischen 2.390,– Euro bis 3990,– Euro und gelten als echte Kampfansage an die etablierten Hersteller. Damit kehrt Junghans zurück in den kleinen Kreis der Marken mit eigenen Werken und führt so seine große Tradition auf dem Gebiet der mechanischen Uhr in zeitgemäßer und marktgerechter Ausrichtung fort.

Literatur

Weiterführende Informationen

Weblinks