Lesle, Benjamin
Niederländischer Uhrmacher
Benjamin Lesle (Lisle-Lesly) arbeitete von etwa 1640 bis 1690 in Rotterdam. Am 7. Juli 1644 kaufte er ein Haus am Noordblaak in der Nähe des Beurs van Cornells Hüdam und verkaufte es am 28. Mai 1692 an Steven Tracy. Benjamin wird in dem buch von Nanne Ottema erwähnt und datiert um 1673. Laut Nanne Ottemas Notiz würde er mit seinem Namen im „Oprechte Haarlemmer Courant“ erscheinen. Benjamin heiratete am 17. Dezember 1656 in Rotterdam mit Judith ten Houten, geboren in Schoonhoven, und wohnhaft in Schoonhoven. Judith ten Houten Starb vermutlich vor 1665 denn am 20. September desselben Jahres fand eine neue Ehe statt mit Esther Burnet, geboren in England und wohnhaft in Dordrecht. In den Rotterdamer Archiven stoßen wir auf ein vom Notar Gijsbrecht van Rossum erstelltes Dokument von 29. Oktober 1666.
Benjamin Lisle, Uhrmacher, engagiert Pieter Chauvin den Jüngeren, Sohn des Chirurgen Pieter Chauvin den Älteren, für einen Zeitraum von sieben Jahren ab dem 1. Oktober, um Uhrmacherei zu erlernen. Pieter erhält in den ersten zwei Jahren nichts und dann bis zum siebten Jahr 3 Gulden pro Woche.
Weitere Vereinbarungen werden getroffen, z.B. im Falle des Todes von Benjamin oder seinem Schüler. Ob Pieter der Jüngere tatsächlich Uhrmacher wurde, bleibt unklar, da wir ihn in den Rotterdamer Archiven nicht als Uhrmacher finden.
Kurz vor dem 17. März 1659 bringt Lesle seinem Kollegen Johannes van der Toorn eine silberne Uhr zur Reparatur. Er beschlagnahmt die Uhr sofort, da er sie als seine eigene erkennt, Es wurde nie verkauft. Es wurde am 25. August 1655 gestohlen und er wusste nicht, wohin es gegangen war. Anschließend ließ er von Notar Bartholomeus Roose ein Dokument anfertigen.
Es ist nicht klar, ob Benjamin Lesle Kenntnis von diesem Diebstahl hatte. Vielleicht ja, und deshalb hat er es zu van der Toorn gebracht, weil er von dem Diebstahl wusste. Bei einem weiteren Dokument Benjamins handelt es sich um ein am 23. Juli 1660 beim Notar Jacobus Delphius verfasstes Schuldanerkenntnis.
Benjamin Lisle, Uhrmacher, gesteht, dass er Gerard van den Bosch aus Schoonhoven 400 Gulden schuldet, als Rest einer Anleihe vom 1. Juni 1657 über 800 Gulden, die Lisle und seine Frau Judith ten Houten eingegangen waren. Der Uhrmacher Johannes van der Thooren (Tooren) übernimmt die Bürgschaft für seinen Schwager Benjamin.
Im Rand steht, dass die Schuld am 19. Oktober 1661 beglichen wurde. Aus diesem Dokument geht hervor, dass Benjamin zu dieser Zeit der Schwager von Johannes van der Toorn war. Johannes war daher bereits vor seiner Heirat mit Margarieta van Croonenburgh verheiratet. Die beiden Uhrmacher Van der Toorn und Lesle setzten sich für den Uhrmacher Simon Douw bezüglich der Erfindung des Pendels für eine Uhr. Douw behauptete, der Erfinder davon zu sein und nicht Christiaan Huygens. Dies führte zu einem Konflikt mit Salomon Coster. Obwohl die unterstützenden Uhrmacher erklärten, dass das verwendete Prinzip ein anderes sei, verlor Simon Douw letztlich den Streit der Erste zu sein, der das Pendel anwendete. Obwohl es zunächst so aussah, als hätte auch er das Patent exclusiv erhalten musste er es mit Huygens und Coster teilen sehr zum Entsetzen der beiden Letztgenannten.
Aufgrund des Namens und seiner zweiten Ehe ist es sehr wahrscheinlich, dass Benjamin aus England stammte.
Externe Links
- Stadtarchiv Rotterdam, Heirat mit Judith ten Houten.
- Stadtarchiv Rotterdam, Heirat mit Esther Burnet.
- Stadsarchief Rotterdam Schuldbekenntnis 23.07.1660 .
- Bescheinigung oder Erklärung vom Stadsarchief Rotterdam 17. März 1659.
- Geschiedenis van de Uurwerkmakerskunst in Friesland, Nanne Ottema, 1948.
- Antique Horology.org, Een Rotterdamsche mededinger van Christiaan Huygens door J. J. Moerman.
- Christie's Taschenuhr Benjamin Lisle.
- Federatie klokkenvrienden, TIJD'schrift No. 1-1998, De Uitvinding van Simon Dauw
- Federatie klokkenvrienden, TIJD'schrift No. 1-2015, Coster Artikel