Longines Lindbergh
Longines Lindbergh
Stundenwinkeluhr von Longines
Der amerikanische Flugpionier Charles A. Lindbergh, der 1927 als erster allein mit einem einmotorigen Flugzeug („Spirit of St. Louis“) den Atlantik von New York nach Paris überquerte, beriet aufgrund seiner Erfahrung mit dem Problem der schnellen Positionsbestimmung die Firma Longines bei der Entwicklung einer Spezialarmbanduhr, mit der die Längengradbestimmung einfach und schnell ermöglicht wurde. Diese Uhr wurde zum Meilenstein in der Uhrenwelt.
Ihre Bezeichnung "Stundenwinkeluhr" oder "the hour-angle watch" kam daher, weil der wichtigste Teil bei der Längengradbestimmung, der Stundenwinkel von Greenwich, direkt von der Uhr ablesbar war. Im August 1931 erschien diese Uhr unter dem Namen „Lindbergh“ gleichzeitig in Europa und Übersee auf dem Markt. Longines verwendete damals das Handaufzugskaliber 18.69NS. Diese Uhr hatte einen Durchmesser von 47.5mm und zum Aufziehen wurde eine große Zwiebelkrone verwendet, welche sich auch mit dicken Handschuhen leichter anfassen und drehen lies. Ca.2.000 Stück wurden von der "1.Generation" der Stundenwinkeluhr hergestellt.
Die geniale Konstruktionsidee, nach der man die Uhr mittels eines zentralen, drehbaren Hilfszifferblatts schnell mit dem Zeitzeichen im Radio synchronisieren konnte, stammte übrigens nicht von Lindbergh, sondern vom amerikanischen Kommandanten und Navigationslehrer Philip van Horn Weems, nach dessen Patent bereits 1927 von Longines eine entsprechende Uhr produziert worden war. (siehe: Longines Weems).
1948 kam die "2.Generation" der Stundenwinkeluhr. Verwendet wurde das Longines Kaliber 37.9, ebenfalls ein Handaufzugswerk. Der Durchmesser der Uhr selber blieb wie bei der ersten Version von 1931 mit 47.5mm gleich groß.
1987, nachdem Longines vom SMH-Konzern übernommen worden war, wurde nach einer Pause von mehreren Jahrzehnten zur Feier des 60. Jahrestages der Lindbergh-Landung in Le Bourget wieder eine Kollektion der Stundenwinkeluhr herausgebracht: die "3.Generation". Die Uhr war wesentlich kleiner als das Original, hatte einen aufklappbaren Gehäuseboden mit Mineralglas, was einen guten Blick auf das Uhrwerk ermöglichte. Zuerst fand das Longines Kaliber L989.2 seinen Platz in der "3.Generation" der Stundenwinkeluhr. Dieses Automatik-Kaliber war eines der flachsten Automatikwerke und leider das letzte von Longines eigens produzierte Werk aus St.Imier. Das seltene und von Sammlern gesuchte Longines-Kaliber L989.2 wurde kurze Zeit später an den Schweizer Chronographenwerke-Hersteller Lemania verkauft und wird heute als Lemania-Kaliber 8810 mit weiteren Untervarianten weitergeführt.
Nach der SMH-Integrierung kamen mit einer Ausnahme nur noch ETA-Werke zum Einsatz. Es folgten das Kaliber L628.1 (ETA 2892-A2), L614.2 (ETA 2892-A2), L876 mit L878.4 (Longines L550 bzw.18.69), sowie zuletzt das L699.2 (ETA Valgranges A07 111). Auch eine Version als Chronograph wurde präsentiert. Seitdem zählt die Uhr zu den Klassikern im Programm der Uhrenmarke.
Aufgrund des großen Interesses am ursprünglichen Modell brachte Longines 1990 auch eine limitierte Neuauflage des Originals heraus (18K Gelb-Gold Gehäuse, 100 Stück Auflage, ein Koffer, Flugzeugmodell der "Spirit of St.Louis" sowie einem Buch).
2002 wurde zum 75.Jubiläum eine auf nur 75 Stück streng limitierte "Replika"-Serie mit dem Handaufzugskaliber L878.4 präsentiert. Mit 47mm Gehäusedurchmesser entsprach diese Uhr wieder der ersten Generation von 1931.
2007 kam eine weitere "Replika"-Version mit Automatik-Werk L699.2, ebenfalls mit dem Gehäusedurchmesser von 47.5mm heraus
Die von Sammlern am meisten gesuchtesten Versionen sind heute die ersten beiden "Generationen" mit Handaufzug, die erste Automatik-Version mit dem seltenen Automatik-Kaliber L989.2 sowie die limitierten Versionen in kleiner Stückzahl und massiven Goldgehäuse.
Werk:
Funktionen:
Gehäuse:
Armband:
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