Uhrenfabrik Wintermantel & Co.

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Uhrenfabrik Wintermantel & Co.

Jahresuhren-Fabrik GmbH, Triberg um 1900
Bildmarke der Uhrenfabrik Wintermantel & Co.

Die Uhrenfabrik Wintermantel & Co. wurde 1881 von den Uhrmachern Gerson Wintermantel, Karl und German Kienzler, August Schatz, Joseph Schöpperle und Albert Fehrenbach gründet. Den Grundstock für diese Firma bildete ein großer Teil der Konkursmasse von Michael Bob. Am 2. Februar 1881 konnte die neu gegründete Firma ihre Werkräume in Triberg beziehen. Heute befindet sich in diesem Gebäude der Verwaltungssitz der Firma Jahresuhren-Fabrik GmbH August Schatz & Söhne.

Der erste Auftrag für das Unternehmen kam von B. Rosenfeld aus London der sich im März 1881 in Triberg aufhielt. Gerson Wintermantel und August Schatz konnten Rosenfeld ein Muster vorlegen und somit die ersten 50 Uhren verkaufen.

Ende 1881 übergab Herr Siedle den sechs Jungunternehmern ein nicht funktionierendes Modell einer Jahresuhr die von dem Erfinder Harder gefertigt wurde. Am 17. März 1882 wurden 12 Muster dieser Jahresuhren zum Preis von 12 Mark ohne Säulen, Sockel und Glas geliefert. Danach folgten größere Lieferungen zu 13 Mark pro Stück.

Im Januar 1882 erhielt die Firma einen weiteren Auftrag von Rosenfeld über 50 Stück der Miniaturregulatoren. Auch die Firma Pohl Freres & Co. aus Paris bestellte 72 Regulatoren.

1883 verkaufte Harder sein Patent für Jahresuhren an de Gruyter in Amsterdam. Daraufhin stellte Wintermantel & Co. die Herstellung von Gewichtsregulatoren ein und fertigte nur noch Jahresuhren für de Gruyter, bis Ende 1884 wurden noch bestehende Kundenaufträge für Gewichtsregulatoren ausgeführt. Nachdem Ferdinand Arnold Ludwig de Gruyter die Uhrenfabrik Wintermantel & Co. mit der Fertigung dieser Jahresuhren beauftragt hatte, war er auch für 10 Jahre stiller Teilhaber dieser Firma.

Jahresuhren-Fabrik AG

Nachdem 1884 der Absatz für Jahresuhren drastisch sank, erläuterte August Schatz dem Herrn de Gruyter bei seinem Besuch in jenem Jahr in Triberg, welche Maschinen notwendig wären, um Amerikaneruhren fertigen zu können. Über Heinemann in St. Georgen wurden die benötigten Maschinen und Stanzen für die Fertigung des Amerikanerschlagwerks bestellt. Durch die Einführung dieser modernen Fertigungsmethoden gelang es der Firma auf dem Weltmarkt konkurenzfähig zu werden. Noch 1884 wurde Wintermantel & Co. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmierte seither als Jahresuhren-Fabrik AG.

1885 wurde mit der Fertigung von Weckern und Gehwerken begonnen, de Gruyter zog sich aus dem Vertrieb der Jahresuhren allmählich zurück und damit war die Jahresuhren-Fabrik AG gezwungen, sich selbst um den Vertrieb der Uhren zu kümmern. Es gelang der Firma einen Großteil der Produktion an die Firma H. Edwards & Co. in London zu verkaufen. Die Kontakte und die Geschäftsreisen nach London oblagen Anfangs Gerson Wintermantel und Joseph Schöpperle. Später reiste August Schatz zu dem neuen Geschäftspartner aus England. 1885 gelang es der Jahresuhren-Fabrik AG viele preiswerte Modelle an Jahresuhren, Regulatoren und Weckern auf den Markt zu bringen. August Schatz steigerte sein Typenprogramm kontinuierlich, so daß eine räumliche Erweiterung der Produktionsanlagen notwendig wurde. 1891 erhielt die Jahresuhren-Fabrik AG vom Großherzog Friedrich von Baden den Titel Hoflieferant.

Jahresuhren-Fabrik GmbH

1897 wurde die Jahresuhren-Fabrik AG in eine GmbH umgewandelt und firmierte seither als Jahresuhren-Fabrik GmbH, Triberg. Die Söhne von August Schatz, August Schatz Junior und Karl Schatz traten in die Firma ein.

Jahresuhren-Fabrik August Schatz und Söhne GmbH

Bildmarke der
Jahresuhren-Fabrik
August Schatz & Söhne GmbH

Nachdem 1923 alle anderen Gründungsmitglieder aus der Uhrenfabrik ausgeschieden waren, benannte August Schatz die Firma in Jahresuhren-Fabrik GmbH August Schatz und Söhne, Triberg um. Nach dem Tod von August Schatz führten seine beiden Söhne die Firma weiter.


Weiterführende Informationen

Literatur