Jean Moïse Badollet & Cie
(siehe auch: Badollet)
Schweizer Uhrenhersteller
Von 1655 bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war die Familie Badollet eine "Uhrmacherdynastie", die ohne Unterbrechung in der Uhrenherstellung tätig war. Jean Moïse Badollet (1811 - 1862) war einer der bedeutendsten Uhrmacher aus dieser Familie. Ein Zweig arbeitete von 1712 bis 1872 in Paris, es gab auch Niederlassungen in England und ein Paul Badollet arbeitete um 1798 in New York.
1828 übernahm er die bereits bestehenden Uhrenfirma Badollet. Diese Firma war im Jahre 1779 von Jean-Jaques Badollet gegründet worden, einem Onkel von Jean Moïses Vater, der ebenfalls Jean-Jaques hieß. Die Firma wurde nach der Übernahme zuerst in in J. M. Badollet, dann 1837 in J. M. Badollet & Cie. umgenannt, manchmal auch als Jean Moïse Badollet & Cie geschrieben. Um 1881 wurde die Firma wieder in Jean Jaques Badollet & Cie umbenannt.
Nach 1837 gründete Badollet auch in London ein Firma mit diesem Namen. Zuvor hielt er sich in Sizilien auf und bereiste Länder, die er bezüglich der Uhrenfertigung und des Export´s von Uhren für wichtig erachtete. 1854 kehrte Badollet in die Schweiz zurück um dort die Leitung des Unternehmens seiner Familie zu übernehmen. Gleichzeitig verlegte er den Hauptsitz seiner Firma nach Genf. Die Leitung des Hauses Jean Moïse Badollet & Cie in London überliess er seinem Landsmann Gustave Huguenin. Jean Moïse Badollet war zu seinen Lebzeiten eine wichtige Person in der lokalen Wirtschaft und Politik seiner Heimatstadt. Vom 5. Dezember 1859 bis zum 2. Dezember 1861 war Jean Moïse Badollet Präsident des Kantons Genf.
Im Genfer Hauptsitz von Jean Moïse Badollet & Cie befasste man sich ausschließlich mit der Herstellung von Chronometern und komplizierten Uhren. Diese erzielten zehn erste Preise an der Genfer Sternwarte sowie höchste Auszeichnungen auf allen Weltausstellungen, an denen die Firma teilnahm. Dazu zählen drei Ehrendiplome. Besonders hervorzuheben ist dabei, das in Wien erhaltene große Ehrendiplom: Es war damals der einzigste Preis im höchsten Segment der Auszeichnungen, den die Genfer Uhrenindustrie in jenem Jahr erringen konnte. Die Firma lieferte auch Werke an Chronometermacher Ferdinand Dencker in Hamburg.
Jean Moïse's Sohn Jean-Jacques Badollet (1850-1908), setzte als einer der ersten moderne maschinelle Mittel in der Uhrenfabrikation ein, so dass die Uhrenfabrik die bedeutendste und besteingerichtete Genfs wurde. Im Jahre 1896 ging die Fabrik und die Marke Badollet in den Besitz der Firma Colomb & Balmer über.
Heute ist Badollet eine Luxusuhren-Manufaktur mit einer beeindruckend langen Geschichte.
Andere Benenungen
- J. J. Badollet.
- J.M. Badollet.
- J.M. Badollet & Cie.
- M. Badollet & Cie.
- Jean Jaques Badollet & Cie oder J.J. Badollet & Cie.
- Veuve Badollet & Cie.
- SA Fabrique d'Horlogerie à Genève oder Geneva Watch Co.
- Geneva Non-Magnetic Watch Co SA. (Non-Magnetique Watch Company, Geneva oder Geneva Anti Magnetic Watch Co SA”).
- Charmilles.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Jean Moïse Badollet & Cie
- Bildgalerie Uhrwerke Jean Moïse Badollet & Cie
- Bildgalerie Archiv Jean Moïse Badollet & Cie
Siehe Auch
Literatur
- Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902
- Swiss Timepiece Makers 1775 - 1975; Autor: Kathleen H. Pritchard; ISBN 0-914659-79-0