Kategorie:Grabstätten Glashütte

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Friedhof Glashütte

Geschichte des Friedhofes

Friedhof Glashütte

Nach der Stadtgründung von Glashütte und Einrichtung einer eigenen Pfarrei begannen 1521 die Bauarbeiten zu einem Kirchenneubau. Bisher war die Kommune Glashütte nach Johnsbach gepfarrt, wodurch auch der Gottesacker an der Johnsbacher Kirche genutzt werden musste. Nach Fertigstellung der St. Wolfgangskirche wurden nun die Toten in Glashütte um die Kirche herum begraben. Bis zum Jahre 1569 blieb der Kirchhof der einzige Begräbnisort.

Im Jahre 1566 wurde Luchau von Reinhardtsgrimma nach Glashütte eingepfarrt. Der Raum um die Kirche wurde zu eng. Man erwarb von Mathes Hiebeln „am Luchauer Weg hinter der Scheune" ein Stück Acker und Wiese. Auf der Wiese entstand der neue Gottesacker, welcher noch heute als Friedhof genutzt wird. Somit haben lange Zeit zwei Friedhöfe für Glashütte bestanden. Der eigentliche Kirchhof um die Kirche ist neben dem Gottesacker noch lange als Begräbnisstätte benutzt worden. Spätestens 1837 waren jedoch die Beerdigungen direkt an der Kirche Geschichte, da zu jener Zeit nun nur noch ein Friedhof genannt wurde.

Der ab 1569 an der Luchauer Straße entstandene Friedhof war mit einer Mauer umschlossen, ein Bach floss zwischen Straße und Friedhof und man gelangte in den Gottesacker über die Wasserfurt durch eine hölzerne Brücke. 1581 entstand daraus eine steinerne Brücke. Eine Pfarrscheune stand oberhalb des Gottesackers, von 1680 aber unterhalb des Gottesackers. Auch zwei „Rasenbänke an der Mauer" ließ man 1595 herstellen. 1594 wurde ein "Capellgen" nebst dem Predigtstuhl auf dem Friedhof erbaut. Diesen Predigtstuhl benutzte der Geistliche bei Beerdigungen. Zur eigentlichen "Leichenpredigt" ging man in die Kirche. Im Jahre 1747 wurde dieses "Capellgen" samt seiner Kanzel gründlich erneuert.

Die durch die aufblühende Uhrenindustrie entstandene Bevölkerungszunahme veranlaßte 1877 den Kirchenvorstand, den Friedhof um ein Stück nach dem Huthaus bergauf zu erweitern. Dabei wurde die Friedhofsmauer verlängert und erneuert, sowie das Wasser von der rechten Seite der Straße auf die linke verlegt. Die Totenhalle wurde neu hergestellt, ein großes Fenster wurde eingebrochen. Die Unebenheiten des Friedhofsgeländes wurden durch Auffüllung allmählich ausgeglichen. 1891 bei der Kirchenerneuerung fuhr man 500 Fuhren Erde auf den Friedhof. Als letzte Arbeiten ist der Bau der großen Terrassenmauer zu nennen, der in zwei Absätzen in den Jahren 1880-1885 durchgeführt worden ist.

Huthaus vor 1929

1929 erfolgte die letzte Friedhofserweiterung und Umgestaltung. Diese war durch das unebene Gelände und der vielen Steine sehr schwierig, aber unter der Leitung von Herrn Friedhofsarchitekt Röhnick aus Dresden entstand eine feine künstlerische Anlage. Der Friedhofserweiterung mußte leider das alte Huthaus zum Opfer fallen. Nach eingehender Beratung mit dem Heimatschutz ließ sich ein Abbruch des baufälligen Hauses nicht umgehen. Im Sommer 1929 wurde es abgerissen. Zur Erinnerung erhielten die einzelnen Gräbergärten im neuen Friedhofsteil die Bezeichnungen: "Huthausplatz", "Huthausgarten", "Huthauswiese" und "An der Halde".

1935 wurde durch Stiftungsmittel ein großes Friedhofskreuz aufgestellt. Vor dem Kreuz wurden 1945 Kriegsgräber mit gefallenen Soldaten der letzten Kriegstage angelegt. Die Tafeln der Gefallenen des II. Weltkrieges aus Glashütte wurden 1955 ergänzt.

Nach dem Brand der Uhrmacherschule 1976 sollte der Gedenkstein für die gefallenen Uhrmacherschüler entsorgt werden, jedoch konnte dieser durch das Engagement eines Glashütter Bürgers auf dem Friedhof (vorläufig) aufgestellt werden.

Schwere Beschädigungen verursachte die Hochwasserkatastrophe im August 2002. Der angeschwollene Wiesenbach suchte sich den Weg über das Friedhofsgelände und hinterließ bis zu einem halben Meter Geröll auf den Grabstellen, ließ Teile der Friedhofsmauer einstürzen und spülte die vorhandenen Hauptwege sehr stark aus.


Literatur

  • Die Kirche St.Wolfgang der Bergstadt Glashütte in vier Jahrhunderten, Festschrift 1935, Herausgeber: Kirchengemeindevertretung Glashütte
  • Glashütte/Sachsen 1506 bis 2006 , 500 Jahre Stadtgeschichte, Herausgeber: Stadtverwaltung Glashütte, ISBN 3-937951-31-8


Standorte bedeutender Gräber

Standorte bedeutender Gräber:

Bildergalerie bedeutender Gräber