Leroy, Bazile-Charles/de

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(siehe auch LeRoy)

Charles Le Roy
Carteluhr, Paris um 1775 in der Sammlung des Mathematisch-Physikalischen Salons Dresden.
Leroy Galerie Égalité No. 88 mit 12 Stunden-Anzeige und normale Kalender
Leroy Galerie Égalité No. 88 mit 10 Stunden-Anzeige (Revolutionsuhr), nach der neuen Französischen (dezimalen) Zeitanzeige und Kalender.

Französischer Uhrmacher

Bazile-Charles le Roy oder Leroy wurde 1765 als Sohn von Bazile Le Roy geboren. Große Bekanntheit erlangte die von seinem Vater begründete Uhrmacherdynastie jedoch erst durch Bazile-Charles als er die Galerie de Pierre im Palais-Royal um 1785 eröffnete und nachdem der Herzog von Orleans, Philippe Egalité, die königlichen Palast-Gärten und die Gebäude um den Palais-Royal herum für die Öffentlichkeit freigab und dort Handel betrieben werden durfte. Dies ermöglichte Leroy eine Reihe weiterer Uhrmacher in seinem Betrieb, der Galerie de Pierre in den Arkaden des königlichen Palast-Gartens, zu beschäftigen.

Mit Beginn der Französische Revolution (von 1789 bis 1799) und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen reagierte Leroy sowohl bei der Namensgebung seiner Firma als auch bei der Signatur der Uhren: Die Firma nannte sich seither La rue Egalité (Straße der Gleichheit bzw. Gleichstellung), die kompromittierende Namenssignatur der Uhren (Le Roy = der König) wurde durch das Anagramm Elyor ersetzt [1]. In dieser Zeit fertigte Leroy viele Uhren für hochrangige Persönlichkeiten: Für Napoléon Bonaparte eine Großuhr [2], für seine Mutter Prinzessin Pauline, für Napoléon´s jüngsten Bruder Jérôme Bonaparte. Le Roy nahm an Ausstellungen in Paris im Jahr VI (des Französischen Revolutionskalenders, also 1798) und erneut 1819, 1823 und 1827 teil.

Basile-Charles Le Roy war sehr innovativ und erhielt 1823 ein Patent für eine von seinen atmosphärischen Uhren. Neben dieser speziellen Uhr befinden sich noch zwei andere von ihm gefertigte Kaminuhren (Pendulen) im Kriegsministerium Paris. Er war auch hersteller von Uhren welche bekannt sind als Montre (Médaillon) à Tact.

Die Fortschrittlichkeit der neuartigen Taschenuhrwerke von Lépine und Breguet erweckten sehr früh Leroy´s Aufmerksamkeit. Um diese Neuerungen für sich nutzbar zu machen, entwickelte er 1805 eine Ankerhemmung mit einem Stiften-Hemmungsrad [3]. Einige Zeit später konstruierte Bazile-Charles eine spezielle Variante der Duplexhemmung.

1815 verlegte die Firma ihren Sitz in die Galerie Montpensier 13-15, Palais-Royal, hier residierte sie fast ein ganzes Jahrhundert lang. 1828 wird sein Sohn, Louis-Charles Le Roy, Miteigentümer der Firma. Von da an signiert man die Uhren mit Le Roy et Fils. Ab 1829 arbeitete der Betrieb als Hofuhrmacher für die Herzöge von Bourbon und Chartres.

Bazile-Charles Leroy verstarb 1839.

Louis-Charles verkaufte 1845 die Firma an Georges Casimir Halley des Fontaines, behielt aber den Namen bei [4].

Weiterführende Informationen

Quellen