Strasser & Rohde

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(siehe auch: Strasser und Rohde)

Alte Uhrenfabrik von Strasser & Rohde (links vorn), dahinter der Neubau von Rechenmaschinenfabrik Archimedes. Rechts nebenan die neue Uhrenfabrik von Strasser & Rohde. Die zentralen Gebäude um den Schornstein gehörten zur "Müglitztalbrauerei Glashütte" G.Ulbricht. Nachnutzung der alten Fabrik von Strasser & Rohde durch Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S. Abbildung: Die Uhrmacher Woche Nr. 18, 1928, Photo Rische
Strasser & Rohde
Zeitungsanzeige
Präzisionspendeluhr von Strasser und Rohde
Ehemaliges Werksgebäude von Strasser & Rohde gegenüber dem Hotel 'Stadt Dresden' auf der Dresdner Str. nach dem Hochwasser 1927.

Glashütter Uhrenfabrikation

1875 gründeten Ludwig Strasser und Gustav Rohde in Glashütte die Firma "Strasser & Rohde". Sie fertigten Präzisionspendeluhren der verschiedensten Bauarten, u.a. auch in Gestürzter Bauweise. Schiffschronometer, Gangmodelle, Präzisionswerkzeuge, Geschwindigkeitsmesser, Zeitballuhren, Geldschranksicherungsuhren, Taschenuhren, Koinzidenzuhren, Chronoskope und andere Kurzzeitmesser gehörten ebenfalls zur Produktpalette. 1877 wurde Kurt Dietzschold für zwei Jahre Mitinhaber der Firma.

Die VfC konnte Strasser & Rohde für die Fertigung der Chronometerrohwerke gewinnen. Bis Mai 1901 wurden bereits 40 Rohwerke gefertigt, die in fast allen Teilen den vergleichbaren englischen Werken überlegen waren und an verschiedene Chronometermacher geliefert wurden.

1879 schied Kurt Dietzschold aus der Firma aus, Strasser engagierte sich zunehmend an der Deutsche Uhrmacherschule Glashütte und schied später (1886) ebenfalls aus der Firma aus. Nachdem sich auch Rohde aus der Firma zurück zog, übernahm Wilhelm Kreis den Betrieb. 1918 pachtete Paul Weiß den Betrieb von Kreis und übernahm ihn nach dessen Tod. Wurden unter der Leitung von Kreis noch 300 Präzisions-Pendeluhren der Marke Strasser & Rohde verkauft, so gelang es Paul Weiss in der gesamten nachfolgenden Zeit nur noch eine Handvoll dieser Uhren zu verkaufen. Bernhard Gabus aus Saint-Imier gewährte der Firma auf Grund der finanziellen Schwierigkeiten ein Darlehen in Höhe 30.000 Mark auf ein Glashütter Grundstück der Firma (im Grundbuch für Glashütte Fol. 286 verzeichnete Fabrikgrundstück).

Um 1938 erfolgte die Zusammenlegung der Firmen Bahnzeit und Strasser & Rohde. Die Produktion wurde darauf hin in das Gebäude der Firma Bahnzeit im oberen Ortsteil von Glashütte verlegt. Nach dem Tod von Weiß führte seine Frau, Margarethe Weiß, den Betrieb bis 1959 die Zusammenlegung mit dem halbstaatlichen Betrieb Ernst Pilz KG erfolgte.

Die letzte Pendeluhr von Strasser & Rohde wurde am 19. Juni 1959 an die Sternwarte in Griechenland geliefert. Es handelte sich um eine Felduhr mit 24-Stunden-Zifferblatt des Typ B I mit seitlicher Gewichtführung, elektrischen Kontakten und Riefler-J-Pendel.

Die traditionsreiche Firma wurde im Handelsregister am 31.12.1958 gelöscht. Damit war die endgültige Liquidierung der Firma abgeschlossen.

Konzessionäre

Uhren von Strasser & Rhode

  • Die Präzisionspendeluhr von Strasser und Rhode Nr. 170 mit Riefler'schem Quecksilberpendel Nr. 125, zwei Schaltpendeln und elektrischen Kontakten, sowie zwei Sekunden- und zwei Minutenkontakten und drei Funkenlöscher wurde 1896 von der Hamburger Sternwarte erworben und später dem Landesmuseum Kassel übereignet.
  • Die Präzisionspendeluhr von Strasser und Rohde Nr. 221 mit altem Rieflerpendel 22 wurde 1925 aus dem Nachlaß von Eduard Lippert durch die Sternwarte Hamburg für 200 Reichsmark erworben und später dem Landesmuseum Kassel übereignet.


Weiterführende Informationen

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0