Schätzle & Tschudin: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Während des II. Weltkrieges kam es bei der [[Glashütte]]r [[Uhrenmanufaktur]] [[A. Lange & Söhne]] zu Lieferengpässen für die von der Reichsluftwaffe geforderten Flieger-[[Beobachtungsuhr]]en. Lange lieferte deshalb [[Rohwerk]]e und Gehäuse zur Montage und Feinstellung an weitere Uhrhersteller. Schätzle & Tschudin beteiligte sich an der Fertigung der B-Uhren auf Basis der von Lange gelieferten Werke des [[Kaliber]]s [[Lange 48.1|48.1]]. | + | Die Firma wurde [[1909/de|1909]] in Weil am Rhein gegründet und war die erste Manufaktur Deutschlands, die Taschenuhrenrohwerke herstellte. Sie war hier in der Hauptstrasse 18 angesiedelt. Ab ca. [[1920/de|1920]] erfolgte im neu eröffnetem Zweigwerk [[Pforzheim]], Zerennerstr.55, die Weiterverarbeitung zu fertigen Uhren. Die Uhren wurden unter den Uhrenmarken "Favor" und später "Unidor" vertrieben. |
+ | Es wurden u.a. [[Taschenuhr]]en und [[Rohwerk]]e gefertigt. Die bekannteste Wortmarke von Schätzle & Tschudin war '''''Favor'''''. Die Uhrgehäuse bezog die Firma u.a. von [[Gustav Rau]]. Für die [[DUGENA|Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH]] lieferte Schätzle & Tschudin auch Werke, Kaliber 6 und 14. Während des II. Weltkrieges kam es bei der [[Glashütte]]r [[Uhrenmanufaktur]] [[A. Lange & Söhne]] zu Lieferengpässen für die von der Reichsluftwaffe geforderten Flieger-[[Beobachtungsuhr]]en. Lange lieferte deshalb [[Rohwerk]]e und Gehäuse zur Montage und Feinstellung an weitere Uhrhersteller. Das Fabrikgebäude in Weil am Rhein ist nach dem 2. Weltkrieg geschlossen worden nachdem die Produktion komplett nach Pforzheim, in einem neu errichtetem Gebäude in der Kelterstrasse 4, verlegt wurde. Ab [[1949/de|1949]] wurden auch Armbanduhren in Pforzheim hergestellt. Diese waren aber mit schweizerischen Rohkalibern ausgestattet.Schätzle & Tschudin beteiligte sich an der Fertigung der B-Uhren auf Basis der von Lange gelieferten Werke des [[Kaliber]]s [[Lange 48.1|48.1]]. Zum Namen Schätzle ist wenig bekannt. Bei Inhaber Ing. [[Tschudin, Oswald|Oswald Tschudin]] gibt es möglich verwandschaftliche Beziehungen zur Schweizerischen Sippschaft. Er erhiellt am [[9. Juli]] [[1949/de|1949]] ein Deutsches Patent No. 886.877 für eine Vorrichtung zur Achsenspiel-Feinstellung beim Unruhkloben. Und ein Patent No. 820.513 für eine Kugellageranordnung für mit Kegellagerzapfen gelagerte wellen, insbesondere Kleinstkugellager. Als die Firma [[Gebrüder Kuttroff, Pforzheim|Gebr. Kuttroff]] um 1957/de|1957 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, trat der Fabrikant Emil Kiefer auf den Plan und fusionierte gleich vier Pforzheimer Unternehmen unter dem Dach von Unidor, Kiefer-Expandro, Glauner & Epp, Schätzle & Tschudin und Gebr. Kuttroff. Produktions-Schwerpunkt waren Uhrarmbänder aus Metall. Später übernahm das Fürstenhaus von Thurn & Taxis die Firmen Unidor, Inovan und Moritz Hausch. Die Firma Unidor wurde [[1977/de|1977]] geschlossen.Ein gewisse [[Tschudin, Oswald|Oswald Tschudin]] erhielt am [[26. Mai]] [[1983/de1|983]] ein Patent für das Institut Straumann AG in Waldenburg. Oswald könnte Familie von [[Tschudin, Alphonse|Alphonse Tschudin]] gewesen sein, siehe auch „[[Tschudin und Heid AG Waldenburg]]". | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
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* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br> | * [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br> | ||
:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br> | :'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br> | ||
:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0 | :'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0 | ||
+ | *Entwicklung und Untersuchung eines Kugellagers für die Unruhlagerung in tragbaren Uhren O. Tschudin. TU Stuttgart, (1949). | ||
+ | ==Quelle== | ||
+ | *[https://uhrenpaul.eu/Uhrenseite/Unterseiten/Subseite_S-T.php Pauls Uhrenseite Schätzle & Tschudin] | ||
[[Kategorie:Hersteller]] | [[Kategorie:Hersteller]] | ||
+ | [[Kategorie:Hersteller Deitschland]] | ||
+ | [[Kategorie:Hersteller S]] | ||
+ | [[Kategorie:Hersteller T]] | ||
+ | [[Kategorie:Rohwerkehersteller]] |
Aktuelle Version vom 18. September 2024, 09:49 Uhr
(siehe auch: Schätzle und Tschudin)
Deutsche Uhrenfabrikation
Die Firma wurde 1909 in Weil am Rhein gegründet und war die erste Manufaktur Deutschlands, die Taschenuhrenrohwerke herstellte. Sie war hier in der Hauptstrasse 18 angesiedelt. Ab ca. 1920 erfolgte im neu eröffnetem Zweigwerk Pforzheim, Zerennerstr.55, die Weiterverarbeitung zu fertigen Uhren. Die Uhren wurden unter den Uhrenmarken "Favor" und später "Unidor" vertrieben. Es wurden u.a. Taschenuhren und Rohwerke gefertigt. Die bekannteste Wortmarke von Schätzle & Tschudin war Favor. Die Uhrgehäuse bezog die Firma u.a. von Gustav Rau. Für die Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH lieferte Schätzle & Tschudin auch Werke, Kaliber 6 und 14. Während des II. Weltkrieges kam es bei der Glashütter Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne zu Lieferengpässen für die von der Reichsluftwaffe geforderten Flieger-Beobachtungsuhren. Lange lieferte deshalb Rohwerke und Gehäuse zur Montage und Feinstellung an weitere Uhrhersteller. Das Fabrikgebäude in Weil am Rhein ist nach dem 2. Weltkrieg geschlossen worden nachdem die Produktion komplett nach Pforzheim, in einem neu errichtetem Gebäude in der Kelterstrasse 4, verlegt wurde. Ab 1949 wurden auch Armbanduhren in Pforzheim hergestellt. Diese waren aber mit schweizerischen Rohkalibern ausgestattet.Schätzle & Tschudin beteiligte sich an der Fertigung der B-Uhren auf Basis der von Lange gelieferten Werke des Kalibers 48.1. Zum Namen Schätzle ist wenig bekannt. Bei Inhaber Ing. Oswald Tschudin gibt es möglich verwandschaftliche Beziehungen zur Schweizerischen Sippschaft. Er erhiellt am 9. Juli 1949 ein Deutsches Patent No. 886.877 für eine Vorrichtung zur Achsenspiel-Feinstellung beim Unruhkloben. Und ein Patent No. 820.513 für eine Kugellageranordnung für mit Kegellagerzapfen gelagerte wellen, insbesondere Kleinstkugellager. Als die Firma Gebr. Kuttroff um 1957/de|1957 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, trat der Fabrikant Emil Kiefer auf den Plan und fusionierte gleich vier Pforzheimer Unternehmen unter dem Dach von Unidor, Kiefer-Expandro, Glauner & Epp, Schätzle & Tschudin und Gebr. Kuttroff. Produktions-Schwerpunkt waren Uhrarmbänder aus Metall. Später übernahm das Fürstenhaus von Thurn & Taxis die Firmen Unidor, Inovan und Moritz Hausch. Die Firma Unidor wurde 1977 geschlossen.Ein gewisse Oswald Tschudin erhielt am 26. Mai 983 ein Patent für das Institut Straumann AG in Waldenburg. Oswald könnte Familie von Alphonse Tschudin gewesen sein, siehe auch „Tschudin und Heid AG Waldenburg".
Markennamen
- Favor
- Unidor
Weiterführende Informationen
Uhrenmodelle
Uhrwerke
Archiv
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0
- Entwicklung und Untersuchung eines Kugellagers für die Unruhlagerung in tragbaren Uhren O. Tschudin. TU Stuttgart, (1949).