Mahler, Franz Joseph: Unterschied zwischen den Versionen
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Franz Joseph Mahler erlernte das Uhrmacherhandwerk zunächst bei seinem Vater, dann bei einem Uhrmacher in Langenargen am Bodensee und seit [[1819/de|1819]] etwa ein Jahr lang bei dem Uhrmacher [[Daurer, Johan Michael|Johan Michael Daurer]] in München. Nach einem Aufenthalt in Staufen, um der Konskriptionspflicht zu genügen, trat er in das Optische Institut von Utzschneider und Fraunhofer in München ein, das aus der Reichenbach-Liebherrschen Werkstätte hervorgegangen war. Dort bewährte er sich unter der Anleitung von [[Fraunhofer, Joseph von|Joseph v. Fraunhofer]] bei vielfältigen und anspruchsvollen mechanischen Arbeiten. Nach dem Ausscheiden Liebherrs 1823 übernahm M. an dessen Stelle unter Fraunhofers Direktion die Leitung der mechanischen Arbeiten. Nach Fraunhofers Tod [[1826/de|1826]] übertrug Utzschneider die Leitung der optischen Werkstätte Mahlers Schwager Georg Merz, während Mahlers die mechanischen Arbeiten nunmehr gleichberechtigt mit Merz leitete. Ob Franz Joseph Mahler neben Merz später als Teilhaber in das Geschäft aufgenommen wurde, ist urkundlich nicht gesichert, wird aber durch Herstellergravuren an großen astronomischen Fernrohren belegt. Am [[5. März]] [[1839/de|1839]] kauften Merz und Mahler den Betrieb von Utzschneider. | Franz Joseph Mahler erlernte das Uhrmacherhandwerk zunächst bei seinem Vater, dann bei einem Uhrmacher in Langenargen am Bodensee und seit [[1819/de|1819]] etwa ein Jahr lang bei dem Uhrmacher [[Daurer, Johan Michael|Johan Michael Daurer]] in München. Nach einem Aufenthalt in Staufen, um der Konskriptionspflicht zu genügen, trat er in das Optische Institut von Utzschneider und Fraunhofer in München ein, das aus der Reichenbach-Liebherrschen Werkstätte hervorgegangen war. Dort bewährte er sich unter der Anleitung von [[Fraunhofer, Joseph von|Joseph v. Fraunhofer]] bei vielfältigen und anspruchsvollen mechanischen Arbeiten. Nach dem Ausscheiden Liebherrs 1823 übernahm M. an dessen Stelle unter Fraunhofers Direktion die Leitung der mechanischen Arbeiten. Nach Fraunhofers Tod [[1826/de|1826]] übertrug Utzschneider die Leitung der optischen Werkstätte Mahlers Schwager Georg Merz, während Mahlers die mechanischen Arbeiten nunmehr gleichberechtigt mit Merz leitete. Ob Franz Joseph Mahler neben Merz später als Teilhaber in das Geschäft aufgenommen wurde, ist urkundlich nicht gesichert, wird aber durch Herstellergravuren an großen astronomischen Fernrohren belegt. Am [[5. März]] [[1839/de|1839]] kauften Merz und Mahler den Betrieb von Utzschneider. | ||
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+ | *[https://books.google.nl/books?id=Zv9EAAAAcAAJ&pg=RA2-PA525&lpg=RA2-PA525&dq=Fidelis+Mahler&source=bl&ots=zBIR0YZloN&sig=ACfU3U3SAgLmTNA9Bmm3S6a3ev6Em-7fAA&hl=nl&sa=X&ved=2ahUKEwigpt2Hjrv0AhXP8LsIHaVVB4oQ6AF6BAgcEAM#v=onepage&q=Fidelis%20Mahler&f=false Google Books Necrologie Joseph Mahler Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern, Volume 31, 1845] | ||
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Aktuelle Version vom 28. November 2021, 15:45 Uhr
Deutscher Instrumentenbauer, Feinmechaniker und Erfinder.
Franz "Joseph" Mahler wurde am 12. August 1795 in Staufen, Allgäu, geboren im Stammhaus der Mahlers, Schloßstraße 20. Er war der Sohn des Uhrmachers Franz Joseph Mahler (1761–1842) und Barbara Burger (1763–1843). Er war der Bruder von Fidelis Mahler (1802–1874).
Franz Joseph Mahler erlernte das Uhrmacherhandwerk zunächst bei seinem Vater, dann bei einem Uhrmacher in Langenargen am Bodensee und seit 1819 etwa ein Jahr lang bei dem Uhrmacher Johan Michael Daurer in München. Nach einem Aufenthalt in Staufen, um der Konskriptionspflicht zu genügen, trat er in das Optische Institut von Utzschneider und Fraunhofer in München ein, das aus der Reichenbach-Liebherrschen Werkstätte hervorgegangen war. Dort bewährte er sich unter der Anleitung von Joseph v. Fraunhofer bei vielfältigen und anspruchsvollen mechanischen Arbeiten. Nach dem Ausscheiden Liebherrs 1823 übernahm M. an dessen Stelle unter Fraunhofers Direktion die Leitung der mechanischen Arbeiten. Nach Fraunhofers Tod 1826 übertrug Utzschneider die Leitung der optischen Werkstätte Mahlers Schwager Georg Merz, während Mahlers die mechanischen Arbeiten nunmehr gleichberechtigt mit Merz leitete. Ob Franz Joseph Mahler neben Merz später als Teilhaber in das Geschäft aufgenommen wurde, ist urkundlich nicht gesichert, wird aber durch Herstellergravuren an großen astronomischen Fernrohren belegt. Am 5. März 1839 kauften Merz und Mahler den Betrieb von Utzschneider.
Mahler schuf die Mechanik des Königsberger Heliometers, eines Fernrohrs mit zwei gegeneinander verschiebbaren Objektivhälften zur Messung der Winkelabstände von Himmelsobjekten. Dieses Instrument wurde berühmt, als Friedrich Wilhelm Bessel damit 1838 die jährliche Parallaxe eines Fixsterns (d. h. dessen Verschiebung gegen weiter entfernte Sterne während des Umlaufs der Erde um die Sonne) maß und so als Erster die Entfernung eines Fixsterns bestimmte. In einem Brief an den Astronomen J. F. Encke lobt Bessel Mahlers Arbeit. Mahler konstruierte ferner die Mechanik der Fernrohre für die Sternwarten in München-Bogenhausen, Kasan und Pulkowa (Rußland), Kiew, Washington, Cincinnati (USA), Cambridge (Mass.) und Boston sowie des Heliometers von Pulkowa und kleinerer Instrumente. Von ihm stammt auch ein Kompensationspendel für astronomische Uhren. Diese Arbeiten kennzeichnen Franz Joseph Mahler als einen der besten Instrumentenbauer seiner zeit.
Mahler heiratete Josepha Liebherr Tochter des Uhrmachers Joseph Liebherr und Clara Seibold.
Franz Joseph Mahler starb am 21. Juni 1845 in München.
Weiterführende Informationen
Quelle
Rienitz, Joachim, "Mahler, Franz Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 689-690.