Chronometerhemmung: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Earnshaw, Thomas|Earnshaw]] verwendete [[1776]] für einen [[Marinechronometer]] eine Chronometerhemmung mit Wippe, die im Prinzip eine Weiterentwicklung der Duplexhemmung darstellte. | + | [[Earnshaw, Thomas|Earnshaw]] verwendete [[1776/de|1776]] für einen [[Marinechronometer]] eine Chronometerhemmung mit Wippe, die im Prinzip eine Weiterentwicklung der Duplexhemmung darstellte. |
− | Die Wippenhemmung fand vor [[1900]] überwiegend in der Schweiz auch für höherwertige [[Taschenuhr]]en Anwendung, die nicht als [[Chronometer]] gelten können. Daß sich die Chronometerhemmung in Taschenuhren nicht durchsetzte, lag vorallem an zwei Hauptgründen: | + | Die Wippenhemmung fand vor [[1900/de|1900]] überwiegend in der Schweiz auch für höherwertige [[Taschenuhr]]en Anwendung, die nicht als [[Chronometer]] gelten können. Daß sich die Chronometerhemmung in Taschenuhren nicht durchsetzte, lag vorallem an zwei Hauptgründen: |
:- sie war aufwendiger als die etwas später entwickelte [[Kolbenzahn-Ankerhemmung]]. | :- sie war aufwendiger als die etwas später entwickelte [[Kolbenzahn-Ankerhemmung]]. | ||
:- sie ist sehr stoßempfindlich - Die [[Unruh]]e läuft nicht von selbst wieder an, wenn sie durch einen Stoß angehalten wird. | :- sie ist sehr stoßempfindlich - Die [[Unruh]]e läuft nicht von selbst wieder an, wenn sie durch einen Stoß angehalten wird. | ||
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+ | Der Anteil der Wippenhemmungen in Wettbewerbschronometern lag bis 1905 bei etwa 20%. Die deutschen Firmen Bröcking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, Lange & Söhne und Chronometerwerke Hamburg produzierten zu Beginn des 20. Jhdts. wohl maximal 30 bis 50 Marinechronometer, andere Hersteller wie [[Kittel]], [[Kutter, Ernst|Kutter]] und [[Petersen]] fertigten lediglich bis zu fünf Exemplare pro Jahr. | ||
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*Der Chronometergang; Autor: Alois Irk; ISBN 3980955788 | *Der Chronometergang; Autor: Alois Irk; ISBN 3980955788 | ||
*Technische Grundlagen der Mechanischen Uhren - Von der Turm- bis zur Armbanduhr; Autor: Ludwig Lehotzky; ISBN 3-9809557-3-7 | *Technische Grundlagen der Mechanischen Uhren - Von der Turm- bis zur Armbanduhr; Autor: Ludwig Lehotzky; ISBN 3-9809557-3-7 | ||
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*[[Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon]]; Autor: [[Reinhard Meis]]; ISBN 3766704842 | *[[Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon]]; Autor: [[Reinhard Meis]]; ISBN 3766704842 | ||
*[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305 | *[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305 | ||
+ | *[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020 | ||
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Aktuelle Version vom 10. September 2021, 19:31 Uhr
Freie Hemmung für Chronometer
Das Prinzip der Chronometerhemmung wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrunderts unabhängig voneinander in Frankreich und England von mehreren Uhrmachern in verschiedenen Varianten entwickelt. Der Grund für eine derartige Entwicklung lag darin, daß verschiedene wissenschaftliche Forschungen wie beispielsweise astronomische Beobachtungen ein Präzisionszeitmeßgerät erforderten, als auch darin, daß die Seefahrt eine anwendbare Methode zur exakten Bestimmung der geographischen Länge benötigte (siehe: Act of the Queen Anne).
Maßgeblich beiteiligt an der Entwicklung der Chronometerhemmung waren in Frankreich die Uhrmacher Pierre Le Roy und Ferdinand Berthoud, in England die Uhrmacher John Arnold und Thomas Earnshaw.
Varianten
Chronometerhemmung mit Feder
(engl: detend escapement)
(frz: échappement à détente)
Die beiden bekanntesten Varianten der Federhemmung wurden nach ihren Erfindern Earnshaw und Arnold benannt. Bei der Hemmung nach Thomas Earnshaw wird die Feder des Blockierhebels auf Druck belastet, während bei der Konstruktion von John Arnold diese Feder auf Zug belastet wird. Auch Ferdinand Berthoud entwickelte eine Chronometerhemmung mit Feder.
Chronometerhemmung mit Wippe
(engl: pivoted detend escapement)
(frz: échappement à bascule)
Earnshaw verwendete 1776 für einen Marinechronometer eine Chronometerhemmung mit Wippe, die im Prinzip eine Weiterentwicklung der Duplexhemmung darstellte.
Die Wippenhemmung fand vor 1900 überwiegend in der Schweiz auch für höherwertige Taschenuhren Anwendung, die nicht als Chronometer gelten können. Daß sich die Chronometerhemmung in Taschenuhren nicht durchsetzte, lag vorallem an zwei Hauptgründen:
- - sie war aufwendiger als die etwas später entwickelte Kolbenzahn-Ankerhemmung.
- - sie ist sehr stoßempfindlich - Die Unruhe läuft nicht von selbst wieder an, wenn sie durch einen Stoß angehalten wird.
Der Anteil der Wippenhemmungen in Wettbewerbschronometern lag bis 1905 bei etwa 20%. Die deutschen Firmen Bröcking, Ehrlich, Nieberg, Knoblich, Lange & Söhne und Chronometerwerke Hamburg produzierten zu Beginn des 20. Jhdts. wohl maximal 30 bis 50 Marinechronometer, andere Hersteller wie Kittel, Kutter und Petersen fertigten lediglich bis zu fünf Exemplare pro Jahr.
Chronometerhemmung mit kurzer Wippe
Die Chronometerhemmung mit kurzer Wippe wurde von Julius Grossmann, Richard Lange und Jess Hans Martens entwickelt.
Literatur
- Beschreibung der Hemmungen der höheren Uhrmacherkunst /Beschreibung der neuen freien Chronometer-Hemmung mit Ruhecylinder und Schutz gegen unzeitgemäße ... jeglichem Gebrauche für Uhren zu bearbeiten; Autor: Jess H. Martens; ISBN 3981046145
- Der Chronometergang; Autor: Alois Irk; ISBN 3980955788
- Technische Grundlagen der Mechanischen Uhren - Von der Turm- bis zur Armbanduhr; Autor: Ludwig Lehotzky; ISBN 3-9809557-3-7
- Taschenuhren - Geschichte und Technik; Autoren: Cecil Clutton, George Daniels; ISBN 3406074545
- Taschenuhren. Von der Halsuhr zum Tourbillon; Autor: Reinhard Meis; ISBN 3766704842
- Das große Uhrenlexikon; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3898804305
- Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020