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Aktuelle Version vom 15. Dezember 2022, 14:52 Uhr
Glashütter Produktionsgemeinschaft
Die Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis wurde 1946 durch die UROFA und die UFAG als Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet.
Die Gründung der Produktionsgemeinschaft Precis
In dem Schreiben vom 25. Dezember 1946 der Dresdner Verwaltung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) an den russichen Kommandanten des Bezirkes Dresden und den Minister der damaligen Sächsischen Landesregierung, Herrn Selbmann, wurde die Gründung der Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis akzeptiert.
Zitat aus dem Schreiben der Dresdner Verwaltung der SMAD:
Geben Sie Anweisung den Firmen Uhrenrohwerkefabrik (Urofa) und der Uhrenfabrik in Glashütte die Produktion von Armbanduhren aufzunehmen. Die Industrie- Abteilung der SMA f. d. BLS hat gegen die Vereinigung beider Betriebe unter der Firma Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" nichts einzuwenden. Verlangen Sie von dem Betrieb ein konkretes Produktionsprogramm für 1947.
Daraufhin wurde die Produktion der dringend benötigten Armbanduhren aufgenommen. Die erste Serie war mit dem Kaliber 61 ausgestattet. Die Uhrenproduktion (Rohwerke- und Uhrenfertigung) wurde jetzt in einer Firma vereint und fand seither weitestgehend in den Räumlichkeiten der Ufag und Urofa statt.
Der Zusammenschluss der beiden Firmen zu der neuen Produktionsgemeinschaft könnte den noch ungeklärten Eigentumsverhältnissen der Alt-Firmen Ufag und Urofa geschuldet sein. Die sächsische Landeskreditbank hatte 1945 das Grundvermögen der beiden nicht enteigneten Betriebe (Ufag und Urofa) von der Girozentrale Sachsen erworben und war im Grundbuch als Eigentümerin eingetragen. Jakob Aeschbach, Schweizer Staatsbürger, standen ausländische Beteiligungsrechte zu.
1948 wurde die Produktionsgemeinschaft Precis der Vereinigung Volkseigener Betriebe Mechanik unterstellt. Im November 1949, wenige Wochen nach der Gründung der DDR (11. November 1949), wurde auf Drängen der VVB Mechanik auf Landesebene (Sachsen) an der Klärung der Eigentumsverhältnisse gearbeitet.
Der Volkseigene Betrieb Precis (VEB Precis)
Im Ergebnis der Klärung der Eigentumsverhältnisse wurden am 14. Februar 1951 die Firmen Uhren-Rohwerke Aktiengesellschaft Glashütte (Urofa), die Uhrenfabrik Aktiengesellschaft Glashütte (Ufag) und die Firma Produktionsgemeinschaft Precis per Feststellungsbescheid des Ministerium des Inneren des Landes Sachsen rückwirkend zum 1. Januar 1951 zu Volkseigenen Betrieben erklärt. Rechtsträger wurde die VVB Mechanik Dresden. Der nun entstandene VEB Precis existierte genau sechs Monate und ging in den am 1. Juli 1951 gegründeten VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB), dem Zusammenschluss der wesentlichsten Betriebe der Glashütter Uhrenindustrie, die ebenfalls zum Verwaltungsbereich der VVB Mechanik gehörten, auf.
Die Entwicklung der Uhrwerke während des Bestehens der Firma Precis
Precis 61 (1946/1947 ca.300 Stk.)
Precis 611 (1947 ca.500 Stk.)
Precis 612 (1948 ca.1000 Stk.)
Precis 613 (1948/1952 ca.300 000 Stk.) Dieses Werk wurde ab 1951 von den GUB, jetzt aber z.T. mit einer Werknummer und der GUB Zifferblattsignatur bis 1952 in GUB Uhren verbaut.
Precis 62 (wenige, unbekannter Anzahl) Dieses Formwerk ist baugleich mit dem Formwerk GUB 62. Die Produktion wurde von Glashütter Uhrenbetriebe VEB (GUB) 1951 weitergeführt.
Das auf Zifferblättern der Firma Precis verwendete G erinnert an das von der UFAG vor 1945 verwendete Logo für ihre G-Uhren Serien, steht nun für Glashütte.
Innerhalb des offenen Halbkreises, der durch da G auf dem Zifferblatt geht, sollte der Schriftzug Glashütte stehen, was in den Nachkriegsjahren, drucktechnisch kaum umsetzbar war.
Weiterführende Informationen
Uhrenmodelle
Uhrwerke
Archiv
Quellenangaben
- Autor: Helmut Klemmer:Vom Reitstock zur automatischen Straße; Fachzeitschrift Uhren und Schmuck 11/1970 S.341-342
- Autor: Kurt Herkner Glashütter Armbanduhren Band II, Seite 138
- Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Postfach 100444