Ruhla: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Ruhla Museum.jpg|thumb|[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Museum_Ruhla.jpg&filetimestamp=20080723140134 Pfeifenmuseum Ruhla<br>Quelle: Wikipedia]]]
[[Datei:Ruhla Museum.jpg|Thumb|[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Museum_Ruhla.jpg&filetimestamp=20080723140134 Quelle: Wikipedia]]]
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[[Datei:Thiel TU mit Thiel Champion B Automat.gif|right|Deutscher Soldat]]
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Mit dem Aussterben des Rittertums widmete man sich der Herstellung von '''Messerwaren''', die bis Ende des 18. Jh. den Haupterwerbszweig bildete. Schon während der Blüte des Messerschmiedehandwerks entwickelte sich jedoch mit der '''Pfeifenbeschlag'''fertigung ein neuer Erwerbszweig und nur kurze Zeit später wurden in Ruhla komplette Tabakspfeifen hergestellt. 1750 wurde schließlich in Ruhla der "unechte" Meerschaum erfunden. In dieser Zeit wurde Ruhla auch als "Mekka der Pfeifenraucher der Welt" weltbekannt. [http://www.ruhla.de/scripts/angebote/785/38230?layout=4&from=freizeit&aktivid=10 mehr>>>]  
 
Mit dem Aussterben des Rittertums widmete man sich der Herstellung von '''Messerwaren''', die bis Ende des 18. Jh. den Haupterwerbszweig bildete. Schon während der Blüte des Messerschmiedehandwerks entwickelte sich jedoch mit der '''Pfeifenbeschlag'''fertigung ein neuer Erwerbszweig und nur kurze Zeit später wurden in Ruhla komplette Tabakspfeifen hergestellt. 1750 wurde schließlich in Ruhla der "unechte" Meerschaum erfunden. In dieser Zeit wurde Ruhla auch als "Mekka der Pfeifenraucher der Welt" weltbekannt. [http://www.ruhla.de/scripts/angebote/785/38230?layout=4&from=freizeit&aktivid=10 mehr>>>]  
  
Am [[25. September]] [[1862/de|1862]] meldete [[Thiel, Siegmund|Siegmund Thiel]] in Ruhla ein Gewerbe zur Herstellung von Pfeifenbeschlägen an. Es wurden Beschläge für Pfeifenprodukte, kleinere Metallwaren wie Schutzgehäuse für Taschenuhren, Gewichtshülsen aus Messing, Schaufensterhaken sowie Absatzschoner und Stoßkappen für Schuhe als sogenannte Massenartikel produziert. [[Thiel, Georg|Georg Thiel]] schied bald aus dem Unternehmen aus, dafür traten die jüngeren Brüder [[Thiel, Ernst|Ernst]] und [[Thiel, Reinhold|Reinhold Thiel]] ein. [[1873/de|1873]] erwarb die Firma [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla|Gebrüder Thiel]] ein größeres Gelände in der Nähe des Ruhlaer Bahnhofes. Zwei Jahre später gingen die Unternehmer daran, ein Messingwerk zu errichten.
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Am [[25. September]] [[1862/de|1862]] meldete [[Thiel, Siegmund|Siegmund Thiel]] in Ruhla ein Gewerbe zur Herstellung von Pfeifenbeschlägen an. Es wurden Beschläge für Pfeifenprodukte, kleinere Metallwaren wie Schutzgehäuse für Taschenuhren, Gewichtshülsen aus Messing, Schaufensterhaken sowie Absatzschoner und Stoßkappen für Schuhe als sogenannte Massenartikel produziert. [[Thiel, Georg|Georg Thiel]] schied bald aus dem Unternehmen aus, dafür traten die jüngeren Brüder [[Thiel, Ernst E.|Ernst]] und [[Thiel, Reinhold|Reinhold Thiel]] ein. [[1873/de|1873]] erwarb die Firma [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla|Gebrüder Thiel]] ein größeres Gelände in der Nähe des Ruhlaer Bahnhofes. Zwei Jahre später gingen die Unternehmer daran, ein Messingwerk zu errichten.
  
 
Die Thiel-Brüder produzierten anfangs auch Scherzartikel. Bekannt war die so genannte „Bieruhr“.Das war eine taschenuhrenähnliche Kapsel mit Papierzifferblatt und aufgedruckten Zeigern, aus der ein aus mehreren Blechringen bestehender Trinkbecher teleskopartig herausgezogen werden konnte.  Aus dieser entwickelte die [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla|Firma]] eine Kinderspieluhr. Das war der Einstieg in die Uhren-Branche, denn diese neckische Spielerei wurde plötzlich zu einem echten Renner. Dieser Massenartikel verkaufte sich vor allem in Nordamerika und England prächtig. Ende der 80er Jahre arbeitete die [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla|Firma Gebr. Thiel]] auf Wunsch amerikanischer Kunden an einer Kinderspieluhr, die mindestens eine Stunde lang richtig gehen sollte. Das Resultat war eine Uhr mit zwölfstündiger Gangzeit.
 
Die Thiel-Brüder produzierten anfangs auch Scherzartikel. Bekannt war die so genannte „Bieruhr“.Das war eine taschenuhrenähnliche Kapsel mit Papierzifferblatt und aufgedruckten Zeigern, aus der ein aus mehreren Blechringen bestehender Trinkbecher teleskopartig herausgezogen werden konnte.  Aus dieser entwickelte die [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla|Firma]] eine Kinderspieluhr. Das war der Einstieg in die Uhren-Branche, denn diese neckische Spielerei wurde plötzlich zu einem echten Renner. Dieser Massenartikel verkaufte sich vor allem in Nordamerika und England prächtig. Ende der 80er Jahre arbeitete die [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla|Firma Gebr. Thiel]] auf Wunsch amerikanischer Kunden an einer Kinderspieluhr, die mindestens eine Stunde lang richtig gehen sollte. Das Resultat war eine Uhr mit zwölfstündiger Gangzeit.
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* [[Die Geschichte der Technik der Ruhlaer Uhren und Maschinen]]<br>
 
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:Autoren: Artur Kamp, Klaus Mleinek, Rainer Paust<br>
:Herausgeber: Förderverein Uhrentradition Ruhla e. V.<br>
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:ISBN 978-3-00-037522-4<br>
 
:ISBN 978-3-00-037522-4<br>
:[http://www.uhrentradition-ruhla.de/html/das_buch.html Bestellformular]|
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:[http://www.uhrentradition-ruhla.de/buch.html Bestellformular]|
 
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br>
 
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br>
 
:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br>
 
:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br>
 
:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0
 
:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0
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*[http://www.uhrentradition-ruhla.de/home.html Förderverein Uhrentradition-Ruhla e.V.]
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[[Kategorie:Uhrenstadt]]
 
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Aktuelle Version vom 30. Dezember 2018, 15:11 Uhr

Uhrenstadt Ruhla
Quelle: Wikipedia
Deutscher Soldat

Uhrenstadt

Ruhla, eine Stadt in Westthüringen liegt zwischen Eisenach und Schmalkalden, mitten im Naturpark "Thüringer Wald", zwischen der Wartburg und dem Inselsberg. Der staatlich anerkannte Erholungsort ist auf einer Höhe von 440 bis 530 Metern an der Nordseite des Thüringer Waldes am Rennsteig in das Erbstromtal (ein Mittelgebirgskerbtal) eingebettet.

Im Erbbuch der Grafschaft Henneberg (datiert aus dem Jahre 1355) findet man die erste urkundliche Erwähnung Ruhlas. Der Ursprung Ruhlas geht auf sogenannte "Waldschmiede" des 12./13. Jh. zurück, die zugleich Bergleute, Köhler und Schmelzer waren. Aus anstehendem Erz und zu Holzkohle verarbeitetem Holz wurde im Rennofen bis etwa zu Beginn des 14. Jh. an Ort und Stelle Eisen erzeugt und daraus Blankwaffen hergestellt.

Mit dem Aussterben des Rittertums widmete man sich der Herstellung von Messerwaren, die bis Ende des 18. Jh. den Haupterwerbszweig bildete. Schon während der Blüte des Messerschmiedehandwerks entwickelte sich jedoch mit der Pfeifenbeschlagfertigung ein neuer Erwerbszweig und nur kurze Zeit später wurden in Ruhla komplette Tabakspfeifen hergestellt. 1750 wurde schließlich in Ruhla der "unechte" Meerschaum erfunden. In dieser Zeit wurde Ruhla auch als "Mekka der Pfeifenraucher der Welt" weltbekannt. mehr>>>

Am 25. September 1862 meldete Siegmund Thiel in Ruhla ein Gewerbe zur Herstellung von Pfeifenbeschlägen an. Es wurden Beschläge für Pfeifenprodukte, kleinere Metallwaren wie Schutzgehäuse für Taschenuhren, Gewichtshülsen aus Messing, Schaufensterhaken sowie Absatzschoner und Stoßkappen für Schuhe als sogenannte Massenartikel produziert. Georg Thiel schied bald aus dem Unternehmen aus, dafür traten die jüngeren Brüder Ernst und Reinhold Thiel ein. 1873 erwarb die Firma Gebrüder Thiel ein größeres Gelände in der Nähe des Ruhlaer Bahnhofes. Zwei Jahre später gingen die Unternehmer daran, ein Messingwerk zu errichten.

Die Thiel-Brüder produzierten anfangs auch Scherzartikel. Bekannt war die so genannte „Bieruhr“.Das war eine taschenuhrenähnliche Kapsel mit Papierzifferblatt und aufgedruckten Zeigern, aus der ein aus mehreren Blechringen bestehender Trinkbecher teleskopartig herausgezogen werden konnte. Aus dieser entwickelte die Firma eine Kinderspieluhr. Das war der Einstieg in die Uhren-Branche, denn diese neckische Spielerei wurde plötzlich zu einem echten Renner. Dieser Massenartikel verkaufte sich vor allem in Nordamerika und England prächtig. Ende der 80er Jahre arbeitete die Firma Gebr. Thiel auf Wunsch amerikanischer Kunden an einer Kinderspieluhr, die mindestens eine Stunde lang richtig gehen sollte. Das Resultat war eine Uhr mit zwölfstündiger Gangzeit.

1890 begann die Firma mit der Produktion einfacher und preiswerter Taschenuhren in hohen Stückzahlen für den amerikanischen Markt unter dem Namen Fearless. Später wurde diese Uhr verbessert und auch in Deutschland verkauft. Die dafür benötigten Teile wurden auf eigens entwickelten Maschinen gefertigt, welche auch für andere Kunden angeboten wurden. Ruhla wuchs zu einem der bedeutendsten Orte der deutschen Uhrenindustrie heran. Im 1. und 2. Weltkrieg beschränkte sich die Produktion fast ausschließlich auf die Herstellung von Zeitzündern für die Rüstungsindustrie.

Das Produktionssortiment umfasste neben Weckern, Armbanduhren, Schach-, Auto- und Tischuhren auch wieder Werkzeugmaschinen. Die Entwicklung neuer Fertigungstechnologien führte 1963 sogar zur weltweit einzigen, vollautomatisierten Fertigung des legendären "Kaliber 24", welches bis 1987 in mehr als 120 Millionen Uhren verbaut wurde.

Aus der VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla entstanden nach 1989 private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe. Bis heute ist der Name Ruhla als Uhrenstadt nahezu jedermann ein Begriff.

Literatur

Autoren: Artur Kamp, Klaus Mleinek, Rainer Paust
Herausgeber: Förderverein Uhrentradition Ruhla e.V.
ISBN 978-3-00-037522-4
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1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0

Externe Links