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+ | [[Datei:R. Freund - Vorstandsvorsitzender Dugena.jpg|thumb|200px|Dr. R. Freund - Vorstandsvorsitzender Dugena - [https://printarchiv.absatzwirtschaft.de/Content/_p=1004040,an=038501014,038501014;printpage Marketing-Drama]]] | ||
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+ | Deutsche Genossenschaft von Uhrenfabrikanten und -händlern | ||
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− | [[ | + | Der Markenname ''DUGENA'' resultiert aus der Abkürzung des Namens dieser Uhrmacher-Genossenschaft: ''"'''D'''eutsche '''U'''hrmacher-'''Gen'''ossenschaft '''A'''lpina. |
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+ | == Alpina Berlin - Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH (ADUG) == | ||
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+ | Im Jahre [[1883/de|1883]] wurde von dem Uhrmacher [[Hauser, Gottlieb|Gottlieb Hauser]] die Schweizer Uhrmacher-Genossenschaft [[Alpina|Union Horlogère]] mit dem Sitze in Winterthur gegründet; später wurde der Sitz nach Biel verlegt. Bereits Hauser hatte das Alleinvertretungsprinzip aufgestellt. Er bereiste vom Jahre [[1898/de|1898]] an auch größere Teile Deutschlands und bot seine Uhren regelmäßig nur einem Fachgeschäfte in den von ihm besuchten Orten an. Da der direkte Verkehr zwischen der Schweiz und den deutschen Abnehmern bald Schwierigkeiten machte, so suchte er eine Generalvertretung für seine Genossenschaft, die Union Horlogère, in Deutschland zu gewinnen. Im Jahre [[1899/de|1899]] übernahm [[Rothmann, Emil|Emil Rothmann]] in Werdau die Generalvertretung der Genossenschaft für Deutschland, während [[Rothmann, Richard|Richard Rothmann]], im Jahre [[1907/de|1907]] in die Generalvertretung eintrat. Der Sitz der Generalvertretung war Berlin. Von ihr aus wurden die Mitglieder und Vertreter der Union beliefert, die östlich einer Linie ihren Sitz hatten, die von Emden über Cassel und Bayreuth bis zur böhmischen Grenze geht. Der übrige Teil Deutschlands wurde bis zum Jahre [[1904/de|1904]] von der Zentrale in Biel aus bearbeitet. Dann wurde die Generalvertretung in Frankfurt a. M. unter Leitung von [[Ulrich, Wilhelm (2)|Wilhelm Ulrich]] eingerichtet. Während dieser Zeit war auch die Firma [[J. Assmann/Glashütte i.SA, Deutsche Anker-Uhren-Fabrik]] Mitglied der Union Horlogère. Doch zog sich aber nach mehreren negativen negativen Kommentaren zurück. Die deutsche Abteilung der Union Horlogère setzte sich aus Mitgliedern und Vertretern unter den beiden Generalvertretungen in Berlin und Frankfurt zusammen. Ein Zusammenschluß dieser deutschen Mitglieder und Vertreter im Sinnne des deutschen Genossenschafts- oder Vereinsrechtes bestand nicht. Die Union verfolgte, fußend auf dem Alleinvertretungsprinzip, den Zweck, anerkannt gute Uhren Schweizer Herkunft unter der gemeinsamen Bezeichnung ,,Alpina" in den Handel zu bringen. Durchweg waren die Preise vorgeschrieben; an die Union Horlogère in Biel mußten bereits 2 % entrichtet werden. Wenn auch eine formelle Vereinigung der deutschen Abteilung in sich nicht bestand, so schloß sich diese doch bei der engen Interessengemeinschaft der Mitglieder und dem Fehlen jeglicher Konkurrenz untereinander bald lose, dann fester zusammen. Seit dem Jahre 1904 hielten die Mitglieder und Vertreter der | ||
+ | deutschen Abteilung jährliche Zusammenkünfte ab, um die Kollegialität zu pflegen und geschäftliche Erfahrungen auszutauschen. Den Vorsitz führte der spätere Vorsitzende des Aufsichtsrates, [[Bock, Ernst| Ernst Bock]] in Braunschweig. Etwa [[1909/de|1909]] gründete die Union Horlogère dann in Glashütte (Sachsen) selbst die eigene "[[Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S]]". | ||
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+ | Im Jahre [[1916/de|1916]] wurde die Union Horlogère von den Entente-Staaten auf die Schwarze Liste gesetzt, weil die deutschen Mitglieder innerhalb der Union in der Überzahl waren und deshalb das ganze Unternehmen nicht als schweizerisches angesehen wurde. Da der Genossenschaft der Verkehr mit den Entente - Staaten und der Transitverkehr durch diese hindurch nunmehr unterbunden war, wurde der deutschen Abteilung nahegelegt, aus der Union Horlogère auszuscheiden. Das geschah denn auch zum [[31. Dezember]] . Unmittelbar danach, im Februar [[1917/de|1917]], schlossen sich die deutschen Mitglieder und Vertreter in Eisenach zu einer eigenen Genossenschaft zusammen, der sie den Namen der schon lange geführten Uhrenmarke „Alpina" gaben. Die ,,Alpina" Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft e. G. m. b. H. hat ihren Sitz in Berlin in der Rosenstraße 1e und eine Zweigniederlassung in Frankfurt a. M. Gegenstand des Unternehmens ist laut der Satzungen: „Die Fabrikation und den Handel mit Uhren guter Qualität zu fördern. Durch gemeinsamen Einkauf und Fabrikation von Uhren, Uhrwaren und verwandten Artikeln den Genossen Vorteile zu schaffen, die sie befähigen, den Wettbewerb erfolgreich zu bestehen, eine streng | ||
+ | rechtliche Geschäftsführung zu üben und unlauterem Wettbewerb entgegenzutreten." [[Rothmann, Emil|Emil Rothmann]], [[Rothmann, Richard|Richard Rothmann]] und [[Ulrich, Wilhelm (2)|Wilhelm Ulrich]] waren die Haupttreiber der neuen Organisation. Von grundlegender Bedeutung war daß die Genossenschaft in allen Städten nur durch nur ein Mitglied bezw. eine Firma vertreten wurde. Im Einverständnis mit dem die Vertretung ausübenden Mitglied kann in diesem Orte ein weiteres Mitglied aufgenommen werden. Für größere Städte könnte die Höchstzahl der Mitglieder besonders festgestellt werden. Das Bestreben der ,,Alpina"-Genossenschaft war große und gut geleitete Uhrengeschäfte als Mitglieder zu gewinnen, und es wurde den Mitgliedern zur strengen Pflicht gemacht, das Ansehen der Genossenschaft durch rechtliche und kaufmännische Geschäftsführung materiell und ideell zu fördern. Zu diesem Zwecke gab die Leitung der Genossenschaft den Mitgliedern dauernd Anregungen, u. a. durch die „Alpina-Wacht" und durch die aus Genossen bestehende Werbeabteilung der AIpina, die Reklamematerial ausarbeitete. | ||
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+ | Abseits des Luxussegments war die 1917 von Richard Rothmann in Eisenach als Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina gegründete Marke vor allem in kleineren und mittleren Städten mit einem engmaschigen Netz an Vertriebspartnern vertreten. [[1942/de|1942]] erfolgt schließlich in Berlin die Umbenennung von Alpina in '''DUGENA''' (Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina). | ||
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+ | Alpina Deutschland bezog u.a. von [[Junghans]] und Werke des [[Kaliber]] [[Urofa 58|58]] von der [[UROFA]] und vollendete diese. Während des II. Weltkrieges wurden auch Uhren des [[Kaliber]]s [[Lange 48|48]] von der [[Alpina Berlin]] fertiggestellt und reguliert.<br> | ||
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+ | Mit Teilung Deutschlands [[1945/de|1945]] war der Vertrieb von Dugena in den deutschen Westen aus dem sowjetischen Teil Berlins heraus nahezu unmöglich. Daher verlegte die Dugena eG ihren Hauptsitz 1948 nach Darmstadt. Der damalige Direktor, der seit 1929 im Unternehmen tätige Werbefachmann [[Tempel, Willi|Willi Tempel]] leitete damit nach Richard Rothmann die zweite große Wachstumsphase der DUGENA ein. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchs die Dugena eG zu einem der bedeutendsten Unternehmen des deutschen Westens heran. Auch in den 60er und 70er Jahren gelang es, das Wachstum weiter zu steigern. [[1971/de|1971]] wurde in Österreich eine Tochterfirma gegründet, ein Jahr später in der Schweiz. | ||
+ | So vereinte Dugena [[1973/de|1973]] deutschlandweit 2000 Uhrenfach-geschäfte, die sich nun gemeinsam den neuen Anforderungen des Quartzzeitalters stellten. In den folgenden Jahren wurden neue Niederlassungen in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Skandinavien eröffnet. Das letzte Land war Italien mit neuem Standort, zusätzlich wurde auch eine Kontrollwerkstatt in Fernost eröffnet. | ||
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+ | Dugena verwendete nicht nur Uhren aus der Schweiz von Alpina [[J. Straub & Co./de|Straub]], sondern auch von [[Helvetia]], [[Buren Watch Company|Buren]] und der [[Ebauches SA]]. Dazu kamen auch deutsche Hersteller wie [[Bifora]], [[Deutsche Uhren-Roh-Werke (DuRoWe)|Durowe]], [[Bernhard Förster GmbH|Förster]], [[Kasper]], [[Otero]], [[OSCO Uhrenfabrik Schlund GmbH|Osco]] und [[Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH (P.U.W.)|P.U.W.]] Schließlich verwendete man auch Werke aus Fernost wie [[Miyota]] und [[Seiko Epson Gruppe|Epson]]. | ||
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+ | Ende den siebziger Jahren entwickelte sich die die Gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland alles andere als rosig. Über 1 Mio Arbeitslose und 1,7 Mio Kurzarbeiter, kennzeichneten die wirtschaftliche Gesamtlage. Und so sank in der Folgezeit der Umsatz kontinuierlich trotz der neu eröffneten Niederlassungen im Ausland. 1981 überstürzen sich die Ereignisse. Eine enorme Schuldenlast drückte die Genossenschaft. Der Vorstand wechselt von Dr. Rolf Freund zu [[Hans-Jörg Seeberger]]. Die DG Bank wurde Hausbank und kaufte alle Forderungen der anderen Poolbanken und Gläubiger und versuchte nun die DUGENA vor den Untergang zu retten. Der Rettungsplan sah vor, dass Handelsgeschäft aus der Genossenschaft herauszulösen. Dies erfolgte derart, dass alle Handelsaktivitäten in eine neu gegründete Aktiengesellschaft eingebracht wurden, deren alleiniger Aktionär die Genossenschaft war. Diese konnte nun 80% der Aktien an den von der DG Bank akquirierten Investor, der REWE Handelsgesellschaft Leibbrand OHG veräußern. | ||
+ | Fortan besaß die Genossenschaft selbst keinen Geschäftsbetrieb mehr. Sie hielt aber noch die Markenrechte an der Marke DUGENA, sowie 20% des Aktienkapitals. REWE-Leibrand wandelte nach erfolgtem Kauf der Handelsgesellschaft diese von einer AG in eine GmbH und veräußerte sodann diese, an die eigene Konzerntochter, der Christ Uhren u. Schmuck GmbH. | ||
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+ | [[1993/de|1993]] erwarb Hans-Jörg Seeberger mit seiner Unternehmung EGANA von der Christ GmbH das Handelsgeschäft der DUGENA unter der Bedingung, dass auch die 20% der Geschäftsanteile der Genossenschaft und die Markenrechte an der Marke DUGENA mit veräußert werden. Das Geschäft kam zustande und fortan waren wieder Marke und Handelsgeschäft in einer Hand. Die „DUGENA“ war dann auch die Basis für die Gründung der | ||
+ | [[EganaGoldpfeil|EGANA Deutschland GmbH]], innerhalb welcher die DUGENA als eigenständige Marke agierte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erloschen auch formaljuristisch die Bindungen zu den Genossenschaftsmitgliedern (genannt „DUGENISTEN“) und jeder Uhrenfachhändler der dies wollte, konnte DUGENA Uhren in sein Sortiment aufnehmen. In der Folgezeit wurde das von der Genossenschaft kreierte Geschäftsmodell für die DUGENA mehr und mehr verändert. Neu Mitbewerber wie die zunehmend auf den Markt drängenden Fashion-Marken traten auf. Leider wurde bei der EGANA versäumt die DUGENA zeitgemäßer zu positionieren und entsprechend dieser Entwicklung, unterstützt durch eine unglückliche Modellentwicklung, welche in einem ausufernden Sortiment ihren Niederschlag fand, sank der Umsatz kontinuierlich über die Jahre. Durch Geschehnisse bei der Konzernmutter der EGANA Holdings in Hongkong, musste auch die EGANA Deutschland GmbH, als Inhaber der Marke DUGENA, im Frühjahr 2009 Insolvenz anmelden. Im Juni [[2009/de|2009]] erwarb dann die von drei Privatpersonen, einer davon war der frühere Inhaber und Widergründer von Glashütte Original [[Pfeifer, Heinz W.|Heinz W. Pfeifer]], allein zum Zweck des Erwerbs der DUGENA gegründete [[Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH]] in Meisenheim, die Markenrechte und alle Warenvorräte der DUGENA von der insolventen EGANA Deutschland GmbH. Damit war die DUGENA ab dem [[1. Juli]] [[2009/de|2009]] wieder eine Unternehmer geführte Marke. [[2014/de|2014]] ging es bei der Nova Tempora nich ganz gut und viele Entlassungen wurden durchgeführt. Ein neuer Geschäftsführer sorgte für eine bessere Geschäftsstrategie. Wie Alpina in der Schweiz verwendet auch Dugena noch immer das berühmte Dreieck in der deutschen Version. | ||
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+ | *Alpina | ||
+ | *Dugena | ||
+ | *Festa | ||
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+ | '''Exclusiv für Deutschland''' | ||
+ | *Tresor | ||
+ | *Siegerin | ||
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+ | == Anschrift == | ||
+ | NOVA TEMPORA Uhren und Schmuck GmbH<br> | ||
+ | Saarstraße 9<br> | ||
+ | 55590 Meisenheim<br> | ||
+ | Deutschland<br> | ||
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+ | Tel.: +49 (0) 67 53 / 125 83-0<br> | ||
+ | Fax: +49 (0) 67 53 / 125 83-22<br> | ||
+ | Email: [mailto:[email protected] [email protected]]<br> | ||
+ | Website: [https://www.dugena.de/ Dugena]<br> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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*Die Uhr am Handgelenk. Die Geschichte der Armbanduhr (Gebundene Ausgabe); Autor: Anton Kreuzer; ISBN 3853782000 | *Die Uhr am Handgelenk. Die Geschichte der Armbanduhr (Gebundene Ausgabe); Autor: Anton Kreuzer; ISBN 3853782000 | ||
− | == | + | == Externe Links == |
− | * | + | * [http://www.dugena.de/wDeutsch/ Dugena] |
− | + | * [http://www.novatempora.de/ Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH] | |
− | + | * [https://www.yumpu.com/de/document/read/22212294/dugena-historiepdf-uhrforum Dugena Historie] | |
− | + | * [https://www.uhrzeit.org/forum/viewtopic.php?t=3496 Uhrforum Geschichtliches.....Dugena] | |
− | + | * [https://printarchiv.absatzwirtschaft.de/Content/_p=1004040,an=038501014,038501014;printpage Todesursache Missmarketing der Dugena] | |
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[[Kategorie:Verbände und Organisationen]] | [[Kategorie:Verbände und Organisationen]] | ||
[[Kategorie:Hersteller]] | [[Kategorie:Hersteller]] | ||
− | [[Kategorie:Hersteller | + | [[Kategorie:Hersteller D]] |
[[Kategorie:Hersteller Deutschland]] | [[Kategorie:Hersteller Deutschland]] | ||
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Aktuelle Version vom 15. November 2023, 16:31 Uhr
DUGENA
Deutsche Genossenschaft von Uhrenfabrikanten und -händlern
Der Markenname DUGENA resultiert aus der Abkürzung des Namens dieser Uhrmacher-Genossenschaft: "Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina.
Alpina Berlin - Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH (ADUG)
Im Jahre 1883 wurde von dem Uhrmacher Gottlieb Hauser die Schweizer Uhrmacher-Genossenschaft Union Horlogère mit dem Sitze in Winterthur gegründet; später wurde der Sitz nach Biel verlegt. Bereits Hauser hatte das Alleinvertretungsprinzip aufgestellt. Er bereiste vom Jahre 1898 an auch größere Teile Deutschlands und bot seine Uhren regelmäßig nur einem Fachgeschäfte in den von ihm besuchten Orten an. Da der direkte Verkehr zwischen der Schweiz und den deutschen Abnehmern bald Schwierigkeiten machte, so suchte er eine Generalvertretung für seine Genossenschaft, die Union Horlogère, in Deutschland zu gewinnen. Im Jahre 1899 übernahm Emil Rothmann in Werdau die Generalvertretung der Genossenschaft für Deutschland, während Richard Rothmann, im Jahre 1907 in die Generalvertretung eintrat. Der Sitz der Generalvertretung war Berlin. Von ihr aus wurden die Mitglieder und Vertreter der Union beliefert, die östlich einer Linie ihren Sitz hatten, die von Emden über Cassel und Bayreuth bis zur böhmischen Grenze geht. Der übrige Teil Deutschlands wurde bis zum Jahre 1904 von der Zentrale in Biel aus bearbeitet. Dann wurde die Generalvertretung in Frankfurt a. M. unter Leitung von Wilhelm Ulrich eingerichtet. Während dieser Zeit war auch die Firma J. Assmann/Glashütte i.SA, Deutsche Anker-Uhren-Fabrik Mitglied der Union Horlogère. Doch zog sich aber nach mehreren negativen negativen Kommentaren zurück. Die deutsche Abteilung der Union Horlogère setzte sich aus Mitgliedern und Vertretern unter den beiden Generalvertretungen in Berlin und Frankfurt zusammen. Ein Zusammenschluß dieser deutschen Mitglieder und Vertreter im Sinnne des deutschen Genossenschafts- oder Vereinsrechtes bestand nicht. Die Union verfolgte, fußend auf dem Alleinvertretungsprinzip, den Zweck, anerkannt gute Uhren Schweizer Herkunft unter der gemeinsamen Bezeichnung ,,Alpina" in den Handel zu bringen. Durchweg waren die Preise vorgeschrieben; an die Union Horlogère in Biel mußten bereits 2 % entrichtet werden. Wenn auch eine formelle Vereinigung der deutschen Abteilung in sich nicht bestand, so schloß sich diese doch bei der engen Interessengemeinschaft der Mitglieder und dem Fehlen jeglicher Konkurrenz untereinander bald lose, dann fester zusammen. Seit dem Jahre 1904 hielten die Mitglieder und Vertreter der deutschen Abteilung jährliche Zusammenkünfte ab, um die Kollegialität zu pflegen und geschäftliche Erfahrungen auszutauschen. Den Vorsitz führte der spätere Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ernst Bock in Braunschweig. Etwa 1909 gründete die Union Horlogère dann in Glashütte (Sachsen) selbst die eigene "Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S".
Im Jahre 1916 wurde die Union Horlogère von den Entente-Staaten auf die Schwarze Liste gesetzt, weil die deutschen Mitglieder innerhalb der Union in der Überzahl waren und deshalb das ganze Unternehmen nicht als schweizerisches angesehen wurde. Da der Genossenschaft der Verkehr mit den Entente - Staaten und der Transitverkehr durch diese hindurch nunmehr unterbunden war, wurde der deutschen Abteilung nahegelegt, aus der Union Horlogère auszuscheiden. Das geschah denn auch zum 31. Dezember . Unmittelbar danach, im Februar 1917, schlossen sich die deutschen Mitglieder und Vertreter in Eisenach zu einer eigenen Genossenschaft zusammen, der sie den Namen der schon lange geführten Uhrenmarke „Alpina" gaben. Die ,,Alpina" Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft e. G. m. b. H. hat ihren Sitz in Berlin in der Rosenstraße 1e und eine Zweigniederlassung in Frankfurt a. M. Gegenstand des Unternehmens ist laut der Satzungen: „Die Fabrikation und den Handel mit Uhren guter Qualität zu fördern. Durch gemeinsamen Einkauf und Fabrikation von Uhren, Uhrwaren und verwandten Artikeln den Genossen Vorteile zu schaffen, die sie befähigen, den Wettbewerb erfolgreich zu bestehen, eine streng rechtliche Geschäftsführung zu üben und unlauterem Wettbewerb entgegenzutreten." Emil Rothmann, Richard Rothmann und Wilhelm Ulrich waren die Haupttreiber der neuen Organisation. Von grundlegender Bedeutung war daß die Genossenschaft in allen Städten nur durch nur ein Mitglied bezw. eine Firma vertreten wurde. Im Einverständnis mit dem die Vertretung ausübenden Mitglied kann in diesem Orte ein weiteres Mitglied aufgenommen werden. Für größere Städte könnte die Höchstzahl der Mitglieder besonders festgestellt werden. Das Bestreben der ,,Alpina"-Genossenschaft war große und gut geleitete Uhrengeschäfte als Mitglieder zu gewinnen, und es wurde den Mitgliedern zur strengen Pflicht gemacht, das Ansehen der Genossenschaft durch rechtliche und kaufmännische Geschäftsführung materiell und ideell zu fördern. Zu diesem Zwecke gab die Leitung der Genossenschaft den Mitgliedern dauernd Anregungen, u. a. durch die „Alpina-Wacht" und durch die aus Genossen bestehende Werbeabteilung der AIpina, die Reklamematerial ausarbeitete.
Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina (DUGENA)
Abseits des Luxussegments war die 1917 von Richard Rothmann in Eisenach als Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina gegründete Marke vor allem in kleineren und mittleren Städten mit einem engmaschigen Netz an Vertriebspartnern vertreten. 1942 erfolgt schließlich in Berlin die Umbenennung von Alpina in DUGENA (Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina).
Alpina Deutschland bezog u.a. von Junghans und Werke des Kaliber 58 von der UROFA und vollendete diese. Während des II. Weltkrieges wurden auch Uhren des Kalibers 48 von der Alpina Berlin fertiggestellt und reguliert.
Mit Teilung Deutschlands 1945 war der Vertrieb von Dugena in den deutschen Westen aus dem sowjetischen Teil Berlins heraus nahezu unmöglich. Daher verlegte die Dugena eG ihren Hauptsitz 1948 nach Darmstadt. Der damalige Direktor, der seit 1929 im Unternehmen tätige Werbefachmann Willi Tempel leitete damit nach Richard Rothmann die zweite große Wachstumsphase der DUGENA ein. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchs die Dugena eG zu einem der bedeutendsten Unternehmen des deutschen Westens heran. Auch in den 60er und 70er Jahren gelang es, das Wachstum weiter zu steigern. 1971 wurde in Österreich eine Tochterfirma gegründet, ein Jahr später in der Schweiz. So vereinte Dugena 1973 deutschlandweit 2000 Uhrenfach-geschäfte, die sich nun gemeinsam den neuen Anforderungen des Quartzzeitalters stellten. In den folgenden Jahren wurden neue Niederlassungen in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Skandinavien eröffnet. Das letzte Land war Italien mit neuem Standort, zusätzlich wurde auch eine Kontrollwerkstatt in Fernost eröffnet.
Dugena verwendete nicht nur Uhren aus der Schweiz von Alpina Straub, sondern auch von Helvetia, Buren und der Ebauches SA. Dazu kamen auch deutsche Hersteller wie Bifora, Durowe, Förster, Kasper, Otero, Osco und P.U.W. Schließlich verwendete man auch Werke aus Fernost wie Miyota und Epson.
Ende den siebziger Jahren entwickelte sich die die Gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland alles andere als rosig. Über 1 Mio Arbeitslose und 1,7 Mio Kurzarbeiter, kennzeichneten die wirtschaftliche Gesamtlage. Und so sank in der Folgezeit der Umsatz kontinuierlich trotz der neu eröffneten Niederlassungen im Ausland. 1981 überstürzen sich die Ereignisse. Eine enorme Schuldenlast drückte die Genossenschaft. Der Vorstand wechselt von Dr. Rolf Freund zu Hans-Jörg Seeberger. Die DG Bank wurde Hausbank und kaufte alle Forderungen der anderen Poolbanken und Gläubiger und versuchte nun die DUGENA vor den Untergang zu retten. Der Rettungsplan sah vor, dass Handelsgeschäft aus der Genossenschaft herauszulösen. Dies erfolgte derart, dass alle Handelsaktivitäten in eine neu gegründete Aktiengesellschaft eingebracht wurden, deren alleiniger Aktionär die Genossenschaft war. Diese konnte nun 80% der Aktien an den von der DG Bank akquirierten Investor, der REWE Handelsgesellschaft Leibbrand OHG veräußern. Fortan besaß die Genossenschaft selbst keinen Geschäftsbetrieb mehr. Sie hielt aber noch die Markenrechte an der Marke DUGENA, sowie 20% des Aktienkapitals. REWE-Leibrand wandelte nach erfolgtem Kauf der Handelsgesellschaft diese von einer AG in eine GmbH und veräußerte sodann diese, an die eigene Konzerntochter, der Christ Uhren u. Schmuck GmbH.
1993 erwarb Hans-Jörg Seeberger mit seiner Unternehmung EGANA von der Christ GmbH das Handelsgeschäft der DUGENA unter der Bedingung, dass auch die 20% der Geschäftsanteile der Genossenschaft und die Markenrechte an der Marke DUGENA mit veräußert werden. Das Geschäft kam zustande und fortan waren wieder Marke und Handelsgeschäft in einer Hand. Die „DUGENA“ war dann auch die Basis für die Gründung der EGANA Deutschland GmbH, innerhalb welcher die DUGENA als eigenständige Marke agierte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erloschen auch formaljuristisch die Bindungen zu den Genossenschaftsmitgliedern (genannt „DUGENISTEN“) und jeder Uhrenfachhändler der dies wollte, konnte DUGENA Uhren in sein Sortiment aufnehmen. In der Folgezeit wurde das von der Genossenschaft kreierte Geschäftsmodell für die DUGENA mehr und mehr verändert. Neu Mitbewerber wie die zunehmend auf den Markt drängenden Fashion-Marken traten auf. Leider wurde bei der EGANA versäumt die DUGENA zeitgemäßer zu positionieren und entsprechend dieser Entwicklung, unterstützt durch eine unglückliche Modellentwicklung, welche in einem ausufernden Sortiment ihren Niederschlag fand, sank der Umsatz kontinuierlich über die Jahre. Durch Geschehnisse bei der Konzernmutter der EGANA Holdings in Hongkong, musste auch die EGANA Deutschland GmbH, als Inhaber der Marke DUGENA, im Frühjahr 2009 Insolvenz anmelden. Im Juni 2009 erwarb dann die von drei Privatpersonen, einer davon war der frühere Inhaber und Widergründer von Glashütte Original Heinz W. Pfeifer, allein zum Zweck des Erwerbs der DUGENA gegründete Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH in Meisenheim, die Markenrechte und alle Warenvorräte der DUGENA von der insolventen EGANA Deutschland GmbH. Damit war die DUGENA ab dem 1. Juli 2009 wieder eine Unternehmer geführte Marke. 2014 ging es bei der Nova Tempora nich ganz gut und viele Entlassungen wurden durchgeführt. Ein neuer Geschäftsführer sorgte für eine bessere Geschäftsstrategie. Wie Alpina in der Schweiz verwendet auch Dugena noch immer das berühmte Dreieck in der deutschen Version.
Markennamen von Dugena
- Alpina
- Dugena
- Festa
- Novice
- Terval
Exclusiv für Deutschland
- Tresor
- Siegerin
- Prätina
Weiterführende Informationen (Alpina)
Uhrenmodelle
Uhrwerke
Archiv
Weiterführende Informationen (DUGENA)
Uhrenmodelle
Uhrwerke
Archiv
Anschrift
NOVA TEMPORA Uhren und Schmuck GmbH
Saarstraße 9
55590 Meisenheim
Deutschland
Tel.: +49 (0) 67 53 / 125 83-0
Fax: +49 (0) 67 53 / 125 83-22
Email: [email protected]
Website: Dugena
Literatur
- Die Uhr am Handgelenk. Die Geschichte der Armbanduhr (Gebundene Ausgabe); Autor: Anton Kreuzer; ISBN 3853782000