J. Assmann/Glashütte i.SA, Deutsche Anker-Uhren-Fabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Deutsche Ankeruhren-Fabrik von J.Assmann stellte hochwertige Taschenuhren mit allen für Glashütter Taschenuhren damals typischen Merkmalen her. Dazu gehören die [[Dreiviertelplatine]], der Glashütter Goldankergang und die Rückerfeder-Feinregulierung. In Ausführung und Qualität sind Assmann-Taschenuhren denen von [[A. Lange & Söhne]] vollkommen gleichwertig, sie sind jedoch viel seltener. Assmann brachte eigene Konstuktionen und Ideen in die Fertigung ein, so den Werktyp "Fortschritt" mit geteilter [[Dreiviertelplatine]], und den Glashütter Gleichgewichtsanker nach Vorbild des Schweizer [[Moustache-Anker]]s. Besonders diese Anker-Bauform verwendete er auch häufig in Stahlausführung statt gehämmertem Gold, zusammen mit einem Stahlankerrad.  
 
Die Deutsche Ankeruhren-Fabrik von J.Assmann stellte hochwertige Taschenuhren mit allen für Glashütter Taschenuhren damals typischen Merkmalen her. Dazu gehören die [[Dreiviertelplatine]], der Glashütter Goldankergang und die Rückerfeder-Feinregulierung. In Ausführung und Qualität sind Assmann-Taschenuhren denen von [[A. Lange & Söhne]] vollkommen gleichwertig, sie sind jedoch viel seltener. Assmann brachte eigene Konstuktionen und Ideen in die Fertigung ein, so den Werktyp "Fortschritt" mit geteilter [[Dreiviertelplatine]], und den Glashütter Gleichgewichtsanker nach Vorbild des Schweizer [[Moustache-Anker]]s. Besonders diese Anker-Bauform verwendete er auch häufig in Stahlausführung statt gehämmertem Gold, zusammen mit einem Stahlankerrad.  

Version vom 25. November 2011, 00:01 Uhr

J. Assmann/Glashütte i.SA, Deutsche Anker-Uhren-Fabrik

J. Assmann
Glashütter Prunksavonnette gefertigt für den spanischen Markt
Das ehemalige Fabrikationsgebäude der Firma J. Assmann/Glashütte i.SA, Deutsche Anker-Uhren-Fabrik. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1845.
Datei:Assmannhaus heute.jpg
Das historische "Assmannhaus" wird heute von "Bruno Söhnle" als Produktionsstätte für Armbanduhren genutzt und beherbergt die Gaststätte/Hotel "Zum Silberstollen".
(diesen Ort anzeigen)

Glashütter Uhrenmanufaktur

1852 gründete Julius Assmann auf Anraten von F. A. Lange, in Glashütte diese Uhrenfabrik. Sein Sohn aus erster Ehe Paul trat 1877 als Mitinhaber in die Firma ein und leitet sie ab 1886 nach dem Tod des Vaters selbständig.

Die Deutsche Ankeruhren-Fabrik von J.Assmann stellte hochwertige Taschenuhren mit allen für Glashütter Taschenuhren damals typischen Merkmalen her. Dazu gehören die Dreiviertelplatine, der Glashütter Goldankergang und die Rückerfeder-Feinregulierung. In Ausführung und Qualität sind Assmann-Taschenuhren denen von A. Lange & Söhne vollkommen gleichwertig, sie sind jedoch viel seltener. Assmann brachte eigene Konstuktionen und Ideen in die Fertigung ein, so den Werktyp "Fortschritt" mit geteilter Dreiviertelplatine, und den Glashütter Gleichgewichtsanker nach Vorbild des Schweizer Moustache-Ankers. Besonders diese Anker-Bauform verwendete er auch häufig in Stahlausführung statt gehämmertem Gold, zusammen mit einem Stahlankerrad.

Als der Markt nach preiswerteren Uhren verlangte, reagierte Assmann anders als die Firma Lange & Söhne, welche die preiswertere Marke DUF auf den Markt brachte. Assmann entwickelte dagegen ein billigeres Werk nicht selbst, sondern ging für seine preisgünstigere Produktlinie eine Kooperation mit der Schweizer "Union Horlogere" ein und importierte Schweizer Klobenwerke (Fertigung in Biel), die er dann verfeinerte und z.B. mit Goldankergang und Feinregulierung komplettierte. Diese Schweizer Klobenwerke findet man in gleicher oder ganz ähnlicher Form auch bei Taschenuhren der Marke Alpina, der wichtigsten Handelsmarke der "Union Horlogere".

Im Gegensatz zu der bei Lange & Söhne für die ALS- und DUF-Uhren üblichen Praxis, Uhrwerke und Gehäuse mit der gleichen Nummer zu versehen, ist dies bei Assmann oft nicht der Fall gewesen. Ein Qualitätsmangel ist dies nicht, es erschwert aber die Unterscheidung von authentischen Uhren von später anders zusammenmontierten Exemplaren, zumal auch keine Dokumente, wie etwa Versandbücher, erhalten sind. Entscheidend für die Feststellung Echtheit und Authentizität sind daher die Beschriftungen und Punzen auf Werk und Gehäuse. Von 1893 bis 1897 wurden bei Assmann u.a. Taschenuhrwerke für die Firma D. Gruen & Son, Cincinnati hergestellt. Frederick Gruen, der nach seiner Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte einige Zeit bei Assmann arbeitete, war verantwortlich für diese Fertigung. 1897 wurde Georg Heinrich Teilhaber der Firma J. Assmann, die er nach dem Tod von Paul Assmann im Jahre 1911 vollständig übernahm.

G. Heinrich trat mit der Firma J. Assmann am 1. Juni 1917 der Aktiengesellschaft Thüringer Uhrenfabrik Edmund Herrmann AG bei, diese geriet aber um 1925 in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde liquidiert. 1926 gründete Fritz J. Assmann unter Beteiligung von Walter Theden die J. Assmann GmbH.

Ein Unwetter zerstörte 1927 das Produktionsgebäude der Firma. Dieser herbe Schicksalsschlag zwang Fritz J. Assmann 1930 zur endgültigen Aufgabe der Firma. Die Firma Assmann war nach A. Lange & Söhne einer der bekanntesten Glashütter Betriebe, in dem sehr gute Taschenuhren aller Qualitätsstufen und Komplikationsgrade entstanden. Bis 1931 wurden insgesamt 40.000 Taschenuhren hergestellt, darunter etwa 8.000 Werke für D. Gruen & Son. Auf dem Antikuhrenmarkt sind Uhren von Assmann denen von A. Lange & Söhne gleichwertig, erreichen aber nicht ganz deren Preise.

Literatur

Weiterführende Informationen