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Version vom 2. August 2007, 23:57 Uhr
Alpina - Union Horlogère
Genossenschaft von Uhrenfabrikanten und -händlern
Diese Genossenschaft wurde 1883 von Gottlieb Hauser unter dem Namen "Schweizerische Uhrmacher-Corporation" gegründet und war ab 1890 in Biel ansässig. Ziel der Vereinigung führender Hersteller und Händler waren kostengünstige Herstellung und Vertrieb von Uhren.
Alpina begann eigene Kaliber zu entwickeln und das Vertriebsnetz auszubauen. Die Rohwerke wurden von der Alpina-Rohwerke-Fabrik (Duret & Colonnaz) in Genf produziert. Duret & Colonnaz war auch maßgeblich an der Entwicklung der ersten Alpina-Kaliber beteiligt.
Ursprünglich war der Markenname Alpina eine Kaliberbezeichnung für 2 Uhrwerke von J. Straub, ein 12 und ein 19 liniges Ankerwerk. Den Markennamen Alpina hatte sich J. Straub für seine Uhrwerke schützen lassen. Da Straub & Co Hauptlieferant der Union Horlogère war, trugen praktisch fast alle Uhren der Union Horlogère den Markennamen Alpina.
Bis Ende der 70er Jahre des 20. Jh. blieb J. Straub der bedeutendste Hersteller für die Union Horlogère.
Auf der Suche nach einem einheitlichen Bezeichnungssystem einigten sich die Mitglieder der Union Horlogère auf:
- Alpina für alle Uhren der besten Qualität,
- A (1926), Festa (1928) und Novice für Uhren minderwertigerer Qualität.
In den sechziger Jahren kommt bei Werken der Ebauches S.A. auch der Name Terval neben dem Namen Alpina vor. Der Hammer Automat von Straub wird durch ein AS-Werk ersetzt.
J. Straub lieferte auch Uhrwerke (Alpina 588, 582, 447 und 566 bis 568 bzw. P 05, P 09, P 53 und P 81 bis P85) an die Rensie Watch Inc, New York
Mit der Umwandlung der Alpina Union Horlogère zur Alpina Watch International wird die Fabrik von Straub & Co. geschlossen. Damit geht die Ära der Herstellung eigener Manufakturwrke zu Ende. Auch das viele Jahre benutzte rote Dreieck und der Schriftzug Alpina verschwinden.
Man arbeitet mit einer Anzahl von Montagebetrieben zusammen, die ausschließlich Rohwerke verarbeiten, unter anderem:
- Mido, Biel
- Wyler Uhr, Biel,
- Nitella, Tramelan
- Olma Numa Jeannin, Fleurier.
Mit der Entwicklung der elektronischen Uhren begann auch für Alpina ein neues Zeitalter. Die ersten digitalen Uhrewerke kamen von General Electric (USA) und von Ricoh (Japan). Sehr schnell konnte auch die Schweizer Uhrenindustrie die Nachfrage nach Schweizer Quarzuhrwerken decken. Am meisten wurden die Werke von Ebauches S.A. und Harley Ronda verwendet. Leider entgeht auch die Alpina nicht den schwierigen Zeiten, die in den siebziger und achtziger Jahren in der Schweizer Uhrenindustrie herrschen. Das große Gebäude der Union Horlogere in der Uniongasse wurde aufgegeben und in die Silbergasse umgezogen. Zu Beginn der achtziger Jahre zieht man in ein viel weniger zentral gelegenes Gebäude in der Gewerbehofstrasse. Dennoch kommt die Alpina wie so viele Marken in dieser Zeit aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Das Büro in Biel wird geschlossen, nur in Deutschland unterhielt man in Köln noch ein Büro zum Vertrieb. Die Alpina Anteile gingen schließlich komplett in die Hände des Deutschen Hans Gerl über. Der Name Alpina war in Deutschland noch ein Begriff bei den Dugena Kunden. Nach der Auflösung der Dugena sah man für die Marke Alpina noch Möglichkeiten. Die verwendeten Werke kamen hauptsächlich von ETA. Mit dem Comeback der mechanischen Uhr wurden auch die ETA Automaten, Handaufzugwerke (Peseux) und Chronografen (Valjoux) in die Kollektion aufgenommen. Doch schließlich beschlossen die Eigentümer in Deutschland im Jahr 2000 die Marke Alpina vom Markt zu nehmen. In der Schweiz lag noch Interesse für die berühmte Marke vor. Die Marke Alpina wurde 2002 von Frederique Constant in Genf o.l.v. Dr P. Stas erworben. Im Jahr Alpina 2003 wurde Alpina auf der Baseler Messe wierder mit einer kompletten Modellserie im Markt eingeführt.
Mitglieder der Union Horlogère
Außer J. Straub & Co. waren noch folgende Hersteller Mitglied der Union Horlogère :
- Kurth Freres, Grenchen (später Certina) bis ca. 1920,
- Duret & Colonnaz, Genf (Rohwerke),
- Adolf Haeker, Robert (Gehäuse),
- Lesquereux & Co, Robert (Gehäuse),
- Huguenin, Robert (Gehäuse),
- Ali Jeanrenaud, La Chaux-de-Fonds (Pendants und Bügel),
- Oskar Mistely, La Chaux-de-Fonds (Dekorationen, Guilloches und Gravierungen),
- H. Maumary, La Chaux-de-Fonds (Zugfedern),
- H. Bopp-Boillot, La Chaux-de-Fonds (Zeiger),
- Numa Nicolet & Fils, La Chaux-de-Fonds (Zifferblätter),
- Schwob Freres & Co, La Chaux-de-Fonds (Cyma),
- Robert Frères, Villeret (Minerva),
- L. Rueff & Meyrat, St. Imier (Allianz),
- Fritz Moeri, St. Imier (Moeris)
- J. Assmann, Glashütte ab 1904 für den deutschen Markt.
In Deutschland, Ost- und Nordeuropa wurden erste Vertretungen gegründet. 1901 wurde dann der Name 'Alpina' als Marke registriert. 1905 erfolgte der Beitritt der US-Firmen Gruen und Hamilton.
In den 20er Jahren des 20. Jh. kamen hinzu:
- Jules Bonnet, Biel,
- Constant Dinichert, Montilier,
- G. Huguenin, Biel (später Hamilton),
- Hermann Aegler, Biel (Rolex),
- Fred und Georg Gruen, Cincinnati/Biel (Gruen Watch),
- Albert Weber, Genf (Gehäuse),
- Marc Favre, Biel.
Alpina in Deutschland
1899 wurde in Berlin eine deutsche Generalvertretung (Alpina Berlin) eingerichtet. 1904 trat J. Assmann, Glashütte der Union Hologerie für den deutschen Markt bei. Um 1909 gründet Alpina Union Horlogère in Glashütte die Präcisions-Uhrenfabrik Alpina, die unter der Signatur "Alpina Union Horlogère Glashütte SA" Uhren, zumeist mit Schweizer Werken unter Verwendung Glashütter Gangteile, herstellte. 1912 wurde das erste Alpina Chronometer in Glashütte gebaut, ebenfalls mit Schweizer Werk unter Verwendung Glashütter Gangteile. Ab 1913 wurden auch die 21-linigen Uhren für die Deutsche Marine produziert.
Alpina bezog u.a. Werke des Kaliber 58 von der UROFA und vollendete diese. Während des II. Weltkrieges wurden auch Uhren des Kalibers 48 von der Alpina Berlin fertiggestellt und reguliert.
1917 kam es aus politischen Gründen gegen Ende des 1. Weltkriegs zur Trennung in die Union Horlogère SA in Biel/Schweiz und die Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH (ADUG) in Berlin/Deutschland.
Nach dem 2. Weltkrieg wird der deutsche Zweig der Alpina reorganisiert und startet 1949 in Darmstadt neu als DUGENA, Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina. Die deutsche Alpina wurde 1972 aufgelöst.
siehe auch: Alpina Gruen Gilde SA
Markennamen von Alpina
- Festa
- Siegerin
- Terval
- Tresor
Literatur
- Die Uhr am Handgelenk. Die Geschichte der Armbanduhr (Gebundene Ausgabe); Autor: Anton Kreuzer; ISBN 3853782000
- Festschrift Alpina Gruen 1933 und Fournitures der Alpina Gruen Gilde Kaliber
- Offizieller Katalog der Erzatzteile der Schweizer Uhr
- Bestfit Encyclopedia of watch material part 1 and 2 1968
- Flume Werksucher 1947, 1952, K1, K2, K3
- Kaliberliste Alpina, Gruen, A-werke, Festa, Novice, Terval; Autor: P.Andriessen
- Archiv Juwelier Andriessen
- Clock and watch trademark index european origin; Autor: Karl Kochmann; ISBN 0-933396-31-7
- Swiss Timepiece Makers; Autor: Kathleen H.Pritchard; ISBN 0-914659-79-0