Uhrmacherschule Furtwangen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 9: Zeile 9:
 
heute die Robert-Gerwig-Schule genannt. Es ist eine Staatliche Berufsfachschule mit Vollzeit ausbildung. Der Ursprung der Robert-Gerwig-Schule liegt in der ersten Uhrmacherschule, die Großherzog Leopold von Baden am [[26. Februar]] [[1849/de|1849]] in Furtwangen gründete. Das sogenannte "Armenhaus" im hohen Schwarzwald sollte nach dem Willen der damaligen Regierung des Großherzogtum Baden im Jahr [[1850/de|1850]] wirtschaftlich gefördert werden.
 
heute die Robert-Gerwig-Schule genannt. Es ist eine Staatliche Berufsfachschule mit Vollzeit ausbildung. Der Ursprung der Robert-Gerwig-Schule liegt in der ersten Uhrmacherschule, die Großherzog Leopold von Baden am [[26. Februar]] [[1849/de|1849]] in Furtwangen gründete. Das sogenannte "Armenhaus" im hohen Schwarzwald sollte nach dem Willen der damaligen Regierung des Großherzogtum Baden im Jahr [[1850/de|1850]] wirtschaftlich gefördert werden.
 
Zum ersten Direktor der '''Großherzoglich Badische Uhrmacherschule Furtwangen''' wurde Baurat und Ingenieur Robert Gerwig bestellt, der in dem von der Stadt Furtwangen erworbenen Gebäude Allmendstr. 51 die Werkstätten für Groß- und Taschenuhrmacherei einrichtete. [[1852/de|1852]] begründete Robert Gerwig an dieser Schule eine Uhrensammlung zu Lehrzwecken. Diese Sammlung, die öffentlich zugänglich gemacht wurde, bildete die Grundlage für das [[Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen|Deutsche Uhrenmuseum]], welches heute eines der bedeutendsten deutschen Uhrensammlungen darstellt.
 
Zum ersten Direktor der '''Großherzoglich Badische Uhrmacherschule Furtwangen''' wurde Baurat und Ingenieur Robert Gerwig bestellt, der in dem von der Stadt Furtwangen erworbenen Gebäude Allmendstr. 51 die Werkstätten für Groß- und Taschenuhrmacherei einrichtete. [[1852/de|1852]] begründete Robert Gerwig an dieser Schule eine Uhrensammlung zu Lehrzwecken. Diese Sammlung, die öffentlich zugänglich gemacht wurde, bildete die Grundlage für das [[Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen|Deutsche Uhrenmuseum]], welches heute eines der bedeutendsten deutschen Uhrensammlungen darstellt.
 +
 +
Besonderen Aufschwung und die Begründung ihres Ansehens im In- und Ausland erfuhr die Furtwanger Anstalt durch Maschineningenieur Heinrich Bauman (1865 - 1946), der die Leitung der Schule im Jahre 1900 übernahm und bis 1922 innehatte. Professor Baumann war ein hervorragender Fachmann der internationales Ansehen auf dem Gebiet der Zeitmeßtechnik erlangte.  Nach dem Ausscheiden von Professor Baumann übernahm im Jahr 1922 Ing. Emil Jäger die Schulleitung. Er leitete die Schule bis 1946. Die Schule bemühte sich besonders um die Vorbereitung von Uhrmachern auf die Meisterprüfung, die Schule wurde zur "Staatlichen Fachschule" erhoben.
  
 
[[Metzger, Albert|Albert Metzger]] wurde Werkstattleiter der neuen Taschenuhrmacherklasse in der [[Uhrmacherschule Furtwangen]]. Er führte als Arbeitsstück eine [[Taschenuhr]] mit [[Dreiviertel-Platine]] (Glashütter [[Kaliber]]) ein. Dabei wurde sowohl der [[Glashütter Ankerhemmung|Glashütter]]-, als auch der [[Schweizer Ankerhemmung|Schweizer Ankergang]] verwendet. Der Glashütter Gehäusemacher [[Richter, Karl (1884-1953)|Karl Richter]] fertigte Gehäuse für einige Schuluhren der Uhrmacherschule Furtwangen. [[Räder]], [[Triebe]], [[Zeiger]] usw. bezog die [[Uhrmacherschule Furtwangen]] u.a. von [[Glaeser, Paul|Paul Glaeser]] aus [[Glashütte]]. Ein Beispiel dafür ist die Furtwanger Schuluhr Nr. 58 ([[Glashütter Ankerhemmung]], [[Spirale mit Innen- und Außenkurve]] sowie [[Schwanenhals-Feinstellung]]), deren [[Zeiger]] von [[Glaeser, Paul|Paul Glaeser]] stammen.
 
[[Metzger, Albert|Albert Metzger]] wurde Werkstattleiter der neuen Taschenuhrmacherklasse in der [[Uhrmacherschule Furtwangen]]. Er führte als Arbeitsstück eine [[Taschenuhr]] mit [[Dreiviertel-Platine]] (Glashütter [[Kaliber]]) ein. Dabei wurde sowohl der [[Glashütter Ankerhemmung|Glashütter]]-, als auch der [[Schweizer Ankerhemmung|Schweizer Ankergang]] verwendet. Der Glashütter Gehäusemacher [[Richter, Karl (1884-1953)|Karl Richter]] fertigte Gehäuse für einige Schuluhren der Uhrmacherschule Furtwangen. [[Räder]], [[Triebe]], [[Zeiger]] usw. bezog die [[Uhrmacherschule Furtwangen]] u.a. von [[Glaeser, Paul|Paul Glaeser]] aus [[Glashütte]]. Ein Beispiel dafür ist die Furtwanger Schuluhr Nr. 58 ([[Glashütter Ankerhemmung]], [[Spirale mit Innen- und Außenkurve]] sowie [[Schwanenhals-Feinstellung]]), deren [[Zeiger]] von [[Glaeser, Paul|Paul Glaeser]] stammen.
 +
  
 
== Ausbilder ==
 
== Ausbilder ==

Version vom 23. Oktober 2018, 15:40 Uhr

Uhrmacherschule Furtwangen

Uhrmacherschule Furtwangen
Postkartenansicht von 1898
Schuluhr gefertigt an derGrossherzoglich Badische Uhrmacherschule Furtwangen, circa 1870
Staatliche Berufsfachschule Furtwangen No 45, Präzisions-Sekundenpendeluhr Mahagonigehäuse, 8-Tage Gangdauer, Nickel-Stahl-Kompensationspendel nach Riefler Typ K mit Barometerkompensation.
Hochschule Furtwangen University mit Uhrenmuseum

Die Uhrmacherschule Furtwangen ist die älteste derartige Schule in Deutschland. heute die Robert-Gerwig-Schule genannt. Es ist eine Staatliche Berufsfachschule mit Vollzeit ausbildung. Der Ursprung der Robert-Gerwig-Schule liegt in der ersten Uhrmacherschule, die Großherzog Leopold von Baden am 26. Februar 1849 in Furtwangen gründete. Das sogenannte "Armenhaus" im hohen Schwarzwald sollte nach dem Willen der damaligen Regierung des Großherzogtum Baden im Jahr 1850 wirtschaftlich gefördert werden. Zum ersten Direktor der Großherzoglich Badische Uhrmacherschule Furtwangen wurde Baurat und Ingenieur Robert Gerwig bestellt, der in dem von der Stadt Furtwangen erworbenen Gebäude Allmendstr. 51 die Werkstätten für Groß- und Taschenuhrmacherei einrichtete. 1852 begründete Robert Gerwig an dieser Schule eine Uhrensammlung zu Lehrzwecken. Diese Sammlung, die öffentlich zugänglich gemacht wurde, bildete die Grundlage für das Deutsche Uhrenmuseum, welches heute eines der bedeutendsten deutschen Uhrensammlungen darstellt.

Besonderen Aufschwung und die Begründung ihres Ansehens im In- und Ausland erfuhr die Furtwanger Anstalt durch Maschineningenieur Heinrich Bauman (1865 - 1946), der die Leitung der Schule im Jahre 1900 übernahm und bis 1922 innehatte. Professor Baumann war ein hervorragender Fachmann der internationales Ansehen auf dem Gebiet der Zeitmeßtechnik erlangte. Nach dem Ausscheiden von Professor Baumann übernahm im Jahr 1922 Ing. Emil Jäger die Schulleitung. Er leitete die Schule bis 1946. Die Schule bemühte sich besonders um die Vorbereitung von Uhrmachern auf die Meisterprüfung, die Schule wurde zur "Staatlichen Fachschule" erhoben.

Albert Metzger wurde Werkstattleiter der neuen Taschenuhrmacherklasse in der Uhrmacherschule Furtwangen. Er führte als Arbeitsstück eine Taschenuhr mit Dreiviertel-Platine (Glashütter Kaliber) ein. Dabei wurde sowohl der Glashütter-, als auch der Schweizer Ankergang verwendet. Der Glashütter Gehäusemacher Karl Richter fertigte Gehäuse für einige Schuluhren der Uhrmacherschule Furtwangen. Räder, Triebe, Zeiger usw. bezog die Uhrmacherschule Furtwangen u.a. von Paul Glaeser aus Glashütte. Ein Beispiel dafür ist die Furtwanger Schuluhr Nr. 58 (Glashütter Ankerhemmung, Spirale mit Innen- und Außenkurve sowie Schwanenhals-Feinstellung), deren Zeiger von Paul Glaeser stammen.


Ausbilder

Ehemalige:

Schüler

Weiterführende Informationen

Adresse

Am Engelgrund 4
78120 Furtwangen
Tel.: 07723/93010
Fax.: 07723/930129
E-mail: [email protected]
Ansprechpartner: Herr Nierobisch

Website: Robert-Gerwig-Schule Furtwangen

Literatur

  • Die Uhrmacherschule. Einführung in die Uhrenlehre. (Lernmaterialien); Autor: Hermann Brinkmann; ISBN 3874200108
  • Die Uhrmacherschule. Werkstoffe und Arbeitsverfahren. Eine Fachbuchreihe für die Berufsausbildung. (Lernmaterialien); Autor: Hermann Brinkmann; ISBN 3874200116
  • Die Uhrmacherschule. Fachrechnen für Uhrmacher. (Lernmaterialien); Autor: Gustav Brümmer; ISBN 3874200124
  • Die Lehre an der Deutschen Uhrmacherschule. Band I bis III mit Ergänzungsband: Das Eindrehen von Trieben und Wellen und weiteren Ergänzungen über Geschichte und Arbeiten; ISBN 3924211035