ALS: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Mai 2010, 19:49 Uhr
ALS, Qualitätsgruppe
Abkürzung für A. Lange & Söhne
Bezeichnung für eine von drei Qualitätsgruppen (ALS; DUF ab 1868; OLIW ab 1922) der Taschenuhren von A. Lange & Söhne, wobei "ALS" die höchste war. Die Einführung dieser Abstufung wurde 1868 nach Eintritt des Sohnes Richard Lange in die Firma vorgenommen. Die äußeren Merkmale der ALS-Qualität sind die Zifferblattsignaturen:
- A. Lange & Söhne Glashütte bei Dresden, oder
- A. Lange & Söhne Glashütte i.S. (in Sachsen)
Auf Kundenwunsch stellte A. Lange und Söhne seine Uhren der ALS-Qualität in unterschiedlichen Ausführungen der Werke (15 bis 20 Steine, mit/ohne geschraubte Goldchatons) und der Gehäuse her.
Da sich diese Ausführungen im Wert z.T. stark unterscheiden werden diese ALS - Uhren heute in Sammlerkreisen und bei Auktionen in drei Qualitäten eingeteilt (diese Einteilung ist eine nachträgliche, durch die Firma Lange & Söhne selbst wurden auch Uhren mit 1A bezeichnet, die heute von Sammlern als 1B-Uhren bezeichnet werden. Die Bezeichnungen 1B und 1C wurden vom Hersteller selbst nie verwendet, Lange & Söhne unterteilte die ALS-Uhren nur in 1A und solche ohne zusätzliche Bezeichnung!):
- 1A Qualität
- 3/4-Platine
- geschraubte Goldchatons - auch Anker
- Diamant als Unruhdeckstein
- 20 Steine
- Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben
- Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve
- Goldanker und -ankerrad
- Glashütter Ankerhemmung (verdeckte Ankerpaletten)
- Schwanenhals-Feinregulierung
- in 5 Lagen bei 3 Temperaturen reguliert
- Gehäuse in 18 Karat Gold, Silber oder Platin
- 1B Qualität (von Lange selbst in den Verkaufsbüchern als 1A gekennzeichnet)
- 3/4-Platine
- geschraubte Goldchatons - außer Anker
- 18 Steine
- Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben
- Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve
- Goldanker und -ankerrad
- Glashütter Ankerhemmung (verdeckte Ankerpaletten)
- meist Schwanenhals-Feinregulierung
- in 5 Lagen bei 3 Temperaturen reguliert
- Gehäuse in 14 Karat, 18 Karat Gold oder Silber
- 1C Qualität
- 3/4-Platine
- ohne geschraubte Goldchatons (evtl. nur geschraubter Minutenradchaton)
- 15/16 Steine
- Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben
- Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve
- Goldanker und -ankerrad
- Glashütter Ankerhemmung (verdeckte Ankerpaletten)
- meist Schwanenhals-Feinregulierung
- in 5 Lagen bei 3 Temperaturen reguliert
- Gehäuse in 14 Karat Gold oder Silber
Bis 1945 wurden Werk und Gehäuse bei ALS-Uhren immer mit gleicher Herstellernummer versehen. Nach 1945 gibt es Abweichungen von dieser Regel, die den Nachkriegsverhältnissen geschuldet sind. So existieren 1A-Uhren mit abweichenden Werks-und Gehäusenummern, ohne Feinregulierung, auch gibt es 1A-Uhren mit typischer OLIW-Zifferblattbeschriftung - dies ist in den original erhaltenen Verkaufsbüchern zweifelsfrei dokumentiert.
Literatur
- Als die Zeit nach Hause kam. Erinnerungen; Autor: Walter Lange; ISBN 3430159768
- CD Faszination Glashütte
- A. Lange und Söhne. Eine Uhrmacher-Dynastie aus Dresden; Autor: Reinhard Meis; ISBN 3766712861
- Die Uhren von A. Lange und Söhne, Glashütte / Sachsen; Autor: Martin Huber; ISBN 3766708880
- Armbanduhren Spezial A. Lange und Söhne. Geschichte - Design - Technik. Mit großer Modellübersicht; Autor: Peter Braun; ISBN 3898805522