Diskussion:Glashütte: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | :In die Herstellung der Triebe wurden um 1855 Kunath und später Reichelt eingearbeitet. Zur selben Zeit eröffnete O. Lindig ein Firma zur Herstellung von Trieben und Rädern für Taschenuhren, sowie für Spezialapparate. Außerdem wurden Laufwerke, Zahnstangen und Pendeluhrwerke hergestellt. | ||
+ | :[[Lindig, Otto|Otto Lindig]] (Feinmechanische Werkstatt, 1855) | ||
+ | :Nach dem Weggang von Kunath wurde der Gangmacher F. Weicholdt erfolgreich auf die Triebfertigung angelernt. Dieser gab sein Wissen an seinen Bruder G. Weicholdt weiter. G. Weicholdt stellte neben Trieben für Taschenuhren auch Windfangtriebe und Laufwerke für wissenschaftliche Zwecke her. Nach seinem Tod 1892 übernahm sein Schwiegersohn Trapp die Firma. | ||
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:Jungnickel fertigte in der Selbstständigkeit Räder und Federhäuser an. | :Jungnickel fertigte in der Selbstständigkeit Räder und Federhäuser an. | ||
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:[[Junknickel|Gustav Jungnickel]], Lehrling von Lange, Hauptstr.113 (Zahnräder, Meßwerkzeuge, 1848) | :[[Junknickel|Gustav Jungnickel]], Lehrling von Lange, Hauptstr.113 (Zahnräder, Meßwerkzeuge, 1848) | ||
:Sein ehemaliger Mitarbeiter Herr Streller machte sich mit der Federhausherstellung selbstständig. | :Sein ehemaliger Mitarbeiter Herr Streller machte sich mit der Federhausherstellung selbstständig. | ||
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+ | :[[Glaeser|August Gläser]], Lehrling von Lange, später Sohn Paul (Schrauben, Gläser, Zeigerherstellung, 1848) | ||
*Gangmacher | *Gangmacher | ||
+ | :erst Friedrich Weichholdt, dann Sohn William, später (um 1890) auch M. Winkler | ||
+ | :[[Weicholdt, Friedrich (sen.)|Friedrich Weichold]], Lehrling von Lange (Hemmungsteile u. Steinarbeiten, 1848) | ||
+ | :[[Weicholdt, Gottfried|Gottfried Weichold]] (Hemmungsteile, Uhren und Furnituren, 1859) | ||
*Unruhmacher | *Unruhmacher | ||
− | + | :[[Kohl, Carl|Carl Kohl]], Lehrling von Lange (Kompensationsunruhen, 1849) | |
*Edelsteinschleifer | *Edelsteinschleifer | ||
+ | :erst Dietrich, dann Kretzschmar, später Sohn G. Kretzschmar | ||
*Vergolder | *Vergolder | ||
+ | :M. Mertsching, erlernte um 1845 die Galvanotechnik bei der Firma Lange. Über mehrere Jahrzehnte arbeitete sie bei Lange als Galvaniseurin. (Vergoldungswerkstatt, 1856) | ||
*Graveure | *Graveure | ||
:Ab 1865 Gravierungen durch zugezogenen Herrn Zeidler (Vorher ließ man in Dresden gravieren). | :Ab 1865 Gravierungen durch zugezogenen Herrn Zeidler (Vorher ließ man in Dresden gravieren). | ||
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:Guillochierung der Gehäuse erst Mechaniker Hermann Schneider, dann E. Wolf, um 1895 Hohnsbein. | :Guillochierung der Gehäuse erst Mechaniker Hermann Schneider, dann E. Wolf, um 1895 Hohnsbein. | ||
*Steinfasser | *Steinfasser | ||
+ | :A. Gollmann (ehemaliger Mitarbeiter von Kretzschmar) mit Frau und Sohn | ||
+ | :F. Kuhnt | ||
+ | :O. Naumann | ||
+ | *Hebelsteinschleifer | ||
+ | :Dietrich (tätig noch 1895) | ||
*Werkzeug- und Vorrichtungsmacher | *Werkzeug- und Vorrichtungsmacher | ||
− | :In der mechanischen (Lehr)Werkstatt(1846 gegründet unter Leitung von Henniks und unter Mithilfe des Mechanikers Herrmann Schneider) von A. Lange wurden zunächst die von Lange bereits in Dresden entworfenen Dreh- und Polierstühle mit Schwungradantrieb für jeden Lehrling hergestellt.<br>Später wurden von den Lehrlingen Schieblehren, Zehntelmaße und Mikrometer hergestellt. Diese Meßgeräte wurden später von Großmann fabrikmäßig hergestellt. Nach dem Tod von Großmann wurden die Meßgeräte von Mühle und Strasser & Rohde hergestellt.<br>Ebenso wurden Räderschneidmaschinen hergestellt. Zur Herstellung der dazu benötigten Fräser wurde Herr Jungnickel ausgebildet. | + | :In der mechanischen (Lehr)Werkstatt(1846 gegründet unter Leitung von Henniks und unter Mithilfe des Mechanikers Herrmann Schneider) von A. Lange wurden zunächst die von Lange bereits in Dresden entworfenen Dreh- und Polierstühle mit Schwungradantrieb für jeden Lehrling hergestellt.<br> |
− | + | Später wurden von den Lehrlingen Schieblehren, Zehntelmaße und Mikrometer hergestellt. Diese Meßgeräte wurden später von Großmann fabrikmäßig hergestellt. Nach dem Tod von Großmann wurden die Meßgeräte von Mühle und Strasser & Rohde hergestellt.<br> | |
+ | Ebenso wurden Räderschneidmaschinen hergestellt. Zur Herstellung der dazu benötigten Fräser wurde Herr Jungnickel ausgebildet. | ||
+ | Die Uhrenhersteller führten folgende Arbeiten im eigenen Hause aus: | ||
+ | *Federhaus gehängt | ||
+ | *Eingriffe gestellt | ||
+ | *Triebe gedreht | ||
+ | *Räder aufgepaßt und geschenkelt | ||
+ | *Zapfen gedreht | ||
+ | *Gesperr- und Zeigerwerkteile hergestellt | ||
+ | *Repassage (Platinen und Kloben in Form gefeilt) | ||
+ | *Gehäusepassung | ||
+ | *Gang gesetzt | ||
+ | *Werk reguliert | ||
+ | *Werk vergoldet | ||
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*[[Mühle, Albert Robert (1841-1921)|Robert Mühle]] (Messwerkzeuge, 1868) | *[[Mühle, Albert Robert (1841-1921)|Robert Mühle]] (Messwerkzeuge, 1868) | ||
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Version vom 17. März 2012, 20:16 Uhr
Entwicklung der Glashütter Uhren-Industrie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Die Entwicklung der Glashütter Uhren-Industrie ist auf's Engste verbunden mit Ferdinand Adolph Lange.
Lange erhielt von der sächsische Staatsregierung ein rückzahlbares Darlehen in Höhe von 6.700 Talern, um 15 Lehrlinge 3 Jahre theoretisch und praktisch auszubilden. Die Lehrlinge wurden verpflichtet nach ihrer 3-jährigen Lehrzeit für mindestens fünf Jahre bei einem Wochenlohn von 3 bis 6 Talern ausschließlich für Lange zu arbeiten. In dieser Zeit mußten dann die Ausbildungskosten und die Kosten für Werkzeug zurückgezahlt werden. Gleichzeitig förderte Lange die Bestrebungen seiner ehemaligen Lehrlinge sich nach der Lehre selbstständig zu machen. So entstand das Glashütter Verlagswesen als Zulieferindustrie für die Uhrenhersteller.
Die Glashütter Hausindustrie umfasste die folgenden Gewerke:
- Gestellmacher
- erst Goldsche, dann Knauthe, später Bock (tätig noch 1895)
- Schraubenmacher
- erst Lissner, später Kohl sen. und Rehme (tätig noch 1895)
- Triebmacher
- In die Herstellung der Triebe wurden um 1855 Kunath und später Reichelt eingearbeitet. Zur selben Zeit eröffnete O. Lindig ein Firma zur Herstellung von Trieben und Rädern für Taschenuhren, sowie für Spezialapparate. Außerdem wurden Laufwerke, Zahnstangen und Pendeluhrwerke hergestellt.
- Otto Lindig (Feinmechanische Werkstatt, 1855)
- Nach dem Weggang von Kunath wurde der Gangmacher F. Weicholdt erfolgreich auf die Triebfertigung angelernt. Dieser gab sein Wissen an seinen Bruder G. Weicholdt weiter. G. Weicholdt stellte neben Trieben für Taschenuhren auch Windfangtriebe und Laufwerke für wissenschaftliche Zwecke her. Nach seinem Tod 1892 übernahm sein Schwiegersohn Trapp die Firma.
- Radmacher
- Jungnickel fertigte in der Selbstständigkeit Räder und Federhäuser an.
- Gustav Jungnickel, Lehrling von Lange, Hauptstr.113 (Zahnräder, Meßwerkzeuge, 1848)
- Federhausmacher
- Jungnickel fertigte in der Selbstständigkeit Räder und Federhäuser an.
- Gustav Jungnickel, Lehrling von Lange, Hauptstr.113 (Zahnräder, Meßwerkzeuge, 1848)
- Sein ehemaliger Mitarbeiter Herr Streller machte sich mit der Federhausherstellung selbstständig.
- Zeigermacher
- August Gläser, Lehrling von Lange, später Sohn Paul (Schrauben, Gläser, Zeigerherstellung, 1848)
- Gangmacher
- erst Friedrich Weichholdt, dann Sohn William, später (um 1890) auch M. Winkler
- Friedrich Weichold, Lehrling von Lange (Hemmungsteile u. Steinarbeiten, 1848)
- Gottfried Weichold (Hemmungsteile, Uhren und Furnituren, 1859)
- Unruhmacher
- Carl Kohl, Lehrling von Lange (Kompensationsunruhen, 1849)
- Edelsteinschleifer
- erst Dietrich, dann Kretzschmar, später Sohn G. Kretzschmar
- Vergolder
- M. Mertsching, erlernte um 1845 die Galvanotechnik bei der Firma Lange. Über mehrere Jahrzehnte arbeitete sie bei Lange als Galvaniseurin. (Vergoldungswerkstatt, 1856)
- Graveure
- Ab 1865 Gravierungen durch zugezogenen Herrn Zeidler (Vorher ließ man in Dresden gravieren).
- 1875 kam der Graveur G. Gessner aus Silberberg nach Glashütte.
- Gehäusemacher
- Guillocheure
- Guillochierung der Gehäuse erst Mechaniker Hermann Schneider, dann E. Wolf, um 1895 Hohnsbein.
- Steinfasser
- A. Gollmann (ehemaliger Mitarbeiter von Kretzschmar) mit Frau und Sohn
- F. Kuhnt
- O. Naumann
- Hebelsteinschleifer
- Dietrich (tätig noch 1895)
- Werkzeug- und Vorrichtungsmacher
- In der mechanischen (Lehr)Werkstatt(1846 gegründet unter Leitung von Henniks und unter Mithilfe des Mechanikers Herrmann Schneider) von A. Lange wurden zunächst die von Lange bereits in Dresden entworfenen Dreh- und Polierstühle mit Schwungradantrieb für jeden Lehrling hergestellt.
Später wurden von den Lehrlingen Schieblehren, Zehntelmaße und Mikrometer hergestellt. Diese Meßgeräte wurden später von Großmann fabrikmäßig hergestellt. Nach dem Tod von Großmann wurden die Meßgeräte von Mühle und Strasser & Rohde hergestellt.
Ebenso wurden Räderschneidmaschinen hergestellt. Zur Herstellung der dazu benötigten Fräser wurde Herr Jungnickel ausgebildet.
Die Uhrenhersteller führten folgende Arbeiten im eigenen Hause aus:
- Federhaus gehängt
- Eingriffe gestellt
- Triebe gedreht
- Räder aufgepaßt und geschenkelt
- Zapfen gedreht
- Gesperr- und Zeigerwerkteile hergestellt
- Repassage (Platinen und Kloben in Form gefeilt)
- Gehäusepassung
- Gang gesetzt
- Werk reguliert
- Werk vergoldet
- Werk vollendet
- Uhr fertig reguliert
Repasseure, Aufzugmacher, Finiseure, Repetitions- bzw. Chronografenmacher, Visiteure und Regleure.
Die ersten Firmen waren:
- Ernst Kreissig (Mechanische Werkstatt, 1868)
- Robert Mühle (Messwerkzeuge, 1868)
- Carl-Heinrich Wolf (Uhren und Laufwerke, 1868)
- Max Gutkäs (Gehäuse)
Um 1895 umfaßte die Glashütter Uhrenindustrie ca. 50 Unternehmen mit etwa 250 Personen.
@Holger
Hallo Holger, ich hab mal alles verlinkt. Dabei hab ich bewusst die Mehrfachnennungen verwendet weil sie aussagekräftiger sind. Jetzt bestätigt sich meine Meinung, dass Mehrfachnennungen besser sind als die redirects wie von GLR vorgeschlagen. Ich denke mal, ich hab dir hiermit ausreichend Recherche- Ansatzpunkte geliefert. HHS soll bitte unter alle unterschiedlichen Schreibweisen recherchieren. LG Wiki-fan
Glashütter Uhren
Habe von meiner oma ein paar alte Glashütte uhren bekommen nun wollte ich mal wissen was sie für wert haben.Hoffe mir kann jemand helfen. Supermaus
- Hallo Supermaus, habe die Bilder mal mit Erläuterungen versehen:
Hersteller Kaliber |
Werkansicht Zifferblattseite |
Werkansicht Rückseite |
Bemerkungen |
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GUB Damenarmbanduhr mit GUB 09-20 |
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UFAG Damenarmbanduhr mit Urofa 51 oder Urofa 56 |
Kollmar & Jourdan AG, Pforzheim Uhrenfabrik Glashütte (SA) relativ selten für mehr Innfos ist ein Werk-Bild unter dem Zifferblatt notwendig | ||
GUB Damenarmbanduhr mit GUB 31-30 oder GUB 38-30 oder GUB 38-30 |
120px | für mehr Innfos ist ein Werk-Bild notwendig | |
einfache Taschenuhr Deutschland oder Schweiz |
6 Steine Cylinderhemmung wahrscheinlich Messinggehäuse | ||
deutsche Damenarmbanduhr |
das Werk ist definitiv nicht aus Glashütte. Das Gehäuse wurde in Pforzheim hergestellt. Das Uhrwerk kommt wahrscheinlich aus der Schweiz. Für mehr Innfos ist ein Werk-Bild unter dem Zifferblatt notwendig |
Gruß --Holger 21:28, 27. Aug. 2008 (CEST)