Hahn, Philipp Matthäus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 8: Zeile 8:
 
Philipp Matthäus Hahn (auch: Philipp Matheus Hahn) wurde am [[25. November]] [[1739/de|1739]] in Scharnhausen, heute Ortsteil von Ostfildern, geboren. Nach Beendigung seiner Schulzeit studierte er Theologie, arbeitete als Hauslehrer und Vikariat. Ab [[1764/de|1764]] hatte Hahn eine Pfarrstelle in [http://de.wikipedia.org/wiki/Onstmettingen Onstmettingen] inne. Heute ist hier das [[Philipp-Matthäus Hahn Museum‎]].
 
Philipp Matthäus Hahn (auch: Philipp Matheus Hahn) wurde am [[25. November]] [[1739/de|1739]] in Scharnhausen, heute Ortsteil von Ostfildern, geboren. Nach Beendigung seiner Schulzeit studierte er Theologie, arbeitete als Hauslehrer und Vikariat. Ab [[1764/de|1764]] hatte Hahn eine Pfarrstelle in [http://de.wikipedia.org/wiki/Onstmettingen Onstmettingen] inne. Heute ist hier das [[Philipp-Matthäus Hahn Museum‎]].
  
Geprägt von seinem starken Interesse für die Astronomie fertigte er Uhren mit astronomischem Bezug und entwickelte sich zu einem der besten Uhrmacher. Die Grundlagen dazu erwarb er im Selbststudium. Die ersten Uhren fertigte er gemeinsam mit seinem Jugendfreund, dem Lehrer [[Schaudt, Philipp Gottfried|Philipp Gottfried Schaudt]]. Philipp Matthäus Hahn baute um [[1768/de|1768]] in Onstmettingen seine erste astronomische Uhr, die so genannte „[[Ludwigsburger Weltmaschine]]“ <ref>Max Engelmann: Leben u. Wirken des württembergischen Pfarrers und Feintechnikers Philipp Matthäus Hahn, Ausgabe 1923, Seiten 226ff</ref>, die im Original heute im [[Württembergisches Landesmuseum|Württembergischen Landesmuseum]] Stuttgart zu sehen ist. [[1770/de|1770]] nahm er eine neue Pfarrstelle in Kornwestheim an und richtete dort seine erste Werkstatt ein. Dort entwickelte er um [[1774/de|1774]] auch Rechenmaschinen. Die letzte dieser Art vollendete sein Schwager - [[Johann Christoph Schuster]] - [[1790/de|1790]].  [[1781/de|1781]] nahm er eine Stelle als Pfarrer in Echterdingen an. Hahn fertigte u.a. [[Taschenuhr]]en mit [[Zylinderhemmung]], [[Sonnenuhr]]en, Barometer und hydrostatische Waagen. Die [[Sonnenuhr]] an der Stadtkirche in Balingen stammt von Hahn, in Echterdingen konstruierte er die mechanische Uhr der Ortskirche, welche heute in einem Glaskasten beim Heimatmuseum aufgestellt ist. Eine von ihm angefertigte astronomische [[Pendel]]uhr befand sich im [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Museum Nürnberg]]. Philipp Matthäus Hahn war an der handwerklichen Ausführung der von ihm konstruierten Uhren wenig beteiligt. Diese Aufgabe übernahmen seine Mitarbeiter zu denen nacheinander auch seine zwei Brüder und fünf Söhne gehörten. Philipp Matthäus war verheiratet mit Anna Maria Rapp. Sie hatte es nicht immer leicht, sie musste den großen Haushalt besorgen und sich um viele Gäste kümmern. Hahn, der "Uhrmacher Gottes", wie er gerne genannt wurde, war stets beschäftigt und nahm sich wenig Zeit für sie. Bekannt ist von ihr, dass sie sich gerne hübsch kleidete, er das aber eher als Putzsucht abtat. Anna Maria muss ein selbstbewusste Frau gewesen sein, die ihrem Mann ein großes Vermögen in die Ehe einbrachte, das wohl als Grundstock für die Werkstatt diente. Bereits mit 17 Jahren bekam sie ihr erstes Kind, bis zum 24. Lebensjahr vier weitere Kinder. Mit 26 Jahren starb sie bei einer Entbindung. Von der Kinder sind bekannt, [[Hahn, Christoph Matthäus|Christoph Matthäus Hahn]] (aus erster Ehe), [[Hahn, Christian Gottfried|Christian Gottfried Hahn]] (aus erster Ehe)
+
Geprägt von seinem starken Interesse für die Astronomie fertigte er Uhren mit astronomischem Bezug und entwickelte sich zu einem der besten Uhrmacher. Die Grundlagen dazu erwarb er im Selbststudium. Die ersten Uhren fertigte er gemeinsam mit seinem Jugendfreund, dem Lehrer [[Schaudt, Philipp Gottfried|Philipp Gottfried Schaudt]]. Philipp Matthäus Hahn baute um [[1768/de|1768]] in Onstmettingen seine erste astronomische Uhr, die so genannte „[[Ludwigsburger Weltmaschine]]“ <ref>Max Engelmann: Leben u. Wirken des württembergischen Pfarrers und Feintechnikers Philipp Matthäus Hahn, Ausgabe 1923, Seiten 226ff</ref>, die im Original heute im [[Württembergisches Landesmuseum|Württembergischen Landesmuseum]] Stuttgart zu sehen ist. [[1770/de|1770]] nahm er eine neue Pfarrstelle in Kornwestheim an und richtete dort seine erste Werkstatt ein. Dort entwickelte er um [[1774/de|1774]] auch Rechenmaschinen. Die letzte dieser Art vollendete sein Schwager - [[Johann Christoph Schuster]] - [[1790/de|1790]].  [[1781/de|1781]] nahm er eine Stelle als Pfarrer in Echterdingen an. Hahn fertigte u.a. [[Taschenuhr]]en mit [[Zylinderhemmung]], [[Sonnenuhr]]en, Barometer und hydrostatische Waagen. Die [[Sonnenuhr]] an der Stadtkirche in Balingen stammt von Hahn, in Echterdingen konstruierte er die mechanische Uhr der Ortskirche, welche heute in einem Glaskasten beim Heimatmuseum aufgestellt ist. Eine von ihm angefertigte astronomische [[Pendel]]uhr befand sich im [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Museum Nürnberg]]. Philipp Matthäus Hahn war an der handwerklichen Ausführung der von ihm konstruierten Uhren wenig beteiligt. Diese Aufgabe übernahmen seine Mitarbeiter zu denen nacheinander auch seine zwei Brüder und fünf Söhne gehörten. Philipp Matthäus war verheiratet mit Anna Maria Rapp. Sie hatte es nicht immer leicht, sie musste den großen Haushalt besorgen und sich um viele Gäste kümmern. Hahn, der "Uhrmacher Gottes", wie er gerne genannt wurde, war stets beschäftigt und nahm sich wenig Zeit für sie. Bekannt ist von ihr, dass sie sich gerne hübsch kleidete, er das aber eher als Putzsucht abtat. Anna Maria muss ein selbstbewusste Frau gewesen sein, die ihrem Mann ein großes Vermögen in die Ehe einbrachte, das wohl als Grundstock für die Werkstatt diente. Bereits mit 17 Jahren bekam sie ihr erstes Kind, bis zum 24. Lebensjahr vier weitere Kinder. Mit 26 Jahren starb sie bei einer Entbindung. Hahns zweite Frau war Beate Regine Flattich war ein Tochter des Pfarrers und bekannten Pädagogen Johann Friedrich Flattich (1713-1797) aus Münchingen. Ihr erstes Kind Beate (1778-1842), heiratete später Pfarrer Karl Friedrich Paulus. Die zahlreichen Nachfahren des Ehepaars leben heute in Deutschland, den USA und in Australien.
und [[Hahn, Johann Georg|Johann Georg Hahn]]
 
  
 +
Aus die Ehe von Philipp Matthäus mit Anna Maria Rapp und Beate Regine Flattich sind weiter bekannt, [[Hahn, Christoph Matthäus|Christoph Matthäus Hahn]] (aus erster Ehe), [[Hahn, Christian Gottfried|Christian Gottfried Hahn]] (aus erster Ehe) und [[Hahn, Johann Georg|Johann Georg Hahn]].
  
 
[[Auch, Jacob (1765 - 1842)|Jacob Auch]] absolvierte seine Lehre und die Gesellenzeit bei Philipp Matthäus Hahn in Echterdingen. Auch [[Seib, Andreas (1752-1828)|Andreas Seib]] arbeitete in seiner Gesellenzeit zwei Jahre in der Werkstatt von Hahn. Der beide Schwäger von Philipp Matthäus Hahn,  [[Schuster, Johann Christoph|Johann Christoph Schuster]] und [[Strubel, Christoph Friedrich|Christoph Friedrich Strubel]]  gehörte. ebenfalls zu seinen Mitarbeitern.  
 
[[Auch, Jacob (1765 - 1842)|Jacob Auch]] absolvierte seine Lehre und die Gesellenzeit bei Philipp Matthäus Hahn in Echterdingen. Auch [[Seib, Andreas (1752-1828)|Andreas Seib]] arbeitete in seiner Gesellenzeit zwei Jahre in der Werkstatt von Hahn. Der beide Schwäger von Philipp Matthäus Hahn,  [[Schuster, Johann Christoph|Johann Christoph Schuster]] und [[Strubel, Christoph Friedrich|Christoph Friedrich Strubel]]  gehörte. ebenfalls zu seinen Mitarbeitern.  

Version vom 9. April 2014, 12:09 Uhr

(siehe auch: Hahn)

Philipp Matheus Hahn 1739-1790
Philipp Matthäus Hahn à Echterdingen, Bedeutende, deutsche, astronomische Herrentaschenuhr
Werkseite...

Deutscher Uhrmacher und Pfarrer

Biographie

Philipp Matthäus Hahn (auch: Philipp Matheus Hahn) wurde am 25. November 1739 in Scharnhausen, heute Ortsteil von Ostfildern, geboren. Nach Beendigung seiner Schulzeit studierte er Theologie, arbeitete als Hauslehrer und Vikariat. Ab 1764 hatte Hahn eine Pfarrstelle in Onstmettingen inne. Heute ist hier das Philipp-Matthäus Hahn Museum‎.

Geprägt von seinem starken Interesse für die Astronomie fertigte er Uhren mit astronomischem Bezug und entwickelte sich zu einem der besten Uhrmacher. Die Grundlagen dazu erwarb er im Selbststudium. Die ersten Uhren fertigte er gemeinsam mit seinem Jugendfreund, dem Lehrer Philipp Gottfried Schaudt. Philipp Matthäus Hahn baute um 1768 in Onstmettingen seine erste astronomische Uhr, die so genannte „Ludwigsburger Weltmaschine[1], die im Original heute im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart zu sehen ist. 1770 nahm er eine neue Pfarrstelle in Kornwestheim an und richtete dort seine erste Werkstatt ein. Dort entwickelte er um 1774 auch Rechenmaschinen. Die letzte dieser Art vollendete sein Schwager - Johann Christoph Schuster - 1790. 1781 nahm er eine Stelle als Pfarrer in Echterdingen an. Hahn fertigte u.a. Taschenuhren mit Zylinderhemmung, Sonnenuhren, Barometer und hydrostatische Waagen. Die Sonnenuhr an der Stadtkirche in Balingen stammt von Hahn, in Echterdingen konstruierte er die mechanische Uhr der Ortskirche, welche heute in einem Glaskasten beim Heimatmuseum aufgestellt ist. Eine von ihm angefertigte astronomische Pendeluhr befand sich im Germanischen Museum Nürnberg. Philipp Matthäus Hahn war an der handwerklichen Ausführung der von ihm konstruierten Uhren wenig beteiligt. Diese Aufgabe übernahmen seine Mitarbeiter zu denen nacheinander auch seine zwei Brüder und fünf Söhne gehörten. Philipp Matthäus war verheiratet mit Anna Maria Rapp. Sie hatte es nicht immer leicht, sie musste den großen Haushalt besorgen und sich um viele Gäste kümmern. Hahn, der "Uhrmacher Gottes", wie er gerne genannt wurde, war stets beschäftigt und nahm sich wenig Zeit für sie. Bekannt ist von ihr, dass sie sich gerne hübsch kleidete, er das aber eher als Putzsucht abtat. Anna Maria muss ein selbstbewusste Frau gewesen sein, die ihrem Mann ein großes Vermögen in die Ehe einbrachte, das wohl als Grundstock für die Werkstatt diente. Bereits mit 17 Jahren bekam sie ihr erstes Kind, bis zum 24. Lebensjahr vier weitere Kinder. Mit 26 Jahren starb sie bei einer Entbindung. Hahns zweite Frau war Beate Regine Flattich war ein Tochter des Pfarrers und bekannten Pädagogen Johann Friedrich Flattich (1713-1797) aus Münchingen. Ihr erstes Kind Beate (1778-1842), heiratete später Pfarrer Karl Friedrich Paulus. Die zahlreichen Nachfahren des Ehepaars leben heute in Deutschland, den USA und in Australien.

Aus die Ehe von Philipp Matthäus mit Anna Maria Rapp und Beate Regine Flattich sind weiter bekannt, Christoph Matthäus Hahn (aus erster Ehe), Christian Gottfried Hahn (aus erster Ehe) und Johann Georg Hahn.

Jacob Auch absolvierte seine Lehre und die Gesellenzeit bei Philipp Matthäus Hahn in Echterdingen. Auch Andreas Seib arbeitete in seiner Gesellenzeit zwei Jahre in der Werkstatt von Hahn. Der beide Schwäger von Philipp Matthäus Hahn, Johann Christoph Schuster und Christoph Friedrich Strubel gehörte. ebenfalls zu seinen Mitarbeitern.

Philipp Matthäus Hahn verstarb am 2. Mai 1790 in Leinfelden-Echterdingen.

Weiterführende Informationen

Werke

Quellen

  1. Max Engelmann: Leben u. Wirken des württembergischen Pfarrers und Feintechnikers Philipp Matthäus Hahn, Ausgabe 1923, Seiten 226ff

Literatur

Externe Links