Rolex/de

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Montres Rolex SA

Firmenlogo
Hans Wilsdorf, der Gründer von Rolex

Schweizer Uhrenmanufaktur


Nach einer kaufmännischen Ausbildung verlässt der im fränkischen Kulmbach geborene Hans Wilsdorf im Jahre 1900 Deutschland, um in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz bei einem Import/Export-Geschäft als Angestellter zu arbeiten. Drei Jahre später begibt er sich nach London und gründet gemeinsam mit dem Gehäusebauer Davis in London den Uhrengroßhandel Wilsdorf & Davis. Davis übernimmt die Gehäuseherstellung und Wilsdorf die Beschaffung hochwertiger Uhrwerke. Die Werke bezieht er von der im schweizerischen Biel ansässigen Firma Aegler.

1908 lässt sich Wilsdorf den heute weltberühmten Markennamen „Rolex“ für seine Uhren schützen. Rolex stehe für "horlogerie exquise" (dt.: hochwertige Uhrmacherkunst) oder sei daran angelehnt, so wird vermutet, kann aber nicht bewiesen werden. Immerhin ist der Name griffig, einprägsam, in allen Sprachbereichen leicht auszusprechen.

Nachdem England 1915 hohe Importsteuern für Uhren festgesetzt hat, verlegt Rolex den Firmensitz nach Biel/Bienne und 1920 nach Genf. Der Firmenname lautet nun Montres Rolex SA.


Die Perfektionierung der Armbanduhr

Rolex Prince, Jumping Hour ca. 1929

Hans Wilsdorf erkennt lange vor seinen Konkurrenten die Zukunft von Armbanduhren. Darüber hinaus setzt er sich für die Perfektionierung dieses damals - vor allem in der Männerwelt - noch neuen Uhrentyps ein: Ihm geht es v.a. darum, die Uhren widerstandsfähiger gegen Staub, Feuchtigkeit und Erschütterungen zu gestalten als die damals noch üblichen Taschenuhren.

1910 erhält eine Rolex die erste Auszeichnung: den ersten amtlichen Gangschein der Welt für Armband-Chronometer. 1914 folgt das erste weltweit verliehene Armband-Chronometer-Zeugnis der Klasse A.

Die ganzseitige Rolex-Anzeige auf der Titelseite der Daily Mail

1926 wird die weltweit erste patentierte wasserdichte Uhr unter dem Namen „Oyster“ (deutsch: Auster) vorgestellt. Dieses Modell zeichnet sich durch außergewöhnliche Robustheit und Wasserdichtheit aus. Gehäuseboden und Krone sind verschraubt. Das Glas sitzt fest und präzise, um den vollständigen Schutz des Uhrwerks zu gewährleisten. Die Herstellung eines heutigen Oyster-Gehäuses in Stahl, Gold oder Platin benötigt über 100 Arbeitsgänge, zu denen noch die 35 Arbeitsgänge für die Twin-Lock-Aufzugskrone hinzuzurechnen ist.

Am 7. Oktober 1927 versucht die junge Schwimmerin Mercedes Gleitze erstmals die Durchquerung des Ärmelkanals. 15 Stunden und 15 Minuten schwimmt sie mit einer Rolex „Oyster“ am Arm, die danach noch absolut zuverlässig läuft. Mit seinem sicheren Geschäftsinstinkt schaltet Wilsdorf daraufhin am 24. November 1927 eine ganzseitige Anzeige auf der Titelseite der Daily Mail (Preis: 1.600 Pfund bzw. 40.000 SFr., Auflage 1.600.000 Exemplare). Durch diese überaus spektakuläre Marketing-Aktion gelingt es ihm, den Bekanntheitsgrad der Marke erheblich zu steigern.

Erfolgreich wird eine im Jahr 1928 von Rolex herausgebrachte Armbanduhr, die nicht allein aufgrund ihrer damals unüblichen rechteckigen Gehäuseform Geschichte schreibt: die Rolex Prince. Die Besonderheit dieses Modells liegt im Dualzifferblatt: Die dezentrale Sekundenanzeige nimmt die Hälfte der Fläche des rechteckigen Zifferblattes ein, weshalb dieser Uhrentyp auch gerne als "Doctor's Watch" bezeichnet wird. Das eingebaute Formwerk Kaliber 877 von Aegler erfüllt alle Erwartungen an die Präzision, und damit ist die Prince die erste in großer Stückzahl hergestellte Armbanduhr, die ein Chronometer-Zertifikat erhält.

1931 bringt Rolex die berühmte „Perpetual“ auf den Markt. Diese Uhr ist der Vorläufer aller modernen Armbanduhren mit automatischem Selbstaufzug, um mit einer gleichmäßig gespannten Zugfeder eine noch größere Ganggenauigkeit zu erzielen.

1945 folgt die Rolex Datejust mit automatisch wechselnder Datumsanzeige.

Die Rolex Oysterdate

Zu dieser Reihe der eleganten, in vielen verschiedenen Luxusvarianten erhältlichen Oyster-Modelle zählt auch die 1956 präsentierte Rolex Day-Date. Hierbei handelt es sich um den weltweit ersten wasserdichten und automatischen Armband-Chronometer mit gleichzeitiger Angabe des Datums und des voll ausgeschriebenen Wochentages. (Die Auswahl der Wochentaganzeige umfaßt 26 Sprachen.)

Auch bei Rolex - man glaubt es heute kaum! - gibt es eine Quarzepisode, und zwar mit der 1978 vorgestellten Rolex Oysterquartz. Mit dem Modell Rolex Datejust Quartz ausgestattet besteigt Reinhold Messner im selben Jahr ohne Sauerstoffgerät den Mount Everest. (Modelle mit Quarzwerken gibt es bei Rolex heute nur noch in der klassisch-eleganten Reihe Cellini, aber nicht mehr bei den Oyster-Modellen.)

Die Rolex-Specials

Rolex Submariner Date Stahl Gold

Unter den "Specials" versteht Rolex für bestimmte Anwendungsbereiche entwickelte Modelle, von denen die Submariner und die GMT-Master die bekanntesten sind.

Im Jahr 1953 erreichen der Neuseeländer Sir Edmund Hillary und der Sherpa Tensing der britischen Mount Everest Expedition als erste den höchsten Gipfel der Welt. Diese Expedition ist mit Rolex Oyster Perpetual Chronometern des speziell hierfür entwickelten Typs Explorer I ausgerüstet. Heute ist sowohl diese Uhr weiterhin im Rolex-Programm, wie auch ihr Nachfolger Explorer II, ein speziell für Höhlenforscher entwickeltes Modell mit zusätzlicher 24-Stunden-Anzeige.

Ebenfalls 1953 wird nach vielen Experimenten die erste spezielle Armbanduhr für Taucher entwickelt - die Submariner. Sie verfügt über Saphirglas, eine verschraubte, dreifach gesicherte Krone und einen verschraubten Boden. Das schwarze, hervorragend ablesbare Zifferblatt hat Indexe aus Weißgold mit Tritiumauflage, die Zeiger sind teilskelettiert und ebenfalls in Weißgold mit Tritiumauflage. Der Drehring zur Einstellung der Tauchzeit ist einseitig drehbar. Anfänglich wird die Wasserdichtigkeit nur bis 100 m garantiert, steigt aber 1954 bereits auf 200 m an und beträgt in der aktuellen Version 300 m. Sean Connery trägt in den ersten Filmen der Reihe "James Bond 007" eine Submariner, wodurch sich die Bekanntheit dieses Modells steigert. Heute zählt die Uhr zu den dauerhaften Ikonen der Uhrengeschichte.

Die 1971 erscheinende Sea-Dweller ist sogar bis 610 m (später 1.220 m) wasserdicht und als erste Taucheruhr der Welt mit einem Heliumventil ausgestattet.

1954 wird die GMT-Master vorgestellt. Sie ist das Resultat einer Ausschreibung der Fluglinie "Pan Am", die für ihre Piloten eine Armbanduhr haben wollte, die mindestens zwei Zeitzonen gleichzeitig anzeigen kann.

Das Chronographenmodell Cosmograph Daytona, das durch den Schauspieler Paul Newman in einem Filmauftritt bekannt wird, kommt 1961 auf den Markt. Die Uhr ist in den ersten Jahren mit einem auf 28.800 A/h heruntergetakteten Zenith-Kaliber El Primero versehen; später erhält sie ein Rolex-eigenes Chronographenwerk (Rolex 4130). In den nachfolgenden Jahrzehnten wird dieser Uhr Kultstatus zuteil, insbesondere in der Stahlversion, deren Produktion auf Jahre hinaus vergriffen bzw. ausgebucht ist.

Ein weiteres bekanntes und zum Klassiker gewordenes Modell ist die Yacht-Master, die es seit dem Frühjahr 2007 auch als Neuauflage mit der Bezeichnung Yacht-Master II gibt und die mit dem neuen Manufakturkaliber Rolex 4160 ausgestattet ist.

Ebenfalls 2007 wurden Neuauflagen der früheren Modelle Datejust Turn-O-Graph und Milgauss präsentiert.

Rolex - heute eine der bekanntesten Weltmarken

Der Name „Rolex“ steht seit fast 100 Jahren für Qualität und das damit verbundene Prestige und ist daher eine der meistkopierten (d.h. also: gefälschten) Uhrenmarken weltweit.

Als Chef ist ab 1963 Wilsdorfs Nachfolger André J. Heiniger, der bereits seit 1954 kaufmännischer Direktor bei Rolex gewesen ist, für die Geschicke des Unternehmens zuständig. 1992 gibt er die Führung an seinen Sohn Patrick ab, der die Firma auf weiterhin behutsamem Kurs steuert: Anstatt, wie bei den meisten anderen Herstellern, ständig neue Modelle zu lancieren, wird eine zurückhaltende Modellpolitik mit beständiger Pflege der Klassiker und sukzessiven Detailverbesserungen verfolgt. Fast alle der heute erhältlichen Uhrenmodelle gab es in ihrer jetzigen Erscheinungsform bereits vor rund 50 Jahren. Zwar sind alle Modelle im Verlauf der letzten Jahrzehnte überarbeitet worden, doch handelt es sich bei diesen Veränderungen meist um technische Verbesserungen.

Am 27. März 2004 findet der endgültige Zusammenschluß der Firmen Rolex Genf und Rolex Biel statt. Derzeit werden alljährlich ca. 800.000 Uhren produziert. Rolex ist der Hersteller mit den meisten Uhren mit Chronometerwerken; die Zahl von 600.000 geprüften Werken jährlich wird von keinem anderen Unternehmen erreicht. Aufgrund des hohen Anteils an Golduhren ist die Firma mit jährlich ca. 13 Tonnen zugleich auch der größte Goldverbraucher in der Schweiz.

Die Rolex-Stiftung

Da er kinderlos geblieben war, hatte Hans Wilsdorf noch zu Lebzeiten die Firma Rolex in eine gemeinnützige Stiftung umgewandelt. Seit 1972 verleiht diese jährlich einen hochdotierten Preis an herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, außerdem an Forscher und Wissenschaftler, die durch neue Ideen und besondere Leistungen zum Fortschritt und Wohlergehen der Menschheit beigetragen haben. Zusammen mit dem Preis wird stets auch eine besonders wertvolle Rolex-Uhr verliehen. Unterstützt werden von Rolex außerdem die SOS-Kinderdörfer.

Weiterführende Informationen

Literatur

Anschrift

Rolex SA
3-7, rue François-Dussaud
CH-1211 Genf 24

Deutschlandvertretung:
Dompropst-Ketzer-Str. 1-9
Postfach 10 30 41
50470 Köln
Tel.: 0221/1650-0, Fax: -580

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