Senator Tourbillon – Edition Alfred Helwig/de
Traditionsreicher Wirbelwind präsentiert sich in neuem, limitierten Design
Glashütte, Dezember 2017
Der Senator Tourbillon – Edition Alfred Helwig widersetzt sich, so scheint es, in gleich doppeltem Sinn den Gesetzen der Schwerkraft: Sein Fliegendes Tourbillon stellt sich mit unermüdlichen Umdrehungen der Erdanziehung entgegen. Dessen filigrane Aufhängung verstärkt zusätzlich den Eindruck purer Schwerelosigkeit. Zusammen mit dem neuen hellen Zifferblatt und einer individuellen Nummerierung bietet die auf 25 Stück limitierte Auflage bewegte Einblicke in die Leichtigkeit des Seins.
Zeitlos schön: Das neue Gesicht des Senator Tourbillons
Die neue Variante des Senator Tourbillons präsentiert sich in einem 42 mm großen Weißgoldgehäuse. Es umrahmt ein helles Silber-Grainé-Zifferblatt, von dessen fein gekörnter Struktur sich schwarz gelaserte Indexe und Eisenbahnminuterie deutlich abheben. Seine Einzigartigkeit bestätigt der exklusive Zeitmesser so diskret wie elegant: Der römische „Index“ bei 1 Uhr verrät die individuelle Nummerierung der limitierten Auflage. Ein schwarzes Louisiana-Alligator-Lederband mit Weißgoldfaltschließe sorgt für einen so sicheren wie stilvollen Sitz am Handgelenk. Im Inneren der Uhr tickt das Manufakturkaliber 94-03 mit 48 Stunden Gangreserve. Durch den Saphirglasboden sind weitere sächsische Klassiker der Uhrmacherkunst zu erkennen, wie der Glashütter Streifenschliff, die gebläuten Schrauben und der zweifarbig galvanisierte, skelettierte Rotor.
Zwei Klassiker aus Glashütte: Panoramadatum und Fliegendes Tourbillon
Der Senator Tourbillon – Edition Alfred Helwig vereint gleich zwei heimische Komplikationen. Das Panoramadatum, unterhalb von 12 Uhr platziert, feiert sein 20 jähriges Jubiläum. Seit 1997 sorgen bei Glashütte Original zwei konzentrisch auf einer Ebene angeordnete Scheiben dafür, dass sich das Datum ohne trennenden Mittelsteg ablesen lässt.
Im Senator Tourbillon trifft es auf ein weiteres Kind Glashütter Provenienz: Das Fliegende Tourbillon wurde vor fast 100 Jahren von Alfred Helwig entwickelt.
Es war aus gutem Grund die erste Komplikation, mit der die Marke nach der Neuausrichtung des Unternehmens 1995 an die Tradition des Heimatortes anknüpfte.
Ein uhrmacherischer Kunstflug
Das Tourbillon (franz. für Wirbelwind) zählt zu den begehrtesten uhrmacherischen Komplikationen. Der winzige Drehkäfig wurde 1801 ursprünglich von Abraham Louis Breguet entwickelt, um die Einwirkungen der Schwerkraft auf das Gangverhalten mechanischer Taschenuhren zu kompensieren. Die geniale Konstruktion gleicht den durch eine senkrechte Lage der Uhr verursachten Schwerpunktfehler aus, indem sie das gesamte Schwing- und Hemmungssystem innerhalb einer Minute einmal um die eigene Achse dreht. Durch diese Bewegung sorgt der Drehkäfig mit Unruh, Anker und Ankerrad dafür, dass eine Unwucht, die einseitig wirkend einen negativen Einfluss auf die Ganggenauigkeit der Uhr hat, ausgeglichen wird. Das Tourbillon war in der Zeit der Taschenuhren somit eine revolutionäre Erfindung und ein Garant für Präzision. Auch heute noch gehört seine Fertigung zur hohen Schule der Uhrmacherkunst.
Das Fliegende Tourbillon verleiht diesem Prinzip noch mehr Eleganz und bietet zugleich faszinierende Einblicke. Die 1920 von Alfred Helwig konstruierte Weiterentwicklung unterscheidet sich vom klassischen Tourbillon vor allem in seiner Ästhetik: Durch seine einseitige Lagerung, die ohne die obere Lagerbrücke auskommt, ermöglicht es dem Betrachter einen freien Blick auf die Schönheit dieser raffinierten Komplikation.
Ausschließlich unterhalb des Drehgestellbodens befestigt, ist diese scheinbar schwerelose Konstruktion uhrmacherisch besonders anspruchsvoll und aufwendig. Der Antrieb des Tourbillons erfolgt hier vom Kleinbodenrad auf den Sekundentrieb, welcher unterhalb des Drehgestells befestigt und im Tourbillon-Block gelagert ist.
Der Ankerradtrieb ragt unten aus dem Drehgestell heraus und greift in das fest mit der Platine verbundene Sekundenrad ein. Durch die Rotation des Drehgestells rollt der Ankerradtrieb am Sekundenrad ab, wodurch das Ankerrad über den Anker die Unruhschwingungen auslöst.
So sind die Bewegungen von Unruh und Käfig ohne störende Lagerbrücke zu bewundern. Die Leichtigkeit der Konstruktion ist durchaus wörtlich zu nehmen: Das „fliegende“ Drehgestell von Glashütte Original wiegt nur 0,2 Gramm. Es besteht aus insgesamt 72 fein veredelten Komponenten, die in mühevoller Handarbeit dekoriert und montiert werden.
Ein Glashütter Original: Alfred Helwig
Als Namensgeber steht der Erfinder des Fliegenden Tourbillons, Uhrmachermeister Alfred Helwig, Pate für das neue Modell. Der gebürtige Niederlausitzer beendete 1905 seine Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte mit Auszeichnung und blieb ihr über vierzig Jahre als Lehrmeister treu verbunden. Mit seinen Werken und Schriften gehört er zu den bedeutendsten Figuren der Glashütter Uhrengeschichte – doch es ist seine Entwicklung des Fliegenden Tourbillons aus dem Jahre 1920, die ihm seinen Platz in den internationalen Annalen der Haute Horlogerie sichert. Heute leiht er seinen Namen zudem der Uhrmacherschule von Glashütte Original, die in dem Gebäude seiner alten Wirkungsstätte die Zukunft der Glashütter Uhrmacherkunst ausbildet.
Weiterführende Informationen