F.W. Löning
Niederländischer Uhrengeschäft später auch Juwelier
Franz Wilhelm Löning
Die Firma F.W. Löning wurde 1838 in Amsterdam gegründet von der Uhren- und Chronometemacher Franz Wilhelm Löning. Sein Geschäft war ursprünglich auf der Nes im Zentrum von Amsterdam (diesen Ort anzeigen). Nach ein paar Jahren konnte er für f.5000,- ein Haus 'Op 't Water' in Beurs nr 89, später Damrak 87 genannt, kaufen, wo er ein Geschäft für erstklassige Markenuhren, Regulatoren und Chronometer eröffnete. (diesen Ort anzeigen). Die Häuser am Damrak vom Zoutsteeg bis zum Dam grenzten bis 1526 an das Wasser. Im selben Jahr wurde hier entlang des Wassers ein Kai angelegt. Deshalb hieß es, die Häuser seien „Op 't Water“ gebaut worden, Es war schon immer ein geschäftiges Einkaufsviertel so nah am Hafen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Bau eines Börsengebäudes begonnen, das in der Zeit Lönings anfang wieder abgerissen wurde. Auf der anderen Seite des Damrak wurde ein dann ein Börsengebäude errichtet die jedoch mit dem Bau einer noch neueren Börse verschwand. Es würde noch mehr Aktivität mit dem Bau des Bahnhof Amsterdam Central (1889) und den Neubau der neue Börse von Berlage bringen. Der neue Börse kam ungefähr auf das Gelände der ersten Börse. Die Lage von der Laden der Firma Löhning war also hervorragend, dennoch hatte Franz Wilhelm Löning ein Problem mit seiner Firma. Er hatte keinen männlichen Nachfolger, wohl aber drei Töchter, die mit einem Uhrmacher verheiratet waren. Er entschied sich für den bereits bei ihm beschäftigten Uhrmacher, der mit seiner Tochter Maria Mathilde „Berthe“ Löning „(1858-1931)“ verheiratet war. Franz Werner Eckmann 1880 nachfolger in der Firma.
Franz Werner Eckmann 1855-1914
Unter Führung von Franz Werner Eckmann und dessen Sohn Theodor Eckmann wurde die Firma F.W. Löning in Amsterdam und der sehr entfernten Umgebung zu einem bekannten Namen mit wohlhabenden Kunden aus angesehenen Familien. Die allerbesten Marken aus dieser Zeit, von denen einige heute noch aktiv sind, wurden im Uhrengeschäft verkauft. Uhrenmarken wie Patek Philippe, Vacheron Constantin und Waltham Watch Company] gehören zum Sortiment. Natürlich wurden vor dem Krieg auch billigere Uhren verkauft. Diese wurden von Heim oder Fabrik arbeitern zusammengestellt, was der Qualität nicht zugute kam. Sie wurden daher sofort nach Ankunft im Laden geprüft, zerlegt und die Fehler behoben. Wir nennen diese Arbeitsweise "Repassieren". Da der Produktionsprozess von Uhren besser und präziser wurde und die Qualitätskontrolle strenger wurde, verschwand diese Arbeitsweise. Diese wurde nach dem zweiten Weltkrieg kaum noch genutzt.
Theodor Eckmann 1888-1956
1919 trat die zweite Generation, Theodorus Johannes Antonius Eckmann Theodor Eckmann, die Nachfolge seines Vaters an. Er absolvierte eine Lehre an die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS) von 1. Mai 1906 bis 11. Mai 1907 und erhielt die Schulnummer 772. Nach den Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz, insbesondere für etliche Niederländer, die nicht gut Französisch sprachen, war die Schule in Glashütte die beste Ausbildung auf hohem Niveau. 1932 kaufte er aufgrund einer Erbschaftsfrage das direkt daneben liegende Gebäude am Damrak Nr. 86, in dem sich bis dahin der Kaffee- und Teehandel Van Veen befand. An Nummer 87 kam das Hutgeschäft von Meeuwsen. Bis 1960, mit einer kurzen Unterbrechung während des Krieges, lebten die Familien in den Stockwerken über den Geschäften am Damrak. Später wurde im ersten Stock von Nr. 86 die Reparaturwerkstatt eingerichtet, in der bis 1980 zwei Uhrmacher arbeiteten. Einer von ihnen war Frans Schreuder aus Rotterdam, der von 1880 bis 1930 ununterbrochen im Unternehmen beschäftigt war. Das Geschäft blieb während der Kriegsjahre geöffnet. Die verbliebenen Uhren bildeten dann ein hervorragendes Tauschobjekt, zudem wurden Reparaturen wichtig, da keine neuen Uhren verfügbar waren. Nach dem Krieg wurde das Sortiment mit Schmuck und Siegelringe erweitert.
Franz Werner Eckmann 1921-2003
1956 wurde der Sohn Franz Werner Eckmann Jr. inhaber der Firma. Er arbeitete bereits viele Jahren mit sein Vater zusammen. Mitte der 1960er und Anfang der 1970er Jahre des letzten Jahrhunderts veränderten sich die Markenbeziehungen und Entwicklungen in der Uhrmachertechnik. Japanische Marken wie Seiko und Citizen erschienen in Europa mit billigeren Uhren. Die Elektronik hielt Einzug in die Technik, so kamen die Stimmgabeluhr (Bulova), Batteriebetriebene Unruhuhren (Hamilton-Junghans) und die Quarzuhr auf den Markt. Billige digitale Quarzuhren kamen in großen Mengen aus Fernost auf den Markt. Dies verursachte die Quarzkrise in den Fabriken in der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Für die Schweiz kam die Lösung mit der Entwicklung der Swatch-Uhr. Von da an wurde die Armbanduhr mehr und mehr zu einer Modeuhr, die den Trends folgte oder sogar bestimmte. Das Löninger Unternehmen konnte noch lange gute Geschäfte machen, auch wenn es in den letzten Jahren immer schwieriger wurde. Eckmann beschloss, sein Unternehmen zu beenden, im September und Oktober 1984 war alles ausverkauft. Viele treue Kunden - einige seit mehr als fünfzig Jahren - kamen, um sich zu verabschieden. "Du warst noch ein echter Fachmann", sagten sie, "und wo gehen wir hin, wenn du weg bist."? Im November wurde der Laden nach 147 Jahren endgültig geschlossen weil Inhaber Franz Eckmann den Verkauf wertvoller Zeitmesser auch zu riskant fand. Damit endete einer der ältesten Uhrenfirmen der Stadt.
Quelle und Externe Links
- Franz Eckmann, 1984, Els van Wageningen, Maandblad Ons Amsterdam, Jrg. 37, nr. 5, 1985.
- Frans Willem Löning, Geneanet, Stamboom van familie de Bruijn, Wim de Bruijn.
- Franz Werner Eckmann, Geneanet, Stamboom van familie de Bruijn, Wim de Bruijn.
- Geneanet, Stamboom van familie de Bruijn, Wim de Bruijn.
- Beurs van Hendrick de Keyser wikipedia (nl).
- Bahnhof Amsterdam Centraal (de).
- Beurs van Berlage (de).