Diskussion:Glashütte

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Entwicklung der Glashütter Uhren-Industrie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts

Die Entwicklung der Glashütter Uhren-Industrie ist auf's Engste verbunden mit Ferdinand Adolph Lange.

Lange erhielt von der sächsische Staatsregierung ein rückzahlbares Darlehen in Höhe von 6.700 Talern, um 15 Lehrlinge 3 Jahre theoretisch und praktisch auszubilden. Die Lehrlinge wurden verpflichtet nach ihrer 3-jährigen Lehrzeit für mindestens fünf Jahre bei einem Wochenlohn von 3 bis 6 Talern ausschließlich für Lange zu arbeiten. In dieser Zeit mußten dann die Ausbildungskosten und die Kosten für Werkzeug zurückgezahlt werden. Gleichzeitig förderte Lange die Bestrebungen seiner ehemaligen Lehrlinge sich nach der Lehre selbstständig zu machen. So entstand das Glashütter Verlagswesen als Zulieferbetriebe für die Uhrenhersteller.

Die Glashütter Hausindustrie umfasste die folgenden Gewerke:

  • Gestellmacher
  • Schraubenmacher
  • Triebmacher
  • Radmacher
  • Federhausmacher
  • Gangmacher
  • Unruhmacher
  • Zeigermacher
  • Edelsteinschleifer
  • Vergolder
  • Graveure
Ab 1865 Gravierungen durch zugezogenen Herrn Zeidler (Vorher ließ man in Dresden gravieren).
1875 kam der Graveur G. Gessner aus Silberberg nach Glashütte.
  • Gehäusemacher
  • Guillocheure
Guillochierung der Gehäuse erst Mechaniker Hermann Schneider, dann E. Wolf, um 1895 Hohnsbein.
  • Steinfasser
  • Werkzeug- und Vorrichtungsmacher
In der mechanischen (Lehr)Werkstatt(1846 gegründet unter Leitung von Henniks und unter Mithilfe des Mechanikers Herrmann Schneider) von A. Lange wurden zunächst die von Lange bereits in Dresden entworfenen Dreh- und Polierstühle mit Schwungradantrieb für jeden Lehrling hergestellt.
Später wurden von den Lehrlingen Schieblehren, Zehntelmaße und Mikrometer hergestellt. Diese Meßgeräte wurden später von Großmann fabrikmäßig hergestellt. Nach dem Tod von Großmann wurden die Meßgeräte von Mühle und Strasser & Rohde hergestellt.



Grundlage für die Glashütter Uhrenherstellung bildete das Glashütter Verlagswesen. Eine Vielzahl der Einzelteile und Baugruppen wurden nicht von den 'großen' Herstellern, sondern von selbstständigen Handwerkern hergestellt (Repasseure, Aufzugmacher, Finiseure, Repetitions- bzw. Chronografenmacher, Visiteure und Regleure).

Die ersten Firmen waren:

  • Gustav Jungnickel, Lehrling von Lange, Hauptstr.113 (Zahnräder, Meßwerkzeuge, 1848)
  • August Gläser, Lehrling von Lange, später Sohn Paul (Schrauben, Gläser, Zeigerherstellung, 1848)
  • Friedrich Weichold, Lehrling von Lange (Hemmungsteile u. Steinarbeiten, 1848)
  • Carl Kohl, Lehrling von Lange (Kompensationsunruhen, 1849)
  • Otto Lindig (Feinmechanische Werkstatt, 1855)
  • M. Mertsching, erlernte um 1845 die Galvanotechnik bei der Firma Lange. Über mehrere Jahrzehnte arbeitete sie bei Lange als Galvaniseurin. (Vergoldungswerkstatt, 1856)
  • Gottfried Weichold (Hemmungsteile, Uhren und Furnituren, 1859)
  • Ernst Kreissig (Mechanische Werkstatt, 1868)
  • Robert Mühle (Messwerkzeuge, 1868)
  • Carl-Heinrich Wolf (Uhren und Laufwerke, 1868)
  • Max Gutkäs (Gehäuse)






Ebenso wurden Räderschneidmaschinen hergestellt. Zur Herstellung der dazu benötigten Fräser wurde Herr Jungnickel ausgebildet. Jungnickel fertigte in der Selbstständigkeit Räder und Federhäuser an. Sein ehemaliger Mitarbeiter Herr Streller machte sich mit der Federhausherstellung selbstständig.

In die Herstellung der Triebe wurden um 1855 Kunath und später Reichelt eingearbeitet. Zur selben Zeit eröffnete O. Lindig ein Firma zur Herstellung von Trieben und Rädern für Taschenuhren, sowie für Spezialapparate. Außerdem wurden Laufwerke, Zahnstangen und Pendeluhrwerke hergestellt. Nach dem Weggang von Kunath wurde der Gangmacher F. Weicholdt erfolgreich auf die Triebfertigung angelernt. Dieser gab sein Wissen an seinen Bruder G. Weicholdt weiter. G. Weicholdt stellte neben Trieben für Taschenuhren auch Windfangtriebe und Laufwerke für wissenschaftliche Zwecke her. Nach seinem Tod 1892 übernahm sein Schwiegersohn Trapp die Firma.


Um 1895 umfaßte die Glashütter Uhrenindustrie ca. 50 Unternehmen mit etwa 250 Personen.

@Holger

Hallo Holger, ich hab mal alles verlinkt. Dabei hab ich bewusst die Mehrfachnennungen verwendet weil sie aussagekräftiger sind. Jetzt bestätigt sich meine Meinung, dass Mehrfachnennungen besser sind als die redirects wie von GLR vorgeschlagen. Ich denke mal, ich hab dir hiermit ausreichend Recherche- Ansatzpunkte geliefert. HHS soll bitte unter alle unterschiedlichen Schreibweisen recherchieren. LG Wiki-fan

Glashütter Uhren

Habe von meiner oma ein paar alte Glashütte uhren bekommen nun wollte ich mal wissen was sie für wert haben.Hoffe mir kann jemand helfen. Supermaus

  • Hallo Supermaus, habe die Bilder mal mit Erläuterungen versehen:
Hersteller
Kaliber
Werkansicht
Zifferblattseite
Werkansicht
Rückseite
Bemerkungen
GUB Damenarmbanduhr
mit GUB 09-20
DAU GUB mit GUB 09-20.jpg GUB 09-20 Werkansicht.jpg .
UFAG Damenarmbanduhr
mit Urofa 51
oder Urofa 56
DAU UFAG mit Cylinderwerk.jpg Urofa Werkansicht.jpg Kollmar u Jourdan Gehäusemarke.jpg
Kollmar & Jourdan AG, Pforzheim
Uhrenfabrik Glashütte (SA)
relativ selten
für mehr Innfos ist ein Werk-Bild unter dem Zifferblatt notwendig
GUB Damenarmbanduhr
mit GUB 31-30
oder GUB 38-30
oder GUB 38-30
DAU GUB mit Quarzwerk.jpg 120px für mehr Innfos ist ein Werk-Bild notwendig
einfache
Taschenuhr
Deutschland
oder Schweiz
TU mit Cylinderwerk.jpg TU mit Cylinderwerk RS.jpg 6 Steine
Cylinderhemmung
wahrscheinlich Messinggehäuse
deutsche
Damenarmbanduhr
DAU mit Cylinderwerk.jpg Cylinderwerk.jpg das Werk ist definitiv nicht aus Glashütte.
Das Gehäuse wurde in Pforzheim hergestellt.
Das Uhrwerk kommt wahrscheinlich aus der Schweiz.
Für mehr Innfos ist ein Werk-Bild unter dem Zifferblatt notwendig

Gruß --Holger 21:28, 27. Aug. 2008 (CEST)