Gruen Watch Company/de

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Gruen Watch Company

Gruen
Briefkopf aus Glashütte, bezeichnet mit „D. Gruen & Söhne – Präzisions-Uhren Fabrikanten, Glashütte b. Dresden (Sachsen)“

Amerikanischer Uhrenhersteller

1893 trennte sich Dietrich Gruen von der Columbus Watch Co. und eröffnete gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Frederick 1894 in Cincinnati die Firma "D. Gruen & Son".

Die Firmengeschichte

Im gleichen Jahr wird in Glashütte die „Grünsche Uhrenfabrikation Grün und Assmann“ gegründet. Die ersten Assmann-Uhrwerke wurden 1894/95 geliefert und begannen mit der Seriennummer 62000. Es wurden Nickelwerke in zwei Größen (19´´´ und 20´´´) und jeweils zwei Ausführungen (18 und 21 Steine) mit Zierschliff, Ausgleichsanker, geteilter Platine, Rubinlager in verschraubten Goldchatons, Glashütter Goldschraubenkompensationsunruh mit Berguet-Spirale und exzentrischer Feinregulierung über Kurvenscheibe gefertigt. Die Hemmung mit Gleichgewichtsanker wurde von Moritz Grossmann für Gruen entwickelt. 1898 tritt Georg John Gruen ins väterliche Unternehmen ein, welches daraufhin in D. Gruen & Sons umbenannt wird.[1]

Um 1900 werden zunehmend Werke aus der Schweiz verwendet, da man bei Assmann der Forderung nach kleineren Uhrwerken nicht nachkam. Kurzzeitig lieferte Assmann ab 1900 noch ein kleines Taschenuhrwerk (17´´´) mit typischer ¾ Platine, Zierschliffen, Glashütter Goldankergang, rotgoldenen Laufwerksrädern, Schwanenhalsfeinregulierung und Rubinlager in verschraubten Goldchatons mit 21 Steinen an Gruen. Die Uhren mit Glashütter Werken wurden überwiegend mit „D. Gruen & Son(s)“ signiert, alle anderen Werke mit dem „DG&S“ Logo versehen. Ab 1910 wurden die Werke mit „Gruen“ signiert. Insgesamt sollen weniger als 3000 Uhrwerke an Gruen geliefert worden sein. Oft wurden die Werke und Zifferblätter auch mit Verkäufer-Signaturen ausgeliefert. Die Gehäuse wurden aus Zoll-und Steuergründen in den USA gefertigt.[2]

Zulieferer der Uhrenfabrikation Gruen und Assmann

Name, Vorname Tätigkeitsschwerpunkt Teile, welche für Assmann – Gruen Uhren geliefert wurden
Winkler, Max Glashütter Gangmacher Gleichgewichtsanker, Glashütter Goldanker
Gläser, Paul Glashütter Zeigerfabrikant Zeiger
Gollmann, Paul Glashütter Steinfasser Steinfassungen
Streller, Bruno Glashütter Steinschleifer Rubine
Rehme, Georg Glashütter Schraubenfabrikant Schrauben
Lindig, Otto Glashütter Räderfabrikant Räder und Triebe
Kohl, Carl Glashütter Unruhfabrikant Unruhen
Gessner, Gustav Glashütter Gravierwerkstatt Gravuren

[3]

1903 wird die Gruen Watch Manufacturing Company of Biel, Switzerland gegründet.

1922 wurden die Firmen D. Gruen, Sons & Company, The Gruen National Watch Case Company of Cincinnati und The Gruen Watch Manufacturing Company of Biel, Switzerland zur Gruen Watch Company unter Leitung von Frederick Gruen zusammengeführt.

1924 brachte die Gruen Watch Company zum 50. Jahrestag eine auf 600 Stück limitierte Taschenuhr heraus.

Signatur: Alpina Gruen Gilde

Um das europäische Vertriebsnetz der Alpina Union Horlogère nutzen zu können, schlug das amerikanische Unternehmen Gruen eine Fusion mit dieser Genossenschaft vor. Im Jahre 1929 entstand somit die Alpina Gruen Gilde SA.

Rolex Prince, Jumping Hour ca. 1929

Im Jahr 1928 kam die Rolex Prince auf den Markt, die aufgrund ihrer damals unüblichen rechteckigen Gehäuseform Geschichte schrieb und bis Ende der 40er-Jahre gefertigt wurde (sie wurde auch als "Doctors Watch" bezeichnet). Die Uhr wurde unter den Markennamen Alpina, Gruen, Alpina-Gruen und Rolex angeboten. Das eingebaute, von Aegler in Biel gefertigte Kaliber Gruen 877 erfüllte alle Erwartungen an die Präzision, und damit war die Prince die erste in großer Stückzahl hergestellte Armbanduhr, die ein Chronometerzertifikat erhielt.

Frederick Gruen zieht sich 1940 zurück und stirbt im Jahre 1945. Sein Bruder Georg stirbt 1952. 1953 verkauft die Familie Gruen ihre Anteile am Unternehmen. Zwar hat die Firma 1953 die höchsten Umsätze in ihrer gesamte Geschichte, aber sie gerät in zunehmende Schwierigkeiten. 1958 wird das Überbleibsel des Unternehmens, die Gruen Industries, aufgespalten und verkauft. 1976 ist es dann auch mit den Nachfolgern zuende.

Weiterführende Informationen

Quellen

  1. zusammengestellt von Dr. Ulf-Norbert Funke und Reinhard Reichel, Direktor des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte
  2. zusammengestellt von Dr. Ulf-Norbert Funke und Reinhard Reichel, Direktor des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte
  3. zusammengestellt von Dr. Ulf-Norbert Funke und Reinhard Reichel, Direktor des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte

Literatur

Weblinks