Bericht über die Jubiläums-Ausstellung der Uhrenindustrie in Glashütte
Abschrift nach heutiger Rechtschreibung
Die Jubiläums-Ausstellung wurde Montag, den 9. September abends 6 Uhr geschlossen und hat mit ihr das Jubelfest unserer Stadt sein Ende erreicht. Die Ausstellung bot ein getreues, vollständiges Bild des jetzigen Standes der hiesigen Uhrenindustrie und Feinmechanik und hat, so verschiedene Besucher sie auch gehabt, allgemeine Bewunderung erregt. Man hatte anfangs ein solches Gelingen kaum erhofft, jedoch hat der Eifer des Ausstellungsausschusses unter der bewährten Führung des Herrn Direktor Strasser manchen zum Mittun aufgestachelt, der erst verzichten wollte, sodass nur ganz Einzelne fernblieben, deren Erzeugnisse aber durch andere Firmen vertreten waren.
Betrachten wir zunächst die Taschenuhrenausstellung, so gebührt der Firma J. Aßmann unstreitig die erste Stelle, denn dieselbe hatte 123 fertige Uhren in Gehäusen und 60 vollendete zum Versand nach Amerika mit Schutzgehäusen versehene Werke ausgestellt und stand auch, was komplizierte Uhren betraf, nicht im geringsten der sonst an der Spitze marschierenden Firma nach, auch war diese Ausstellung so geschmackvoll arrangiert, dass man von allen Besuchern nur eine Stimme des Lobes hörte. Alsdann kamen A. Lange & Söhne mit 100, Dürrstein & Co. mit 63, B. Junge & Söhne mit 53 und Richard Gläser mit 26 Uhren. Alle diese Firmen hatten Herren- und Damenuhren, in goldenen, silbernen und Stahlgehäusen, offen, Halbsavonette oder Savonette, glatt, guillochiert, graviert, ciseliert oder emailiert, mit einfacher bis reichster Dekoration, mit Wappen und Monogrammen geschmückt, oder auch mit Diamanten besetzt, mit einfachen römischen und arabischen als auch mit fein gezierten Zifferblättern ausgelegt. Es ist dies ein Beweis, dass jede Firma hier im Stande ist, dem Geschmacke des Publikums Rechnung zu tragen, wie ja die meisten, man kann fast sagen alle Dekorationen nach besonderem Wunsch des Bestellers ausgeführt werden. Was diese Dekoration der Taschenuhren betrifft, so hat die Firma Dürrstein & Co. entschieden das hervorragendste Verdienst, denn diese Firma war es, welche im Jahre 1891 ein Preisausschreiben für Uhrendekoration erließ. Als Preisrichter fungierten damals die Herren Professor Graff, Professor Steche, Hofjuwelier Klimeyer und J. Dürrstein. Die prämierten Zeichnungen, welche in modernstem Geschmacke gehalten sind, waren in einer von Tittmann in Dresden verlegten foloriertien Sammlung mit einem Anhange von Wappen Monogrammen von oben genannter Firma mit ausgestellt.
In der Aßmann´chen Ausstellung waren an komplizierten Uhren: 2 Viertelrepetitionen,