Geismar & Cie

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Französischer Uhren und Uhrgehäusehersteller.

Alte Mühle Tarragnoz in Besançon
Horlogerie Edmond Robert Geismar & Cie Taragnoz
Anzeige Edmond Robert im Blatt La Fèdeation Horlogère von 3. März 1901 und 4. Juli 1901
Geismar & Co. Werbung um 1920
Bombenabwurf-Stoppuhr mit Vorwärts- und Rückwärtslauf der Französischen Luftwaffe "Armée de l'air", Geismar, Chronographe A Retour, Geh. Nr. 141, Type 40, circa 1935.

Firmengeschichte

Die Firma Geismar & Cie war in Besançon ansässig, gegründet wurde die Firma 1878 von die Gebrüder Bernard Geismar und Gabriel Geismar . Schwester Caroline Geismar (1844-1930) heiratete Emmanuel Isaac Lipmann (1844-1913)), Gründer der Firma LIP in Besançon. Die Firma war Geismar & Cie im Rue des Chambrettes 13 (Heute, Rue Pasteur) ansässig. Hergestellt wurden Uhrgehäuse in Silber und Gold. In 1880 öffnete im gleiche Straße Herrn Lucien Henri Bloch ein Geschäft. Er war Uhrenhersteller (établisseur) und kam aus Genf und er heiratete in 1893 Marthe Geismar die Tochter von Gabriel Geismar. Die jüdische Familien Geismar und Bloch fanden ihren Ursprung im Elsass unter anderem in Turckheim, Haut-Rhin. Die Gebrüder Geismar und Uhrenhersteller Bloch wurden Geschäftspartner in die Firma L. Bloch - Geismar & Cie. Die herstellung wurde dann verlegt nach Faubourg 4 beim Tarragnoz.

Tarragnoz

Die "Taragnoz" war eine Wassermühle in der Doubs und wurde verwendet als Energiequelle für die Uhrenfabrik für die Uhrenfabrik Edmond Robert à Tarragnoz (Manufacture d'horlogerie Robert à Taragnoz) welche von Edmond Robert in 1879 gegründet wurde. Er war hersteller von Uhrenteile und offensichtlich hauptsächlich in die Schweiz lieferte – mehrere Anzeigen findet man nämlich in Schweizer Zeitungen. Edmond Robert richtete dann um 1890 in einem der größeren Gebäude die Manufacture d'Horlogerie Geismar & Cie. ein, die schließlich auch komplette Taschenuhren herstellte. In späteren Jahren hieß die Fabrik unter dem neuen Besitzer Bloch Geismar à Besançon Tarragnoz, successeurs Edmond Robert-Geismar & Cie. Die eingeführten Taschenuhren wurden unter Marke Laurea angeboten, später wurden dann auch Chronographen angeboten. Die Firma Geismar & Cie erhielt beim ausstellung zu Lyon in 1894 eine Goldene Medaille. In 1900 zu Paris wieder eine Goldene Medaille. Das Unternehmen war inzwischen so erfolgreich, dass man in Paris ein Maison Geismar & Cie. in der Rue Turbigo 89 eröffnet hatte. Später folgte noch die Markennamen Ultra für Anker-Taschenuhren un Armbanduhren. Die Marken Marnay und Oberlin wurden fur Chronographen verwendet.

Tachy-Chrono-Graph-Marney

Ab 1929 wurde ein Chronograph eigener Konstruktion hergestellt und hatte für die Zeit eine ganz eigene Konstruktion. Diese wurde von den Konstrukteure Mathias, Edmund Ulman und Edmund Peugeot entwickelt und erhielten ein französischer Patent unter Nummer 671.111 am 9. Dezember 1929.

Uhren für die französischen Luftwaffe

Für die französischen Luftwaffe wurden auch Chronographen hergestellt, als „Chronographe de précision pour avions Militaire“, Für die Armee wurde aber der Name Geismar verwendet. "Chronographe A Retour Type 40" war ein Bombenabwurf-Stoppuhr (Basis Valjoux). Die funktionsweise sind bei allen Bomb-Timern gleich, Krone drücken und der Zentralsekunden-Zeiger fängt an zu laufen, nochmal drücken Stopp, nochmal drücken Zeiger läuft rückwärts. Taster bei 10:00 drücken, alle Zeiger gehen auf Null zurück. Es gibt zwei Versionen des Stopphebels, links oder rechts der Uhruh stoppend. Neben diese Chronographen wurde auch ein Chronometer-Borduhr gelierert, Type PC. Nicht nur Geismar belieferte Französische Luftwaffe, auch LIP, Dodane, und Jaeger gehörten zur Produzenten.

Nach der Pleite der Firma wird diese 1937 von Paul Maillardet der Firma Paul Maillardet & Fils übernommen, welche hersteller war von "Altitude" Uhren in Morteau. Ziel war der Aufbau einer Uhrenmanufaktur, die auch Uhrwerke herstellt. Hierzu wurde die Während des 2.Weltkrieges die "Compagnie industrielle horlogère, qui a successeurs à Geismar" gegründet. Um der Marke Ultra eine eigene Identität als Manufaktur zu geben, wurde dann 1946 die Ultra SARL mit Sitz im französischen Morteau gegründet. Die Produktion befand sich allerdings in der alten Mühle von Tarragnoz in Besançon. Armbanduhren der Marke Luxia wurden noch bis in die 1960er Jahre hergestellt.

Automatische Uhr

Die Ultra Superautomatic Kaliber Ultra 603 und Ultra 703 war das erste französische Automatikwerk und wurde um 1950 entwickelt! Es bestand aus einem Modul, das auf die Basiswerke 602 bzw. 702 mit kleine Sekunde, montiert werden konnte. Der Schweizer Gérard Langel war der Erfinder des Automatikmoduls, der als Erfinder die 5 Patente erhielt in Frankreich, Deutschland, Schweiz, Großbritannien und USA. Bereits 1958 lizenzierte Ultra das Automatikmodul an den japanischen Hersteller Citizen, der damit sein erstes Automatikwerk, das Citizen 3KA, ausstattete.

Niedergang und Wiedergeburt

Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung in den 1970ern und Streitigkeiten in der Eigentümerfamilie ging die Firma Ultra 1969 in die Insolvenz und wurde schließlich 1072 aufgelöst. Gut vierzig Jahre später wurde die Marke 2015 von einem Unternehmer wiederbelebt. Dank der gemeinsamen Bemühungen eines Uhrmachers aus Morteau und eines französischen Unternehmers befindet sich der Hauptsitz in einer Werkstatt, die nur wenige Blocks vom ursprünglichen Ultra-Hauptsitz entfernt liegt. Die Firma verkauft einige Modelle der Ultra Superautomatic mit einem Werk namens Ultra 803. Natürlich haben diese Werke nichts mehr mit den alten Automatikmodulen zu tun. Es sind japanische Seiko Sii NH15-Werke. Doch die einzige auffindbare Adresse dieser Firma befindet sich in Hongkong , Ultra Asia logistics Unit 3, 4/F, B1, Yau Tong Industrial City, 17 Ko Fai Road, Yau Tong, Hong Kong.

Marken

Abdultra (1939) - Golf - Laurea (1905) - Luxia - Lysy - (1928) - Marnay (1929) - Oberlin - Ultra - Inox Ultra - Ultra-Sport.

Firmennamen

  • Geismar & Cie. 1898
  • Bloch-Geismar à Besançon Tarragnoz, successeurs Edmond Robert-Geismar & Cie.
  • L. Bloch-Geismar & Cie. 1917
  • Etablissements Geismar / Les petits-fils de Geismar, Successeurs. 1925
  • Etablissements Geismar. 1934.
  • Compagnie industrielle horlogère, qui a successeurs à Geismar 1943.
  • Ultra SARL, 1946.

Weiterführende Informationen

Quellen und Externe Links