Tutima - Glashütter Qualitätsmarke der UFAG: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tutima - Glashütter Qualitätsmarke der UFAG'''
 
'''Tutima - Glashütter Qualitätsmarke der UFAG'''
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|Tutima wurde wohl ursprünglich als Markenname auf Zifferblatt und Uhrwerk der ersten Taschenuhren der [[UFAG|Glashütter Uhrenfabrik AG (UFAG)]] verwendet. Die Uhrwerke [[Werkfamilie Judith 19|Kaliber 19]] waren eine Konstruktion  der in [[1925]] in Konkurs gegangenen Firma [[Uhrenfabrik Emil Judith]] in Biel.
Die Qualitätsmarke Tutima wurde von der [[UFAG|Glashütter Uhrenfabrik AG (UFAG)]] vermutlich schon [[1928]] eingeführt. Anfänglich wurde sie nur für die veredelte Ausführung des aus der Schweiz von der in [[1925]] in Konkurs gegangenen Firma [[Uhrenfabrik Emil Judith]], Biel, stammenden Taschenuhrwerk, dem veredelten TU [[Werkfamilie Judith 19|Kaliber 19]], verwendet und sowohl auf Zifferblatt als auch auf dem Werk dokumentiert.
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Die [[UFAG]] veredelte etwa ab [[1932]] einen Teil der Werke der Schwesterfirma [[UROFA]]. Aus dem größten Teil dieser Werke entstanden Herren- und Damenarmbanduhren für den gehobenen Anspruch. In der Regel wurden diese Werke in Gold-, zum Teil aber auch in Edelstahlgehäusen verbaut.  
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|[[Bild:Urofa 522 in Tutimaausführung.jpg|thumb|Urofa 522 in Tutimaausführung]]<br>[[Bild:Urofa 542 in Tutimaausführung.jpg|thumb|Tutima-Ausführung des Kaliber Urofa 542]]<br>[[Bild:Urofa 58(C) Werkansicht.jpg|thumb|Tutima-Ausführung des Raumnutzwerkes Kaliber Urofa 58]]
Das Tutima Logo und der Schriftzug Glashütte auf dem Zifferblatt kennzeichnen diese Qualitätsuhren. Um auch die veredelte Werke zu kennzeichnen, wurde auf der Räderwerkbrücke der Schriftzug Tutima & Glashütte/Sa. eingeprägt. Besonders schön kommt das bei dem mit Streifenschliff & Chatons versehenen Werken des Kaliber [[Urofa 542|542]], [[Urofa 58|58]] & [[Urofa 581|581]] zur Geltung.  
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|Als Qualitätsmarke wurde Tutima von der [[UFAG|Glashütter Uhrenfabrik AG (UFAG)]] vermutlich [[1928]] eingeführt. Die [[UFAG]] veredelte etwa ab [[1932]] einen Teil der Werke der Schwesterfirma [[UROFA]]. Aus dem größten Teil dieser Werke entstanden Herren- und Damenarmbanduhren für den gehobenen Anspruch. In der Regel wurden diese Werke in Gold-, zum Teil aber auch in Edelstahlgehäusen verbaut.<br>
 
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Das Tutima Logo und der Schriftzug Glashütte auf dem Zifferblatt kennzeichnen diese Qualitätsuhren. Um auch die veredelte Werke zu kennzeichnen, wurde auf der Räderwerkbrücke der Schriftzug Tutima & Glashütte/Sa. eingeprägt. Besonders schön kommt das bei dem mit Streifenschliff & Chatons versehenen Werken des Kaliber [[Urofa 542|542]], [[Urofa 58|58]] & [[Urofa 581|581]] zur Geltung.<br>
 
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Qualitätswerke wurden u.a. auch an die Firma [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|Lange & Söhne]] verkauft, die in den [[1930]]er Jahren noch keine eigene Großserienproduktion von Armbanduhren hatte.
 
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Ab [[1941]] ist auch der Fliegerchronograph [[Urofa 59|Kaliber 59]] unter diesem Markennamen für die Deutsche Luftwaffe produziert. Da nach [[1945]] durch den Krieg und die durch die sowjetische Besatzungsmacht angeordnete Demontage keine Voraussetzungen mehr bestanden an den Qualitätsmaßstab der Jahre davor nahtlos anzuknüpfen, kam die Marke Tutima bei der [[UROFA]] nach 1945 nicht mehr zum Einsatz.
 
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Die [[1951]] gegründeten [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)]] übernahmen mit der [[1948]] verstaatlichten Firma [[Lange VEB, Glashütte|Lange VEB]] auch deren vermutlich bereits [[1948]] verwendetes Qualitätslogo Q mit der darin befindlichen Ziffer 1 für ihre Güteuhren.
  
 
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[[1970]] sicherte sich der ehemalige Mitarbeiter der Firma [[Uhrenfabrik Kurtz, Glashütter Tradition|Kurtz Glashütter Tradition]], [[Dieter Delecate]], die Markenrechte. Die Firma  [[Tutima-Uhrenfabrik GmbH]] produziert bis heute Armbanduhren in Ganderkesee und seit 2008 auch wieder in Glashütte.
[[Bild:Urofa 542 in Tutimaausführung.jpg|thumb|left|Tutima-Ausführung des Kaliber Urofa 542]]
 
[[Bild:Urofa 58(C) Werkansicht.jpg|thumb|right|Tutima-Ausführung des Raumnutzwerkes Kaliber Urofa 58]]
 
 
 
 
 
Qualitätswerke wurden u.a. auch an die Firma [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|Lange & Söhne]] verkauft, die in den [[1930]]er Jahren noch keine eigene Großserienproduktion von Armbanduhren hatte.
 
Ab [[1941]] ist auch der Fliegerchronograph [[Urofa 59|Kaliber 59]] unter diesem Markennamen für die Deutsche Luftwaffe produziert. Da nach [[1945]] durch den Krieg und die durch die sowjetische Besatzungsmacht angeordnete Demontage keine Voraussetzungen mehr bestanden an den Qualitätsmaßstab der Jahre davor nahtlos anzuknüpfen, kam die Marke Tutima bei der [[UROFA]] nach 1945 nicht mehr zum Einsatz. Die [[1951]] gegründeten [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)]] übernahmen mit der [[1948]] verstaatlichten Firma [[Lange VEB, Glashütte|Lange VEB]] auch deren vermutlich bereits [[1948]] verwendetes Qualitätslogo Q mit der darin befindlichen Ziffer 1 für ihre Güteuhren.
 
Somit verwaiste das Glashütter Qualitätssiegel Tutima, bis [[1970]] der ehemalige Mitarbeiter der Firma [[Uhrenfabrik Kurtz, Glashütter Tradition|Kurtz Glashütter Tradition]], [[Dieter Delecate]], sich die Markenrechte sicherte und mit der Firma  [[Tutima-Uhrenfabrik GmbH]] bis heute erfolgreich Armbanduhren in Ganderkesee und seit 2008 auch wieder in Glashütte produziert.
 
  
  

Version vom 14. April 2009, 23:09 Uhr

Tutima - Glashütter Qualitätsmarke der UFAG

TU Kaliber 19 in Tutimaausführung
Tutima wurde wohl ursprünglich als Markenname auf Zifferblatt und Uhrwerk der ersten Taschenuhren der Glashütter Uhrenfabrik AG (UFAG) verwendet. Die Uhrwerke Kaliber 19 waren eine Konstruktion der in 1925 in Konkurs gegangenen Firma Uhrenfabrik Emil Judith in Biel.
Urofa 522 in Tutimaausführung

Tutima-Ausführung des Kaliber Urofa 542

Tutima-Ausführung des Raumnutzwerkes Kaliber Urofa 58
Als Qualitätsmarke wurde Tutima von der Glashütter Uhrenfabrik AG (UFAG) vermutlich 1928 eingeführt. Die UFAG veredelte etwa ab 1932 einen Teil der Werke der Schwesterfirma UROFA. Aus dem größten Teil dieser Werke entstanden Herren- und Damenarmbanduhren für den gehobenen Anspruch. In der Regel wurden diese Werke in Gold-, zum Teil aber auch in Edelstahlgehäusen verbaut.

Das Tutima Logo und der Schriftzug Glashütte auf dem Zifferblatt kennzeichnen diese Qualitätsuhren. Um auch die veredelte Werke zu kennzeichnen, wurde auf der Räderwerkbrücke der Schriftzug Tutima & Glashütte/Sa. eingeprägt. Besonders schön kommt das bei dem mit Streifenschliff & Chatons versehenen Werken des Kaliber 542, 58 & 581 zur Geltung.
Qualitätswerke wurden u.a. auch an die Firma Lange & Söhne verkauft, die in den 1930er Jahren noch keine eigene Großserienproduktion von Armbanduhren hatte. Ab 1941 ist auch der Fliegerchronograph Kaliber 59 unter diesem Markennamen für die Deutsche Luftwaffe produziert. Da nach 1945 durch den Krieg und die durch die sowjetische Besatzungsmacht angeordnete Demontage keine Voraussetzungen mehr bestanden an den Qualitätsmaßstab der Jahre davor nahtlos anzuknüpfen, kam die Marke Tutima bei der UROFA nach 1945 nicht mehr zum Einsatz.


Die 1951 gegründeten VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) übernahmen mit der 1948 verstaatlichten Firma Lange VEB auch deren vermutlich bereits 1948 verwendetes Qualitätslogo Q mit der darin befindlichen Ziffer 1 für ihre Güteuhren.

1970 sicherte sich der ehemalige Mitarbeiter der Firma Kurtz Glashütter Tradition, Dieter Delecate, die Markenrechte. Die Firma Tutima-Uhrenfabrik GmbH produziert bis heute Armbanduhren in Ganderkesee und seit 2008 auch wieder in Glashütte.



Signatur auf Tutima-Ausführung des Raumnutzwerkes Kaliber Urofa 58

Literatur