Automatischer Aufzug: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. März 2009, 20:54 Uhr
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Automatischer Aufzug
Beim automatischen Aufzug wird die Körperbewegung des Trägers zum ständigen Nachspannen der Feder genutzt.
Damit es durch dieses ständigen Nachspannen nicht zur Zerstörung der Feder kommt ist an ihrem äußeren Ende eine Verstärkung, die als Rutschkupplung wirkt.
Bei dieser Art des Aufzugs bewirkt eine rotierende Schwungmasse (Rotor), die durch die Bewegungen der Uhr am Handgelenk ihres Trägers mitbewegt wird, den selbsttätigen Aufzug des Uhrwerks. Das hierbei allgemein übliche Konstruktionsprinzip ist das des Zentralrotors, eine Alternative dazu bietet das Prinzip des Microrotors. Es gibt einseitig und beidseitig aufziehende Schwungmassen.
Zur Geschichte
Abraham-Louis Perrelet gilt als Erfinder des automatischen Aufzugs bei Taschenuhren. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, als sich die Armbanduhr anschickte, ihren Siegeszug anzutreten, erfand der Engländer John Harwood den automatischen Aufzug bei Armbanduhren. Erst jetzt machte diese Art des Aufzugs auch wirklich Sinn, da Armbewegungen das benötigte Plus an kinetischer Energie auslösen, welches für diese Antriebsart nötig und sinnvoll ist. Andere Aufzugsmechanismen wie der Pumpaufzug von Wyler oder der 1929 von Leon Hatot entwickelte Rüttelaufzug - eine Form des automatischen Aufzuges für Armbanduhren, bei dem das Aufziehen durch Hin- und Herrollen des Werks im Gehäuse bewirkt wird - sorgten kurzfristig mit legänderen Modellen wie der Blancpain Rolls für Aufsehen, konnten sich langfristig jedoch nicht durchsetzen.
Der wirkliche, massentaugliche Start der automatischen Armbanduhr kann aber erst auf das Jahr 1931 datiert werden, als Rolex mit dem „Perpetual“-Aufzug einen Mechanismus auf den Markt bringt, der manuelles Aufziehen gänzlich überflüssig macht.
1942 sorgte der Rohwerkefabrikant Felsa mit dem "Bidynator" erstmals für einen beidseitigen Aufzug. Schließlich eliminierte Eterna durch die Verwendung eines Miniatur-Kugellagers ab 1948 verschiedene Probleme bei der Rotor-Lagerung.
Albert Pellaton entwickelte ein weiteres System eines automatischen Aufzugs, welches 1946 zum Patent angemeldet und 1950 vervollständigt wurde: den Pellaton-Aufzug.
Der Wettbewerb zwischen den Entwicklern des Breitling/Heuer-Kalibers 11 (mit Mikrorotor), auch Chronomatic genannt, und des El Primero von Zenith/Movado (mit Zentralrotor) markiert 1969 den Beginn des automatischen Aufzugs bei Chronographen.
Eine weitere Version des automatischen Aufzuges stellt die "Pump-Action"-Automatik von Wyler dar. Diese Version konnte sich aber nicht durchsetzen.
Bevor Uhren mit automatischem Aufzug im Weltraum getragen wurden, gab es kurzzeitig Diskussionen, ob dort aufgrund fehlender Schwerkraft überhaupt genug Bewegungsenergie entwickelt werden könnte. Bei der Omega Speedmaster Professional ("Moon Watch"), hatte es sich noch um eine Uhr mit Handaufzug gehandelt. Schließlich zeigten aber die ersten von russischen Kosmonauten im Weltall getragenen Fortis-Modelle Official Cosmonauts Chronograph mit Automatikaufzug zweifelsfrei, daß auch die alltagsüblichen einfachen Körperbewegungen völlig ausreichen, um die Uhren mit der benötigten Energie zu versorgen.
Literatur
- Automatic Armbanduhren aus Deutschland, England, Frankreich, Japan, Rußland, USA; Autor: Heinz Hampel; ISBN 3766712284
- Automatic Armbanduhren aus der Schweiz. Uhren, die sich selbst aufziehen; Autor: Heinz Hampel; ISBN 3766710222
Weblinks
Eine ausführliche Beschreibung der Geschichte des automatischen Aufzugs findet sich hier: