Ankerhemmung: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit ihrer Erfindung um 1755 hat sich die freie Ankerhemmung für mechanische Uhren bewährt. Ihre Geschichte illustriert anschaulich den Wandel von Präzisionsstandards im Laufe der Zeit. Während die wenigen Uhren mit freie Ankerhemmung im 18. Jahrhundert als [[Chronometer]] galten, wurde die Ankerhemmung im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einem Merkmal hochwertiger [[Taschenuhr]]en. Die Qualitätsanforderungen waren immer noch hoch, entsprachen jedoch nicht dem eines Präzisionsinstrumentes. Für den allgemeinen Erfolg der Ankerhemmung war eine Reihe von Verbesserungen notwendig. Eine leichtere Bauweise und "Zug" an den [[Paletten|Ankerpaletten]] sorgten beispielsweise für deutlich sichereres Funktionieren. In den einzelnen Ländern entwickelten sich Vorlieben für unterschiedliche Formen der Ankerhemmung. Englische Uhrmacher verwendeten vorrangig [[Spitzzahnankerhemmung / englische Hemmung|spitzzahnige Gangräder]] während Franzosen und Schweizer auf [[Schweizer Ankerhemmung|Gangräder mit Kolbenzähnen]] setzten. [[Lange, Ferdinand Adolph (18.02.1815 - 03.12.1875)|Ferdinand Adoph Lange]] verwendete in den ersten [[Glashütte]]r Jahren die von [[Perron, Louis|Louis Perron]] entwickelte [[Stiftankerhemmung|Stiftenankerhemmung]]. Sie war preiswert und leicht herzustellen. Um 1855 ging er zum [[Glashütter Ankergang]] mit dem typischen [[Gangrad]] mit sechzehn Kolbenzähnen über. Um 1875 schließlich begann [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa./de|A. Lange & Söhne]] Ankerchronometer - zertifizierte Uhren mit großer [[Unruh]]e und verbessertem Reguliervehalten - zu bauen und schloss damit den Kreis zu den Anfängen in der Präzisionsuhrmacherei. | Seit ihrer Erfindung um 1755 hat sich die freie Ankerhemmung für mechanische Uhren bewährt. Ihre Geschichte illustriert anschaulich den Wandel von Präzisionsstandards im Laufe der Zeit. Während die wenigen Uhren mit freie Ankerhemmung im 18. Jahrhundert als [[Chronometer]] galten, wurde die Ankerhemmung im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einem Merkmal hochwertiger [[Taschenuhr]]en. Die Qualitätsanforderungen waren immer noch hoch, entsprachen jedoch nicht dem eines Präzisionsinstrumentes. Für den allgemeinen Erfolg der Ankerhemmung war eine Reihe von Verbesserungen notwendig. Eine leichtere Bauweise und "Zug" an den [[Paletten|Ankerpaletten]] sorgten beispielsweise für deutlich sichereres Funktionieren. In den einzelnen Ländern entwickelten sich Vorlieben für unterschiedliche Formen der Ankerhemmung. Englische Uhrmacher verwendeten vorrangig [[Spitzzahnankerhemmung / englische Hemmung|spitzzahnige Gangräder]] während Franzosen und Schweizer auf [[Schweizer Ankerhemmung|Gangräder mit Kolbenzähnen]] setzten. [[Lange, Ferdinand Adolph (18.02.1815 - 03.12.1875)|Ferdinand Adoph Lange]] verwendete in den ersten [[Glashütte]]r Jahren die von [[Perron, Louis|Louis Perron]] entwickelte [[Stiftankerhemmung|Stiftenankerhemmung]]. Sie war preiswert und leicht herzustellen. Um 1855 ging er zum [[Glashütter Ankergang]] mit dem typischen [[Gangrad]] mit sechzehn Kolbenzähnen über. Um 1875 schließlich begann [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa./de|A. Lange & Söhne]] Ankerchronometer - zertifizierte Uhren mit großer [[Unruh]]e und verbessertem Reguliervehalten - zu bauen und schloss damit den Kreis zu den Anfängen in der Präzisionsuhrmacherei. | ||
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Version vom 29. Mai 2016, 00:48 Uhr
(auch Ankergang)
Eine Uhrenhemmung
Der Anker stellt die Verbindung zwischen Hemmungsrad und Unruhwelle dar. Er empfängt den Antrieb/Impuls vom Hemmungsrad und gibt ihn an die Unruh weiter. Gleichzeitig unterbricht er den Ablauf des Hemmungsrades und Räderwerkes in den durch die Schwingung der Unruh vorgegebenen, regelmäßigen Zeitabständen.
Grundsätzliche Arten der Ankerhemmung
Ruhende Ankerhemmung
Bei der ruhenden Ankerhemmung stehen Anker und Unruh ständig im Eingriff miteinander.
Freie Ankerhemmung
Bei der freien Ankerhemmung kann die Unruh nach dem Impuls durch die Ankergabel frei schwingen.
Seit ihrer Erfindung um 1755 hat sich die freie Ankerhemmung für mechanische Uhren bewährt. Ihre Geschichte illustriert anschaulich den Wandel von Präzisionsstandards im Laufe der Zeit. Während die wenigen Uhren mit freie Ankerhemmung im 18. Jahrhundert als Chronometer galten, wurde die Ankerhemmung im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einem Merkmal hochwertiger Taschenuhren. Die Qualitätsanforderungen waren immer noch hoch, entsprachen jedoch nicht dem eines Präzisionsinstrumentes. Für den allgemeinen Erfolg der Ankerhemmung war eine Reihe von Verbesserungen notwendig. Eine leichtere Bauweise und "Zug" an den Ankerpaletten sorgten beispielsweise für deutlich sichereres Funktionieren. In den einzelnen Ländern entwickelten sich Vorlieben für unterschiedliche Formen der Ankerhemmung. Englische Uhrmacher verwendeten vorrangig spitzzahnige Gangräder während Franzosen und Schweizer auf Gangräder mit Kolbenzähnen setzten. Ferdinand Adoph Lange verwendete in den ersten Glashütter Jahren die von Louis Perron entwickelte Stiftenankerhemmung. Sie war preiswert und leicht herzustellen. Um 1855 ging er zum Glashütter Ankergang mit dem typischen Gangrad mit sechzehn Kolbenzähnen über. Um 1875 schließlich begann A. Lange & Söhne Ankerchronometer - zertifizierte Uhren mit großer Unruhe und verbessertem Reguliervehalten - zu bauen und schloss damit den Kreis zu den Anfängen in der Präzisionsuhrmacherei.