Union Glashütte/Sa./de
Union
Glashütter Uhrenmanufaktur
Die Wurzeln der Uhrenmarke Union Glashütte reichen bis in das Jahr 1893 zurück. Der Frankfurter Kaufmann Johannes Dürrstein gründete 1874 in Dresden die Uhrengroßhandlung "Dürrstein & Compagnie", die in erster Linie preiswerte Gebrauchsuhren im deutschsprachigen Raum verkaufte.
Beste Qualität zu vergleichsweise günstigen Preisen: So hätte wohl Johannes Dürrstein die Marktstrategie seines Unternehmens heute und damals formuliert.
Seit 1996 setzt die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH die Tradition der Glashütter Marke Union konsequent im Sinne Dürrsteins fort.
Firmengeschichte
Am 1. Januar 1893 wurde die Firma Dürrstein & Comp. - Fabrik zur Herstellung Glashütter Präzisions-Taschenuhren - in Glashütte gegründet.
Das Ziel Dürrsteins war es, Uhren in bewährter Glashütter Qualität, jedoch zu deutlich günstigeren Preisen anbieten zu können. So verzichtete Johannes Dürrstein zu Beginn konsequent auf die Verwendung von Goldgehäusen. Neben soliden Gebrauchsuhren entstanden aber auch hochkomplizierte Präzisionsuhren, womit die herausragende uhrmacherische Kompetenz unter Beweis gestellt wurde.
Schon 1880 wurde von Dürrstein, in Vorbereitung der eigenen Uhrenfabrikation, Taschenuhren der Marke "Union" (Glocken-Union) eingeführt. Dabei kamen Schweizer Werke, veredelt mit Glashütter Merkmalen wie dem Glashütter Ankergang, dem Sonnenschliff oder der Dreiviertelplatine zum Einsatz.
Die Produktpalette der Glashütter Uhrenfabrik Union umfasste ab 1893 einfache Damen- und Herrentaschenuhren, komplizierte Taschenuhren, Tourbillons, Taschen- und Marinechronometer in der hohen Glashütter Qualität. J. Bergter war Technischer Leiter, Emil Leutert arbeitete hier als Regleur.
Auch die zu dieser Zeit wohl komplizierteste Taschenuhr der Welt, die La Fabuleuse, wurde als Jubiläums-Uhr angeboten. Die 1901 vorgestellte komplizierteste Uhr, die bis heute in Glashütte gefertigt wurde, hatte sieben zusätzliche Zifferblätter, auf denen dreizehn Zeiger kreisten. Neben der Stunden-, Minuten- und Sekundenanzeige besaß sie unter anderem eine Stunden-, Viertelstunden- und Minutenrepetition, einen Ewigen Kalender mit Mondphasen- und Schaltjahresanzeige und einen Doppelchronographen mit springender Sekunde. Mit ihrem aus 816 Teilen bestehenden Uhrwerk gehört sie zu den ganz "Großen Komplikationen" der Uhrengeschichte.
1933 wurde das Glashütter Werk geschlossen und 1936 im Handelsregister gelöscht.
Wiederbelebung der Marke
Nachdem 1994 die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH unter neuer Leitung mit der Marke Glashütte Original als Luxusuhrenhersteller auftrat, erstand unter Leitung des neuen Mitinhabers Heinz W. Pfeifer im Jahre 1996 auch die Marke Union wieder neu. Und mit ihr auch die alte Firmenphilosophie Johannes Dürrsteins: beste Qualität zu vergleichsweise günstigen Preisen anzubieten.
Die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH, und damit auch die Marke Union, wurden im Jahr 2000 von der Swatch Group gekauft. Mit dem Wissen und den Kapazitäten des weltweit größten Uhrenherstellers und gleichzeitig der deutschen Identität dieser Uhrenmarke verpflichtet, hat sich der Schweizer Konzern zum Ziel gesetzt, Union Armbanduhren ganz im Sinne von Johannes Dürrstein zu fertigen.
Weiterführende Informationen
- Uhrenmodelle von Union
- Uhrenabbildungen von Union
- Uhrwerke von Union
- Werkabbildungen von Union
- Archiv Union - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen
- Archiv Dürrstein - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913
- CD Faszination Glashütte
Anschrift
UNION Uhrenfabrik GmbH
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