Fasoldt, Charles

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

(auch: Fasoldt, Karl)

Charles Fasoldt
1818 - 1898
"Präzisions Patent Chronometer Serie III" mit Fasoldts patentierter koaxialer Doppelrad-Anker-Chronometerhemmung von Charles Fasoldt.
Charles Fasoldt's Doppelrad-Anker Chronometerhemmung

Amerikanischer Uhrmacher deutscher Abstammung

Charles (Karl) Fasoldt wurde am 13. Februar 1818 als Sohn eines Uhrmachers in der Nähe von Dresden geboren. In den Wirren der Märzrevolution von 1848 wird er zum Tode verurteilt, entzieht sich aber der Vollstreckung des Urteils durch die Flucht nach Amerika. Seine erste Zuflucht fand er im Staat New York (Rome) bei seinem Bruder. Dort entstand eine erste kleine Kollektion von Taschenuhren.

Mit dem Umzug nach Albany, N.Y. im Jahre 1861 beginnt auch die Geschichte seiner Manufaktur. Fasoldt fertigt Großuhren, Taschenuhren und technische Präzisionsinstrumente. Während der Blütezeit seines Unternehmens beschäftigt er bis zu 50 Mitarbeiter. Er entwickelt die nach ihm benannte Fasoldt-Hemmung - eine Chronometerhemmung für die er am 1. Februar 1859 das US-Patent Nr. 22791 erhielt und die später von ihm dahingehend verbessert wurde, daß diese Hemmung sogar ohne Öl auskam, weil er durch eine verbesserte Konstruktion die Reibung auf ein Minimum reduzieren konnte. Er verkaufte diese Uhren zu einem Preis zwischen 150 bis 300 US-Dollar pro Stück, für die Zeit ein äußerst stattlicher Preis. Alle Uhren wurden von ihm persönlich gestaltet und hatten fast alle die von ihm patentierte Ankerhemmung. Fasoldt entwickelte den Aufzugs- und Zeigerstellmechanismus bei Taschenuhren und konnte somit den Weg vom Aufzug mit Schlüssel zum Aufzug mit Krone bereiten. Für seine äußerst zuverlässige Hemmung erhielt er am 7. März 1865 ein Patent. Diese Hemmung muss nicht geölt werden und sie weist an beiden Ankerpaletten einen sehr starken Zugwinkel auf. Um die Zuverlässigkeit seiner Hemmung zu beweisen, machte Fasoldt folgenden, spektakulären Versuch: an der Treibstange einer Lokomotive des Empire Express befestigte er Uhren anderer Hersteller sowie einer seiner Taschenuhren. Bei der doch holprigen Fahrt von Albany nach New York und wieder zurück wich Fasoldts Taschenuhr nur wenige Minuten der regulären Zeit ab; die Uhren der anderen Uhrmacher blieben bereits nach wenigen Minuten stehen.[1] Seine Taschenuhren zeichnen sich durch die ungewöhnliche Anordnung von Brücken und Kloben aus, die an Uhren von Albert H. Potter erinnern. Diese haben eine spezielle Feinregulierung, deren Patent ihm die Firma Howard abkauft.

Ein weiteres amerikanisches Patent (Nr. 42175) erwirbt er am 5. April 1864 auf eine Feinreglage, bei der die Spiralfeder am Ende geradlinig zwischen den Rückerstiften und dem Spiralklötzchen verläuft.

Charles Fasoldt verstarb 1898.

Patente

  • Fasoldtsche Hemmung (Clock Escapemaent, Patent No. 22.791 vom 1. Februar 1859)
Bei dieser Hemmung liegen zwei unterschiedlich große Hemmungsräder auf einer gemeinsamen Achse. Dazu verfügt die Uhr über einen Anker mit zwei ungleichen Paletten und drei steinbesetzten Zähnen. Vorteilhaft ist die Verminderung der Reibung. Auffällig ist die ähnliche Bauart zur Coaxialhemmung von George Daniels.

Weiterführende Informationen

Literatur

Was het es mit der Anker-Chronometerhemmung von K. Fasoldt auf sich; Georg Garbe Neue Uhrmacherzeitung 1960 Heft 6, Seite 7. Reprint Klassik Uhren 6 - 2013.

Quellen

  1. Auktionskatalog Dr. H. Crott, 84. Auktion