Juwelier Roller
Deutsche Juweliere und Uhrmacher
Jakob Roller gründete 1886 in Chemnitz eine kleine Goldschmiedewerkstatt in der Nähe des Kaufhauses Tietz. Roller wurde in Baden geboren, genauer in Pforzheim, Stadt des Goldes und deutsches Mekka für Schmuck, zumindest damals. Mit 25 Jahren ging er auf Wanderschaft und blieb schließlich der Liebe wegen in Chemnitz hängen. Der Werkstatt von Jakob Roller folgte ein Geschäft in der Friedrichstraße, zwischen dem Theater und dem christlichen Hospiz. Zu dieser Zeit waren mehrere andere Juweliere und Uhrmacher in Chemnitz tätig, wie Louis Kluge, Stränger & Brader, Hofjuwelier Heinrich Bleyer, Karl Remmert und Theodor Weigel.
Um 1910 kam ein weiteres Geschäft hinzu: Königstraße 7, beim Roten Turm, das erstklassiges Einkaufsviertel der damaligen City. In den Verkaufsräumen standen nun nicht nur der Gründer Jakob, sondern auch seine beiden Söhne Willi Roller - er war gelernter Uhrmacher - und der wendige Charmeur Emil Roller, der sowohl die Goldschmiede-, als auch die Uhrmacherausbildung absolviert hatte. Chemnitz entwickelte sich zwar so dynamisch, wie wir es unserer Stadt heute wieder wünschen. Doch die ersten Kriegswolken ballten sich zusammen. Das Geschäft konnte noch über die schwierige Kriegszeit gerettet werden, wurde aber aus dem Stammgeschäft in der Friedrichstraße ausgemietet. Glücklicherweise konnten die beiden Roller-Brüder bereits 1922 das Haus Königstraße 7 kaufen und es zu einem der schönsten Geschäfte in der wieder brodelnden Innenstadt ausbauen. Im Hinterhof fanden die Werkstatt und die Tanzschule Langelütje Platz. Ein Jahr später wurde Margot Roller geboren. Auch sie hat ihre Liebe zum väterlichen Geschäft entdeckt. Doch die Zeiten der Weltwirtschaftskrise waren schwierig. Das Sortiment musste erweitert werden. So fand man im Roller´schen Geschäft der 30er Jahre neben Schmuck auch Bronzen fürs Vertiko, Elfenbein-Figuren für die Anrichte, Silberleuchter und dazu passendes Besteck für die festliche Tafel, Schreibzeuge aus Onyx oder die beliebten Kolibri-Spieldosen. Und neben Uhren aus Glashütte lagen Plaketten und Perlketten.
Ab 1945 bis zur Wende
Beim Luftangriff auf Chemnitz am 14. Februar 1945 kam der Firmeninhaber Emil Roller ums Leben. Seine Frau Gertrud und die Kinder Annelies und Margot standen allein. Und es kam noch schlimmer, als beim zweiten Angriff das Haus in der Königstraße wie die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche fiel. Der Neubeginn der Firma Roller nach dem zweiten Weltkrieg: Die Wohnung auf dem Kaßberg. Ein selbstgemaltes Schild mit der kalligraphischen Aufschrift "Kunstgewerbe" warb für die Geschäftsräume in der dritten Etage. Wenig später hatte Margot Roller den Kaufmann Werner Rümmler kennengelernt, der zunächst Prokurist, dann Ehemann und schließlich Seele des Geschäftes wurde. Dieses hatte inzwischen seinen neuen Standort am Schillerplatz gefunden. Die Geschäftsneugründung war ein gewagter Schritt. Der Anteil des privaten Handels wurde schon in den 50er Jahren stark dezimiert. Ab 1960 ist die Geschäftsadresse von Juwelier Roller dann jedoch die des Bahnhofskioskes, nachdem der Standort am Schillerplatz nicht mehr zur Verfügung stand. Was für ein Unterschied zum herrschaftlichen Geschäft in der Königstraße der goldenen 1920er. Jetzt ging es darum, Ware zu bekommen und einigermaßen gleichzuziehen mit der staatlichen Konkurrenz. 1969 trat Tochter Andrea als vierte Generation ins Geschäft ein. Auch sie lernte Goldschmiedin und schloss die Ausbildung zur Handelskauffrau ab. Mit ihrer Hilfe und ihrem Engagement konnte der Name Juwelier Roller auch in dieser politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeit weit über Chemnitz - damals natürlich Karl-Marx-Stadt - bekannt gemacht werden. Dies war wohl einer der Grundsteine für die kommenden erfolgreichen Jahre.
Nach der Wende
Schließlich begann 1990 mit der politischen Wende für Juwelier Roller eine Zeit ständiger Veränderungen und Weiterentwicklungen: Zunächst wurde der Bahnhofskiosk für einen Neubau weggerissen. Juwelier Roller bezog dafür 1990-1992 die provisorischen Räume am Wilhelm-Külz-Platz.Nur wenige Monate nach der Währungsunion - am 24. November 1990 - konnten Andrea und Bernd Kippig bereits ein neues Geschäft im Hotel Chemnitzer Hof eröffnen und damit erstmals wieder an den Glanz der historischen Firmengeschichte anknüpfen. Durch die Eröffnung des kleinen aber feinen Ladens am Theaterplatz im führenden Haus der Stadt war der erste Schritt zur hochwertigen Expansion vollzogen. Es sollten noch einige in den turbulenten kommenden Jahren werden... Ein Jahr später - im Dezember 1991 - erfolgte dann die Wiedereröffnung des langjährigen Standortes an der Bahnhofstraße im nun neuerrichteten Gebäude. Beide Standorte waren zwar nur wenige Gehminuten auseinander - dennoch zahlte es sich schon damals aus, mit differenzierten Konzepten die verschiedenen Marken des bereits zu diesem Zeitpunkt recht umfangreichen Sortiments anzubieten. Zudem war die Goldschmiedewerkstatt damit wieder am bekannten Standort in Bahnhofsnähe und somit eine beliebte Anlaufstelle für die Chemnitzer Schmuckträger. Die Entwicklung in der Chemnitzer Innenstadt ging in der Folge weiter voran. Doch es dauerte noch 10 Jahre bis ein wirklich attraktives Zentrum entstanden war: Und so etablierten Andrea und Bernd Kippig sowie Sohn Carsten Schmidt-Kippig im April 2000 mit Roller in der Galerie ein junges Geschäft in der neuen Galerie Roter Turm - genau gegenüber des Rathauses am Neumarkt. Mit über 110 Jahren Firmengeschichte bezog man damit wieder einen Laden im Herzen von Chemnitz - nur wenige Meter Luftlinie vom historischen Standort der Vorkriegszeit entfernt. Nur drei Jahre später wurde das neue Stammhaus feierlich eröffnet in der Inneren Klosterstraße 1. Mit eigner Goldschmiede- und Uhrmacherwerkstatt sowie großzügig eingerichteten Verkaufsräumen über zwei Etagen. Damit ist neben dem modernen Shop in der Galerie Roter Turm nun auch das Roller'sche Stammgeschäft wieder ins Zentrum der Stadt gezogen. Beide Geschäfte von Juwelier Roller befinden sich seither direkt am Marktplatz und sind nur wenige Meter Luftlinie auseinander gelegen.
Ab 2019
Mit Stolz schaut Juwelier Roller heute als einer der größten und traditionsreichsten Juweliere auf eine über 130-jährige Geschichte zurück. Am 15. Mai 2019 wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens präsentiert – die Eröffnung des neuen Stammhauses im historischen Siegertschen Haus direkt am Markt 20/21 und nur wenige Meter vom bekannten Standort entfernt. Passend für das traditionsreiche Unternehmen wurde ein historisches Gebäude für die neuen Geschäftsräume ausgewählt. Das Siegertsche Haus ist das älteste Haus am Chemnitzer Markt und ziert mit seinem imposanten Erscheinungsbild und der Barockfassade das neue Ambiente auf eine sehr gelungene Art.
Für Uhrenliebhaber ist Juwelier Roller ein echtes Mekka, Großzügige Schaufensterflächen und Vitrinen bieten Platz für die namhaften Marken wie Breitling, Rado, H. Moser & Cie., Longines, Nomos, Sinn, Union, Bruno Söhnle, Glashütte Original, Montblanc, Hamilton, Junghans, Maurice Lacroix, Oris, TAG Heuer, Mühle Glashütte, Tissot, MeisterSinger, Gucci, und Garmin.
Natürlich können Sie sich auch an diesen Juwelier wenden, um Schmuck zu kaufen, ein großes Sortiment, das aus verschiedenen Marken und eigene herstellung besteht. Mehr dazu im Internet www.juwelier-roller.de.
Anschrift
Juwelier Roller e.K.
Inhaber: Carsten Schmidt-Kippig
Markt 20 / 21
09111 Chemnitz
Tel.: +49 (0)371 90984-10
Fax: +49 (0)371 90984-19
E-Mail: [email protected]
Internet: www.juwelier-roller.de