Pendule Neuchâteloise: Unterschied zwischen den Versionen

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Schweizer Pendeluhr
 
Schweizer Pendeluhr
  
Diese Uhren wurden als Pendule Neuchâteloise oder Neuchâteloises bekannt, auf Deutsch Neuenburger Pendeluhren, aber haben ihren Ursprung in der Form in Frankreich. Die Form dieser Uhr stammt aus der Zeit Louis (Ludwigs) XV. und wurde mit anderen Verzierungen in der Zeit Ludwigs XVI. fortgeführt. Unter Ludwig XVI. wurden diese Modelle jedoch zunehmend aus der Schweiz importiert. Unter Ludwig XV. und XVI. wurden diese Modelle jedoch zunehmend aus der Schweiz importiert. In Frankreich, insbesondere in Paris, ging man zunehmend zur Herstellung eines völlig anderen Uhrentyps über, der feuervergoldeten Pendeluhr aus Bronze mit oft marmornen Ergänzungen. Die Pendule Neuchâteloise, oft mit einer Konsole ausgestattet, wurden bis zum Beginn dieses Jahrhunderts in einer viel vereinfachten und kleineren Form einigen wenigen Unternehmen hergestellt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es noch von [[Zenith]] und später noch von [[Le Castel]] produziert. In Sumiswald gab es noch die Uhrenfabrikant [[Moser–Baer]]. Der letzte Hersteller [[Yverdon Eluxa|Eluxa]] in Yverdon produziert dieses Modell noch immer mit Quarz- und mechanischem Uhrwerk.
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Diese Uhren wurden als Pendule Neuchâteloise oder Neuchâteloises bekannt, auf Deutsch Neuenburger Pendeluhren, aber haben ihren Ursprung in der Form in Frankreich. Die Form dieser Uhr stammt aus der Zeit Louis (Ludwigs) XV. und wurde mit anderen Verzierungen in der Zeit Ludwigs XVI. fortgeführt. Unter Ludwig XV. und XVI. wurden diese Modelle jedoch zunehmend aus der Schweiz importiert. In Frankreich, insbesondere in Paris, ging man zunehmend zur Herstellung eines völlig anderen Uhrentyps über, der feuervergoldeten Pendeluhr aus Bronze mit oft marmornen Ergänzungen. Zu den Herstellern dieser nach Frankreich exportierten Schweizer Uhren gehörten [[Jaquet-Droz,  Pierre Jaquet-Droz]] ''(1721–1790)'' mit seinem Sohn [[Jaquet-Droz, Henri-Louis|Henri-Louis]] <small>''(1752–1791)''</small> und ihrem Partner [[Leschot, Jean-Frédéric|Jean-Frédéric Leschot]] <small>''(1746–1824)''</small>.  [[Courvoisier]] fils in [[Le Locle]]. [[Fonck, Mathäus|Mathäus Fonck]] (1697-1783) Bern und mehrere unbekannte Hersteller, von denen nur das Monogramm bekannt ist.
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Die spätere und ein moderneres Pendule Neuchâteloise-Design, auch oft mit einer Konsole ausgestattet, wurden bis zum Beginn dieses Jahrhunderts in einer viel vereinfachten und kleineren Form von nur wenigen Unternehmen hergestellt. Zunächst noch von einer Reihe unabhängig arbeitender Uhrmacher wie [[Jean-Richard, Francois Julien|Francois Julien Jean-Richard]] <small>(1796-1879)</small> in [[Le Locle]], [[Robert, Abraham Louis|Abraham Louis Robert]] und [[Billon, Aimé|Aimé Billon]] in [[La Chaux-de-Fonds]], [[Maillardet, Henri-Louis|Henri-Louis Maillardet]] in Fontaines. In Sumiswald waren es z. B. [[Zaugg, Jakob| Jakob Zaugg]] ''(1760–1814)'' und [[J. Leuenberger Fils]]. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es noch von [[Zenith]] in Le Locle  und später noch von [[Le Castel]] in Neuenburg und [[Azura]] in Moutier produziert. In Sumiswald gab es noch die Uhrenfabrikant [[Moser–Baer]]. Der letzte Hersteller [[Yverdon-Eluxa|Eluxa]] in Yverdon produziert dieses Modell noch immer mit Quarz- und mechanischem Uhrwerk. Auch der Hersteller [[Schmid-Schlenker]] in Villingen-Schwennigen war mit diesem Modell in Deutschland aktiv und produzierte unter anderem auch Messingpendulen nach dem Vorbild von Uhren von der Französischer Uhrenfabrikant [[L'Epée -Uhrenfabrik/de|L'Epée]].
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Mehrere dieser Neuchâteloise und Sumiswalder Uhren befinden sich in der Sammlung des [[Musée d'art et d'histoire Genève]]. Eine große Anzahl der Sumiswalder Uhren, die stark an jene aus Neuenburg erinnern, befinden sich in der Privatsammlung des [[Sumiswalder Uhren im Gasthof Kreuz|Gasthofs Kreuz]] in Sumiswald.
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[[Kategorie:Fachbegriffe]]

Aktuelle Version vom 12. August 2025, 16:49 Uhr

Jan Hendrik Kuhn, Amsterdam, Werk Nr. 4140, circa 1770, Werkstatt Pierre Jaquet-Droz.
Sumiswalder Pendulen im "Gasthofs Kreuz"

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Schweizer Pendeluhr

Diese Uhren wurden als Pendule Neuchâteloise oder Neuchâteloises bekannt, auf Deutsch Neuenburger Pendeluhren, aber haben ihren Ursprung in der Form in Frankreich. Die Form dieser Uhr stammt aus der Zeit Louis (Ludwigs) XV. und wurde mit anderen Verzierungen in der Zeit Ludwigs XVI. fortgeführt. Unter Ludwig XV. und XVI. wurden diese Modelle jedoch zunehmend aus der Schweiz importiert. In Frankreich, insbesondere in Paris, ging man zunehmend zur Herstellung eines völlig anderen Uhrentyps über, der feuervergoldeten Pendeluhr aus Bronze mit oft marmornen Ergänzungen. Zu den Herstellern dieser nach Frankreich exportierten Schweizer Uhren gehörten Jaquet-Droz, Pierre Jaquet-Droz (1721–1790) mit seinem Sohn Henri-Louis (1752–1791) und ihrem Partner Jean-Frédéric Leschot (1746–1824). Courvoisier fils in Le Locle. Mathäus Fonck (1697-1783) Bern und mehrere unbekannte Hersteller, von denen nur das Monogramm bekannt ist.

Die spätere und ein moderneres Pendule Neuchâteloise-Design, auch oft mit einer Konsole ausgestattet, wurden bis zum Beginn dieses Jahrhunderts in einer viel vereinfachten und kleineren Form von nur wenigen Unternehmen hergestellt. Zunächst noch von einer Reihe unabhängig arbeitender Uhrmacher wie Francois Julien Jean-Richard (1796-1879) in Le Locle, Abraham Louis Robert und Aimé Billon in La Chaux-de-Fonds, Henri-Louis Maillardet in Fontaines. In Sumiswald waren es z. B. Jakob Zaugg (1760–1814) und J. Leuenberger Fils. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es noch von Zenith in Le Locle und später noch von Le Castel in Neuenburg und Azura in Moutier produziert. In Sumiswald gab es noch die Uhrenfabrikant Moser–Baer. Der letzte Hersteller Eluxa in Yverdon produziert dieses Modell noch immer mit Quarz- und mechanischem Uhrwerk. Auch der Hersteller Schmid-Schlenker in Villingen-Schwennigen war mit diesem Modell in Deutschland aktiv und produzierte unter anderem auch Messingpendulen nach dem Vorbild von Uhren von der Französischer Uhrenfabrikant L'Epée.

Mehrere dieser Neuchâteloise und Sumiswalder Uhren befinden sich in der Sammlung des Musée d'art et d'histoire Genève. Eine große Anzahl der Sumiswalder Uhren, die stark an jene aus Neuenburg erinnern, befinden sich in der Privatsammlung des Gasthofs Kreuz in Sumiswald.