ALS: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Da sich diese Ausführungen im Wert z.T. stark unterscheiden werden diese ALS - Uhren '''heute''' in Sammlerkreisen und bei Auktionen in drei Qualitäten eingeteilt (diese Einteilung ist eine nachträgliche, durch die Firma Lange & Söhne selbst wurden auch Uhren mit 1A bezeichnet, die heute von Sammlern als 1B-Uhren bezeichnet werden. Die Bezeichnungen 1B und 1C wurden vom Hersteller selbst nie verwendet, Lange & Söhne unterteilte die ALS-Uhren nur in 1A und solche ohne zusätzliche Bezeichnung!): | ||
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+ | :Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve | ||
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+ | :meist Schwanenhals-Feinregulierung | ||
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+ | *1C Qualität | ||
+ | :3/4-Platine | ||
+ | :ohne geschraubte [[Chaton|Goldchatons]] (evtl. nur geschraubter Minutenradchaton) | ||
+ | :15/16 Steine | ||
+ | :Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben | ||
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− | + | Bei dem Studium der Werkbücher (ohne OLIW) der Fa. Lange ergeben sich 4 verschiedene Gruppen: Ia, | |
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+ | *m 16 (schwer leserlich, könnte auch ein M sein für Mittelstein) | ||
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+ | Die dazugehörigen Realstücke besitzen bei der Bezeichnung Ia die bekannten Kriterien: 20 Steine, geschraubte Chatons usw. | ||
+ | Die 18 steinige Variante, die im Katalog 1910 nur in einer einzigen Ausführung enthalten ist, stellt m.E. lediglich eine Variante der 20steinigen Ausführung dar und ist damit eher als singuläre Erscheinung aufzufassen. | ||
− | + | Die m 16 bezeichneten Uhren haben 16 Steine , mit oder ohne geschraubtes Minutenradchaton, keinen Diamantdeckstein aber handgravierten Unruhekloben. | |
+ | Die o 16 bezeichneten Uhren haben 15 Steine, keinen Diamantdeckstein und keinen gravierten Unruhekloben. | ||
− | + | Die DUF bezeichneten Uhren entsprechen in der Ausführung den o 16 bezeichneten Uhren, sind aber reduziert reguliert. | |
− | + | Die Aluminiumbronzeanker sind eher selten anzutreffen. | |
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− | + | Bis 1945 wurden Werk und Gehäuse bei ALS-Uhren immer mit gleicher Herstellernummer versehen. Nach 1945 gibt es Abweichungen von dieser Regel, die den Nachkriegsverhältnissen geschuldet sind. So existieren 1A-Uhren mit abweichenden Werks-und Gehäusenummern, ohne Feinregulierung, auch gibt es 1A-Uhren mit typischer OLIW-Zifferblattbeschriftung - dies ist in den original erhaltenen Verkaufsbüchern zweifelsfrei dokumentiert. | |
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+ | == Literatur == | ||
+ | *[[Als die Zeit nach Hause kam. Erinnerungen]]; Autor: [[Walter Lange]]; ISBN 3430159768 | ||
+ | *[http://www.glashuette-uhrenlexicon.de/index.php?cnt=order CD Faszination Glashütte] | ||
+ | *[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020 | ||
+ | *[[A. Lange und Söhne. Eine Uhrmacher-Dynastie aus Dresden]]; Autor: [[Reinhard Meis]]; ISBN 3766712861 | ||
+ | *[[Die Uhren von A. Lange und Söhne, Glashütte / Sachsen]]; Autor: [[Martin Huber]]; ISBN 3766708880 | ||
+ | *[[Armbanduhren Spezial A. Lange und Söhne. Geschichte - Design - Technik. Mit großer Modellübersicht]]; Autor: [[Peter Braun]]; ISBN 3898805522 | ||
− | + | [[Kategorie:Abkürzungen]] | |
+ | [[Kategorie:Archiv A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.]] |
Aktuelle Version vom 11. September 2021, 09:04 Uhr
ALS, Qualitätsgruppe
Abkürzung für A. Lange & Söhne
Bezeichnung für eine von drei Qualitätsgruppen (ALS; DUF ab 1868; OLIW ab 1922) der Taschenuhren von A. Lange & Söhne, wobei "ALS" die höchste war. Die Einführung dieser Abstufung wurde 1868 nach Eintritt des Sohnes Richard Lange in die Firma vorgenommen. Die äußeren Merkmale der ALS-Qualität sind die Zifferblattsignaturen:
- A. Lange & Söhne Glashütte bei Dresden, oder
- A. Lange & Söhne Glashütte i.S. (in Sachsen)
Auf Kundenwunsch stellte A. Lange und Söhne seine Uhren der ALS-Qualität in unterschiedlichen Ausführungen der Werke (15 bis 20 Steine, mit/ohne geschraubte Goldchatons) und der Gehäuse her.
Da sich diese Ausführungen im Wert z.T. stark unterscheiden werden diese ALS - Uhren heute in Sammlerkreisen und bei Auktionen in drei Qualitäten eingeteilt (diese Einteilung ist eine nachträgliche, durch die Firma Lange & Söhne selbst wurden auch Uhren mit 1A bezeichnet, die heute von Sammlern als 1B-Uhren bezeichnet werden. Die Bezeichnungen 1B und 1C wurden vom Hersteller selbst nie verwendet, Lange & Söhne unterteilte die ALS-Uhren nur in 1A und solche ohne zusätzliche Bezeichnung!):
- 1A Qualität
- 3/4-Platine
- geschraubte Goldchatons - auch Anker
- Diamant als Unruhdeckstein
- 20 Steine
- Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben
- Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve
- Goldanker und -ankerrad
- Glashütter Ankerhemmung (verdeckte Ankerpaletten)
- Schwanenhals-Feinregulierung
- in 5 Lagen bei 3 Temperaturen reguliert
- Gehäuse in 18 Karat Gold, Silber oder Platin
- 1B Qualität (von Lange selbst in den Verkaufsbüchern als 1A gekennzeichnet)
- 3/4-Platine
- geschraubte Goldchatons - außer Anker
- 18 Steine
- Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben
- Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve
- Goldanker und -ankerrad
- Glashütter Ankerhemmung (verdeckte Ankerpaletten)
- meist Schwanenhals-Feinregulierung
- in 5 Lagen bei 3 Temperaturen reguliert
- Gehäuse in 14 Karat, 18 Karat Gold oder Silber
- 1C Qualität
- 3/4-Platine
- ohne geschraubte Goldchatons (evtl. nur geschraubter Minutenradchaton)
- 15/16 Steine
- Nickelunruh mit goldenen Regulierschrauben
- Spiralfeder mit innerer und äußerer Endkurve
- Goldanker und -ankerrad
- Glashütter Ankerhemmung (verdeckte Ankerpaletten)
- meist Schwanenhals-Feinregulierung
- in 5 Lagen bei 3 Temperaturen reguliert
- Gehäuse in 14 Karat Gold oder Silber
Bei dem Studium der Werkbücher (ohne OLIW) der Fa. Lange ergeben sich 4 verschiedene Gruppen: Ia,
- m 16 (schwer leserlich, könnte auch ein M sein für Mittelstein)
- o 16 (schwer leserlich, könnte auch ein M sein für Mittelstein)
- DUF
Die dazugehörigen Realstücke besitzen bei der Bezeichnung Ia die bekannten Kriterien: 20 Steine, geschraubte Chatons usw. Die 18 steinige Variante, die im Katalog 1910 nur in einer einzigen Ausführung enthalten ist, stellt m.E. lediglich eine Variante der 20steinigen Ausführung dar und ist damit eher als singuläre Erscheinung aufzufassen.
Die m 16 bezeichneten Uhren haben 16 Steine , mit oder ohne geschraubtes Minutenradchaton, keinen Diamantdeckstein aber handgravierten Unruhekloben.
Die o 16 bezeichneten Uhren haben 15 Steine, keinen Diamantdeckstein und keinen gravierten Unruhekloben.
Die DUF bezeichneten Uhren entsprechen in der Ausführung den o 16 bezeichneten Uhren, sind aber reduziert reguliert. Die Aluminiumbronzeanker sind eher selten anzutreffen.
Bis 1945 wurden Werk und Gehäuse bei ALS-Uhren immer mit gleicher Herstellernummer versehen. Nach 1945 gibt es Abweichungen von dieser Regel, die den Nachkriegsverhältnissen geschuldet sind. So existieren 1A-Uhren mit abweichenden Werks-und Gehäusenummern, ohne Feinregulierung, auch gibt es 1A-Uhren mit typischer OLIW-Zifferblattbeschriftung - dies ist in den original erhaltenen Verkaufsbüchern zweifelsfrei dokumentiert.
Literatur
- Als die Zeit nach Hause kam. Erinnerungen; Autor: Walter Lange; ISBN 3430159768
- CD Faszination Glashütte
- Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020
- A. Lange und Söhne. Eine Uhrmacher-Dynastie aus Dresden; Autor: Reinhard Meis; ISBN 3766712861
- Die Uhren von A. Lange und Söhne, Glashütte / Sachsen; Autor: Martin Huber; ISBN 3766708880
- Armbanduhren Spezial A. Lange und Söhne. Geschichte - Design - Technik. Mit großer Modellübersicht; Autor: Peter Braun; ISBN 3898805522