Grossmann, Karl Moritz: Unterschied zwischen den Versionen

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(siehe auch: [[Grossmann]])
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[[Datei:Karl Moritz Grossmann Gemälde von F.E. Walter Dresden.jpg|thumb|200px|Gemälde von Karl Moritz Grossmann im [[Deutsches Uhrenmuseum Glashütte/de|Deutsches Uhrenmuseum Glashütte]], Mahler F.E. Walter Dresden, Atelier Locke Mahler & Photograph, Gewandhaus-Str. 2 Dresden]]
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[[Datei:Foto Karl Moritz Grossmann (1).jpg|thumb|200px|'''''Karl Moritz Grssmann'''''Fotograf  F.E. Walter Dresden]]
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[[Datei:Moritz Grossmann Taschenuhr No. 2330.jpg|thumb|200px|'''''Moritz Grossmann''''' <br>Taschenuhr No. 2330 <br>sigiert: ''M. Grossmann Dresden'']]
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[[Datei:Moritz Grossmann Dresden Werk Nr 4200 Geh Nr 4200 movement.jpg|thumb|200px|'''''Moritz Grossmann''''', [[Dresden]], Werk- Nr. 4200, Gehäuse- Nr. 4200]]
 
Glashütter Uhrmacher
 
Glashütter Uhrmacher
  
Karl Moritz Großmann wurde am [[27. März]] [[1826]] als Sohn eines Briefsortierers in Dresden geboren. Er besuchte die Volksschule und wechselte später an eine Privatschule. Nach dem Abschluss dieser Ausbildung erhielt er ein zweijähriges Stipendium für den Besuch der Königlichen Polytechnischen Schule.
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== Biographie ==
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Karl Moritz Grossmann wurde am [[27. März]] [[1826/de|1826]] als Sohn eines Briefsortierers in [[Dresden]] geboren. Er besuchte die Volksschule und wechselte später an eine Privatschule. Nach dem Abschluss dieser Ausbildung erhielt er ein zweijähriges Stipendium für den Besuch der Königlichen Polytechnischen Schule Dresden <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>. Mit 16 Jahren begann er [[1842/de|1842]] eine Uhrmacherlehre bei [[Kumme|Gottfried Friedrich Kumme senior]] <ref>http://saebi.isgv.de/biografie/Moritz_Gro%C3%9Fmann_(1826-1885)</ref>. Schon als Lehrling hat er als einer der ersten mit dem Handschwungrad gearbeitet, baute mehrere feinmechanische Instrumente, Messwerkzeuge, [[Tertienzähler]] und hielt Vorträge. Er entwarf den Glashütter Sekundenregulator, für dessen allgemeiner Einführung er fortan eintrat <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>.
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[[1846/de|1846]] nahm er in Altona bei Hamburg eine Stellung bei [[Jansen, Friedrich-August|Friedrich-August Jansen]] und [[Krille, Moritz|Moritz Krille]]  [[Jansen & Krille]] ? an. Er besuchte auch [[Biergans, Josef (1)|Josef Biergans]] in München.
  
Mit 16 Jahren begann er eine 5jährige Lehre bei dem deutschen Uhr- und Chronometermacher [[Gutkaes, Johann Christian Friedrich (16.06.1785-08.08.1845)|Gutkaes]]. [[1846]] nahm er in Altona bei Hamburg eine Stellung bei [[Jansen & Krille]] an.
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[[1848/de|1848]] meldete er sich als Freiwilliger zum Deutschen Heer und kehrte nach der Beendigung der Erhebung Schleswig- Holsteins (Frieden von Malmö) und Auflösung seines Korps nach [[Glashütte]] zurück und arbeitete 7 Monate bei Lange <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>. [[1849/de|1849]] brach der Maiaufstand in Dresden aus und Grossmann wurde wieder zum Heer eingezogen ([[1850/de|1850]]). Nach seiner Entlassung arbeitete er in [[La Chaux-de-Fonds]], wurde aber im gleichen Jahr wieder einberufen. Sein Militärdienst endete [[1852/de|1852]].
  
[[1848]] meldete er sich als Freiwilliger zum Deutschen Heer und kehrte nach der Beendigung der Erhebung Schleswig- Holsteins (Frieden von Malmö) nach Glashütte zurück und arbeitete 7 Monate bei Lange. [[1849]] brach der Maiaufstand in Dresden aus und Großmann wurde wieder zum Heer eingezogen ([[1850]]). Nach seiner Entlassung arbeitete er in [[La Chaux-de-Fonds]], wurde aber im gleichen Jahr wieder einberufen. Sein Militärdienst endete [[1852]].
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Wenig später zieht es ihn in die Schweizer Uhrenmetropole [[La Chaux-de-Fonds]], Danach arbeitete er ein Jahr in [[London]] und bereiste anschließend Frankreich, Spanien, Belgien und Schweden um sich als Uhrmacher weiterzubilden <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>.
  
Danach arbeitete er ein Jahr in London und bereiste anschließend mehrere Länder.
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Erst [[1845/de|1845]] kehrt er nach Dresden zurück, kurze Zeit später geht er in das 30 Kilometer entfernte Glashütte und gründet Grossmann seine [[M. Grossmann/Glashütte|Uhrenfabrik]], die er bis zu seinem Tod leitete. Grossmanns Uhren unterscheiden sich im Grundaufbau nur unwesentlich von den Uhren anderer Glashütter Firmen. Typisch ist das 16-zähnige [[Ankerrad]]. Die meisten seiner Uhren sind auf der Werkplatte unter dem Zifferblatt gestempelt. Uhren mit Signatur auf der [[Dreiviertelplatine]] sind selten.  Moritz Grossmann entwickelt den "Glashütter Drehstuhl" (eine kleine Drehbank für Uhrmacher), später konzentriert er sich auf den Ankergang der Uhren und die optimale Konstruktion der Chronometerwippe. Neben Taschenuhren wurden bei Grossman Sekundenpendel-Uhren, Wächter-Kontrolluhren, Meßwerkzeuge, Drehstühle, Werkzeuge und Gangmodelle mit verschiedenen Hemmungen (auch Minuten-Tourbillons mit Chronometerhemmung und Wippe) hergestellt. Die Vielzahl der Aufgaben, denen sich Grossmann widmet, ist natürlich nicht ohne hochqualifizierte Mitarbeiter zu bewältigen. Er schafft es, ein Spezialistenteam mit den Uhrmacher-Koryphäen [[Strasser, Ludwig|Ludwig Strasser]] und [[Maucksch, Carl|Carl Maucksch]] an sein Atelier zu binden. Er hält Vorträge, schreibt für in- und ausländische Fachzeitschriften und übersetzt Fachbücher wie beispielsweise [[Saunier, Claudius|Claudius Saunier]]s mehrbändiges Standardwerk "Lehrbuch der Uhrmacherei". Grossmann war außerdem Redaktionsmitglied der niederländischen Uhrenfachzeitschrift „De Horlogemaker“.
  
[[1854]] gründet Großmann seine [[M. Grossmann/Glashütte|Uhrenfabrik]], die er bis zu seinem Tod leitete. Großmanns Uhren unterscheiden sich im Grundaufbau nur unwesentlich von den Uhren anderer Glashütter Firmen. Typisch ist das 16-zähnige [[Ankerrad]]. Die meisten seiner Uhren sind auf der Werkplatte unter dem Zifferblatt gestempelt. Uhren mit Signatur auf der [[Dreiviertelplatine]] sind selten.  
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Karl Moritz Grossmann übergab [[1865/de|1865]] dem British Horological Institute in [[London]] eine Studie nebst Atlas unter dem Titel "Der freie Ankergang für Uhren". [[1866/de|1866]] erhielt er für dieses Werk den ersten Preis seitens des ''Horological Instituts'' und begründete damit seinen Ruf als Fachschriftsteller <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>. [[1869/de|1869]] überreichte er der Handelskammer in [[Genf]] als Beitrag zu einem Preisausschreiben eine Studie unter dem Titel "Ueber die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr".
  
Neben Taschenuhren wurden bei Grossman Sekundenpendel-Uhren, Wächter-Kontrolluhren, Meßwerkzeuge, Drehstühle, Werkzeuge und Gangmodelle mit verschiedenen Hemmungen (auch Minuten-Tourbillons mit Chronometerhemmung und Wippe) hergestellt.
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Grossmann, der neben seiner praktischen Tätigkeit auch als Fachschriftsteller hohe Anerkennung erfuhr, erkannte die dringende Notwendigkeit, eine Bildungsstätte zur Ausbildung von jungen Uhrmachern zu gründen. Auf der Tagung der deutschen Uhrmacher, die auf Einladung des "Vereins Berliner Uhrmacher" vom [[5. September|5.]] bis [[7. September]] [[1876/de|1876]] in Harzburg stattfand, wurde auf seine Anregung hin in Punkt vier der Tagesordnung die Frage formuliert: "Würde die Gründung einer Deutschen Uhrmacherschule bzw. Fortbildungsanstalt in [[Glashütte]] machbar sein?" Auf dem Verbandstag Deutscher Uhrmacher vom [[9. September]] bis [[11. September]] [[1877/de|1877]] wurde die Gründung entgültig beschlossen. Daraufhin unternahm Grossmann mit Staatsunterstützung Reisen zu schweizer und französischen Schulen.  Er war zum Beispiel auch in Cluses wo er die [[Ecole d'Horlogerie Cluses/de|Ecole d'Horlogerie Cluses]] besuchte. Zur zeit war [[Benoit, Achille Hubert|Achille Benoit]] director dieser Schule.
  
Karl Moritz Großmann übergab [[1865]] dem British Horological Institute in London eine Studie nebst Atlas unter dem Titel "Der freie Ankergang für Uhren", und [[1869]] überreichte er der Handelskammer in [[Genf]] als Beitrag zu einem Preisausschreiben eine Studie unter dem Titel "Ueber die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr".
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Unter Grossmanns Leitung bildete bildete sich am [[12. Oktober]] [[1877/de|1877]] in Glashütte ein Ortsausschuß zur Einrichtung und Vorbereitung der Schule. Am [[1. Mai]] [[1878/de|1878]] eröffnete Moritz Grossmann im Namen des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher die [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte]]. Ab [[1883/de|1883]] war Grossmann auch Redakteur bei der niederländischen Fachzeitschrift [[Vakblad voor horlogemakers]]. Er platzierte auch eine Anzeige für die Schule, auf der in den folgenden Jahren auch Holländer für ihre Ausbildung zur Schule gingen.
  
Von [[1866]] bis [[1878]] war Grossmann Bürgermeister der Stadt Glashütte und später Abgeordneter des königlich-sächsischen Landtages.
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Moritz Grossmann engagiert sich auch sozial sehr vielseitig, gründet die Freiwillige Turnerfeuerwehr, den Glashütter Militärverein und setzt sich für die Eisenbahnverbindung ins Müglitztal ein. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet er 1871 erneut. Aus dieser Ehe gehen drei Kinder hervor. Von [[1866/de|1866]] bis [[1878/de|1878]] war Grossmann Bürgermeister der Stadt Glashütte und später Abgeordneter des königlich-sächsischen Landtages.
  
Großmann, der neben seiner praktischen Tätigkeit auch als Fachschriftsteller hohe Anerkennung erfuhr, erkannte die dringende Notwendigkeit, eine Bildungsstätte zur Ausbildung von jungen Uhrmachern zu gründen. Auf der Tagung der deutschen Uhrmacher, die auf Einladung des "Vereins Berliner Uhrmacher" vom [[5. September|5.]] bis [[7. September]] [[1876]] in Harzburg stattfand, wurde auf seine Anregung hin in Punkt vier der Tagesordnung die Frage formuliert: "Würde die Gründung einer Deutschen Uhrmacherschule bzw. Fortbildungsanstalt in [[Glashütte]] machbar sein?" Auf dem Verbandstag Deutscher Uhrmacher vom [[9. September]] bis [[11. September]] [[1877]] wurde die Gründung entgültig beschlossen. Daraufhin unternahm Grossmann mit Staatsunterstützung zu schweizer und französischen Schulen. Unter Grossmanns Leitung bildete bildete sich am [[12. Oktober]] [[1877]] in Glashütte ein Ortsausschuß zur Einrichtung und Vorbereitung der Schule. Am [[1. Mai]] [[1878]] eröffnete Moritz Großmann im Namen des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher die [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte]].  
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Karl Moritz Grossmann verstarb am [[23. Januar]] [[1885/de|1885]] in Leipzig, nachdem er ebenda einen Vortrag über ''Die Einführung der Weltzeit'' gehalten hatte <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>. Nach Grossmanns plötzlichem Tod wird seine Glashütter Manufaktur aufgelöst.  
  
Karl Moritz Großmann verstarb am [[23. Januar]] [[1885]] in Leipzig.
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In eine Annonce im Allgemeinen Journal der Uhrmacherkunst vom März [[1885/de|1885]] heißt es:
 
 
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Am [[1. Mai]] [[1885]] wurde vom [[Zentralverband der Deutschen Uhrmacher]] die [[Großmann-Stiftung]] ins Leben gerufen.
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Am [[1. Mai]] [[1885/de|1885]] wurde vom [[Zentralverband der Deutschen Uhrmacher]] die [[Grossmann-Stiftung]] ins Leben gerufen.
  
 
== Weiterführende Informationen ==
 
== Weiterführende Informationen ==
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrwerke Großmann, Karl Moritz|Bildgalerie Uhrwerke Grossann, Karl Moritz]]
*[[:Kategorie:Bildgalerie Archiv Großmann, Karl Moritz|Bildgalerie Archiv Großmann, Karl Moritz]]
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Archiv Großmann, Karl Moritz|Bildgalerie Archiv Grossmann, Karl Moritz]]
 
*[[Grossmann Uhren GmbH|Grossmann Uhren GmbH, Glashütte]]
 
*[[Grossmann Uhren GmbH|Grossmann Uhren GmbH, Glashütte]]
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
*Abhandlung über die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr nebst einer Abhandlung über das Regulieren der Uhren; Autor: Karl Moritz Großmann (Reprint); ISBN 3766706497
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*Abhandlung über die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr nebst einer Abhandlung über das Regulieren der Uhren; Autor: Karl Moritz Grossmann (Reprint); ISBN 3766706497
*[[Der freie Ankergang für Uhren]] Preis- Schrift. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Großmann (Reprint); ISBN 3766705822
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*[[Der freie Ankergang für Uhren]] Preis- Schrift. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Grossmann (Reprint); ISBN 3766705822
*Der freie Ankergang für Uhren. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Großmann (Reprint); ISBN 3746315093
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*Der freie Ankergang für Uhren. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Grossmann (Reprint); ISBN 3746315093
 
*Das Regulieren der Uhren
 
*Das Regulieren der Uhren
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*[[Watchmakers & Clockmakers of the World]]; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X  
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*[[Watchmakers & Clockmakers of the World]]; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
*[http://www.glashuette-uhrenlexicon.de/index.php?cnt=order CD Faszination Glashütte]  
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*[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908 
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*[http://www.glashuette-uhrenlexicon.de/index.php?cnt=order CD Faszination Glashütte]
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*[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020
  
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== Quellen ==
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[[Kategorie:Biographie]]
 
[[Kategorie:Biographie G]]
 
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Aktuelle Version vom 26. April 2024, 11:28 Uhr

(siehe auch: Grossmann)

Gemälde von Karl Moritz Grossmann im Deutsches Uhrenmuseum Glashütte, Mahler F.E. Walter Dresden, Atelier Locke Mahler & Photograph, Gewandhaus-Str. 2 Dresden
Karl Moritz GrssmannFotograf F.E. Walter Dresden
Moritz Grossmann
Taschenuhr No. 2330
sigiert: M. Grossmann Dresden
Moritz Grossmann, Dresden, Werk- Nr. 4200, Gehäuse- Nr. 4200

Glashütter Uhrmacher

Biographie

Karl Moritz Grossmann wurde am 27. März 1826 als Sohn eines Briefsortierers in Dresden geboren. Er besuchte die Volksschule und wechselte später an eine Privatschule. Nach dem Abschluss dieser Ausbildung erhielt er ein zweijähriges Stipendium für den Besuch der Königlichen Polytechnischen Schule Dresden [1]. Mit 16 Jahren begann er 1842 eine Uhrmacherlehre bei Gottfried Friedrich Kumme senior [2]. Schon als Lehrling hat er als einer der ersten mit dem Handschwungrad gearbeitet, baute mehrere feinmechanische Instrumente, Messwerkzeuge, Tertienzähler und hielt Vorträge. Er entwarf den Glashütter Sekundenregulator, für dessen allgemeiner Einführung er fortan eintrat [3]. 1846 nahm er in Altona bei Hamburg eine Stellung bei Friedrich-August Jansen und Moritz Krille Jansen & Krille ? an. Er besuchte auch Josef Biergans in München.

1848 meldete er sich als Freiwilliger zum Deutschen Heer und kehrte nach der Beendigung der Erhebung Schleswig- Holsteins (Frieden von Malmö) und Auflösung seines Korps nach Glashütte zurück und arbeitete 7 Monate bei Lange [4]. 1849 brach der Maiaufstand in Dresden aus und Grossmann wurde wieder zum Heer eingezogen (1850). Nach seiner Entlassung arbeitete er in La Chaux-de-Fonds, wurde aber im gleichen Jahr wieder einberufen. Sein Militärdienst endete 1852.

Wenig später zieht es ihn in die Schweizer Uhrenmetropole La Chaux-de-Fonds, Danach arbeitete er ein Jahr in London und bereiste anschließend Frankreich, Spanien, Belgien und Schweden um sich als Uhrmacher weiterzubilden [5].

Erst 1845 kehrt er nach Dresden zurück, kurze Zeit später geht er in das 30 Kilometer entfernte Glashütte und gründet Grossmann seine Uhrenfabrik, die er bis zu seinem Tod leitete. Grossmanns Uhren unterscheiden sich im Grundaufbau nur unwesentlich von den Uhren anderer Glashütter Firmen. Typisch ist das 16-zähnige Ankerrad. Die meisten seiner Uhren sind auf der Werkplatte unter dem Zifferblatt gestempelt. Uhren mit Signatur auf der Dreiviertelplatine sind selten. Moritz Grossmann entwickelt den "Glashütter Drehstuhl" (eine kleine Drehbank für Uhrmacher), später konzentriert er sich auf den Ankergang der Uhren und die optimale Konstruktion der Chronometerwippe. Neben Taschenuhren wurden bei Grossman Sekundenpendel-Uhren, Wächter-Kontrolluhren, Meßwerkzeuge, Drehstühle, Werkzeuge und Gangmodelle mit verschiedenen Hemmungen (auch Minuten-Tourbillons mit Chronometerhemmung und Wippe) hergestellt. Die Vielzahl der Aufgaben, denen sich Grossmann widmet, ist natürlich nicht ohne hochqualifizierte Mitarbeiter zu bewältigen. Er schafft es, ein Spezialistenteam mit den Uhrmacher-Koryphäen Ludwig Strasser und Carl Maucksch an sein Atelier zu binden. Er hält Vorträge, schreibt für in- und ausländische Fachzeitschriften und übersetzt Fachbücher wie beispielsweise Claudius Sauniers mehrbändiges Standardwerk "Lehrbuch der Uhrmacherei". Grossmann war außerdem Redaktionsmitglied der niederländischen Uhrenfachzeitschrift „De Horlogemaker“.

Karl Moritz Grossmann übergab 1865 dem British Horological Institute in London eine Studie nebst Atlas unter dem Titel "Der freie Ankergang für Uhren". 1866 erhielt er für dieses Werk den ersten Preis seitens des Horological Instituts und begründete damit seinen Ruf als Fachschriftsteller [6]. 1869 überreichte er der Handelskammer in Genf als Beitrag zu einem Preisausschreiben eine Studie unter dem Titel "Ueber die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr".

Grossmann, der neben seiner praktischen Tätigkeit auch als Fachschriftsteller hohe Anerkennung erfuhr, erkannte die dringende Notwendigkeit, eine Bildungsstätte zur Ausbildung von jungen Uhrmachern zu gründen. Auf der Tagung der deutschen Uhrmacher, die auf Einladung des "Vereins Berliner Uhrmacher" vom 5. bis 7. September 1876 in Harzburg stattfand, wurde auf seine Anregung hin in Punkt vier der Tagesordnung die Frage formuliert: "Würde die Gründung einer Deutschen Uhrmacherschule bzw. Fortbildungsanstalt in Glashütte machbar sein?" Auf dem Verbandstag Deutscher Uhrmacher vom 9. September bis 11. September 1877 wurde die Gründung entgültig beschlossen. Daraufhin unternahm Grossmann mit Staatsunterstützung Reisen zu schweizer und französischen Schulen. Er war zum Beispiel auch in Cluses wo er die Ecole d'Horlogerie Cluses besuchte. Zur zeit war Achille Benoit director dieser Schule.

Unter Grossmanns Leitung bildete bildete sich am 12. Oktober 1877 in Glashütte ein Ortsausschuß zur Einrichtung und Vorbereitung der Schule. Am 1. Mai 1878 eröffnete Moritz Grossmann im Namen des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte. Ab 1883 war Grossmann auch Redakteur bei der niederländischen Fachzeitschrift Vakblad voor horlogemakers. Er platzierte auch eine Anzeige für die Schule, auf der in den folgenden Jahren auch Holländer für ihre Ausbildung zur Schule gingen.

Moritz Grossmann engagiert sich auch sozial sehr vielseitig, gründet die Freiwillige Turnerfeuerwehr, den Glashütter Militärverein und setzt sich für die Eisenbahnverbindung ins Müglitztal ein. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet er 1871 erneut. Aus dieser Ehe gehen drei Kinder hervor. Von 1866 bis 1878 war Grossmann Bürgermeister der Stadt Glashütte und später Abgeordneter des königlich-sächsischen Landtages.

Karl Moritz Grossmann verstarb am 23. Januar 1885 in Leipzig, nachdem er ebenda einen Vortrag über Die Einführung der Weltzeit gehalten hatte [7]. Nach Grossmanns plötzlichem Tod wird seine Glashütter Manufaktur aufgelöst.

In eine Annonce im Allgemeinen Journal der Uhrmacherkunst vom März 1885 heißt es:

Geschäfts-Verkauf.
Die Fabrik von Ankeruhren,
Chronometern, Sekundenzählern,
Messinstrumenten u. Gangmodellen
des verstorbenen
Moritz Grossmann
in Glashütte i/S.
soll ehebaldigst freihändig verkauft u.
kann das dazu eingerichtete Grundstück
mit übernommen werden. Für die vorhan-
denen Maschinen, Werkzeuge und Vorräthe
liegt eine sehr mässige gerichtliche Taxe
vor. Reflekt. werden gebeten ....

Am 1. Mai 1885 wurde vom Zentralverband der Deutschen Uhrmacher die Grossmann-Stiftung ins Leben gerufen.

Weiterführende Informationen

Werke

  • Abhandlung über die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr nebst einer Abhandlung über das Regulieren der Uhren; Autor: Karl Moritz Grossmann (Reprint); ISBN 3766706497
  • Der freie Ankergang für Uhren Preis- Schrift. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Grossmann (Reprint); ISBN 3766705822
  • Der freie Ankergang für Uhren. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Grossmann (Reprint); ISBN 3746315093
  • Das Regulieren der Uhren

Literatur

Quellen

  1. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  2. http://saebi.isgv.de/biografie/Moritz_Gro%C3%9Fmann_(1826-1885)
  3. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  4. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  5. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  6. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  7. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908