Zenith/de

Aus Watch-Wiki
Version vom 25. November 2011, 00:42 Uhr von Torsten (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „1865“ durch „1865“)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zenith

Firmenlogo
Uhrenfabrik Zenith
Le Locle um 1900

Schweizer Uhrenmanufaktur


Georges Favre-Jacot gründet 1865 in Le Locle die „Fabrique des Billodes“. Er fertigt zunächst Präzisionstaschenuhren, die mit seinem Namen signiert sind. Um 1900 erweitert er die Produktpalette. Er stellt Bordchronometer, Tischuhren, Präzisionspendeluhren und später auch Marinechronometer her. Ab 1903 nimmt die Firma Favre-Jacots mit Taschenuhren und Bordchronometern regelmäßig und sehr erfolgreich an den Wettbewerben des Observatoriums Neuenburg teil. 1903 erzielt er einen ersten Preis im Wettbewerb des Observatoriums von Neuenburg. Der Neffe von Favre-Jacot, James Favre, verkaufte die Uhren nach Nord- und Südamerika, Russland, Indien, China und Japan. 1908 folgt die Gründung einer Niederlassung in Moskau, 1909 in Paris, 1910 in Wien und 1914 in London.

Die Marke Zenith

Ateliers Zenith

Mit der Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft im Jahre 1911 entsteht die Marke Zenith. Im gleichen Jahr tritt Favre-Jacot zurück und übergibt die Leitung der Firma an James Favre. Durch James Favre kommt es zu einer Wiederbelebung der alten Traditionen, zu denen zweifellos die "neuchäteloises" gehören. Die neuen Pendeluhren werden mit 8-Tage-Läutwerk ausgestattet und verfügen auf Wunsch auch über eine Viertelstundenrepetition. Er gründet 1923 eine weitere Firma im französischen Besançon und 1926 eine weitere Niederlassung in New York.

Nach dem ersten Weltkrieg beginnt Zenith mit der Entwicklung und Herstellung von Armbanduhren, u.a. mit Wecker und Chronograph. Für die Chronographen verwendet Zenith Werke von Valjoux, Excelsior Park und ab 1960 von Martel, das Zenith aufgekauft hat. Im Mai des Jahres 1929 teilte das astronomische Observatorium in England der Öffentlichkeit mit, dass von 19.835 aus der ganzen Welt stammenden Uhren eine Zenith mit einer Tagesabweichung von 0,6 Sekunden einen neuen Rekord aufgestellt hat.

Das legendäre Werk 'El Primero'

Das legendäre automatische Chronographenwerk 'El Primero' von Zenith

1948 stellt Zenith das auf vielen Chronometerwettbewerben erfolgreiche Präzisionskaliber 135 vor.

1969 folgt der mit Movado entwickelte erste automatische Armbandchronograph „El Primero“. Mondia und Movado werden in das Unternehmen aufgenommen. Aus dieser Fusion entsteht die Holding-Gesellschaft "Mondia-Zenith-Movado".

Die Entwicklung des automatischen Chronographenwerks 'El Primero' (deutsch: der Erste) hatte bereits im Jahr 1967 begonnen. Nicht nur handelt es sich dabei um das erste automatischen Chronographenwerk der Welt, vor allem schwingt das Werk mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde. Der am 10. Januar 1969 präsentierte 'El Primero' schlägt die konkurrierende Entwicklung einer Arbeitsgemeinschaft von Breitling, Heuer-Leonidas, Hamilton/Büren und Dubois Dépraz aus dem Feld, die erst am 3. März 1969 ihr Produkt unter dem Namen Kaliber 11 "Chronomatic" vorstellt.

Im Gegensatz zum "Chronomatic" wird 'El Primero' auch heute noch mit großem Erfolg produziert und zählt unverändert zu den hochwertigsten und von Kennern überaus geschätzten Chronographenwerken.

Wechselhafte Geschichte in den 70ern und 80ern

1971 übernimmt die amerikanische Zenith Radio Corporation aus Chicago, Amerikas größter Konzern für die Herstellung elektronischer Komponenten, die Aktienmehrheit des Unternehmens. Dies wohl auch, um etwaige Probleme, die die Amerikaner aufgrund der Namensgleichheit befürchteten, auszuschließen. Zenith soll als Vertriebsbasis für in den USA gefertigte Quarzwerke dienen. Die zukunftshörigen Amerikaner verlieren bald das Interesse an den mechanischen Werken und ordnen 1978 an, die Produktion einzustellen und alle Uhrwerke, Fournituren und Maschinen zu vernichten. Dem Leiter des Chronographen-Ateliers, Charles Vermot, ist es zu verdanken, dass der 'El Primero' der Nachwelt erhalten blieb. Er widersetzt sich der Order und versteckt große Mengen an Werken, Werkzeugen, Maschinen sowie aller Konstruktions- und Fertigungszeichnungen auf dem Dachboden der Manufaktur. [1]

Ende 1978 wird die Marke an die Schweizer Unternehmensgruppe Dixi verkauft. Mit Unterstützung des Uhrenherstellers Ebel nimmt Zenith die Produktion des 'El Primero' wieder auf. Zuerst werden Werke von Ebel eingeschalt, ab 1984 gab es wieder komplett eigene Uhren von Zenith.

1990 präsentiert Zenith zum 125. Jubiläum der Firmengründung eine Kollektion, die aus vier Modellen besteht: drei mechanische Uhren mit Handaufzug und ein Chronographen. Alle Modelle verfügen über ein COSC-Chronometer-Zertifikat. Die Auflage für die mechanischen Modelle betrug 300 Exemplare, während die Chronographen in einer Auflage von 500 Exemplaren erscheinen. Die Nummeration war sowohl auf dem Zifferblatt als auch dem Gehäuseboden zusammen mit dem Zenith-Wappen zu sehen. Der Chronograph sind mit einem 13-linigen El Primero-Werk 400 ausgestattet, während die mechanischen Modelle über ein rundes 11-liniges Zenith-Kaliber mit 17 Steinen verfügen, das zudem eine kleine Sekunde besaß. Alle Modelle wurden mit Emailzifferblättern und verschiedenen Indikationen hergestellt.

1991 zeigte Zenith auf der Baseler Uhrenmesse zwei besonders wertvolle Kollektionen zum 700. Jahrestag der Confoederatio Helvetia. Beide Serien boten in limitierter und nummerierter Auflage Chronographen-Chronometer-Modelle an. Es handelte sich um die Kaliber 400 bzw. 410. Das Kaliber 410 bestand aus 354 Einzelteilen, wovon allein 277 untereinander nicht austauschbar waren. Auf dem Zifferblatt dieser Modelle war das komplette Kalendarium zu sehen, und am äußeren Rand der Mondphasenanzeige bei der 6 erschien die 12-Stunden-Einteilung für die Chronographie. Das Zifferblatt des Kalibers 400 zeigte dagegen nur das Datum an. Beide Gehäuseböden wiesen eine Serien-Nummerierung auf, die sich für das Kaliber 410 auf 250 und für das Kaliber 400 auf 900 Exemplare belief. Der Boden trug zudem eine Inschrift zum 700. Jubiläum sowie eine Karte der Schweiz mit Schweizer Wappen.

Neuausrichtung in der LVMH

Zenith Chronomaster T Open

Nachdem Zenith zusammen mit TAG Heuer Teil des Luxusgüterkonzerns LVMH geworden war, wurde die Marke als Luxusuhrenmarke der Oberklasse positioniert. Eine besondere Rolle innerhalb der Gruppe kommt Zenith dabei als Werkelieferant mit eigenen Manufaktur-Werken zu. Seit Januar 2002 ist Thierry Nataf, der zugleich auch als Art Director für die Gestaltung neuer Modelle verantwortlich zeichnet, Präsident der Schweizer Uhrenmanufaktur.

Zur geänderten Ausrichtung unter der neuen Führung gehört auch, daß die Qualitäten des legendären 'El Primero' nicht mehr im Verborgenen schlummern müssen. Außerdem treten die Uhren grundsätzlich forscher und spektakulärer in Erscheinung. Das zeigt sich zum Beispiel an den Nachfolgemodellen des Chronomaster, nämlich der "Open"-Reihe. Mit dem neuen Zifferblattdesign, das einen Blick von vorne auf das Werk freigibt, kann der Uhrenfreund nun die mechanischen Finessen der Uhr näher miterleben. Kennzeichnend für diese Reihe ist auch die ungewöhnlich, nämlich waagerecht unter Mitte angeordnete Anzeige der Gangreserve, die die Uhren "lächeln läßt".

Weiterführende Informationen

Literatur

Anschrift

Zenith International SA
Billodes 34-36
CH-2400 Le Locle

Weblinks

Quellen