UFAG: Unterschied zwischen den Versionen

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'''UFAG'''
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Uhrenfabrik AG Glashütte
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[[Bild:UFAG.jpg|thumb|200px|'''''UFAG''''' (Uhren-Fabrik-Akt.-Ges.) <br>Schwesterunternehmen und Uhrenhersteller für die [[UROFA]] Glashütte Sa.]]
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[[Datei:UFAG DUZ 16.30 k.jpg|thumb|200px|'''''UFAG''''' <br>Werbung in der Deutschen Uhrmacherzeitung 16/1930]]
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[[Datei:TU UFAG mit Judith 19 f.jpg|thumb|200px|'''''UFAG''''' <br>Frühe Taschenuhr, auf dem [[Zifferblatt]] signiert mit '''''Uhrenfabrik AG Glashütte i. Sa.''''']]
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[[Datei:Ufag HAU mit Urofa 59(B).jpg|thumb|200px|'''''UFAG''''' <br>[[Fliegerchronograph]] mit dem [[Uhrwerk]] [[Kaliber]] [[Urofa 59]].]]
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[[Datei:Urofa 59(B) Werkansicht.jpg|thumb|200px|Das [[Kaliber]] [[Urofa 59]] in der körnig vergoldeten Version.]]
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[[Datei:TuU.JPG|thumb|200px|Die veredelten Werksvarianten der [[UROFA]] bildeten die Spitzenerzeugnisse und trugen von Anfang an den Markennamen [[Tutima - Glashütter Qualitätsmarke der UFAG |Tutima-Glashütte]]. Tutima Uhrwerke wurden nur für die '''UFAG''' produziert. Nur aus etwa 8% der Rohwerkeproduktion der [[UROFA]] wurden bei der UFAG Armbanduhren in verschiedenen Qualitätsstufen hergestellt.]]
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[[Bild:Urofa Glashuette Garantieschein .jpg|thumb|200px|Garantieschein der UFAG]]
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[[Bild:Ufag Glashuette Garantieschein2.jpg|thumb|200px|Garantieschein UFAG]]
  
Glashütter Uhrenfabrik AG
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== Die Vorgeschichte ==
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Am [[16. Juni]] [[1925/de|1925]] veröffentlichte das Amtsgericht Lauenstein:
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''„Über das Vermögen der Glashütter Feinmechanische Werkstätten e.G.m.b.H., Glashütte wird heute am 16. Juni 1925 das Konkursverfahren eröffnet."''
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Am nächsten Tag ging es weiter:
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''„Über das Vermögen der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H|Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte]], Uhrgläserwerke Deutscher Uhrmacher e.G.m.b.H. wird heute am 17. Juni 1925 das Konkursverfahren eröffnet."''
  
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In stark eingeschränktem Maße wurde noch einige Wochen weiter gearbeitet, bis dann am [[31. Oktober]] [[1925/de|1925]] die endgültige Stilllegung erfolgte. Das war der Endpunkt einer von Anfang an verfehlten und von Missmanagement geprägten Firmen- und Produktpolitik, für die Generaldirektor Muschan einen wesentlichen Teil der Verantwortung trug. Die Folge war, dass viele Anteilseigner, aber auch hoch qualifizierte Beschäftigte, in existenzielle Not kamen und die Giro-Zentralle Sachsen, die Hauptgläubigerbank, auf einem Berg von Schulden saß. Sicherlich inspiriert durch den wirtschaftlichen Erfolg der Schweizer Uhrenproduzenten, die nach 1918 konsequent die Entwicklung der Serienproduktion von [[Rohwerk]]en und [[Armbanduhr]]en vorantrieben, reifte der Entschluss heran, mit dem Aufbau einer modernen Fertigungsstätte in [[Glashütte]] an dieser Entwicklung teilzuhaben, auch um die bestehenden Verluste zu kompensieren.
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== Gründung und Beginn der Schwesterunternehmen UFAG und UROFA ==
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''Am [[7. Dezember]] [[1926/de|1926]] gründete die Giro-Zentrale Sachsen die Betriebe [[UROFA|„Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG" (UROFA)]], Sitz Leipzig und „Glashütter Uhrenfabrik AG in Glashütte". Aufgrund eines Einspruches der [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|Firma Lange & Söhne]] gegen die Wahl des Firmennamens erfolgte eine Umbenennung in „Uhrenfabrik Glashütte AG" ('''UFAG'''). Aus ähnlichen Erwägungen heraus hatte die [[UROFA]] anfangs, zumindest pro forma, ihren Sitz in Leipzig, obwohl Betrieb und Geschäftsführung von Anfang an in Glashütte ansässig waren. Sämtliche Aktien der [[UROFA]] und der '''UFAG''' waren im Besitz der [[Girozentrale Sachsen|Giro-Zentrale Sachsen]], die auch die weitere Finanzierung sicherstellte.''
  
Die UFAG wurde Ende [[1926]], Anfang [[1927]] aus der Konkursmasse der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] gleichzeitig mit dem Schwesterunternehmen [[UROFA]] unter Federführung der Girozentrale Sachsen und unter Aufsicht von [[Dr. jur. Ernst Kurtz]] in Glashütte gegründet.
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Als Geschäftsführer für beide Firmen wird der Giro-Zentrale Sachsen vom Zentralverband der Deutschen Uhrmacher ihr schon am Konkursverfahren der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H|Deutschen Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H (DPUG)]] beteiligter 2. Syndikus, [[Kurtz, Ernst Dr. jur. (geb. 08.02.1899)|Dr. jur. Ernst Kurtz]], vorgeschlagen. Als Jurist war er dann auch maßgeblich für die Erarbeitung der beiden Gesellschafterverträge verantwortlich. Zielsetzung von [[Kurtz, Ernst Dr. jur. (geb. 08.02.1899)|Dr. Kurtz]] war es, mit den beiden neuen Betrieben den Schweizer Uhrenproduzenten von Deutschland aus eine leistungs- und konkurrenzfähige Serienproduktion von Armbanduhren entgegenzustellen und somit das Schweizer Monopol zu brechen.  
  
Es sollten Armbanduhren mit [[Rohwerke]]n der [[UROFA]] gefertigt und vertrieben werden. Auf Grund der Anfangsschwierigkeiten kamen die ersten Uhren jedoch erst [[1930]] auf den Markt. Es entstand die Qualitäts- Marke [[Tutima]].
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[[1927/de|1927]] ließ [[Kurtz, Ernst Dr. jur. (geb. 08.02.1899)|Kurtz]] die Marken
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*'''Unus''' für die [[Uhrenfabrik Hohenstein-Ernstthal]]
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*'''Tutima''' für die Uhren-Großhandelsgesellschaft mbH Leipzig (Nachfolgevertriebsgesellschaft der [[Vereinigte Werke Deutscher Uhrmacher GmbH]])
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*'''G im schwarzen Dreieck mit "Präzisionuhr Glashütte"''' von der [[UFAG|Uhrenfabrik AG Leipzig]]
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registrieren.
  
[[Löwe, Paul|Paul Löwe]] übernahm [[1927]] die Technische Leitung. Er war zuständig für den Aufbau der Armbanduhrenfertigung und die Zulieferungen des Vormaterials von der [[UROFA]]. Seine Arbeit hatte großen Einfluss auf die hohe Qualität der Zulieferungen von der [[UROFA]]. Teilweise waren auch Fertigungsumstellungen notwendig, um seinen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.
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Vorerst musste aber ein Teil der erforderlichen Maschinen für den Neuanfang erworben werden. Dies geschah durch den Zukauf der Konkurs gegangenen Schweizer [[Uhrenfabrik Emile Judith]], Biel.
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[[Löwe, Paul|Paul Löwe]] übernahm [[1927/de|1927]] die technische Leitung der '''UFAG'''. Er war zuständig für den Aufbau der Armbanduhrenfertigung und die Zulieferungen des Vormaterials von der [[UROFA]]. Seine Arbeit hatte großen Einfluss auf die hohe Qualität der Zulieferungen von der [[UROFA]]. Teilweise waren auch Fertigungsumstellungen notwendig, um seinen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.
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Da mit dem Maschinenpark der ehemaligen [[Emile Judith (Uhrenfabrik)|Firma Judith]], mit dem bisher nur [[Taschenuhr]]en produziert worden waren, auch eine nicht näher bekannte Zahl von [[Rohwerk]]en und Teilen gekauft wurde, begann man erst mal mit der Herstellung von Taschenuhren des [[Urofa 19|Kaliber 19]]. Während dieser Produktion wurden die für eine Serienproduktion von Armbanduhren erforderlichen Werkzeuge und Maschinen entworfen und gebaut. Parallel dazu wurde das erste Damenarmbanduhrkaliber der Urofa, das [[Urofa 51|Kaliber 51]], aus Kostengründen noch mit [[Hemmung|Zylinderhemmung]] entwickelt und [[1929/de|1929]] auf den Markt gebracht.
  
Nach dem Zusammenbruch [[1945]] wurden die Produktionsanlagen der [[UROFA]] und der UFAG von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert und als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den [[1. Moskauer Uhrenfabrik|Kirow- Werken]] aufgebaut. [[Dr. jur. Ernst Kurtz]] gelang es, Restbestände der Werke des [[Kaliber]]s [[Urofa 59|59]] zu sichern. In Memmelsdorf wurden diese Werke remontiert und an die US- Armee geliefert.
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== Die Serienproduktion ziviler Armbanduhren 1929 bis 1941 ==
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Mit dem Damen-Armbanduhrenwerk [[Urofa 52|Kaliber 52]] der [[UROFA]] beginnt im Herbst [[1929/de|1929]] bei der '''UFAG''' die Serienfertigung von [[Armbanduhr]]en.
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Bis [[1941/de|1941]] werden von der '''UFAG''' weitere Uhrenmodelle mit Werksinnovationen der [[UROFA]] erfolgreich in den Markt eingeführt. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Damenwerke [[Urofa 521|521]], [[Urofa 522|522]], [[Urofa 54|54]], [[Urofa 542|542]] und um die Herrenkaliber [[Urofa 55|55]], [[Urofa 551|551]], [[Urofa 58|58]], [[Urofa 581|581]] sowie um den Fliegerchronographen für die Deutsche Wehrmacht, dem [[Urofa 59|Kaliber 59]].
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'''Nur aus etwa 8% der Rohwerkeproduktion der [[UROFA]] wurden bei der UFAG Armbanduhren in verschiedenen Qualitätsstufen hergestellt.'''
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Die veredelten Werksvarianten der [[UROFA]] bildeten die Spitzenerzeugnisse und trugen von Anfang an den Markennamen [[Tutima - Glashütter Qualitätsmarke der UFAG |Tutima-Glashütte]]. Tutima Uhrwerke wurden nur für die '''UFAG''' produziert.
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== Die Jahre 1939 bis 1945 ==
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Mit der [[1938/de|1938]] erfolgten Einstufung als „Betrieb zur Wehrfertigung“ war den Betrieben [[UROFA]] und '''UFAG''' und der Betriebsleitung unter [[Kurtz, Ernst Dr. jur. (geb. 08.02.1899) |Dr. Kurtz]] eine freie unternehmerische Tätigkeit nicht mehr möglich. [[1939/de|1939]] verpflichtete ihn ein Auftrag des Rüstungsministeriums zur Entwicklung eines [[Fliegerchronograph]]en, dem späterem [[Urofa 59|Kaliber 59]]. Diese Produktion band zu großen Teilen die Kapazitäten der beiden Werke bis 1945. Das 1938 von der Betriebsleitung geplante Vorhaben aus dem [[Urofa 55|Kaliber 55]] heraus eine der „Glashütter Tradition“ entsprechende Qualitätsarmbanduhr mit [[Breguetspirale]] und Zentralsekunde zu entwickeln, konnte mit Kriegsbeginn nicht mehr realisiert werden. Ende 1940 musste die Produktion von [[Armbanduhr]]en vollständig zu Gunsten des Fliegerchronographen, von dem dann monatlich immerhin 1200 Stück produziert wurden, eingestellt werden. 1943 wurde noch einmal, diesmal in Kooperation mit den Betrieben [[Junghans|Gebr. Junghans Schramberg]] und der [[Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH (P.U.W.)]], die Entwicklung einer neuen Armbanduhr in Angriff genommen. Sie sollte einen Durchmesser von 28 mm haben und mit [[Aufzug|Kupplungsaufzug]], [[Hemmung|Palettenankerhemmung]] sowie mit 15 bzw. 16 [[Steine]]n ausgestattet sein. Die besten Erfahrungen der beteiligten Betriebe flossen in die Entwicklung des Produktes ein und so wurde sie mit dem Bau von Musterexemplaren 1944 erfolgreich zum Abschluss gebracht. Eine Einführung in die Produktion war kriegsbedingt nicht mehr möglich. Im Verlauf des Krieges erhielten die Betriebe im zunehmenden Maße auch Aufträge zur Produktion von Zeitzündern. Gegen Kriegsende wurden diese Produktionszweige zu ihrem Schutz vor Bombenangriffen weitestgehend in kleinere Dörfer, unter anderem auch nach Memmelsdorf (Unterfranken), ausgelagert.
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==Die Nachkriegsjahre 1945 bis 1951==
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Nach Kriegsende wurden im Juli/August 1945 die Produktionsanlagen der UROFA und der UFAG von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert, mit den noch vorhandenen Uhrenteilen als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den Kirow-Werken (Poljot - Erste Moskauer Uhrenfabrik) aufgebaut. Zurück blieben die leeren, teilweise beschädigten Werkgebäude.
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Nach der Demontage 1945 der UROFA und der UFAG waren [[Löwe, Paul|Paul Löwe]] und [[Klemmer, Helmut|Helmut Klemmer]] maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Im Januar 1946 wurde ein Antrag auf Wiederaufnahme der Produktion gestellt. Im Dezember 1946 schrieb die SMAD an den sächsischen Wirtschaftsminister: "Geben Sie Anweisung den Firmen Uhrenrohwerkefabrik (Urofa) und der Uhrenfabrik in Glashütte die Produktion von Armbanduhren aufzunehmen. Die Industrie- Abteilung der SMA f. d. BLS hat gegen die Vereinigung beider Betriebe unter der Firma Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" nichts einzuwenden." Ausführlichere Informationen dazu im Artikel zur Produktionsgemeinschaft Precis. In der Folge nahm die UROFA die Produktion von Uhrwerken und die UFAG die Produktion von Uhren wieder auf. Die "Precis" war als einheitlicher Ansprechpartner gedacht, erlangte aber kaum praktische Bedeutung.
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Die erste Serie von 300 Stück (Kaliber 61) wurde bereits 1946 teilweise noch mit der Signatur "Urofa 61 Wiederaufbau 1. Serie" auf der Werkplatine gefertigt. Dem folgten 1947 die Weiterentwicklungen Kalber 611 und 1947/1948 das Kaliber 612. Die letzte Weiterentwicklung stellte das von 1948 bis 1951 produzierte Kaliber 613 dar.
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Zum 1.Januar 1951 wurden UROFA und UFAG verstaatlicht und in VEB UROFA und VEB UFAG umgewandelt. Im Juli 1951 wurde der VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) gegründet in denen dann UROFA, UFAG und die anderen wesentlichen Glashütter Betriebe der Uhrenindustrie aufgingen.
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== Weiterführende Informationen ==
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=== Uhrenmodelle ===
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrenmodelle UFAG|Bildgalerie Uhrenmodelle UFAG]]
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*[[:Kategorie:Uhrenmodelle UFAG|Uhrenmodelle UFAG]]
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=== Uhrwerke ===
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrwerke UFAG|Bildgalerie Uhrwerke UFAG]] (Uhrwerke von UFAG-Uhrenmodellen - auch anderer Hersteller)
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*[[:Kategorie:Uhrwerke UFAG|Uhrwerke UFAG]] (Uhrwerke von UFAG-Uhrenmodellen - auch anderer Hersteller)
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=== Archiv ===
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Archiv UFAG|Bildgalerie Archiv UFAG]]
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*[[:Kategorie:Archiv UFAG|Archiv UFAG]]
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== Literatur/Quellenverzeichnis ==
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* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br>
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:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br>
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:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0
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*Autor: [[Helmut Klemmer]]:Vom Reitstock zur automatischen Straße; Fachzeitschrift Uhren und Schmuck 11/1970
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*Fachzeitschrift "Uhren und Schmuck" Ausgabe 2-1980 S.58; Autor: Ing. Helmut Klemmer, Edit Klemmer
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*Kurt Herkner „[[Glashütter Armbanduhren Band II|Glashütter Armbanduhren Band 2]]
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*[http://www.glashuette-uhrenlexicon.de/index.php?cnt=order CD Faszination Glashütte]
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*[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020
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*Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Postfach 100444
  
Nach der Demontage [[1945]] der [[UROFA]] und der UFAG war [[Löwe, Paul|Paul Löwe]] maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Die erste Serie ([[Kaliber]] [[Urofa 61|61]]) nach dem II. Weltkrieg wurde auf der Werkplatine mit "Urofa 61 Wiederaufbau 1.Serie" signiert.
 
  
[[1951]] übernahmen die [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)]] diese Firma.
 
  
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 +
[[Kategorie:Hersteller U]]
 +
[[Kategorie:Hersteller Deutschland]]
  
== Literatur ==
+
[[Kategorie:Archiv Precis]]
 
 
* Schmid, Hans Heinrich: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten. Villingen-Schwenningen: [http://www.uhrenindustriemuseum.de/foerderk/wortmarken/a.html Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.], 2005,ISBN 3-927987-91-3
 

Aktuelle Version vom 6. November 2024, 17:15 Uhr

Uhrenfabrik AG Glashütte

UFAG (Uhren-Fabrik-Akt.-Ges.)
Schwesterunternehmen und Uhrenhersteller für die UROFA Glashütte Sa.
UFAG
Werbung in der Deutschen Uhrmacherzeitung 16/1930
UFAG
Frühe Taschenuhr, auf dem Zifferblatt signiert mit Uhrenfabrik AG Glashütte i. Sa.
Das Kaliber Urofa 59 in der körnig vergoldeten Version.
Die veredelten Werksvarianten der UROFA bildeten die Spitzenerzeugnisse und trugen von Anfang an den Markennamen Tutima-Glashütte. Tutima Uhrwerke wurden nur für die UFAG produziert. Nur aus etwa 8% der Rohwerkeproduktion der UROFA wurden bei der UFAG Armbanduhren in verschiedenen Qualitätsstufen hergestellt.
Garantieschein der UFAG
Garantieschein UFAG

Die Vorgeschichte

Am 16. Juni 1925 veröffentlichte das Amtsgericht Lauenstein:

„Über das Vermögen der Glashütter Feinmechanische Werkstätten e.G.m.b.H., Glashütte wird heute am 16. Juni 1925 das Konkursverfahren eröffnet." 

Am nächsten Tag ging es weiter:

„Über das Vermögen der Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte, Uhrgläserwerke Deutscher Uhrmacher e.G.m.b.H. wird heute am 17. Juni 1925 das Konkursverfahren eröffnet."

In stark eingeschränktem Maße wurde noch einige Wochen weiter gearbeitet, bis dann am 31. Oktober 1925 die endgültige Stilllegung erfolgte. Das war der Endpunkt einer von Anfang an verfehlten und von Missmanagement geprägten Firmen- und Produktpolitik, für die Generaldirektor Muschan einen wesentlichen Teil der Verantwortung trug. Die Folge war, dass viele Anteilseigner, aber auch hoch qualifizierte Beschäftigte, in existenzielle Not kamen und die Giro-Zentralle Sachsen, die Hauptgläubigerbank, auf einem Berg von Schulden saß. Sicherlich inspiriert durch den wirtschaftlichen Erfolg der Schweizer Uhrenproduzenten, die nach 1918 konsequent die Entwicklung der Serienproduktion von Rohwerken und Armbanduhren vorantrieben, reifte der Entschluss heran, mit dem Aufbau einer modernen Fertigungsstätte in Glashütte an dieser Entwicklung teilzuhaben, auch um die bestehenden Verluste zu kompensieren.

Gründung und Beginn der Schwesterunternehmen UFAG und UROFA

Am 7. Dezember 1926 gründete die Giro-Zentrale Sachsen die Betriebe „Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG" (UROFA), Sitz Leipzig und „Glashütter Uhrenfabrik AG in Glashütte". Aufgrund eines Einspruches der Firma Lange & Söhne gegen die Wahl des Firmennamens erfolgte eine Umbenennung in „Uhrenfabrik Glashütte AG" (UFAG). Aus ähnlichen Erwägungen heraus hatte die UROFA anfangs, zumindest pro forma, ihren Sitz in Leipzig, obwohl Betrieb und Geschäftsführung von Anfang an in Glashütte ansässig waren. Sämtliche Aktien der UROFA und der UFAG waren im Besitz der Giro-Zentrale Sachsen, die auch die weitere Finanzierung sicherstellte. 

Als Geschäftsführer für beide Firmen wird der Giro-Zentrale Sachsen vom Zentralverband der Deutschen Uhrmacher ihr schon am Konkursverfahren der Deutschen Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H (DPUG) beteiligter 2. Syndikus, Dr. jur. Ernst Kurtz, vorgeschlagen. Als Jurist war er dann auch maßgeblich für die Erarbeitung der beiden Gesellschafterverträge verantwortlich. Zielsetzung von Dr. Kurtz war es, mit den beiden neuen Betrieben den Schweizer Uhrenproduzenten von Deutschland aus eine leistungs- und konkurrenzfähige Serienproduktion von Armbanduhren entgegenzustellen und somit das Schweizer Monopol zu brechen.

1927 ließ Kurtz die Marken

registrieren.

Vorerst musste aber ein Teil der erforderlichen Maschinen für den Neuanfang erworben werden. Dies geschah durch den Zukauf der Konkurs gegangenen Schweizer Uhrenfabrik Emile Judith, Biel. Paul Löwe übernahm 1927 die technische Leitung der UFAG. Er war zuständig für den Aufbau der Armbanduhrenfertigung und die Zulieferungen des Vormaterials von der UROFA. Seine Arbeit hatte großen Einfluss auf die hohe Qualität der Zulieferungen von der UROFA. Teilweise waren auch Fertigungsumstellungen notwendig, um seinen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Da mit dem Maschinenpark der ehemaligen Firma Judith, mit dem bisher nur Taschenuhren produziert worden waren, auch eine nicht näher bekannte Zahl von Rohwerken und Teilen gekauft wurde, begann man erst mal mit der Herstellung von Taschenuhren des Kaliber 19. Während dieser Produktion wurden die für eine Serienproduktion von Armbanduhren erforderlichen Werkzeuge und Maschinen entworfen und gebaut. Parallel dazu wurde das erste Damenarmbanduhrkaliber der Urofa, das Kaliber 51, aus Kostengründen noch mit Zylinderhemmung entwickelt und 1929 auf den Markt gebracht.

Die Serienproduktion ziviler Armbanduhren 1929 bis 1941

Mit dem Damen-Armbanduhrenwerk Kaliber 52 der UROFA beginnt im Herbst 1929 bei der UFAG die Serienfertigung von Armbanduhren.

Bis 1941 werden von der UFAG weitere Uhrenmodelle mit Werksinnovationen der UROFA erfolgreich in den Markt eingeführt. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Damenwerke 521, 522, 54, 542 und um die Herrenkaliber 55, 551, 58, 581 sowie um den Fliegerchronographen für die Deutsche Wehrmacht, dem Kaliber 59.

Nur aus etwa 8% der Rohwerkeproduktion der UROFA wurden bei der UFAG Armbanduhren in verschiedenen Qualitätsstufen hergestellt.

Die veredelten Werksvarianten der UROFA bildeten die Spitzenerzeugnisse und trugen von Anfang an den Markennamen Tutima-Glashütte. Tutima Uhrwerke wurden nur für die UFAG produziert.

Die Jahre 1939 bis 1945

Mit der 1938 erfolgten Einstufung als „Betrieb zur Wehrfertigung“ war den Betrieben UROFA und UFAG und der Betriebsleitung unter Dr. Kurtz eine freie unternehmerische Tätigkeit nicht mehr möglich. 1939 verpflichtete ihn ein Auftrag des Rüstungsministeriums zur Entwicklung eines Fliegerchronographen, dem späterem Kaliber 59. Diese Produktion band zu großen Teilen die Kapazitäten der beiden Werke bis 1945. Das 1938 von der Betriebsleitung geplante Vorhaben aus dem Kaliber 55 heraus eine der „Glashütter Tradition“ entsprechende Qualitätsarmbanduhr mit Breguetspirale und Zentralsekunde zu entwickeln, konnte mit Kriegsbeginn nicht mehr realisiert werden. Ende 1940 musste die Produktion von Armbanduhren vollständig zu Gunsten des Fliegerchronographen, von dem dann monatlich immerhin 1200 Stück produziert wurden, eingestellt werden. 1943 wurde noch einmal, diesmal in Kooperation mit den Betrieben Gebr. Junghans Schramberg und der Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH (P.U.W.), die Entwicklung einer neuen Armbanduhr in Angriff genommen. Sie sollte einen Durchmesser von 28 mm haben und mit Kupplungsaufzug, Palettenankerhemmung sowie mit 15 bzw. 16 Steinen ausgestattet sein. Die besten Erfahrungen der beteiligten Betriebe flossen in die Entwicklung des Produktes ein und so wurde sie mit dem Bau von Musterexemplaren 1944 erfolgreich zum Abschluss gebracht. Eine Einführung in die Produktion war kriegsbedingt nicht mehr möglich. Im Verlauf des Krieges erhielten die Betriebe im zunehmenden Maße auch Aufträge zur Produktion von Zeitzündern. Gegen Kriegsende wurden diese Produktionszweige zu ihrem Schutz vor Bombenangriffen weitestgehend in kleinere Dörfer, unter anderem auch nach Memmelsdorf (Unterfranken), ausgelagert.

Die Nachkriegsjahre 1945 bis 1951

Nach Kriegsende wurden im Juli/August 1945 die Produktionsanlagen der UROFA und der UFAG von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert, mit den noch vorhandenen Uhrenteilen als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den Kirow-Werken (Poljot - Erste Moskauer Uhrenfabrik) aufgebaut. Zurück blieben die leeren, teilweise beschädigten Werkgebäude.

Nach der Demontage 1945 der UROFA und der UFAG waren Paul Löwe und Helmut Klemmer maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Im Januar 1946 wurde ein Antrag auf Wiederaufnahme der Produktion gestellt. Im Dezember 1946 schrieb die SMAD an den sächsischen Wirtschaftsminister: "Geben Sie Anweisung den Firmen Uhrenrohwerkefabrik (Urofa) und der Uhrenfabrik in Glashütte die Produktion von Armbanduhren aufzunehmen. Die Industrie- Abteilung der SMA f. d. BLS hat gegen die Vereinigung beider Betriebe unter der Firma Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" nichts einzuwenden." Ausführlichere Informationen dazu im Artikel zur Produktionsgemeinschaft Precis. In der Folge nahm die UROFA die Produktion von Uhrwerken und die UFAG die Produktion von Uhren wieder auf. Die "Precis" war als einheitlicher Ansprechpartner gedacht, erlangte aber kaum praktische Bedeutung.


Die erste Serie von 300 Stück (Kaliber 61) wurde bereits 1946 teilweise noch mit der Signatur "Urofa 61 Wiederaufbau 1. Serie" auf der Werkplatine gefertigt. Dem folgten 1947 die Weiterentwicklungen Kalber 611 und 1947/1948 das Kaliber 612. Die letzte Weiterentwicklung stellte das von 1948 bis 1951 produzierte Kaliber 613 dar.

Zum 1.Januar 1951 wurden UROFA und UFAG verstaatlicht und in VEB UROFA und VEB UFAG umgewandelt. Im Juli 1951 wurde der VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) gegründet in denen dann UROFA, UFAG und die anderen wesentlichen Glashütter Betriebe der Uhrenindustrie aufgingen.

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Literatur/Quellenverzeichnis

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0