Stoßsicherung: Unterschied zwischen den Versionen
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*Konstruktionselemente der Feinmechanik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446223363 | *Konstruktionselemente der Feinmechanik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446223363 | ||
*Gerätekonstruktion in Feinwerktechnik und Elektronik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446196080 | *Gerätekonstruktion in Feinwerktechnik und Elektronik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446196080 |
Aktuelle Version vom 10. September 2021, 19:32 Uhr
Stoßsicherung
So bezeichnet man die federnde Lagerung des Loch- und Decksteins, in denen der Unruhwellenzapfen dreht. Zur Verringerung der Lagerreibung ist dieser Zapfen speziell geformt und daher bei Erschütterungen besonders bruchgefährdet. Die federnd gelagerten Steine sollen Stöße abfangen.
Definition
Als Stoßsicher gilt eine Uhr wenn sie einen Fall von 1m Höhe auf Eichenholzboden ohne:
– Beschädigung
– Gestörtes Gangbild
– gößere Gangabweichung als 60sec/Tag übersteht.
Die Prüfung wird mit einem Pendelschlag-Gerät durchgeführt!
Als Stoßsicherung wird auch oft das kombinierte Steinlager bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch letztendlich nur um eine verbesserte (verkleinerte) Art der Befestigung von Decksteinen mittels einer Formfeder.
Geschichte
Die Stoßsicherung wurde 1790 von Abraham-Louis Breguet erfunden, der sie „Parachute“ (Fallschirm) nannte. Sie sollte die Schwingungen von seinem Selbstaufzugmechanismus „Perpetuelle“ mindern. In der ersten Ausführung waren die Enden der Unruhwelle mit Spitzen versehen und liefen in einem federnd gelagerten, angebohrten Rubin. Um seitliche Stöße besser abfedern zu können, entwickelte Breguet seine Stoßsicherung weiter. Jetzt verwendete er Loch- und Decksteine, die am Ende einer seitlichen halbkreisförmigen Feder angebracht waren. Da sich der Selbstaufzug bei Taschenuhren nicht durchsetzte, geriet auch die Stoßsicherung in Vergessenheit.
In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde mit der raschen Verbreitung der Armbanduhr eine Vorrichtung zum Schutz der Unruhwellen-Zapfen notwendig. 1928 wurde der Incabloc erfunden und ab 1931 von der Firma Echappements Universal S. A. (später Le Porte Echappement Universel La Chaux–de-Fonds S.A. Portescap) in La Chaux-de-Fonds produziert. Heute wird die Incabloc-Stoßsicherung von Incabloc S.A. produziert, eine andere Stoßsicherung dieser Firma ist die Novodiac. Die Grenchener Firma ETA ist einer der größte Abnehmer.
Das Monopol von Portescap wurde 1944 durch Kif-Parechock S.A. in Le Sentier (Vallée de Joux) gebrochen. KIF-Stoßsicherungen werden u.a. von Rolex, Audemars Piguet, Breguet, Frederic Piguet, Daniel Roth und Jaeger-LeCoultre eingesetzt.
Weiterführende Informationen
- Bemus
- Bulova-Shock
- Cimier Lapanouse
- DDR Stoßsicherung
- Dip (Bild vorhanden)
- Excelsior (Bild vorhanden)
- General. Neutro Shock
- Hercules
- Inbterco
- Incastar
- Intex
- KIF Duobil
- KIF Duofix
- KIF Minifix
- Resochoc
- UdSSR Stoßsicherung (Bilder 1-6 vorhanden)
- Ultrabloc
Literatur
- Das große Uhrenlexikon; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3898804305
- Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020
- Konstruktionselemente der Feinmechanik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446223363
- Gerätekonstruktion in Feinwerktechnik und Elektronik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446196080
- Breguet: Meisterwerke klassischer Uhrmacherkunst; Autor: Patrizzi, Sabrier, Bull; ISBN 3-7667-1016-8