Stoßsicherung: Unterschied zwischen den Versionen

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So bezeichnet man die federnde Lagerung des [[Steine|Loch- und Decksteins]], in denen der [[Unruh]]wellenzapfen dreht. Zur Verringerung der Lagerreibung ist dieser [[Zapfen]] speziell geformt und daher bei Erschütterungen besonders bruchgefährdet. Die federnd gelagerten Steine sollen Stöße abfangen.  
 
So bezeichnet man die federnde Lagerung des [[Steine|Loch- und Decksteins]], in denen der [[Unruh]]wellenzapfen dreht. Zur Verringerung der Lagerreibung ist dieser [[Zapfen]] speziell geformt und daher bei Erschütterungen besonders bruchgefährdet. Die federnd gelagerten Steine sollen Stöße abfangen.  
  
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Die Stoßsicherung wurde [[1790/de|1790]] von [[Breguet, Abraham-Louis|Abraham-Louis Breguet]] erfunden, der sie „Parachute“ (Fallschirm) nannte. Sie sollte die Schwingungen von seinen Selbstaufzugmechanismus „Perpetuelle“ durch die Stoßsicherung mindern. In der ersten Ausführung waren die Enden der Unruhwelle mit Spitzen versehen und liefen in einem federnd gelagerten, angebohrten Rubin. Um seitliche Stöße besser abfedern zu können entwickelte Breguet seine Stoßsicherung weiter. Jetzt verwendete er Loch- und Deckstein, die am Ende einer seitlichen halbkreisförmigen Feder angebracht sind. Da sich der Selbstaufzug bei [[Taschenuhr]]en nicht durchsetzte, geriet auch die Stoßsicherung in Vergessenheit.
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Die Stoßsicherung wurde [[1790/de|1790]] von [[Breguet, Abraham-Louis|Abraham-Louis Breguet]] erfunden, der sie „Parachute“ (Fallschirm) nannte. Sie sollte die Schwingungen von seinem Selbstaufzugmechanismus „Perpetuelle“ mindern. In der ersten Ausführung waren die Enden der Unruhwelle mit Spitzen versehen und liefen in einem federnd gelagerten, angebohrten Rubin. Um seitliche Stöße besser abfedern zu können, entwickelte Breguet seine Stoßsicherung weiter. Jetzt verwendete er Loch- und Decksteine, die am Ende einer seitlichen halbkreisförmigen Feder angebracht waren. Da sich der Selbstaufzug bei [[Taschenuhr]]en nicht durchsetzte, geriet auch die Stoßsicherung in Vergessenheit.
  
[[Bild:Viertelrepetition Breguet 5.jpg|thumb|right|Breguet Stoßsicherung]]
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In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde mit der raschen Verbreitung der [[Armbanduhr]] eine Vorrichtung zum Schutz der Unruhwellen-[[Zapfen]] notwendig. [[1928/de|1928]] wurde der [[Incabloc]] erfunden und ab [[1931/de|1931]] von der Firma Echappements Universal S. A. (später Le Porte Echappement Universel La Chaux–de-Fonds S.A. '''[[Portescap]]''') in [[La Chaux-de-Fonds]] produziert. Heute wird die Incabloc-Stoßsicherung von '''[[Incabloc S.A.]]''' produziert, eine andere Stoßsicherung dieser Firma ist die [[Novodiac]]. Die Grenchener Firma [[ETA]] ist einer der größte Abnehmer.
  
In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde mit der raschen Verbreitung der [[Armbanduhr]] eine Vorrichtung zum Schutz der Unruhwellen-[[Zapfen]] notwendig. [[1928]] wurde der [[Incabloc]] erfunden und ab [[1931]] von der Firma Echappements Universal S. A. (später Le Porte Echappement Universel La Chaux–de-Fonds S.A. '''[[Portescap]]''') in [[La Chaux-de-Fonds]] produziert. Heute wird die Incabloc-Stoßsicherung von '''[[Incabloc S.A.]]''' produziert, ein andere Stoßsicherung dieser Firma ist die [[Novodiac]]. Die Grenchener Firma [[ETA]] ist einer der größte Abnehmer.
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Das Monopol von Portescap wurde [[1944/de|1944]] durch [[Kif-Parechock S.A.]] in [[Le Sentier]] ([[Vallée de Joux]]) gebrochen. KIF-Stoßsicherungen werden u.a. von [[Rolex/de|Rolex]], [[Audemars Piguet]], [[Breguet]], [[Frederic Piguet]], [[Daniel Roth]] und [[Jaeger-LeCoultre]] eingesetzt.
 
 
Das Monopol von Portescap wurde [[1944]] durch [[Kif-Parechock S.A.]] in [[Le Sentier]] ([[Vallée de Joux]]) gebrochen. KIF-Stoßsicherungen werden u.a. von [[Rolex]], [[Audemars Piguet]], [[Breguet]], [[Frederic Piguet]], [[Daniel Roth]] und [[Jaeger-LeCoultre]] eingesetzt.
 
  
 
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*[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305
 
*[[Das große Uhrenlexikon]]; Autor: [[Fritz von Osterhausen]]; ISBN 3898804305
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*[[Die ersten 25 Jahre Glashütter Uhrenindustrie 1845 -- 1870]]; Autor: Jürgen Peter; Selbstverlag des Autors; 2020
 
*Konstruktionselemente der Feinmechanik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446223363
 
*Konstruktionselemente der Feinmechanik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446223363
 
*Gerätekonstruktion in Feinwerktechnik und Elektronik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446196080
 
*Gerätekonstruktion in Feinwerktechnik und Elektronik; Autor: Werner Krause; ISBN 3446196080
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[[fr:Pare-choc]]
 
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Aktuelle Version vom 10. September 2021, 19:32 Uhr

Stoßsicherung

schematische Darstellung einer Breguet Stoßsicherung

So bezeichnet man die federnde Lagerung des Loch- und Decksteins, in denen der Unruhwellenzapfen dreht. Zur Verringerung der Lagerreibung ist dieser Zapfen speziell geformt und daher bei Erschütterungen besonders bruchgefährdet. Die federnd gelagerten Steine sollen Stöße abfangen.

Definition

Als Stoßsicher gilt eine Uhr wenn sie einen Fall von 1m Höhe auf Eichenholzboden ohne:

– Beschädigung

– Gestörtes Gangbild

– gößere Gangabweichung als 60sec/Tag übersteht.


Die Prüfung wird mit einem Pendelschlag-Gerät durchgeführt!

Als Stoßsicherung wird auch oft das kombinierte Steinlager bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch letztendlich nur um eine verbesserte (verkleinerte) Art der Befestigung von Decksteinen mittels einer Formfeder.

Geschichte

Breguet Stoßsicherung
Stoßsicherung von Fabrique Du Grenier, Erismann-Schinz S.A. Schweizer Patent Nr. 130193, 24 September 1929

Die Stoßsicherung wurde 1790 von Abraham-Louis Breguet erfunden, der sie „Parachute“ (Fallschirm) nannte. Sie sollte die Schwingungen von seinem Selbstaufzugmechanismus „Perpetuelle“ mindern. In der ersten Ausführung waren die Enden der Unruhwelle mit Spitzen versehen und liefen in einem federnd gelagerten, angebohrten Rubin. Um seitliche Stöße besser abfedern zu können, entwickelte Breguet seine Stoßsicherung weiter. Jetzt verwendete er Loch- und Decksteine, die am Ende einer seitlichen halbkreisförmigen Feder angebracht waren. Da sich der Selbstaufzug bei Taschenuhren nicht durchsetzte, geriet auch die Stoßsicherung in Vergessenheit.

In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde mit der raschen Verbreitung der Armbanduhr eine Vorrichtung zum Schutz der Unruhwellen-Zapfen notwendig. 1928 wurde der Incabloc erfunden und ab 1931 von der Firma Echappements Universal S. A. (später Le Porte Echappement Universel La Chaux–de-Fonds S.A. Portescap) in La Chaux-de-Fonds produziert. Heute wird die Incabloc-Stoßsicherung von Incabloc S.A. produziert, eine andere Stoßsicherung dieser Firma ist die Novodiac. Die Grenchener Firma ETA ist einer der größte Abnehmer.

Das Monopol von Portescap wurde 1944 durch Kif-Parechock S.A. in Le Sentier (Vallée de Joux) gebrochen. KIF-Stoßsicherungen werden u.a. von Rolex, Audemars Piguet, Breguet, Frederic Piguet, Daniel Roth und Jaeger-LeCoultre eingesetzt.

Stoßsicherung
Federn

Weiterführende Informationen


Literatur