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Version vom 1. März 2011, 01:08 Uhr

Breitling SA

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Firmenlogo
Werbung in der Deutschen Uhrmacherzeitung 1929
Breitling "Navitimer", 50er Jahre

Schweizer Uhrenhersteller


Die Firma Breitling wurde 1884 von Léon Breitling in Saint-Imier (Schweiz) gegründet. 1892 erfolgte der Umzug nach La Chaux-de-Fonds in die neu errichtete Uhrenfabrik, die sich zunächst auf Taschenuhren spezialisierte.

1914 stirbt Léon Breitling mit nur 54 Jahren und vermacht die Manufaktur seinem Sohn Gaston Breitling. Dieser beginnt sich im Zuge der damals einsetzenden Entwicklung der Luftfahrt für Fliegerei zu interessieren und stellt Überlegungen an, wie sich Uhren hierzu geeignet einsetzen lassen. Bereits ab 1914 werden Armbanduhren mit Chronograph für sportliche und militärische Zwecke gefertigt. Heute hebt sich der gelbe Schriftzug Breitling weithin sichtbar vom dunkelblauen Gebäude des modernen Flachdachhauses, das sich unweit des Bahnhofs Grenchen Süd befindet, deutlich ab. Der auffällige Kontrast des Fabrikgebäudes zu den längst aufgelösten, sich beidseits des Jurasüdfusses hinziehenden Bahnlinie befindlichen ehemaligen Produktionsstätten der Schweizer Uhrenindustrie, zeugt eindrucksvoll vom Erfolg der Breitling-Strategie: Tradition + Innovation.


Armband- und Bord-Chronographen für Piloten

Nach dem Tod von Gaston Breitling im Jahre 1927 erbt sein Neffe Willy die Firma. Er setzt die Entwicklungen seines Vorgängers fort.

Schon 1930 bietet die Firma ca. 40 verschiedene Chronographen-Modelle an.

Im Jahre 1936 bringt Willy Breitling einen berühmt gewordenen Bordchronographen für Flugzeuge auf den Markt, der später von über 30 Luftfahrtgesellschaften verwendet wird, und beliefert seither die Royal Airforce mit Borduhren für ihre Flugzeuge.

Die Klassiker Chronomat und Navitimer

1942 präsentiert Breitling das Modell Chronomat, einen Chronographen mit Rechenschieber und Handaufzug, der bei den amerikanischen Streitkräften (US Army Air Force) offiziell eingeführt wird.

Das bekannteste Modell der Firma ist der 1952 entwickelte "Navitimer" mit eingebautem Rechenschieber, von dem 1986 eine Neuauflage auf den Markt gebracht wird. Dieser Armbandchronograph kann durch seine Möglichkeit, eine korrekte Flugüberwachung zu realisieren, ein Bordinstrument ersetzen. Mit seiner Hilfe lassen sich Zeitmessung, Geschwindigkeitsberechnung sowie die Messung des Treibstoffverbrauchs durchführen. Der Navitimer wird zur offiziellen Fliegeruhr der Pilotenvereinigung AOPA auserkoren, deren Logo die ersten Modelle ziert.

Im Jahr 1962 entwickelt Breitling die Cosmonaute, die der Astronaut Scott Carpenter bei seiner Weltraummission mit der Kapsel Aurora 7 am 24. Mai 1962 trägt. Diese Uhr verfügt über ein 24-Stunden-Zifferblatt.

Das automatische Chronographenkaliber 11 "Chronomatic"

Im Jahr 1965 hatten sich die Schweizer Firmen G. Leon Breitling S.A. in Genf, Heuer-Leonidas S.A. in Biel und Dubois Dépraz S.A. in Le Lieu zu einem geheimen Projekt zusammengetan, um gemeinsam den ersten Chronographen mit automatischem Aufzug der Welt auf den Markt zu bringen. Die Firma Buren S.A. in Büren an der Aare hatte den Auftrag, das automatische Uhrwerk zu entwickeln; Dubois Dépraz lieferte dazu, komplett auf einer Platine montiert, den Chronographen-Mechanismus. Am 3. März 1969 stellen sie gleichzeitig in Genf, New York, Hongkong und Beirut ihr Produkt unter dem Namen "Chronomatic" vor, bei dem das Federhaus der Uhr mittels einer exzentrischen Schwungmasse aufgezogen wird (Microrotor).

Aber bereits am 10. Januar desselben Jahres war ihnen die Firma Zenith/Movado zuvorgekommen, indem sie ihre eigene Entwicklung eines automatischen Chronographenwerks, genannt "El Primero", also "der Erste", der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte. Während das Kaliber "Chronomatic" nur 19.800 Halbschwingungen macht, schlägt der Konkurrent "El Primero" mit für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen 36.000 Halbschwingungen. Beide Entwicklungen markieren, jede für sich, Spitzenleistungen der Schweizer Uhrmacherkunst.

Neubeginn unter Ernest Schneider

Im Zuge der Quarzkrise, die aufgrund des rapiden Preisverfalls zu einem Aussterben der Mechanikuhren führt, bringt Breitling Ende der 70er Jahre noch einige Modelle mit Quarzwerk heraus, aber dann ereilt auch diese Marke, wie die meisten ihrer Konkurrenten, das jähe Schicksal: Sie gerät in akute finanzelle Bedrängnis. Unvermeidbare Konsequenz ist der Ausverkauf der letzten Bestände an eigenen Werken sowie Original- und Fertigungszubehör. Die Produktion muß eingestellt werden. Wenige Wochen später, im Mai 1979, stirbt Willy Breitling.

Der Industrielle Ernest Schneider, selbst ein begeisterter Pilot, kauft die Markenrechte und läßt das alte Firmenprogramm sportlicher Armbandchronographen wieder aufleben. Sitz der am 30. November 1982 amtlich registrierten neuen "Breitling Montres S.A." ist nun Grenchen.

Beständiger Erfolg seit den 80ern

Breitling "Chronomat" 1. Modell: Frecce Tricolori, 1984

Die Marke Breitling erlebt im Zuge der Renaissance der Mechanikuhr einen rasanten Wiederaufstieg. Daran beteiligt ist vor allem das 1984 vorgestellte Leader-Modell Chronomat, das mit seinem neuem Design und seiner auffallenden Erscheinung großen Anklang unter den Käufern findet. Dieser Chronograph mit automatischem Aufzug wurde für die italienische Fliegerstaffel "Frecce Tricolori" entwickelt und widersteht Beschleunigungen von bis zu 20 G.

Die markanten Pilotenuhren treffen beim Publikum auf beste Resonanz, und Breitling positioniert sich in diesem Marktsegment als Uhrenhersteller der Stunde. Der hohe Bekanntheitsgrad der Firma wird noch dadurch gesteigert, daß das Unternehmen als Hauptsponsor der ersten Nonstop-Ballonfahrt um die Erde auftritt, die am 21. März 1999 erfolgreich abgeschlossen wird. Der Ballon Orbiter 3 des Schweizers Bertrand Piccard und des Briten Brian Jones erscheint mit dem Schriftzug "Breitling" drei Wochen lang in allen Nachrichten.

Zum 50. Jahrestag der ersten Modellpräsentation wird 2002 das Jubiläumsmodell Navitimer 2002 lanciert, das, wie inzwischen seit 1999 sämtliche Uhren von Breitling (auch einschließlich aller elektronischen Uhrwerke!), von der COSC als Chronometer geprüft und zertifiziert ist.

Die BREITLING Emergency im Weißgold-Gehäuse mit dem Quarzwerk Breitling Kaliber 76

Besonderes Aufsehen erregte 1996 das Modell Emergency, eine dem Aerospace nachempfundene Uhr. Sie ist mit einem auf die Flugnotruf-Frequenz von 121,5 MHz eingestellten Mikrosender ausgerüstet und wurde in Kooperation mit Dassault und diversen Rettungsdiensten entwickelt. Um einem Mißbrauch des Notrufes vorzubeugen, muß der Käufer beim Erwerb der Emergency sehr restriktive Gebrauchsbestimmungen unterzeichnen. Diese Uhr gehört heute auch zur Ausstattung der schweizerischen Kunstflugstaffel 'Patrouille Suisse'.

Eine weitere bekannte Uhrenreihe des Herstellers trägt den Namen "Montbrillant". Das aktualisierte Modell Montbrillant 1903 erscheint 2003 als Hommage an den historischen Flug der Gebrüder Wright, der genau hundert Jahre vorher, am 17. Dezember 1903, die Geburtsstunde der Fliegerei markiert hatte.

Anläßlich einer Kooperation mit dem Luxuswagenhersteller Bentley lanciert Breitling die Modellserie Breitling Bentley, die bis dato größten im Hause gefertigten Chronographen.

Manufakturwerk B01

Mit der Messeneuheit 2009 hat Breitling eine exklusive Version seines Modells Chronomat entwickelt. Dieses Modell ist mit dem Kaliber B01 ausgestattet, dem ersten vollständig in den Ateliers der Marke entworfenen und gefertigten Werk. Damit darf sich Breitling in die Reihe der Uhrenmanufakturen einreihen.

Tech. Daten: - offizielles COSC-zertifizierter Chronometer - autom. Hochfrequenzwerk (28.800 Halbschwingungen) - 47 Rubine - 1/4 Sekunden Chronograph - 30 Minuten- und 12 Stunden-Totalisatoren


Weiterführende Informationen

Literatur

Anschrift

Breitling SA
P.O. Box 1132
CH-2540 Grenchen
Tel. +41 32 654 54 54
Fax. +41 32 654 54 01

Weblinks