Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Junghans Max Bill.jpg|thumb|Junghans-Armbanduhr<br>gestaltet von [[Bill, Max (1908-1994)|Max Bill]]]]
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(siehe auch: [[Junghans]])
[[Bild:Junghans Logo.jpg|thumb|Firmenlogo]]
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[[Bild:Junghans Germany since 1861 Logo.jpg|thumb|200px|Firmenlogo der Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG]]
'''Junghans'''
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[[Bild:Junghans Fabrik.jpg|thumb|200px|Die Junghans-Fabrik in Schramberg im 19. Jahrhundert.]]
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[[Datei:1918 Junghans Terrassenbau.jpg|thumb|200px|Terrassenbau 1917]]
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[[Datei:Junghans Terrassenbau Luftaufnahme 2015.jpg|thumb|200px|Luftaufnahme Terrassenbau 2015]]
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[[Bild:1903_größte_Uhrenfabrik.jpg|thumb|200px|1903 ist Junghans die größte Uhrenfabrik der Welt]]
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[[Bild:Junghans-taschenuhr003a.jpg|thumb |200px|Junghans[[Taschenuhr]]werk]]
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[[Bild:Erhard_Junghans_J330.jpg|thumb|200px|Handaufzugswerk Kaliber J330]]
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[[Bild:max bill Handaufzug 027_3701_00.jpg|thumb|200px|Armbanduhren im Design von Max Bill]]
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[[Bild:Junghans Erste Funkarmbanduhr 1990 10 15.jpg|thumb|200px|1990 erste Funkarmbanduhr der Welt - die MEGA 1]]
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[[Datei:Junghans Funkwerkeproduktion.jpg|thumb|200px|Junghans Funkwerkeproduktion]]
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[[Bild:Junghans_Meister_Chronoscope_Beauty_027_7122_00.jpg|thumb|200px|Jubiläumsmodell Meister Chronoscope]]
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[[Bild:Junghans_Spektrum_Beauty_018_1120_44.jpg|thumb|200px|Multifrequenz-Funk-Solaruhr Spektrum]]
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Deutscher Uhrenhersteller
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==Geschichte==
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===Zeller & Junghans (1860)===
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1860 gründete [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans]] in [[Schramberg]] gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler eine Ölmühle.
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===Gebrüder Junghans (ab 1861)===
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Als Jakob Zeller-Tobler aus der Firma ausstieg kam [[Junghans, Xaver|Xaver Junghans]] mit in die Firma. Diese wurde am [[15. April]] [[1861/de|1861]] in Gebrüder Junghans umbenannt. Dank moderner Fabrikationstechniken begann Junghans damals auf kostengünstige Art mit der Herstellung von Uhrenteilen. [[1866/de|1866]] wurden die ersten Uhren unter der Marke Junghans von eigenen Uhrmachermeistern konstruiert und gebaut.<br>
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Als Erhard Junghans [[1870/de|1870]] starb, übernahm seine Frau [[Junghans, Luise|Luise Junghans]], geb. Tobler, für eine Übergangszeit die Leitung der Firma. [[1872/de|1872]] führte Junghans die Akkordarbeit nach amerikanischem Vorbild ein. [[1875/de|1875]] übernahmen die beiden Söhne [[Junghans, Erhard (1849-1923)|Erhard (jun.)]] und [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] die Firmenleitung. Unter ihrer Führung nahm die Produktion schnell an Umfang zu. Arthur Junghans hatte sich auf seinen Reisen nach Amerika eingehend mit den neuen technischen Möglichkeiten einer rationellen Fertigung beschäftigt. So fanden viele produktionstechnische Neuerungen Einzug in das Unternehmen, deren Ideengeber, Konstrukteur und dessen technischer Leiter Arthur Junghans selbst war. Die Großserien-Uhrenproduktion fand großen Anklang, da die rationell hergestellten Uhren viel Gegenwert zu einem guten Preis boten. [[1877/de|1877]] wird die erste Fabrikmarke in das Warenregister eingetragen. [[1879/de|1879]] meldet Arthur Junghans das erste deutsche Reichspatent, eine Uhr mit Kalenderwerk, an. Von [[1886/de|1886]] bis [[1887/de|1887]] war auch der dritte Sohn von [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans sen.]], Georg Junghans, in der Firma tätig.<br>
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Bei der [[1886/de|1886]] aufgenommenen Produktion von [[Taschenuhr]]en mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen, die erst durch die Fusion mit der Firma [[Haller, Thomas|Thomas Haller]], [[Schwenningen]], welche bereits seit Ende der 1890er Jahre erfolgreich einfache Taschenuhren fertigte, wurde das Produktionsprogramm bei Junghans um diese Uhrensorte erweitert.  [[1888/de|1888]] präsentierte das Unternehmen Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. [[1890/de|1890]] bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. Vier Jahre zuvor wurde das legendäre [[Kaliber 10]] eingeführt, das als Standard-[[Wecker]]werk über fünfzig Jahre unverändert Anwendung fand.
  
Deutscher Uhren- und Wehrtechnik-Hersteller
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[[1891/de|1891]] wurde [[Junghans, Erhard (1849-1923)|Erhard Junghans (jun.)]] zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat [[1897/de|1897]] aus der Firma aus. Das Unternehmen ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat  [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Der Sohn von [[Junghans, Arthur|Arthur]], [[Junghans, Erwin|Erwin Junghans]], arbeitete ebenfalls im Unternehmen mit.
  
==== Die Anfänge ====
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[[1893/de|1893]] wird die Millionengrenze der produzierten Uhren überschritten.
  
Am [[15. April]] [[1861]] gründete [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans]] gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler in Schramberg die Firma „Junghans und Tobler“. Dank moderner Fabrikationstechniken begann Junghans damals auf kostengünstige Art mit der Herstellung von Uhrenteilen. [[1866]] wurden die ersten Uhren unter der Marke Junghans von eigenen Uhrmachermeistern konstruiert und gebaut.
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===Vereinigte Uhrenfabriken von Gebrüder Junghans und Thomas Haller AG (ab 1900)===
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Am [[1. April]] [[1900/de|1900]] entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans AG und [[Haller, Thomas|Th. Haller AG]] die „Vereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans AG und Th. Haller AG, Schwenningen“. Die Taschenuhrenfertigung der Firma Haller wurde nach wenigen Jahren von Schwenningen nach Schramberg verlegt.
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[[1903/de|1903]] wurde die Vision von Arthur Junghans Realität: Junghans war größte Uhrenfabrik der Welt. Mit über 3.000 Beschäftigten stellte man mehr als 3 Millionen Uhren pro Jahr her. Eine räumliche Expansion am Fertigungsstandort wurde bald erforderlich. Es entstand der heute denkmalgeschützte Terrassenbau, der durch seinen stufenförmigen Aufbau jedem Arbeitsplatz in der Uhren-Fertigung Tageslicht bot.<br>
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[[1907/de|1907]] entwickelt Oskar Junghans Radium-Leuchtzifferblätter für Wecker und Taschenuhren.
  
Als Erhard Junghans [[1870]] starb, übernahm seine Frau [[Junghans-Tobler, Luise|Luise Junghans-Tobler]] für eine Übergangszeit die Leitung der Firma. [[1872]] führte Junghans die Akkordarbeit nach amerikanischem Vorbild ein. [[1875]] übernahmen die beiden Söhne [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard]] und [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] die Firmenleitung. Unter ihrer Führung nahm die Produktion schnell an Umfang zu. Arthur Junghans hatte sich auf seinen Reisen nach Amerika eingehend mit den neuen technischen Möglichkeiten einer rationellen Fertigung beschäftigt. So fanden viele produktionstechnische Neuerungen Einzug in das Unternehmen, deren Ideengeber, Konstrukteur und dessen technischer Leiter Arthur Junghans selbst war. Die Großserien-Uhrenproduktion fand großen Anklang, da die rationell hergestellten Uhren viel Gegenwert zu einem guten Preis boten. [[1879]] ging die Firma vollständig in den Besitz der Söhne [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard]] und [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Von [[1886]] bis [[1889]] war auch der dritte Sohn von [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans]], [[Junghans, Georg|Georg Junghans]], in der Firma tätig.
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===Junghans AG (ab 1911)===
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Am [[1. Juli]] [[1926/de|1926]] wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der [[Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik]]] und der [[Vereinigte Freiburger Uhrenfabrik A.G.|Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.]] gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser drei Firmen. Am [[1. Juli]] [[1930/de|1930]] fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. [[1927/de|1927]] begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurden zugekaufte Werke aus [[Ruhla]] eingebaut, aber bereits ab [[1930/de|1930]] verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren.
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===Lenzkirch===
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Die Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation [[Lenzkirch]], kurz A.G.U.L. war eines der führenden Unternehmen der Schwarzwälder Uhrenproduktion. Im Jahre 1851 gegründet, produzierte und verkaufte das Unternehmen in rund 80 Jahren ihres Bestehens weit über 2 Millionen Großuhren. Im Jahre 1924 in Uhrenfabrik Lenzkirch A.G. umbenannt, wurde sie 1927 nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten von der Firma Junghans übernommen und im August 1929 aufgelöst.  
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===Entwicklung eines modernen Herrenarmbanduhrkalibers===
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Gemeinsam mit den Firmen '''[[Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH (P.U.W.)]]''' und '''[[UROFA]]''' [[Glashütte]] arbeitete man in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre an der Entwicklung eines modernen Herrenarmbanduhrkalibers mit Zentralsekunde. Durch den Beginn des zweiten Weltkrieges kam es aber nur bis zum Musterbau.
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Junghans orientierte sich auch an den weiteren Entwicklungen der öffentlichen Uhren: Bei der [[Junghans Elektronom]] aus den 30er Jahren wurde eine Art des Pressluftsystems nach [[Viktor Popp]] zur Steuerung der [[Nebenuhr]]en, kombiniert mit dem [[Aufzug]] der Zugfeder der [[Hauptuhr]] (Deutsches Patent Nr. 440.825), angewendet. Der elektrische Kontakt wird einmal pro Minute geschlossen und erzeugt über die Heizlampe einen Druck, der zum Aufziehen der Zugfeder und zur Weiterschaltung der [[Nebenuhr]]en genutzt werden kann. Die [[Nebenuhr]]en besitzen dazu wie die [[Hauptuhr]] einen Kolben, der dann einmal pro Minute das [[Zeigerwerk]] weiterschaltet. Bis zu 6 pneumatische [[Nebenuhr]]en und bis zu 60m Druckluftleitung konnten an eine Elektronom [[Hauptuhr]] angeschlossen werden.
  
Bei der [[1886]] aufgenommenen Produktion von [[Taschenuhr]]en mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen und war erst [[1906]] damit erfolgreich. [[1888]] präsentierte Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. [[1890]] bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. Im selben Jahr wurde das legendäre Kaliber 10 eingeführt, das als Standard-Weckerwerk fünfzig unverändert Anwendung fand.
+
1928 ließ sich Junghans mehrere Markennamen für Uhrenanlagen u.a. auch mit pneumatischem System eintragen:
  
[[1891]] wurde [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard Junghans]] zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat [[1897]] aus der Firma aus. Die Firma ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat  [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Der Sohn von [[Junghans, Arthur|Arthur]], [[Junghans, Erwin|Erwin Junghans]], arbeitete ebenfalls in der Firma mit. Am [[1. April]] [[1900]] entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans und [[Haller, Thomas|Thomas Haller]] die „Gebrüder Junghans AG“.
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*Elektra hora Junghans  
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*Electronom
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*Thermochron
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*Pneu-Electra
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*Pneulectra
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*Radiochron
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*Aerotherm
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*Electora
  
[[1903]] wurde die Vision von Arthur Junghans Realität: Junghans war größte Uhrenfabrik der Welt. Mit über 3.000 Beschäftigten stellte man mehr als 3 Millionen Uhren pro Jahr her. Eine räumliche Expansion am Fertigungsstandort wurde bald erforderlich. Es entstand der heute denkmalgeschützte Terrassenbau, der durch seinen stufenförmigen Aufbau jedem Arbeitsplatz in der Uhren-Fertigung Tageslicht bot.  
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Selbst nach dem zweiten Weltkrieg war der Erfindergeist der Junghans-Uhrmachermeister trotz Demontage der Fabrikanlagen ungebrochen. Bereits [[1946/de|1946]] wurde das erste Armband-[[Chronograph]]enwerk, das legendäre J88, entwickelt. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten [[Kaliber]] der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem [[Aufzug]] gehörten zu den besten der fünfziger Jahre.
  
Um [[1912]] entwickelte Junghans als eine der ersten Firmen eine radioaktive [[Leuchtfarbe]] für nachtleuchtende Zeiger von [[Taschenuhr]]en und Weckern.
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===Junghans/Diehl (ab 1956)===
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Am [[15. Dezember]] [[1956/de|1956]] wurde Junghans von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe] übernommen. Von [[1956/de|1956]] an kreierte der Schweizer Künstler [[Bill, Max (1908-1994)|Max Bill]] für die Firma Wand- und Tischuhren und ab [[1961/de|1961]] Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design, die sich noch heute größter Beliebtheit erfreuen und inzwischen als Serie "max bill by junghans" wiederaufgelegt wurden.<br>
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[[1962/de|1962]] kam die erste elektromechanische [[Armbanduhr]] der Firma auf den Markt. [[1967/de|1967]] folgte die erste Großquarzuhr [[Junghans Astro-Chron|Astro-Chron]] und [[1970/de|1970]] die erste deutsche Quarzarmbanduhr [[Junghans Astro-Quarz|Astro-Quarz]]. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: [[1972/de|1972]] war das Unternehmen offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele in München; erstmals wurden dabei farbige Zielfotos aufgenommen, und die Genauigkeit der Messungen betrug 1/100 Sekunden. [[1976/de|1976]] wurde die Herstellung mechanischer Uhrwerke komplett eingestellt, und der Schwerpunkt aller Entwicklungsanstrengungen wurde fortan vollständig auf die Perfektionierung der [[Quarzuhr]] verlagert.
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[[1985/de|1985]] präsentierte das Unternehmen die erste seriengefertigte funkgesteuerte Tischuhr. Sie war in der Lage, sich selbständig mit der [[Atomuhr]] der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Schon ein Jahr darauf, [[1986/de|1986]], konnte die weltweit erste  funkgesteuerte Solaruhr, die RCS1, vorgestellt werden. Die weltweit erste funkgesteuerte [[Armbanduhr]] folgte mit dem Modell [[Junghans MEGA 1|MEGA 1]] im Jahr [[1990/de|1990]]. Seither ist die Marke bekannt für [[Quarzuhr]]en mit [[Funk-Solar-Uhr|Solarantrieb]] in Verbindung mit [[Funkuhr|Funksteuerung]].
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Eine Besonderheit der mechanischen Junghans-Funkuhrwerke war die Erkennung der Zeigerposition, die ohne elektromechanische Teile auskommt. Die Position der Anzeige wird dabei mittels einer Lichtschranke ermittelt, die durch Durchbrüche in den Zahnrädern führt.<ref>[https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatSchrifteneinsicht?docId=DE3510861A1 DPMA-Register] Anzeigedetektionseinrichtung für eine Uhr, insbesondere eine Funkuhr</ref>
  
Am [[1. Juli]] [[1926]] wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Uhrenfabrik [[Hamburg-Amerika]] und der [[Vereinigte Freiburger Uhrenfabrik A.G.|Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.]] gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser drei Firmen. Am [[1. Juli]] [[1930]] fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. [[1928]] begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurde zugekaufte Werke aus [[Ruhla]] eingebaut, aber bereits ab [[1930]] verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren.
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Zum 15-jährigen Jubiläum der [[Junghans MEGA 1|MEGA 1]] brachte Junghans [[2005/de|2005]] die [[Junghans Mega 1000|Mega 1000]] als eine Hommage an den Klassiker auf den Markt.
  
Selbst nach dem zweiten Weltkrieg war der Erfindergeist der Junghans-Uhrmachermeister trotz Demontage der Fabrikanlagen ungebrochen. Bereits [[1946]] wurde das erste Armband-[[Chronograph]]enwerk, das legendäre J88, entwickelt. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten [[Kaliber]] der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem [[Aufzug]] gehörten zu den besten der fünfziger Jahre.
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===Neuorientierung in der Holding EganaGoldpfeil (ab 2000)===
 +
Die Uhrensparte wurde [[2000/de|2000]] von der [[EganaGoldpfeil]] Holding übernommen, wo sie nun der bekannte Uhrenfachmann [[Pfeifer, Heinz W.|Heinz W. Pfeifer]] betreute; die Wehrtechnik verblieb bei der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe].
 +
War von der früheren Unternehmensleitung noch an der fortgesetzten Distanzierung von der traditionellen, seit den 80er Jahren aber wiedererstarkten Mechanik festgehalten worden, so setzte sich Pfeifer, der schon die Marken [[Glashütte Original]] und [[Union]] zu spektakulärem Neuerfolg geführt hatte, für eine grundlegende Neuausrichtung der Junghans-Kollektion in Richtung auf die [[Mechanikuhr]] ein.  
  
==== Innovation durch Quarz- und Solartechnologie und Funksteuerung ====
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So präsentierte das Unternehmen auf der Baselworld [[2006/de|2006]] die nach dem Firmengründer benannte Premiummarke [[Erhard Junghans]].
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Das Ergebnis sind reservierte Kaliber, deren Brückenlayout und Oberflächenfinish [[Erhard Junghans]] gestaltet beziehungsweise festlegt. Die solchermaßen modifizierten Werke werden in Schramberg kontrolliert, mit gebläuten Schrauben versehen, reguliert und schließlich eingeschalt. Schrittweise vertieft [[Erhard Junghans]] die Entwicklung und Wertschöpfung im eigenen Haus, um den Begriff „[[Made in Germany]]“ immer mehr mit Bedeutung zu füllen. So wurde [[2008/de|2008]] das erste eigene [[Handaufzug]]skaliber J325, welches in der Erhard Junghans 1 Verwendung findet, vorgestellt. In Schramberg erhielt das Kaliber mit 18 [[Lagersteine]]n, vier Hertz Unruhfrequenz und 48 Stunden [[Gangautonomie]] nicht nur eine eigens entworfene Räderwerksbrücke: Hier entstand auch eine individuell geformte, handgravierte [[Unruh]][[brücke]], die eine historisch inspirierte [[Feinregulierung]] mit verzahntem Regulierhebel und [[Rückerzeiger]] sowie hauseigener [[Gegenfeder]] und Reguliernocken trägt. Neue Aufzugsräder und das zugehörige [[Gesperr]] werten das [[Kaliber]] ebenso auf wie das selbst konstruierte [[Federhaus]]. Zu guter Letzt wurden die verschraubten [[Goldchaton]]s bei Erhard Junghans von Hand gedreht. [[2011/de|2011]] folgt die Erhard Junghans 2, ebenfalls auf 12 Exemplare limitiert, mit dem [[Chronometer]]werk J330. Für die Präzision ist in diesem Werk eine gebläute [[Breguet]]-[[Spiralfeder]] von [[Haas, Carl GmbH|Carl Haas]] aus der Heimatstadt [[Schramberg]] zuständig. Damit schließt sich ein Kreis, denn die Firma Carl Haas hatte schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts [[Spiralfeder]]n an Junghans geliefert und erst vor kurzem wieder mit der Fertigung von Federn für Uhren begonnen.
  
Am [[15. Dezember]] [[1956]] wurde Junghans von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe] übernommen. Von [[1957]] bis [[1962]] kreierte der Schweizer Künstler [[Bill, Max (1908-1994)|Max Bill]] für Junghans Wand-, Tisch- und Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design, die sich noch heute größter Beliebtheit erfreuen und inzwischen als Serie "max bill by junghans" wiederaufgelegt wurden.
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===Junghans Uhren GmbH (2008/09) - Herauslösung aus der Egana, Insolvenz und Übernahme===
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Am 29. August 2008 stellte die Junghans Uhren GmbH einen Insolvenzantrag. Zum [[1. Februar]] [[2009/de|2009]] übernimmt der Schramberger Ehrenbürger und Unternehmer Dr. Hans-Jochem Steim gemeinsam mit seinem Sohn Hannes Steim den gesamten Geschäftsbetrieb und alle Sparten der [[Junghans]] Uhren GmbH. Das Unternehmen firmiert seither unter dem Namen Uhrenfabrik [[Junghans]] GmbH & Co. KG. Mit der übertragenden Sanierung ist die vollständige Herauslösung der Junghans Uhren GmbH aus dem [[Egana]]-Konzern abgeschlossen. Es war die [[Junghans gerettet: Gute Nachrichten aus Schramberg|Rettung der Junghans Uhren GmbH]].
  
[[1962]] kam die erste elektromechanische [[Armbanduhr]] der Firma auf den Markt. [[1967]] folgte die erste Großquarzuhr [[Astro-Chron]] und [[1970]] die erste deutsche Quarzarmbanduhr [[Astro-Quarz]]. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: [[1972]] war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele in München; erstmals wurden dabei farbige Zielfotos aufgenommen, und die Genauigkeit der Messungen betrug 1/100 Sekunden. [[1976]] wurde die Herstellung mechanischer Uhrwerke komplett eingestellt, und der Schwerpunkt aller Entwicklungsanstrengungen wurde fortan vollständig auf die Perfektionierung der [[Quarzuhr]] verlagert.
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===Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG (ab 2009) - Neustart und Jubiläum===
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Noch im selben Monat nimmt die Uhrenfabrik [[Junghans]] an der Fachmesse [[inhorgenta europe]] in München teil und legt hierdurch den Grundstein für einen Neustart. Im Herbst 2009 präsentiert das Unternehmen den neuen Markenauftritt mit dem Claim "Junghans - die deutsche Uhr". Bereits im Übernahmejahr erzielt die Uhrenfabrik [[Junghans]] GmbH & Co. KG einen zweistelligen prozentualen Umsatzzuwachs.
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Das 150-jährige Jubiläum 2011 feiert [[Junghans]] mit limitierten Modellen und Neuinterpretationen historischer Serien, wie dem Meister Chronometer. Darüber hinaus bringt das Unternehmen ein 192 Seiten starkes Buch zur Firmengeschichte heraus: „150 Augenblicke aus 150 Jahren Junghans“.
  
[[1985]] präsentierte Junghans die erste seriengefertigte funkgesteuerte Tischuhr. Sie war in der Lage, sich selbständig mit der [[Atomuhr]] der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Schon ein Jahr darauf, [[1986]], konnte die weltweit erste  funkgesteuerte Solaruhr, die RCS1, vorgestellt werden. Die weltweit erste funkgesteuerte [[Armbanduhr]] folgte mit dem Modell [[MEGA 1]] im Jahr [[1990]]. Seither ist Junghans bekannt für [[Quarzuhr]]en mit [[Funk-Solar-Uhr|Solarantrieb]] in Verbindung mit [[Funkuhr|Funksteuerung]]. Zu dem 15-jährigem Jubiläum der [[MEGA 1]] brachte Junghans [[2005]] die [[Mega 1000]] als eine Hommage an den Klassiker auf den Markt.
+
===Technische Perspektive und wirtschaftliches Wachstum in historischen Gebäuden===
  
==== Neuorientierung in der Holding EganaGoldpfeil ====
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[[2012/de|2012]] erwirbt die Unternehmerfamilie Steim wichtige Gebäude auf dem Junghans-Areal in der Geißhalde. Somit befindet sich nicht nur die Marke Junghans, sondern auch die Räumlichkeiten der Uhrenfabrik wieder in Schramberger Familienbesitz.<br>
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Insgesamt gehen mehr als 19.000 m² in den Besitz der Familie Steim über, darunter auch die Gebäude 45 und 46. In diesen sind die Produktion sowie alle relevanten Abteilungen zur Produktrealisierung wie Design, Entwicklung, Konstruktion, Qualitätssicherung und die Verwaltung der Uhrenfabrik Junghans untergebracht. In den eigenen Räumen hat das Unternehmen die Fertigungstiefe am Standort Schramberg mit einer neuen Montagelinie für Funkuhrwerke ausgebaut und in die Entwicklung neuer Werke-Generationen für Armbanduhren investiert.
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Zu den erworbenen Flächen zählt zudem der denkmalgeschützte Terrassenbau. Die stufenförmige Architektur des von Philipp Jakob Manz entworfenen Terrassenbaus gilt als eines der Denkmale deutscher Industriearchitektur. Von 1918 an bot das Gebäude den Mitarbeitern viel Tageslicht und eine angenehme Arbeitsatmosphäre bei der Uhrenfertigung. 2016 startete in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt die Umbaumaßnahmen, und entstand in den 9 Terrassen eines der größten Museen für Schwarzwalduhren, das [[Junghans Terrassenbau Museum]]
  
Die Uhrensparte wurde [[2000]] von der [[EganaGoldpfeil]] Holding übernommen, wo sie nun der bekannte Uhrenfachmann [[Pfeifer, Heinz W.|Heinz W. Pfeifer]] betreut; die Wehrtechnik verblieb bei der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe].
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==Kollektion==
War von der früheren Unternehmensleitung noch an der fortgesetzten Distanzierung von der traditionellen, seit den 80er Jahren aber wiedererstarkten Mechanik festgehalten worden, so setzte sich Pfeifer, der schon die Marken [[Glashütte Original]] und [[Union]] zu spektakulärem Neuerfolg geführt hatte, für eine grundlegende Neuausrichtung der Junghans-Kollektion in Richtung auf die Mechanikuhr ein. Unter dem Motto ''„Aus der Tradition in die Zukunft“'' wurde die Kollektion grundlegend neu geordnet. Klar strukturiert basiert sie nun auf drei Säulen und spiegelt damit die entsprechenden Hauptmerkmale der Marke wieder: ''"Tradition, Innovation und Kontinuität"''.
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Die Uhrenmarke [[Junghans]] umspannt in ihrer Kollektion alle Technologien der Uhrenwelt. Das mechanische Segment beinhaltet [[Handaufzug]] und [[Automatik]]modelle, teilweise mit [[Komplikationen]] wie [[Gangreserve]], Kalenderwochenanzeige, [[Mondphase]], [[Chronograph]], etc. Der Designklassiker max bill by junghans beruht auf Originaldesigns des Bauhauskünstler [[Max Bill]]. Die Technologiesparte wartet mit Junghans-eigenen [[Funk]]werken, die die Zeitinformationen des europäischen [[DCF77]]-, des amerikanischen WWVB- und des japanischen JJY-Sender empfangen, auf. Als Antriebsenergie dienen herkömmliche Knopfzellen bzw. moderne Solartechnologie. Seit 2011 ist die hauseigene Solar/Quarz Entwicklung auf dem Markt. Die [[Quarz]]werke stammen aus einem weltweiten Sourcing. Spezielle High-Tech Materialien wie [[Titan]] und [[Keramik]] sind mit der Funk- und Solartechnologie kombiniert. Mit der Marke [[Erhard Junghans]] wird die mechanischen Werkeherstellung wieder vorangetrieben. Die Uhren in der Preispositionierung von 249,- bis 18.000,- Euro werden in Schramberg - "Made in Germany" - produziert.
  
So präsentierte Junghans auf der Baselworld [[2006]] zwei erste eigene mechanische Uhrwerke und unterstrich damit die frühere, in der Zwischenzeit leider schmählich vernachlässigte [[Manufaktur]]-Kompetenz der Marke. Es handelt sich dabei um das neue Kaliber J890, ein klassisches [[Schaltrad]]-Chronographenwerk mit Datum und [[Gangreserve]], sowie das ebenfalls neue Kaliber J830 mit Datum und Zentralsekunde. Beide Kaliber arbeiten mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen/Stunde und verfügen über eine Gangautonomie von über 50 Stunden. Sie sind zudem mit Streifenschliff vom Typ „Cotes de Genève“ auf Brücke und Rotor veredelt. Zur Werk-Dekoration gehört die Verwendung [[Bläuen|gebläuter]] Schrauben. Erstmals zum Einsatz kamen diese fein [[finissiert]]en Uhrwerke in der Top-Modelllinie „1861“ im Segment „Arthur Junghans“. Die Publikumspreise bewegen sich zwischen 2.390,– Euro bis 3990,– Euro und gelten als echte Kampfansage an die etablierten Hersteller. Damit kehrt Junghans zurück in den kleinen Kreis der Marken mit eigenen Werken und führt so seine große Tradition auf dem Gebiet der mechanischen Uhr in zeitgemäßer und marktgerechter Ausrichtung fort.
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== Weiterführende Informationen ==
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=== Uhrenmodelle ===
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrenmodelle Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de‎‎|Bildgalerie Uhrenmodelle Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG‎‎]]
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*[[:Kategorie:Uhrenmodelle Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de‎|Uhrenmodelle Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG‎]]
  
== Literatur ==
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=== Uhrwerke ===
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrwerke Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de‎|Bildgalerie Uhrwerke Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG‎‎]]
 +
*[[:Kategorie:Uhrwerke Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de‎|Uhrwerke Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG‎]]
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 +
=== Archiv ===
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*[[:Kategorie:Bildgalerie Archiv Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de‎‎|Bildgalerie Archiv Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG‎‎]]
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*[[:Kategorie:Archiv Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de‎|Archiv Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG‎]]
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=== Videos ===
  
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]; Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913
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{{Vorlage:Video|zhw5XdKsyN8|Zeit - Das Diktat der Uhr (3/3)}}
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== Weiterführende Informationen ==
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== Literatur ==
*[[:Kategorie:Junghans Modelle|Uhrenmodelle von Junghans]]
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* Ein Jahrhundert Junghans, Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G. Schramberg, Autor: Franz Ludwig Neher,  Karl Thiemig Graphische Kunstanstalt und Buchdruckererei KG. München.
*[[:Kategorie:Junghans Uhrenabbildungen|Uhrenabbildungen von Junghans]]
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* Armbanduhren von Junghans: Mechanik für Millionen, Autor: Hartmut Trippler, Fachzeitschrift Klassik Uhren, No. 5 1998.
*[[:Kategorie:Gebrüder Junghans AG/Kaliber|Uhrwerke von Junghans]]
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* Exzellenz in der Nische: Ateliers und Manufakturen im Portrait; Autor: [[Michael Brückner]], ISBN 3938175524, ISBN 978-3938175521
*[[:Kategorie:Gebrüder Junghans AG Werkabbildungen|Werkabbildungen von Junghans]]
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* [[Automatic Armbanduhren aus Deutschland, England, Frankreich, Japan, Rußland, USA]]
*[[:Kategorie:Archiv Junghans|Archiv Junghans]] - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen (Werbung, Taschenuhren, Borduhren usw.)
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* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br>
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:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br>
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:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0
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* [[Die Entwicklung der Taschenuhr für jedermann in Deutschland]]; Autor: Robert W. Latzel; Herausgeber: Books on Demand GmbH; ISBN 978-3-8370-3395-3
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* [[Junghans - 150 Augenblicke aus 150 Jahren Junghans]], Autorin: Kerstin Simon, Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG Schramberg, Staub Druck+Medien AG, Schramberg, ISBN 978-3-00-034264-6
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* Faszination Junghans, Autor: Martin Fischer, 2017, Battenberg Gietl Verlag Regenstauf, ISBN 978-3-86646-150-5.
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* [[Chronos Spezial - Junghans]]
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* Fachzeitschrift "Klassik Uhren", Ausgabe Nr. 3/2006; Artikel "Dr. Ernst Kurtz - Der Glashütter Armbanduhren-Pionier"
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* „[[Glashütter Armbanduhren Band II|Glashütter Armbanduhren Band 2]]“, [[Herkner, Kurt|Kurt Herkner]]
  
 
== Anschrift ==
 
== Anschrift ==
Junghans Uhren GmbH<br />
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Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG<br />
 
Geißhaldenstrasse 49<br />
 
Geißhaldenstrasse 49<br />
D-78713 Schramberg<br />
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D-78713 [[Schramberg]] [https://goo.gl/maps/hVGoyH6DL2A2 (diesen Ort anzeigen)].<br/>
Telefon: +49 (0) 74 22 / 18-0<br />
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Telefon: +49 (0) 74 22 / 18 100<br />
Telefax: +49 (0) 74 22 / 18-665
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Telefax: +49 (0) 74 22 / 18-666<br />
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== Weblinks ==
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[[Junghans Terrassenbau Museum]] <br>
*[http://www.junghans.de/html/pages/index.htm Junghans]
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Lauterbacher Straße 68 <br>
*[http://www.uhren-hieber.de/journal/20070307101255.shtml Neuorientierung der Marke unter Heinz W. Pfeifer] - Hieber Journal 07.3.2007
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78713 [[Schramberg]]  [https://goo.gl/maps/E7Tp7HMn4LN2 (diesen Ort anzeigen)].<br>
*{{RSS-feed|
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== Quellen ==
linktext=Auktionen zum Thema Junghans
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}}
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== Externe Links ==
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*[http://www.junghans.de Junghans Uhren]
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*[http://www.erhardjunghans.de/ Erhard Junghans]
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*[https://www.junghans-terrassenbau.de/ Junghans Terrassenbau Museum]
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*[http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet5019.shtml Kraft Und Dampfmachinen Junghans Uhrenwerke]
  
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 
[[Kategorie:Hersteller J]]
 
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[[Kategorie:Hersteller Deutschland]]
 
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Aktuelle Version vom 26. September 2024, 17:13 Uhr

(siehe auch: Junghans)

Firmenlogo der Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG
Die Junghans-Fabrik in Schramberg im 19. Jahrhundert.
Terrassenbau 1917
Luftaufnahme Terrassenbau 2015
1903 ist Junghans die größte Uhrenfabrik der Welt
Handaufzugswerk Kaliber J330
Armbanduhren im Design von Max Bill
1990 erste Funkarmbanduhr der Welt - die MEGA 1
Junghans Funkwerkeproduktion
Jubiläumsmodell Meister Chronoscope
Multifrequenz-Funk-Solaruhr Spektrum

Deutscher Uhrenhersteller

Geschichte

Zeller & Junghans (1860)

1860 gründete Erhard Junghans in Schramberg gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler eine Ölmühle.

Gebrüder Junghans (ab 1861)

Als Jakob Zeller-Tobler aus der Firma ausstieg kam Xaver Junghans mit in die Firma. Diese wurde am 15. April 1861 in Gebrüder Junghans umbenannt. Dank moderner Fabrikationstechniken begann Junghans damals auf kostengünstige Art mit der Herstellung von Uhrenteilen. 1866 wurden die ersten Uhren unter der Marke Junghans von eigenen Uhrmachermeistern konstruiert und gebaut.
Als Erhard Junghans 1870 starb, übernahm seine Frau Luise Junghans, geb. Tobler, für eine Übergangszeit die Leitung der Firma. 1872 führte Junghans die Akkordarbeit nach amerikanischem Vorbild ein. 1875 übernahmen die beiden Söhne Erhard (jun.) und Arthur Junghans die Firmenleitung. Unter ihrer Führung nahm die Produktion schnell an Umfang zu. Arthur Junghans hatte sich auf seinen Reisen nach Amerika eingehend mit den neuen technischen Möglichkeiten einer rationellen Fertigung beschäftigt. So fanden viele produktionstechnische Neuerungen Einzug in das Unternehmen, deren Ideengeber, Konstrukteur und dessen technischer Leiter Arthur Junghans selbst war. Die Großserien-Uhrenproduktion fand großen Anklang, da die rationell hergestellten Uhren viel Gegenwert zu einem guten Preis boten. 1877 wird die erste Fabrikmarke in das Warenregister eingetragen. 1879 meldet Arthur Junghans das erste deutsche Reichspatent, eine Uhr mit Kalenderwerk, an. Von 1886 bis 1887 war auch der dritte Sohn von Erhard Junghans sen., Georg Junghans, in der Firma tätig.
Bei der 1886 aufgenommenen Produktion von Taschenuhren mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen, die erst durch die Fusion mit der Firma Thomas Haller, Schwenningen, welche bereits seit Ende der 1890er Jahre erfolgreich einfache Taschenuhren fertigte, wurde das Produktionsprogramm bei Junghans um diese Uhrensorte erweitert. 1888 präsentierte das Unternehmen Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. 1890 bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. Vier Jahre zuvor wurde das legendäre Kaliber 10 eingeführt, das als Standard-Weckerwerk über fünfzig Jahre unverändert Anwendung fand.

1891 wurde Erhard Junghans (jun.) zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat 1897 aus der Firma aus. Das Unternehmen ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat Arthur Junghans über. Der Sohn von Arthur, Erwin Junghans, arbeitete ebenfalls im Unternehmen mit.

1893 wird die Millionengrenze der produzierten Uhren überschritten.

Vereinigte Uhrenfabriken von Gebrüder Junghans und Thomas Haller AG (ab 1900)

Am 1. April 1900 entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans AG und Th. Haller AG die „Vereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans AG und Th. Haller AG, Schwenningen“. Die Taschenuhrenfertigung der Firma Haller wurde nach wenigen Jahren von Schwenningen nach Schramberg verlegt. 1903 wurde die Vision von Arthur Junghans Realität: Junghans war größte Uhrenfabrik der Welt. Mit über 3.000 Beschäftigten stellte man mehr als 3 Millionen Uhren pro Jahr her. Eine räumliche Expansion am Fertigungsstandort wurde bald erforderlich. Es entstand der heute denkmalgeschützte Terrassenbau, der durch seinen stufenförmigen Aufbau jedem Arbeitsplatz in der Uhren-Fertigung Tageslicht bot.
1907 entwickelt Oskar Junghans Radium-Leuchtzifferblätter für Wecker und Taschenuhren.

Junghans AG (ab 1911)

Am 1. Juli 1926 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik] und der Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G. gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser drei Firmen. Am 1. Juli 1930 fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. 1927 begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurden zugekaufte Werke aus Ruhla eingebaut, aber bereits ab 1930 verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren.

Lenzkirch

Die Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation Lenzkirch, kurz A.G.U.L. war eines der führenden Unternehmen der Schwarzwälder Uhrenproduktion. Im Jahre 1851 gegründet, produzierte und verkaufte das Unternehmen in rund 80 Jahren ihres Bestehens weit über 2 Millionen Großuhren. Im Jahre 1924 in Uhrenfabrik Lenzkirch A.G. umbenannt, wurde sie 1927 nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten von der Firma Junghans übernommen und im August 1929 aufgelöst.

Entwicklung eines modernen Herrenarmbanduhrkalibers

Gemeinsam mit den Firmen Pforzheimer Uhren-Rohwerke GmbH (P.U.W.) und UROFA Glashütte arbeitete man in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre an der Entwicklung eines modernen Herrenarmbanduhrkalibers mit Zentralsekunde. Durch den Beginn des zweiten Weltkrieges kam es aber nur bis zum Musterbau. Junghans orientierte sich auch an den weiteren Entwicklungen der öffentlichen Uhren: Bei der Junghans Elektronom aus den 30er Jahren wurde eine Art des Pressluftsystems nach Viktor Popp zur Steuerung der Nebenuhren, kombiniert mit dem Aufzug der Zugfeder der Hauptuhr (Deutsches Patent Nr. 440.825), angewendet. Der elektrische Kontakt wird einmal pro Minute geschlossen und erzeugt über die Heizlampe einen Druck, der zum Aufziehen der Zugfeder und zur Weiterschaltung der Nebenuhren genutzt werden kann. Die Nebenuhren besitzen dazu wie die Hauptuhr einen Kolben, der dann einmal pro Minute das Zeigerwerk weiterschaltet. Bis zu 6 pneumatische Nebenuhren und bis zu 60m Druckluftleitung konnten an eine Elektronom Hauptuhr angeschlossen werden.

1928 ließ sich Junghans mehrere Markennamen für Uhrenanlagen u.a. auch mit pneumatischem System eintragen:

  • Elektra hora Junghans
  • Electronom
  • Thermochron
  • Pneu-Electra
  • Pneulectra
  • Radiochron
  • Aerotherm
  • Electora

Selbst nach dem zweiten Weltkrieg war der Erfindergeist der Junghans-Uhrmachermeister trotz Demontage der Fabrikanlagen ungebrochen. Bereits 1946 wurde das erste Armband-Chronographenwerk, das legendäre J88, entwickelt. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten Kaliber der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem Aufzug gehörten zu den besten der fünfziger Jahre.

Junghans/Diehl (ab 1956)

Am 15. Dezember 1956 wurde Junghans von der Diehl-Gruppe übernommen. Von 1956 an kreierte der Schweizer Künstler Max Bill für die Firma Wand- und Tischuhren und ab 1961 Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design, die sich noch heute größter Beliebtheit erfreuen und inzwischen als Serie "max bill by junghans" wiederaufgelegt wurden.
1962 kam die erste elektromechanische Armbanduhr der Firma auf den Markt. 1967 folgte die erste Großquarzuhr Astro-Chron und 1970 die erste deutsche Quarzarmbanduhr Astro-Quarz. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: 1972 war das Unternehmen offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele in München; erstmals wurden dabei farbige Zielfotos aufgenommen, und die Genauigkeit der Messungen betrug 1/100 Sekunden. 1976 wurde die Herstellung mechanischer Uhrwerke komplett eingestellt, und der Schwerpunkt aller Entwicklungsanstrengungen wurde fortan vollständig auf die Perfektionierung der Quarzuhr verlagert. 1985 präsentierte das Unternehmen die erste seriengefertigte funkgesteuerte Tischuhr. Sie war in der Lage, sich selbständig mit der Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Schon ein Jahr darauf, 1986, konnte die weltweit erste funkgesteuerte Solaruhr, die RCS1, vorgestellt werden. Die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr folgte mit dem Modell MEGA 1 im Jahr 1990. Seither ist die Marke bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb in Verbindung mit Funksteuerung. Eine Besonderheit der mechanischen Junghans-Funkuhrwerke war die Erkennung der Zeigerposition, die ohne elektromechanische Teile auskommt. Die Position der Anzeige wird dabei mittels einer Lichtschranke ermittelt, die durch Durchbrüche in den Zahnrädern führt.[1]

Zum 15-jährigen Jubiläum der MEGA 1 brachte Junghans 2005 die Mega 1000 als eine Hommage an den Klassiker auf den Markt.

Neuorientierung in der Holding EganaGoldpfeil (ab 2000)

Die Uhrensparte wurde 2000 von der EganaGoldpfeil Holding übernommen, wo sie nun der bekannte Uhrenfachmann Heinz W. Pfeifer betreute; die Wehrtechnik verblieb bei der Diehl-Gruppe. War von der früheren Unternehmensleitung noch an der fortgesetzten Distanzierung von der traditionellen, seit den 80er Jahren aber wiedererstarkten Mechanik festgehalten worden, so setzte sich Pfeifer, der schon die Marken Glashütte Original und Union zu spektakulärem Neuerfolg geführt hatte, für eine grundlegende Neuausrichtung der Junghans-Kollektion in Richtung auf die Mechanikuhr ein.

So präsentierte das Unternehmen auf der Baselworld 2006 die nach dem Firmengründer benannte Premiummarke Erhard Junghans. Das Ergebnis sind reservierte Kaliber, deren Brückenlayout und Oberflächenfinish Erhard Junghans gestaltet beziehungsweise festlegt. Die solchermaßen modifizierten Werke werden in Schramberg kontrolliert, mit gebläuten Schrauben versehen, reguliert und schließlich eingeschalt. Schrittweise vertieft Erhard Junghans die Entwicklung und Wertschöpfung im eigenen Haus, um den Begriff „Made in Germany“ immer mehr mit Bedeutung zu füllen. So wurde 2008 das erste eigene Handaufzugskaliber J325, welches in der Erhard Junghans 1 Verwendung findet, vorgestellt. In Schramberg erhielt das Kaliber mit 18 Lagersteinen, vier Hertz Unruhfrequenz und 48 Stunden Gangautonomie nicht nur eine eigens entworfene Räderwerksbrücke: Hier entstand auch eine individuell geformte, handgravierte Unruhbrücke, die eine historisch inspirierte Feinregulierung mit verzahntem Regulierhebel und Rückerzeiger sowie hauseigener Gegenfeder und Reguliernocken trägt. Neue Aufzugsräder und das zugehörige Gesperr werten das Kaliber ebenso auf wie das selbst konstruierte Federhaus. Zu guter Letzt wurden die verschraubten Goldchatons bei Erhard Junghans von Hand gedreht. 2011 folgt die Erhard Junghans 2, ebenfalls auf 12 Exemplare limitiert, mit dem Chronometerwerk J330. Für die Präzision ist in diesem Werk eine gebläute Breguet-Spiralfeder von Carl Haas aus der Heimatstadt Schramberg zuständig. Damit schließt sich ein Kreis, denn die Firma Carl Haas hatte schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts Spiralfedern an Junghans geliefert und erst vor kurzem wieder mit der Fertigung von Federn für Uhren begonnen.

Junghans Uhren GmbH (2008/09) - Herauslösung aus der Egana, Insolvenz und Übernahme

Am 29. August 2008 stellte die Junghans Uhren GmbH einen Insolvenzantrag. Zum 1. Februar 2009 übernimmt der Schramberger Ehrenbürger und Unternehmer Dr. Hans-Jochem Steim gemeinsam mit seinem Sohn Hannes Steim den gesamten Geschäftsbetrieb und alle Sparten der Junghans Uhren GmbH. Das Unternehmen firmiert seither unter dem Namen Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG. Mit der übertragenden Sanierung ist die vollständige Herauslösung der Junghans Uhren GmbH aus dem Egana-Konzern abgeschlossen. Es war die Rettung der Junghans Uhren GmbH.

Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG (ab 2009) - Neustart und Jubiläum

Noch im selben Monat nimmt die Uhrenfabrik Junghans an der Fachmesse inhorgenta europe in München teil und legt hierdurch den Grundstein für einen Neustart. Im Herbst 2009 präsentiert das Unternehmen den neuen Markenauftritt mit dem Claim "Junghans - die deutsche Uhr". Bereits im Übernahmejahr erzielt die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG einen zweistelligen prozentualen Umsatzzuwachs. Das 150-jährige Jubiläum 2011 feiert Junghans mit limitierten Modellen und Neuinterpretationen historischer Serien, wie dem Meister Chronometer. Darüber hinaus bringt das Unternehmen ein 192 Seiten starkes Buch zur Firmengeschichte heraus: „150 Augenblicke aus 150 Jahren Junghans“.

Technische Perspektive und wirtschaftliches Wachstum in historischen Gebäuden

2012 erwirbt die Unternehmerfamilie Steim wichtige Gebäude auf dem Junghans-Areal in der Geißhalde. Somit befindet sich nicht nur die Marke Junghans, sondern auch die Räumlichkeiten der Uhrenfabrik wieder in Schramberger Familienbesitz.
Insgesamt gehen mehr als 19.000 m² in den Besitz der Familie Steim über, darunter auch die Gebäude 45 und 46. In diesen sind die Produktion sowie alle relevanten Abteilungen zur Produktrealisierung wie Design, Entwicklung, Konstruktion, Qualitätssicherung und die Verwaltung der Uhrenfabrik Junghans untergebracht. In den eigenen Räumen hat das Unternehmen die Fertigungstiefe am Standort Schramberg mit einer neuen Montagelinie für Funkuhrwerke ausgebaut und in die Entwicklung neuer Werke-Generationen für Armbanduhren investiert. Zu den erworbenen Flächen zählt zudem der denkmalgeschützte Terrassenbau. Die stufenförmige Architektur des von Philipp Jakob Manz entworfenen Terrassenbaus gilt als eines der Denkmale deutscher Industriearchitektur. Von 1918 an bot das Gebäude den Mitarbeitern viel Tageslicht und eine angenehme Arbeitsatmosphäre bei der Uhrenfertigung. 2016 startete in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt die Umbaumaßnahmen, und entstand in den 9 Terrassen eines der größten Museen für Schwarzwalduhren, das Junghans Terrassenbau Museum

Kollektion

Die Uhrenmarke Junghans umspannt in ihrer Kollektion alle Technologien der Uhrenwelt. Das mechanische Segment beinhaltet Handaufzug und Automatikmodelle, teilweise mit Komplikationen wie Gangreserve, Kalenderwochenanzeige, Mondphase, Chronograph, etc. Der Designklassiker max bill by junghans beruht auf Originaldesigns des Bauhauskünstler Max Bill. Die Technologiesparte wartet mit Junghans-eigenen Funkwerken, die die Zeitinformationen des europäischen DCF77-, des amerikanischen WWVB- und des japanischen JJY-Sender empfangen, auf. Als Antriebsenergie dienen herkömmliche Knopfzellen bzw. moderne Solartechnologie. Seit 2011 ist die hauseigene Solar/Quarz Entwicklung auf dem Markt. Die Quarzwerke stammen aus einem weltweiten Sourcing. Spezielle High-Tech Materialien wie Titan und Keramik sind mit der Funk- und Solartechnologie kombiniert. Mit der Marke Erhard Junghans wird die mechanischen Werkeherstellung wieder vorangetrieben. Die Uhren in der Preispositionierung von 249,- bis 18.000,- Euro werden in Schramberg - "Made in Germany" - produziert.

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Videos

Zeit - Das Diktat der Uhr (3/3)


Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0

Anschrift

Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG
Geißhaldenstrasse 49
D-78713 Schramberg (diesen Ort anzeigen).
Telefon: +49 (0) 74 22 / 18 100
Telefax: +49 (0) 74 22 / 18-666
Mail: [email protected]

Junghans Terrassenbau Museum
Lauterbacher Straße 68
78713 Schramberg (diesen Ort anzeigen).

Quellen

  1. DPMA-Register Anzeigedetektionseinrichtung für eine Uhr, insbesondere eine Funkuhr

Externe Links